Slow Dancing In A Burning Room. Rika Mayer

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Название Slow Dancing In A Burning Room
Автор произведения Rika Mayer
Жанр Языкознание
Серия Slow Dancing In A Burning Room
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754184448



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und Linnea legte ihre Hände auf seine Schultern. „Vorsichtig, mein Schatz“, versuchte sie, ihre Stimme zittern zu lassen.

      „Meinst du, Mrs Pierce wäre jetzt zufrieden?“, grinste er und bewegte sich ganz langsam vor und zurück. „Na ja, es ist immer noch Tag“, antwortete Linnea die nicht einmal so tun konnte, als würde es ihr gefallen. „Ja, aber wir beide sind nicht mehr wirklich blutjung.“ Im nächsten Moment brachen sie beide in schallendes Gelächter aus und Haydn ließ seinen Kopf auf ihre Brust sinken. Dann richtete er sich auf und fasste ihr unter den Rock. „So geht das wirklich nicht.“ Mit einem schnellen Ruck zeriss er ihren Slip und drängte sich enger an sie. „Hey“, protestierte Linnea und stöhnte auf. „Ich habe nur mehr einen.“ „Wir gehen später einkaufen.“

      2

      „Hmmm, es ist doch immer wieder faszinierend wie viel man am Arsch der Welt tun kann.“ Haydn hielt Linnea ein Prospekt unter die Nase. Sie hatten sich geduscht und umgezogen und der Hunger hatte sie nach unten getrieben. „‚Blumengestecke neu erfinden‘ - oioi.“ Haydn grinste und küsste ihren Nacken. „Das ist, was brave Ehefrauen so tun.“ „Ich bestimmt nicht. Die armen Blumen. – Aber vielleicht sollten wir wirklich etwas unternehmen“, nahm sie eine andere Broschüre vom Ständer. „Wir können nicht unsere ganzen Flitterwochen im Bett verbringen.“ „Warum nicht?“, legte er seine Arme um sie und sein Kinn auf ihre Schulter. „Dafür sind sie doch da.“ „Hmmm“, lächelte sie und tätschelte seinen Kopf.

      „Hey, wie wär’s“, ließ er sie los und griff nach einem weiteren Zettel, „mit Square Dance?“, hielt er ihn hoch und schwenkte ihn vor ihren Augen. „Ooooh nein!“, wollte sie ihn ihm entreißen, doch er sprang zur Seite. „Hab dich nicht so. – This could be fun.“ „Ja, für dich vielleicht. Du hast zumindest Rhythmusgefühl.“ „Och, du bist auch nicht so übel – im Bett kannst du ganz gut mithalten. – Ouch!“ Sie boxte ihm in die Seite und nahm ihm den Zettel ab. „C’mon, kid“, protestierte er. „Judging from the rest of the activities: Das ist das einzige, wofür man nicht völlig hirnamputiert sein muss.“ „Ich mache mich bestimmt nicht auf meine Kosten lächerlich.“ „It was your idea to take the honeymoon out of the bedroom!“ Er nahm einen weiteren Flyer und begann, daraus einen Flieger zu basteln. „Ja, aber ich dachte dabei an etwas anderes.“ „Bingo im Gemeindesaal?“ „Ich bin doch noch keine 80.“ Der Flieger sauste an ihr vorbei und landete in einem der Blumenarrangements am Eingang. „Was du nicht sagst.“

      Mrs Pierce kam die Treppe herunter und Haydn versteckte den Flieger eilig hinter seinem Rücken. „Ach hier sind Sie! Ich wollte Ihnen sagen, dass wir heute Abend einen Backkurs anbieten.“ Sie lächelte in Linneas Richtung. „Vielleicht möchten Sie Ihren Ehemann in Zukunft mit ein paar Keksen oder einem schönen Kuchen überraschen?“ „Oh“, grinste Haydn. „Ich darf weder Kekse noch Kuchen essen. Mein Körper ist mein Kapital.“ Linnea prustete in ihre Faust und Mrs Pierces Blick verdunkelte sich für eine Sekunde, bevor sie ihre Fassung zurück erlangte. „Eigentlich“, nahm Linnea eilig einen Flyer vom Regal, „hatten wir vor, den Square Dance Abend zu besuchen.“ Sie spürte Haydns leicht spöttischen Blick auf sich. „Oh ja“, atmete Mrs Pierce auf, „das sind sehr lustige Abende.“ Linnea wusste, dass Haydn sich gerade auf die Lippen beißen musste, damit es ihn nicht vor Lachen zeriss. „Wenn ich nicht schon so gebrechlich wäre, würde ich mich selbst ins Vergnügen stürzen.“

      „So so, ich habe gehört, wir gehen heute Abend zum Square Dance“, zog er sie an sich, nachdem Mrs Pierce den Raum wieder verlassen hatte und Linnea seufzte. „Bevor ich Kekse backen muss…“ „You know we have a very soft bed upstairs. – And when you close your eyes you might not see all those freaky flowers on the walls.“

      3

      Das erste Mal, dass Linnea Haydn sagen wollte, dass sie ihn liebte war, als er sich am Morgen beim Rasieren schnitt. Es war ihr vierter Morgen in dem kleinen Rosenzimmer und Linnea war aufgewacht und hatte Haydn neben sich vorgefunden - tatsächlich schlafend. Da das eine solche Seltenheit war, widerstand sie der Versuchung ihn zu wecken, küsste ihn auf die Schulter und kuschelte sich an ihn. Er war die ganze Zeit über unglaublich umgänglich und Linnea fand es faszinierend einfach seine Ehefrau zu spielen, wenn sie in Gegenwart anderer waren. Wenn sie allein waren, war er der Liebhaber, den sich jedermann nur wünschen konnte, aber weit entfernt von einem Ehemann. Verdammt: Etwas für Haydn Cavendish zu empfinden, war das letzte, was sie wollte. Aber er war so unglaublich süß, wie er über dem Waschbecken fluchte und sich das Blut abtupfte, während Linnea neben ihm stand und ihr die Zahnpasta übers Kinn lief, weil sie ihn einfach nur ansehen konnte.

      Das zweite Mal waren sie schwimmen gegangen, um der Hitze zu entkommen und Haydn war in der Sonne eingeschlafen. Der Schweiß glänzte auf seiner dunklen Haut, aus seinen Kopfhörern hörte man ganz leise Musik. Linneas Haut war weniger an Sonne gewöhnt und sie hatte sich in den Halbschatten zurückgezogen, von wo sie Haydn besser beobachten konnte. Aber nicht nur sie beobachtete ihn. Zugegeben, er war, neben ein paar Footballspielern, auch der Einzige der sich wirklich in Badehosen zeigen sollte, sein Körper war aber im Vergleich zu den Sportlern so schlank und fein definiert, nirgends zu viel von dem, was nicht sein sollte. Als Linnea von der Toilette zurückkam, fand sie ihren Ehemann inmitten einer Gruppe junger Leute – dem Flirten ganz und gar nicht abgeneigt – und sie setzte sich langsam auf ihre Liege und seufzte. Er lachte, er scherzte, er war so unglaublich sexy – und als er vor den Augen seiner Bewunderinnen mit einem Flickflack und einem Salto ins Wasser sprang, hätten ihre Gedanken nicht weit genug davon entfernt sein können, ihn zu lieben. Er war ein fabelhafter Schwimmer und konnte alle möglichen Kunststücke vollführen, nichts anderes hatte sie erwartet, aber sie konnte es nicht genießen, wenn jeder – vor allem sie selbst – sehen konnte, dass er es nicht für ihr Amüsement tat.

      Als er aus dem Wasser stieg, schloss Linnea vor seinen Bauchmuskeln die Augen – um sie erst wieder zu öffnen, als er ihr eine Tüte Eis vor die Nase hielt. „Du hast mal gesagt, du liebst Walnusseis“, lächelte er über ihren verdutzten Blick und warf sich auf seine Liege. Wenn er wüsste, was sie in dem Moment mehr liebte, als Walnusseis. Aber natürlich konnte sie ihm das nicht sagen. Abgesehen davon, dass sie es selbst kaum glauben wollte, würde es ihn wahrscheinlich schneller in die Flucht schlagen, als sie es aussprechen konnte.

      Es war einer jener Nachmittage, an denen man nicht einmal vom Mittagstisch aufstehen konnte, weil die Schwerkraft in der Hitze die Oberhand über einen gewonnen hatte. Linnea und Haydn hatten den Vormittag damit zugebracht, vor dem kleinen Fernseher auf ihrem Zimmer einzuschlafen und sie erwachten rechtzeitig zum nachmittäglichen Kinderprogramm. Dann verbrachten sie eine weitere Stunde damit, sich mit Obst zu füttern, während sich Cartoonfiguren auf Spanisch anschrien. Es hätte erotisch werden können, wenn sie nicht ständig das Gefühl gehabt hätten, Pädophilie zu praktizieren. Am Nachmittag waren sie wieder schwimmen gegangen, bevor die Schwüle sie zurück auf ihr Zimmer getrieben hatte. Linnea lag auf dem Bett und dämmerte vor sich hin – einen kalten Lappen auf der Stirn – und Haydn saß am Fenster und zupfte auf der Gitarre, die er in einem kleinen Musikgeschäft neben dem Postamt erstanden hatte.

      Irgendwann wurde es plötzlich immer dunkler am Himmel und als der erste Blitz ins Zimmer zuckte, wich Haydn erschrocken von seinem Platz. „Whoa!“ Linnea öffnete die Augen und hörte das erste Donnergrollen. „Was?“ Noch ein Blitz und Haydn legte die Gitarre weg und schluckte: „Erm… nichts.“ Er zog sich aufs Bett zurück und Linnea kam nicht umhin, in sich hinein zu lachen. Hatte er etwa Angst vor Gewittern? Er, der er vor nichts Angst hatte?

      Einige Minuten später brach es endgültig, in voller Stärke, über sie herein. Blitze, Donner, Regen. Man spürte regelrecht, wie es plötzlich kühl wurde, als sich die aufgestaute Hitze entlud und Linnea nahm den Lappen von der Stirn und seufzte genüsslich. Endlich würde man sich wieder bewegen können. Haydn neben ihr war weniger gelassen, auch wenn er sich überaus bemühte, sich nichts anmerken zu lassen. Er hatte das Buch zur Hand genommen, das er unten im Wohnzimmer ausgeliehen hatte, wirkte aber viel zu unkonzentriert, um bei seiner Leseschwäche