Der Bogen in die Zukunft. Helmut Lauschke

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Название Der Bogen in die Zukunft
Автор произведения Helmut Lauschke
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754181911



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dich berühren vom Gewürz der nassen Scholle.

      Es wird noch viele heiße Sommer geben

      mit den Tagen der Prüfung nach Sinn und Wert.

      Setz den Fuß fest auf den Boden und ins Leben,

      stell dir die Frage, was der neue Tag begehrt.

      Dann schick dein Ohr den singenden Vögeln entgegen

      und hör aus ihren Gesängen das zeitlose Lied,

      das dich bei deinem Flurgang begleiten will.

      In allem liegt die Bedeutung von Haus und Hof.

      Erinnere dich der Menschen, die es schufen.

      Denke tiefer von der Welt

      Nimm dich leichter, aber denke tiefer von der Welt, um uns größer zu machen, das ist eben groß in Demut. Wir beginnen den richtigen Weg zu mehr Verständigung und Toleranz mit Wahrheit und Zuversicht zu gehen. Es ist der Weg des Friedens und der Freiheit mit dem hohen Grad an Verantwortung für andere Menschen und an Menschlichkeit im Allgemeinen.

      Bring die Wichtigkeiten mit Achtung in die Balance zurück, weil Dinge weggerutscht und niedergegangen sind wie mächtige Lawinen. Es riss mit die Hütten von den Gipfeln und Hängen. Sie alle rollten herab mit Teilen des Lebens und schlugen hart den Grund und das Dorf und den schweren Schichten in seinem Schlaf.

      Der Weg war darunter, und der Schnee häufte Berge, dass es keine Markierung und Zeichen mehr gab, die jemand suchte um Hilfe und Schutz, denn es gab überhaupt keinen Einblick im Sturz der Lawine. Sie schlug in vollem Lärm und Zorn und drückte schäumende Wolken gewaltsam nach unten.

      Dinge stehen vor den oder im Rücken der Jahre, andere fallen oder bewegen sich vor und zurück. Sag, was ist deine Meinung vom Leben und seinem Drumherum, was ständig nicht nur das Atmen verschlechtert, sondern auch die Augen und Ohren durch Schmutz und Lärm entzündet.

      Dein Verstehen ist korrekt und perfekt mit der Zeit,

      Menschen laufen nervös von einer Seite zur anderen. Sie haben vollständig die Macht und Orientierung verloren, den Weg in die richtige Richtung zu finden, dass sie in einer hysterischen Manier atmen und bis zur Erschöpfung in die Finsternis von Seele und Verstand gehen.

      Ja, Menschen gehen aneinander vorüber ohne ein Lächeln oder einen Gruß. Sie sind ängstlich beim Stehen vor einer offenen Tür, die Entscheidung zu treffen hindurchzugehen mit Bestimmtheit und Mut, weil es nichts ohne Risiko gibt, so mit den größeren, dass das Leben in Löcher und Gräben fallen kann ungeachtet, ob die Situation lärmend, schreiend oder still ist.

      Von Blicken und ihren Einsichten

      Von den Blicken gibt es die verschiedensten Arten, vor allem wenn es zum Wechseln von Blicken kommt. Es unterscheiden sich der spontane Blick vom verzögerten Blick, der endliche Blick vom unendlichen Blick, der gerade Blick vom ungeraden oder abgewinkelten Blick, der eckige Blick vom runden Blick, der offene Blick vom verdeckten Blick, der feurige Blick vom eisigen Blick, der helle Blick vom trüben oder getrübten Blick, der Liebesblick vom Hassblick, der freie Blick vom irren oder verirrten Blick, der Freudenblick vom Trauerblick, der lebendige Blick vom toten Blick.

      Es gibt die verschiedensten Fächer, aus denen man heraus- oder durchsehen kann, meist von innen nach außen, oder in die man hinein- oder hindurchsehen kann, meist von außen nach innen. Auch wenn der Blick sich aus vielen Elementen zusammensetzt, über die man sich bei der spontanen Vorgehens- oder Blickweise meist keine Gedanken macht, bei denen es sich um Vorausgedanken handeln sollte, so ist der Blick ein äußerst komplexes Gebilde, das einem aus vielen Facetten zusammengesetzten Auge beziehungsweise Spiegel vergleichbar ist. Dieser Spiegel hat einen Vorwärtsspiegel und mindestens einen Rückwärtsspiegel. In jedem Fach gibt es Spiegel, die an unterschiedlichen Stellen angebracht sind. In manchen Fächern sind die Spiegel sogar versteckt, dass man sie suchen muss. Das kann je nach Maß und Ausmaß der Blickerfahrungen länger dauern. Aber dass der Vorwärtsspiegel oder der Rückwärtsspiegel in dem Fach fehlen, das ist unwahrscheinlich, ja ausgeschlossen, es sei denn, dass der vorher aus dem Fach Herausgeblickte oder in das Fach Hineingeblickte den einen oder anderen Spiegel mit der Halterung herausgerissen und in die Tasche gesteckt oder anderswie mitgenommen hat.

      So wie es Fachspezialisten an den technischen Hochschulen oder in den geistig-geistvollen Disziplinen an den Universitäten gibt, so spezialisieren sich die Blicke für das eine oder andere Fach. Zu viele Fächer können es nicht sein, weil zu viele Vorwärts- und Rückwärtsspiegel den menschlichen Verstand, den man zu gebrauchen hat, verwirren, wenn die Blicke wie Blitze wild durcheinanderzucken. Davon einmal abgesehen, dass mit Zunahme der Zuckungen und Zuckungsgeschwindigkeiten das Anfängliche soweit verzerrt wird, dass es schließlich eine scheußliche Fratze wird, mit der verstandesmäßig nichts mehr anzufangen ist. Da bleibt nur noch der Schreck vor der Fratze zurück, wenn die Schrecksekunde, als hätte der Stromschock das Herz geschlagen oder der Meißel das Hirn gespalten, schon längst verschwunden ist. Ein Nachvibrieren oder Nachzittern nimmt die Atmung oft für eine Zeit in Mitleidenschaft. Dauert diese Zeit länger, so muss mit Komplikationen gerechnet werden, die den Tod nicht mehr ausschließen. Das macht sich mit der Atemnot und dem hypoxischen Herzflattern bemerkbar mit dem möglichen Herzstillstand und dem zentralen Tod durch den hypoxischen Hirnschaden.

      Der Blick in den Vorderspiegel ist ein Spiegelblick, der nach hinten geht und sich vom Rückspiegelblick unterscheidet, das umso mehr, je weiter der Blick in die Vergangenheit zurückreicht. Es ist eine allgemeine Erfahrung, dass der Vorderspiegel- mit dem Vorwärtsblick im zunehmenden Alter immer ernster wird. Ihm ist ein Lächeln kaum noch abzugewinnen, weil dem Blickträger das Leben das Lächeln gründlich abgewöhnt hat. Auch weicht mit dem Alter der helle Optimismusblick dem glanzlosen, oft trüben Realitätsblick. Die Blickqualität ändert sich also mit dem Alter, weil dann auch durch andere Fächer geblickt wird, denen die Jugend nur geringe oder keine Aufmerksamkeit beziehungsweise Blickbedeutung beigemessen hat.

      Während der Spiegelblick, es trifft für die Mehrzahl dieser Blicke zu, ein Spontanblick in den Spiegel ist, ohne dem Spiegel deshalb tiefgründige Fragen hineinzublicken, ist der Blick, wenn er sich vom Spiegel löst, oft ein gespiegelter Blick. Das in dem Sinne, dass man sich etwas aufs Gesicht gespiegelt hat durch die neue Weichenstellung mit Änderung der Gesichtszüge. Das frappiert und wird mit einem Lächeln plus Bedauerungszusatz quittiert, wenn das Gespiegelte vom ursprünglichen Spiegelblick stark abweicht. Da hat sich das Künstliche oder Gekünstelte doch zu stark in das Natürliche eingemischt. Es ist der Gradierung, die bis in die Clownerie hineinreicht beziehungsweise bis zur Verhohnepiepelung mit den Kratzspuren an der Persönlichkeit führt, wenn sich das Aufgesetzte wie die gespiegelte Fratze mit dem Boden der Wirklichkeit und Tatsache nicht verträgt und mit der Gesichtsnatur nichts mehr zu tun hat.

      Bei den Blicken unterscheidet sich der Einwärtsblick, eine Art des Überkreuzblickens, vom Auswärtsblick, bei dem die Blickgeraden von rechts und links divergieren und bei extremer Auswärtsdrehung den hyperbolisch-verlorenen Blick erzeugen. Von allen Blicken ist der Rundblick, der durchaus eckige Blickelemente haben kann, der wichtigste. Dieser Blick kann ein direkter oder ein indirekter sein. Dieser Blick ist deshalb von Bedeutung, weil er um den Kern der Dinge herum blickt. Wie beim Winkelobjektiv gibt es bei den Blicken den Breitwinkel, der sich blickmäßig wohltuend gegen den Engwinkel absetzt, weil er den breiteren Raum für die großzügigere Blickweise gibt. Dagegen drückt der Engwinkel in die eingezäunte Enge hinein, die sich der Sehprozedur nach hinten anschließt.

      Gegenstände kommunizieren in dem Maße miteinander, wie ihnen die Bedeutung mit dem Bedeutungsgewicht zu- und entgegengeblickt wird. Es sind Blickwinkel und Blickrichtung, die über die Bedeutung des Gegenstandes entscheiden, bevor der Rundblick den Gegenstand in seiner komplexen Abbildung um den Kern herum erfasst. Wenn Gegenstände in sich selbst verändern, dann können die Blicke verschwimmen. Da kann es blicklings zu Verflutungen und Überflutungen kommen. Dabei muss es aber nicht gleich zum Vogelsterben kommen und dem Treiben mit