Hanna Das Schicksal einer Frau. Anne Moreno

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Название Hanna Das Schicksal einer Frau
Автор произведения Anne Moreno
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742715135



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wird so langsam erwachsen, wir hatten mit ihm nie Probleme: Ein Bilderbuchjunge: Ein Allroundtalent der einfach alles konnte, ohne große Worte zu verlieren, Paul half immer.

      Lotta war inzwischen fertig mit ihrer Lehre, mit gutem Abschluss hatte sie die Prüfung bestanden. Für alle in der Familie wie sollte es anders sein, natürlich ein Nervenkitzel, bis die Prüfung vorbei war Eine frischgebackene Floristin stand vor uns.

      Meine Nachfolge ist durch dich gesichert, ich lachte und drückte Lotta fest. Jetzt stand wieder die alte Lotta vor mir und strahlte, wir schaffen das, ich hatte keinen Zweifel an dieser Aussage von Lotta.

      Ich wollte doch auch nur das Beste für mein Kind, so wie jede Mutter. Aber verstehen das Kinder immer?... Das fragte ich mich einige Jahre später. Oder sind Eltern nur Mittel zum Zweck? ...... Da fiel mir schlagartig das Druckgefühl in meiner Brust ein, die Ahnungen die mich zwangsläufig bei schlaflosen Nächten quälten. Hatte ich doch eine Vorahnung?

      Aber das kann nicht sein, kreisten immer wieder meine Gedanken durch meinen Kopf. Doch wenn ich heute zurückdenke, stimmten meine Gedanken: Hatte ich damals doch etwa eine Vorahnung? … Meiner Familie geht es gut, da kommt doch zwangsläufig der Gedanke auf: Hoffentlich bleibt es auch so. Natürlich soll es so bleiben, aber oft sind es Wunschträume so wie bei mir. Was alles Jahre später geschah: Ahnte ich das etwa schon, das da noch etwas nachkommt? … War das ein Zeichen so lange vorher, dieses Druckgefühl in meiner Brust. Oder war das nur ein Bauchgefühl?...... Hanna passe auf mit dir wird einmal übel mitgespielt.

      Doch einige Jahre später dachte Hanna an diese Zwiesprache mit sich selbst und musste doch feststellen, das dieses Druckgefühl doch ein Zeichen war, das ich damals nicht deuten konnte.

      Ich hatte richtig Angst, doch Peter war nicht der Mann mit dem man reden konnte, er lachte nur. Also war es wie immer, mit Peter konnte man nicht reden. Nein, das konnte man eigentlich noch nie, aber warum erzähle ich es ihm überhaupt?........Peter war ein lieber Mann, er war mein Mann, aber mein Herz konnte ich bei ihm nie ausschütten. Eigentlich sehr schade, jedes Mal bei einem Problem schob er etwas anderes vor: Einmal das Herz, das nächste Mal ich kann nicht schlafen. Hanna belastete das schon etwas! Reden war nicht gerade Peters Stärke, doch gerade „dass“ ... nicht miteinander reden, das war ein großer Fehler, der später nicht mehr gutzumachen war, doch das lag noch in weiter Ferne. Hanna musste immer die starke Frau sein, einfach mal anlehnen das brauchte Hanna doch auch. Doch Peter bemerkte es leider nie. Wie gut das es Paul gab, ein Lichtblick bei trüben Gedanken, von Paul wurde sie des Öfteren gedrückt und der Satz:

      Mama ich habe dich lieb.

      Oh tat das gut! …Genau das vermisste sie bei Peter ihrem Mann, vielleicht gab es auch nichts mehr zu sagen! …. Auseinandergelebt so nennt man das doch heute: „Oder“. War es bei uns jetzt so? … Fragte sich Hanna nun doch, da waren noch ihre Kinder die sie liebte. Doch Kinder können doch ganz schön verschieden sein, fragte sich Hanna des Öfteren. Nicht dass man das eine mehr liebt, als das andere Kind.

      „Nein natürlich nicht“……… Doch Kinder machen es Eltern oft verdammt schwer? Aber ist es den Kindern das auch bewusst?.......

      „Wohl eher nicht“………

      Hanna dachte an ihre Freunde, eine befreundete Familie, doch „Reden,“ konnte man nicht. Gut man traf sich, mehr nicht. „Freunde“, sahen für Hanna etwas anders aus. Doch es gab genug Klatsch und Tratsch im Städtchen, also mangelte es nicht unbedingt an Gesprächsstoff, wenn man sich traf... So war Hannas Kummer immer eine Nichtigkeit. Hanna vermied auch bewusst, etwas von ihrem Kummer preiszugeben, alles fraß sich dadurch in ihrem Herzen fest. War das etwa dieses Druckgefühl? …… Das sie zwangsläufig hatte. Gerade jetzt hätte sie mal Freunde zum Reden gebraucht, da kam der Gedanke auf: Hat man nur Freunde, wenn es einem gut geht? … „Oder“? … Immer hieß es keine Zeit, Hanna fragte sich doch oftmals, ich denke die werden niemals Zeit finden. Eigentlich schade.

      Die Zeit verging etwas.

      Lotta heiratete ihren Frank, es war eine schöne und vor allem eine große Hochzeit. Frank lud alle ein die Löffel lecken konnten, viel zu viele Leute. Aber die Schwiegereltern zahlten ja!

      So konnte man auch mal über die Stränge schlagen, wenn es nicht das eigene Geld kostete. Was kostet die Welt? ..... Wenn andere zahlten, das war Frank: …….

      Sonst war Frank ja ein lieber Mensch, vielleicht wenn er sich die Hörner abgestoßen hatte, begreift er den Wert des Geldes. Überlegte Hanna, auch Frank wird älter? Denn mit Geld umgehen, nein das war nicht Franks Ding. Es war halt Frank! Man musste ihn nehmen wie er ist. Lotta musste mit ihm klarkommen, nicht ich. Ging es Hanna durch den Sinn. Lotta arbeitete fleißig im Blumenladen immer zuverlässig und freundlich zu der Kundschaft, ihr zuzusehen war schon eine Freude, stellte Hanna eines Abends bei ihrem Mann fest. Ja Lotta macht mir Freude strahlte Hanna, Peter hatte nur ein nicken übrig, was habe ich denn anders erwartet, schallt sich Hanna wiedermal selbst.

      Die Zeit verging etwas.

      Lotta wurde schwanger, im Sommer sollte ihr kleiner Sohn geboren werden. Wir freuten uns natürlich: Unser erstes Enkelkind! Was für eine Freude. …….. Eines Abends stand Lotta und ihr Mann auf der Matte.

      „Oh“!... Beide? …. Das hat nichts Gutes zu bedeuten, kreisten gleich meine Gedanken, wenn beide kamen dann wollten sie immer etwas? Aber was? ........ Hanna beruhige dich du wirst es sicher gleich erfahren. Mama, ……. begann Lotta, mir wurde es fast schlecht, wenn Lotta schon so ankam und Worte langzog da kam immer etwas nach.

      Mit dem langgesogenen Wort……. „Mama“. Da war immer etwas im Busch. Da kam nichts Gutes: Hanna kannte das!

      Die große Eigentumswohnung die wird doch in kürze frei, Frank und ich würden gerne da einziehen, die Wohnung hier im Hause wird uns, wenn das Kind kommt zu klein……So jetzt war es heraus. Wir wären keine guten Eltern, wenn wir Einwände hätten. Also zogen Lotta und Frank da ein. Die Hilfe von Papa Peter die war natürlich gefragt. Ich weiß nicht wie viele Abende Peter da zugange war und half. Doch irgendwann konnte auch Peter sagen: Ich bin mit der Renovierung fertig. Ihr kleiner Sohn Oliver wurde geboren, niedlich und süß. Lotta ging ganz in ihrer Mutterrolle auf, so wie es auch sein sollte.

      Unsere kleine Familie: …… „Schön“…….

      Auch Babysitten, für mich und Peter keine Frage: „Junge Leute eben?“ ..... Die wollten auch mal ausgehen. Mama war zur Stelle! Zwar nahm mir Paul so manchen Abend ab. Paul meinte des Öfteren, du arbeitest viele Stunden im Laden ich übernehme das. Da Lotta einige Monate ausfiel blieb alles an mir hängen. Zwar hatte ich noch die Aushilfe, aber es gab trotzdem jede Menge zu tun. Lotta arbeitete als die Erziehungszeit zu Ende war wieder im Blumenladen. Die Kundschaft freute sich! Schön die junge Chefin ist wieder da.

      Alles sah danach aus, dass Lotta den Blumenladen später übernehmen würde, gut ich fragte sie nicht gerade ständig, aber Einwände von Lotta oder gar eine Abneigung, nichts dergleichen. Oder ich bemerkte nichts, das ich eines Tages nur Mittel zum Zweck war. Die es betrifft bemerken es nicht, oder dann erst wenn es leider zu spät war. Ich glaube bei mir war es so: Viel Hanna einige Zeit später wie Schuppen von den Augen. Lotta war gut eingearbeitet mit jeder Arbeit vertraut, Spaß machte es ihr obendrein auch, das sah man. Ich hatte auch nichts anderes erwartet: „Wozu auch“. Sie ist doch mein Kind auf das ich stolz bin! … Doch was in Augenblick wie heile Welt aussah.

      Das wurde später zum „Fiasko“……… Paul bereitete uns viel Freude, er studierte in Darmstadt, zwar nicht weit von Zuhause weg, trotzdem mieteten wir ihm eine kleine Wohnung damit er nicht immer fahren musste. Nach bestandener Führerscheinprüfung kauften wir ihm ein kleines Auto. Um Paul brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, er schrieb gute Noten, was will man mehr, nur heute weiß ich: Ich hätte ihn viel öfters sagen sollen, …. „ja müssen“! Wie stolz ich auf ihn bin. Natürlich habe ich es ihm auch gesagt, „aber heute denke ich es war zu wenig“. Wenn ich an das denke was noch an Aufregungen auf uns oder mich zukamen: Es war die Hölle???

      Wie eine Lawine rollte dieser Albtraum auf mich zu. „Waren das etwa schon meine Vorahnung vor Jahren“? …….. Jetzt frage ich mich