Fränk + Das perfekte Verbrächen. Richard Stan Brown

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Название Fränk + Das perfekte Verbrächen
Автор произведения Richard Stan Brown
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750222793



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geht auf drei Uhr am Morgen zu, eigentlich Zeit, um ins Bett zu gehen. Ins Bett zu gehen mit einer heißen Braut. Ich habe keine Zeit damit verschwendet, den Italiener ausfindig zu machen und ihm eine gehörige Lektion zu erteilen. Ich habe meine Zeit in diversen Klubs verbracht und mir hübsche Frauen angesehen. Ich fahre allein mit dem Wagen in die Nähe, wo ich die hübsche Claudia erschossen habe. Ein dunkler Parkplatz ist die Endstation meiner Reise. Ich lege meinen Hut auf den Beifahrersitz, steige aus und gehe tief in den Wald hinein. Ich bin stolz, dass ich diesen Schritt wage. In einigen Minuten werde ich tot auf dem Boden liegen. Bestimmt nicht, weil ich keine Lust mehr zum Leben habe, nein, sondern weil ich mich entschlossen habe, meinen Job zu erledigen. Denn auf mich ist Verlass. Die Pistole, mit der ich Bernhard Bumerangs Kiki getötet habe, wird auch mich in die Ewigkeit befördern. Vielleicht findet ein Hundebesitzer meine Leiche? Irgendwann wird mich schon jemand finden und irgendjemand anderes wird eine Grube für mich buddeln. Dann werde ich nicht mehr oben wohnen, sondern irgendwo unten, begraben auf irgendeinem Friedhof.

      Wer ich bin?

      Ich wohne in einer ganzen tollen Villa irgendwo im sonnigen Florida. Kurze Zeit später, nachdem Fränk sich erschoss, flog ich über den Großen Teich zurück in meine Heimat. Das Ticket wurde vor Wochen gebucht, als mir diese geniale Idee kam. Fränk lag nicht falsch, es gab Mitbewerber im Drogen-Business, denen ich ein Dorn im Auge war. Es war ihm zuzutrauen, dass er bei einem hohen finanziellen Anreiz selbst mir das Gehirn weggepustet hätte. Wer kann der Macht des Geldes widerstehen? Manche können nie genug bekommen. Ich habe aus dem Leben gelernt und hatte genug. Ich spürte, es war höchste Eisenbahn, mit krummen Geschäften Schluss zu machen. Bevor ich mich um das Flugticket kümmerte, lagen mir bereits Angebote für die Geschäftsübernahme meiner Nachtbar vor. In einer Bar lernte ich sie nicht kennen, sondern ich rempelte sie versehentlich an, als sie nachmittags vor dem Schaufenster eines Juweliergeschäftes stand. Das Glitzern in ihren Augen übertraf das Glitzern der Klunker auf der anderen Seite der dicken Scheibe. Noch am gleichen Tag lag sie in meinem Armen und spuckte alles aus. Im Bett hatte sie keine großen Ansprüche. Groß waren ihre Ansprüche auf das Erbe ihres Vaters, dessen verstorbene Frau zwei Mädchen zur Welt brachte.

      Christine Steinmann hat das gesamte Vermögen ihres Vaters geerbt, der in der Adventszeit kurz vor Weihnachten verstarb. Hans-Dieter Steinmanns Tage waren gezählt, als ich seiner ältesten Tochter zum ersten Mal die Muschi kraulte. Schwesterchen muss sterben, hauchte sie mir in dieser Nacht eiskalt zu. Die Gier nach Geld war ihr Motiv, einige können einfach nie genug bekommen. Die Polizei geht davon aus, dass Fränk der Täter war. Weil sein Erpressungsversuch scheiterte, brachte er die Gekidnappte um und hinterließ dabei eindeutige Spuren. Fränk hielt man für eine gescheiterte Existenz, einen psychischen Kranken, der bei jedem Wetter einen dämlichen Hut dabei hatte, und der sich letztendlich selbst erschoss. Als Erstes geriet Claudia Steinmanns richtiger Freund ins Visier der Ermittlungsbeamten, aber ihm konnte man nichts. Er hatte auch absolut nichts mit der Geschichte zu tun, die ich mir in aller Ruhe zurechtgebastelt hatte.

      Christine Steinmann zeigte den Ermittlern einen Erpresserbrief. Für die Polizei war der Fall damit abgeschlossen. Diesen Brief, den hatte ich mir ausgedacht. Die freundliche Aufforderung nach Lösegeld war ein Laserausdruck, welcher in einem Umschlag steckte, voll mit Fränks Fingerabdrücken. Es war alles hervorragend inszeniert. Am 18. September wurde das Namensschild an der Villa kurzerhand ausgewechselt. Einen Tag darauf wurde der schwer kranke Steinmann mittags in seinem Bett leicht betäubt. Ein Hintermann gab sich als Bernhard Bumerang aus. In weiteren Rollen Christine Steinmann, die Auftraggeberin. Bei der Premiere als Bumerangs Tochter hatte sie ein Heimspiel. Emilio, ein kolumbianischer Drogenkurier, hatte Wochen zuvor bereits seine Auftritte als raffgieriger, italienischer Ex-Freund. Alles Personen, wo ich von ausgehen konnte, dass Fränk sie nicht hat kennen können. Diese Theateraufführung unter meiner Regie wäre wohl aufgeflogen, wenn er sich im Internet ein wenig schlaugemacht hätte, Fränk besaß noch nicht einmal ein Handy. Er zögerte nie, dass nahm ihm die Zeit zum Denken. Und ich war mir 100 Prozent sicher, dass Fränk jeden Auftrag zu 100 Prozent erfüllt.

      Christine Steinmann hat mich bestens bezahlt. Seit ich wieder in Amerika bin, gilt für mich: keine Vermittlungen mehr an Auftragskiller, keine Drogengeschäfte. Nein, überhaupt gar nichts mehr in diese Richtung. Ich führe nun ein anständiges Leben zusammen mit einer ehemaligen Angestellten, die ich inzwischen geheiratet habe. Zwar nicht in Las Vegas, aber wir haben den Bund der Ehe geschlossen in irgendeiner kleinen Kapelle irgendwo in den Staaten.

      Wer ich bin?

      Ich wohne in diversen Zimmern in irgendwelchen Hotels. Es war kein finanzieller Kraftakt, diesen wortkargen Russen zu bezahlen. Zur Abwechselung war Will nun selbst das Opfer. Na ja, so ist halt das Leben. Bei mir ist er eben nicht mehr mit einem blauen Auge davon gekommen. Er war schon immer eine miese Ratte gewesen, hatte so viele Leichen im Keller, die konnte man kaum noch zählen. Seine Skrupellosigkeit war die Grundlage für sein Vermögen. So fing es an: Ich suchte Arbeit, er suchte Spaß. Wir beide fanden, was wir suchten. Ich gab ihm meinen Körper, er gab mir einen Job. So hörte es auf: Er nahm mich zur Frau, der Killer nahm ihm sein Leben. Ich konnte Will nicht länger ertragen, selbst in unserer Ehe sah er auf mich herab, nahm mich an die Leine und spielte weiter munter den großen Commander. Von wegen anständiges Leben!

      Ich habe sein Geld genommen und mir eine neue Identität zugelegt, bin bei der Steuer unbekannt. Wenn jemand in der Bar nach der Kellnerin pfeift und einen Drink bestellt, dann fühle ich mich nicht mehr angesprochen. Ich führe ein geiles Leben. Bei meinem Outfit komme ich in den Bars problemlos mit attraktiven Männern in Kontakt, habe dann die Qual der Wahl. Besonders Brave und Nette gehorchen meinem Pfiff und folgen mir aufs Hotelzimmer, wo sie ordentlich auf ihre Kosten kommen, wenn sie sich mit mir vergnügen dürfen. Ja, ich führe ein lockeres Leben und habe das starke Geschlecht im Griff. Eines Tages jedoch, davon bin ich überzeugt, werde ich in die Grube fallen, die ich in meiner Vergangenheit selbst gegraben habe. Vielleicht überlebe ich den tiefen Sturz in dieses Loch und verbringe den Rest meines Lebens in einem kahlen Zimmer verziert mit fetten Eisengittern irgendwo in einer verlorenen Ecke dieser Welt.

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