Название | Der viereinhalbte Mann |
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Автор произведения | Barni Bigman |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847699651 |
Der Mann war bei einer Im- und Exportfirma angestellt, die unter Anderem solche Salzentspannungshöhlen mit verschiedenartigen Salzen beliefert. Inzwischen wurde ihm gekündigt, da er seit Wochen nicht mehr aufgetaucht ist.“ „Salz? Salzentspannungshöhlen? Verstehe kein Wort“, sagte Oberleu und setzte sich erst mal. „Kaffee fertig? Bitte mit Zucker, nicht mit Salz. Aber ernsthaft Reich, da stimmt was nicht. Ein so toll rehabilitierter Ganove und der verlässt Auto und Job? Stell mal fest, wo er wohnt und erwirke einen Hausdurchsuchungsbeschluss.“
Bei der Hausdurchsuchung kam nichts Außergewöhnliches zu Tage, außer einem unbenutzten Wegwerfhandy und einem Laptop, welcher umgehend sichergestellt wurde. Aus der reichen Konversation mit einem Knastbruder, einem ehemaligen Zellengenossen, ging hervor, dass der Betroffene, Herbert Mann, der Exmann einer gewissen Paula Lammers war. Er wäre dieser gern ans Leder gegangen, hätte er nur ihren Aufenthaltsort erfahren. Nachdem der freundliche Zellengenosse den Aufenthaltsort durch Zufall in Erfahrung gebracht hatte und umgehend dem Mann eine Mail selbigen Inhaltes zukommen ließ, brach dann jegliche Kommunikation ab. Der Laptop wurde nicht weiter benutzt.
So geschah es, dass eine Welle der Erschütterung moralischen Inhaltes durch den friedlichen Wohnort von Bruno und Paula Lammers rollte, als eine Welle Kriminaler und Erkennungsdienstler anrollte und einen potenziellen Tatort mit Beschlag belegte. Von alledem ahnten die beiden Lammerschen nicht das Geringste. Sie brieten in der Sonne und Bruno verdrängte und vergaß den ärgerlichen Vorfall.
Oberleu wühlte verdrossen im Kleiderschrank der Paula Lammers. Das ganze Haus sah zwischenzeitlich aus, als wenn nicht nur eine Bombe eingeschlagen hätte. „Sieht so aus, als müssten wir uns bei den Lammers entschuldigen“, sagte Reich. „Ach, hier muss doch was sein. Das ist doch kein Zufall, dass der „Mann“ ihr in der Mail gedroht hat und nun nicht mehr aufzufinden ist“, meinte Leu ärgerlich. „Richtig, aber im Kleiderschrank ist der „Mann“ offensichtlich auch nicht. Hoffentlich sind bald die vierbeinigen Schnüffler da, damit wir weiterkommen. Ist bald wieder Feierabend und die Kollegen, die die Nachbarn befragen, scharren auch schon mit den Hufen.“ Dann erschien einer dieser Kollegen mit der guten Nachricht, dass ein Nachbar in der fraglichen Zeit eine schwarze Mercedes Limo vor dem Haus der Lammers gesichtet hatte.
Auch hatte die Spurensicherung im Gartenhäuschen einen teuer scheinenden, leeren Alukoffer gefunden, der dort hinpasste, wie ein „Schwein aufs Sofa“. Wie sich später herausstellte, passten die Fingerabdrücke darauf zu Mann und Bruno Lammers. Die Verbindung war hergestellt. „Jetzt ist er dran“, meinte Oberleu hämisch. „Feierabend“!!!
Mörder Katzenjammer
Nachdem die oberleusche Gang wochenlang vergeblich nach dem Ehepaar Lammers gefahndet hatte, wurde endlich das Reisebüro ausfindig gemacht, welches die umfangreiche Kubareise verkauft hatte. Und als eines schönen Tages die Lammers gutgelaunt und durchgegart braun auf dem Flughafen ankamen, klickten die Handschellen. Für das Gepäck und auch für eine kostenfreie Heimfahrt ins Kommissariat wurde gesorgt.
Das Gezeter der vom Flug übernächtigten Paula überstieg das Gejammer des ertappten Bruno bei Weitem, sodass die Überführungsbeamten die zu Überführenden lautstark ermahnen mussten, ihre Lautstärke zu drosseln. Leise vor sich hin greinend trafen die beiden armen Sünder dann im Kommissariat ein. Das Verhör der holden Paula verlief ergebnislos, während Bruno doch das ein oder andere zu erzählen hatte. Er lief regelrecht leer. Worte aus dem Mund, Schweiß von der Stirn und der ein oder andere Tropfen ging auch in die Hose, zumal er im Flugzeug und am Flughafen nicht mehr dazu gekommen war, sein Wasser abzuschlagen.
Alles, alles erzählte der arme Tropf, aber als es darum ging, wie viel Geld im Koffer gewesen war, hatte er doch plötzlich alles in die Reise investiert. Diese Unwahrheit war wohl beinahe das Einzige, was der Professor ihm glaubte. Alles andere wirkte doch zu unwahrscheinlich, um der Wahrheit zu entsprechen und sollte doch wohl nur von der Tat ablenken. Zumindest hatte das gesamte Kommissariat viel zu lachen.
„Ein Scherzkeks“, meinte Kommissar Reich. „Was hast Du da auf dem Bildschirm?“ „Das sind die Passbilder von den Beiden, vom Bundesamt. Hab sie mal durch die Gesichtserkennung laufen lassen, aber nichts. Es liegt nichts gegen sie vor“, entgegnete Leu. „Der Bruno Lammers könnte dein Bruder sein. Wenn Du deinen Gesichtsrasen entfernst, siehst Du ihm recht ähnlich, ha,ha,ha“, frotzelte Reich. „Na ja, auf den alten Passfotos sehen die beiden Lammers doch noch gut aus. Die neuen, da sehen alle so aus wie die Kanzlerin.“ Und so ging das Dienstgeplänkel hin und her.
Der Ortstermin brachte nicht nur Teile der Wahrheit ans Licht, sondern, nachdem schweres Gerät anrückte, auch den Mann. Unter dem Wutgezeter des örtlichen Bauern, der gerade sein Getreide eingesät hatte, baggerte man manches vergebliche Loch. Dieses hätte mit der Hilfe der Leichenspürhunde, welche leider zu spät kamen, sicher vermieden werden können, aber Oberleu wäre vor Neugierde geplatzt, wenn er nicht angefangen hätte zu suchen.
Das Suchen war von Erfolg gekrönt. Endlich kam der Findling, der das Auffinden des Leichnams hatte verhindern sollen ans Tageslicht. Darunter kamen zwei Beine und ein Hinterteil zum Vorschein, welches Oberleu doch sehr an einen Fahrradständer erinnerte, wäre es nicht bekleidet gewesen. Auch kam ihm die Assoziation zu einem französischen Gericht mit Froschschenkeln, welches er in seiner Jugend genossen hatte.
Nur Beine und Arsch. Wie sollten sie den Herrn Mann, der sich kopfüber auf dem Weg in die Hölle befand, nun in einem Stück herausbekommen? Schließlich war der Leichnam nicht mehr der frischeste und die Vorstellung vorerst nur Beine und Hintern zu bergen, erregte ein leichtes Würgen in ihm. Nie wieder Froschschenkel, dachte Leu, nie wieder.
Aber dann bargen sie den Mann doch in einem Stück und das Messer und das Schloss als Zugabe. Die Gerichtsmedizin hatte mal wieder einen duften Tag, aber solche Düfte sind die Damen und Herren ja gewohnt, und die KTU machte sich über das Werkzeug her. Der gute Bruno wurde als potenzieller Mörder dem Haftrichter vorgeführt und dann in die Untersuchungshaft überstellt, und die bessere Paula, der man nichts nachweisen konnte, musste das verwüstete Haus aufräumen.
Das Strafmaß war für beide nicht gerecht ausgefallen. Was ist schon das „Sitzen“ gegen das „Haus wieder zusammensetzen“? Der Oberleu zeigte sich sehr zufrieden. Konnte er doch wieder einmal einen interessanten Fall abschließen und seinen Polizeischülerjüngern die Niederungen der Realität nahebringen. Und dann…
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