Der Bogen in die Zukunft. Helmut Lauschke

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Название Der Bogen in die Zukunft
Автор произведения Helmut Lauschke
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754181911



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auch die Tu-Wörter. Fürs Finden kommt es darauf an, wie die Fächer aus den Gegenständen hervorgezogen werden, um den erforderlichen Facheinblick zu bekommen.

      Das Wort ergriff das Gemüt

      Wenn heiße Sommer das Gesicht verstrahlen

      und die Zahl der Jahre schon erstaunlich ist,

      dann nimmt man sie gelassen mit den Qualen,

      weil es an Wasser und an Weide fehlt.

      Die Schönheit der Gestalten, die du siehst,

      sind die jungen Menschen aus den Dörfern.

      Faltig legt sich mit den Jahren ihre Haut

      nicht nur an den Stirnen und den Händen.

      Das Wort, das du beim Anblick sagtest,

      greift die Bedeutung und damit das Gemüt.

      Die Geschichte geht unerzählt noch weiter,

      wie ausgetretene Wege sie zusammenführt.

      So geh den Weg, den du begonnen hast,

      und lass dich von dem, was du siehst, belehren.

      Die Zeit wird kommen, und das Jahr wird enden,

      bevor du auf den Rückweg triffst mit halber Last.

      Die jungen Menschen in den Dörfern werden älter,

      die, die bleiben, bauen neue Hütten in den Kralen,

      denn mit den Jahren ziehen auch die Alten weiter.

      Nun bist auch du altgeworden, was du nicht weißt,

      weil es der Spiegel - wie den andern - dir nicht erklärt.

      Menschen der schlichten Erscheinung und des tiefgehenden Verstandes

      Bescheidenheit ist der Schlüssel, der die Türen zur Menschheit, zu den Herzen anderer Menschen und Kinder öffnet, die verschlossen waren durch Arroganz und Fahrlässigkeit. Wahres Wissen sagt, dass die Mensche nichts wissen (Sokrates) Es ist die Wahrheit, die hervorkommt in der Bescheidenheit. Demut im Allgemeinen, sie ist das solide Fundament aller Tugenden (Konfuzius). Eine dieser Tugenden ist Weisheit, die aus diesem Grund hervorkommt.

      Konfuzius, du großer Mann und philosophischer Hero für Menschen der schlichten Erscheinung und des tiefgehenden Verstandes, wir haben von dir zu lernen und über deine Worte und Gedanken zu reflektieren, um die Bedeutung des Daseins besser zu verstehen. Das Problem der Zeit mit ihrer Hochtechnologie ist die Stufe der Demut zu finden und den Weitblick.

      Wir müssen viel mehr lernen, sorgfältig und demütig zuzuhören, wenn die großen Werte der Wahrheit und Tugend das Auge und den Verstand streifen. Wir müssen auch lernen, ruhig und reflektiv zu sein, um eine Idee zu bekommen von der herrlichen Genealogie und antiken Größe, was moderne intellektuelle Manipulationen oft falsch verstehen, denn die Basis dieser Werte muss elementar respektiert werden.

      Nicht kleiner in seinen Ideen und logischen Ableitungen steht Sokrates, als alter Soldat (von 38 bis 48 Jahren) als bewaffneter Fußsoldat im peloponnesischen Krieg (431-404 BC) kämpfend. Philosophisch blieb er ein Soldat für die Wahrheit und gab für sie sein Leben. Seit einigen tausend Jahren lehrt es die Wahrheit, dass das Wissen zu kurz ist, wenn es zu den Werten der Weisheit kommt.

      Für all den Mangel der Wahrnehmung, Bildung ist dringend erforderlich, um besser zu verstehen die Basis für das Leben im Sehen, Denken und Tun ist, um die Fahrlässigkeit, Einbildung und Arroganz zu überwinden, die die Hürden der Korrektur und Verbesserung sind. Um die Menschheit vorwärts zu bringen, muss das Umfeld gesäubert werden, damit Menschen leichter den Weg in die richtige Richtung finden.

      Die Herausforderung isr groß und damit die Anstrengung, die zu machen ist, den Gang unter besseren Umständen zur rechten Zeit zu beginnen, damit Menschen sich der Gleichheit, Gerechtigkeit und Würde erfreuen können. Es sind Frieden und Freiheit im Denken und Ausdruck, die als Menschenrechte vielen Generationen weggenommen wurde, das Hoffnung und Sehnsucht zu ethischen Höhen hochgewachsen sind.

      Sein Leben und Können für die kranken und verletzten Menschen einsetzen

      Mit der Unabhängigkeit Namibias als letztes afrikanisches Land und den ersten freien Wahlen in Südafrika wurde der Weg frei für den Ruf nach der afrikanischen Renaissance. Sie sollte den ganzen Kontinent beflügeln und die Menschen zum besseren Leben führen. Der Wandel war deutlich genug, um die letzten weißen Zweifel auszuräumen und zu erkennen, dass der Händewechsel an den Hebeln der Macht ein endgültiger war, der eine Umkehr von schwarz zu weiß für alle Zeiten ausschloss.

      In diese Zeit hatte Dr. Ferdinand seine Füße und Gedanken gesetzt. Sollte doch die Renaissance auch für ihn gelten, der nicht in Afrika geboren und aufgewachsen war, sondern vom Gesicht und der Haut ein Europäer war. Er hat seit über zehn Jahren sein Leben und Können für die kranken und verletzten Menschen im Norden des Landes eingesetzt, wo er als Arzt und Chirurg an einem Krankenhaus etwas mehr als dreißig Kilometer südlich der angolanischen Grenze arbeitet. Dr. Ferdinand hat die letzten Jahre der weißen Apartheid und die letzte Entscheidungsschlacht miterlebt, die die Arbeit an den schwarzen Menschen sehr erschwert hatten. Er erinnert sich an den Ausspruch des südafrikanischen Brigadiers in einer Morgenbesprechung im Dienstraum des Superintendenten, dass bei der Entscheidungsschlacht für die Weißen viel auf dem Spiel stehe. Der Brigadier sagte auch, dass er wie alle Weißen auf dem Pulverfass säßen, das jederzeit hochgehen könne.

      Die Entscheidungsschlacht war vorüber, und das weiße Kommandoschiff war gesunken. Das neue Schiff mit den schwarzen Masten und der schwarzen Besatzung hatte angelegt. Ob im Bauch dieses Schiffes alles aufgeräumt war, ließ sich nicht sagen. Es sind die Aussagen ehemaliger Freiheitskämpfer, die an Bord des Schiffes zurückgekehrt waren. Sie sagten, dass da noch manches herumlag. Es sind jene Kämpfer, die im Exil waren und aus dem Exil heraus die Freiheit Quadratmeter für Quadratmeter ins Land hinein gekämpft hatten. Dr. Ferdinand hat die letzte Entscheidungsschlacht durch die verschmierten, eingeschlagenen und sonstwie aus den Rahmen gesprungenen Scheiben des Hospitals verfolgt. Er hatte die Schlacht mit den Vibrationen und großen Erschütterungen aus der Nähe miterlebt, wenn er an den Krankenbetten stand und nach den Patienten sah oder bei den Operationen war, als ihm nicht nur einmal ein mächtiger Knall auf die Trommelfelle schlug. Dabei fielen ihm die Instrumente aus der Hand, und der Instrumententisch rollte mit den klappernden, auf- und abspringenden Instrumenten vom OP-Tisch davon.

      Die Nähe zum Geschehen bei der täglichen Arbeit blieb, als die neue Mannschaft an Land gegangen und in die Zentren der Macht geeilt war. Sie nahm die Entscheidungshebel schnell aus den weißen Händen und hielt sie seitdem fest im Griff. Viele, die da auf dem Weg zur Macht und den hohen Positionen waren, unterbrachen für kurze Zeit die Fahrt mit dem Auto und statteten dem Hospital einen Erkundungsbesuch ab. Dort wurden sie vom ärztlichen Direktor und dem Superintendenten, beide vom Übermaß an Melanozyten gesegnet, brüderlich begrüßt und über den letzten Stand der Dinge informiert. Der Wunsch nach einer afrikanischen Renaissance im Sinne der schwarzen Wiedergeburt war zu spüren. Dem Beobachter der Besuche fiel die Zielstrebigkeit und Zielsicherheit der Männer und Frauen auf, die auf ihrer Fahrt zur Machtzentrale den Abstecher zum Hospital machten.

      Bei der Betrachtung ihrer Gesichter gab es keine Zweifel, dass es ihnen um Macht und ein besseres Leben ging. Ob sie beim Trachten nach dem besseren Leben auch an die Menschen im Lande dachten, die nicht im Exil waren, dafür aber die Armut und das grenzenlose Leid im Lande erlebt und durchlitten hatten, das war ihren Gesichtern weder anzusehen noch aus ihren Worten herauszuhören.

      Dr. Ferdinand verschließt die Bauchdecke eines Mannes, der nicht alt war, aber von einem Tumor verzehrt wird, der vom Magen ausgeht und den angrenzenden Querdarm befallen hat. Wie schon so vielen Patienten davor würde ihm das Schicksal in naher Zukunft den Schlussstrich des Lebens