Genesis I. Alfred Broi

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Название Genesis I
Автор произведения Alfred Broi
Жанр Языкознание
Серия Genesis
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742759528



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Steuerbord. Und es ist irre schnell!“ rief auch Tagh in seiner Anspannung.

      Doch keinem blieb genug Zeit zum Handeln. In der nächsten Sekunde verdunkelte sich über ihnen das Scheinwerferlicht und ein riesiger Körper schob sich dicht über die Parygi-Spalte und die Kitaja hinweg, glänzte dabei silbern auf.

      Ein tiefer, langer, gewaltiger Schrei ertönte, ging allen durch Mark und Bein, bevor der Körper vollständig über sie hinweg gestrichen war.

      Bevor das jedoch irgendjemand registrieren konnte, wurde die Kitaja mit einem Mal von einem irrsinnigen Strudel erfasst, der sie sofort einen Meter zur Seite warf. Fast augenblicklich begann der Boden unter ihnen zu Beben.

      „Notaufstieg!“ rief Jorik sofort und Cosco agierte blitzschnell.

      Er fing das Boot ab, bevor es auf die Seite kippen konnte, beschleunigte es, um es zu stabilisieren und sie entgingen nur knapp einem Steinschlag vom Rand der Spalte.

      Die Kitaja jagte aus der Spalte hinaus und gewann schnell an Geschwindigkeit. Unvermittelt tauchte vor ihnen der Auslöser für ihre Zwangslage auf. Es war ein riesiges Wal-ähnliches Lebewesen, das gemächlich mit der Schwanzflosse in diesen Untiefen seine Bahnen zog.

      Cosco lenkte das Flugboot neben den gewaltigen Körper, um nicht wieder davon erwischt zu werden.

      „Verdammt, ist der riesig!“ entfuhr es ihm erstaunt und er schätzte die Länge dieses Tieres auf mindestens einhundert Meter. Im selben Moment hatten sie das Maul des Wales erreicht, als er es plötzlich unvermittelt aufriss.

      Alle Insassen des Bootes mussten schreien, als sie die gewaltigen, rasiermesserscharfen Zähne erblickten, die sich auf sie zuschoben.

      Kurz bevor die Kitaja von den gewaltigen Kiefern zermalmt worden wäre, senkte sich der Wal plötzlich ruckartig in Richtung Meeresgrund und schnappte zu. Jorik konnte unter sich erkennen, wie ein weiteres Lebewesen, vielleicht fünfzig Meter lang und eine Art Schlange, von dem Wal angegriffen wurde. Schonungslos umschloss sein Kiefer den Laib und drückte kräftig zu. Ein markerschütternder Schrei in hoher Tonlage riss augenblicklich an ihren Ohren.

      „Nichts wie weg hier!“ sagte Jorik.

      Cosco reagierte sofort und brachte das Flugboot aus der Gefahrenzone.

      „Captain, schaffen sie uns zurück an die Oberfläche. Bringen sie die Kitaja auf Höchstgeschwindigkeit bei vierzig Grad Steigung!“

      „Aye!“ bestätigte Cosco und führte die entsprechenden Befehle aus.

      Während sich das Boot nach hinten neigte, wurden alle Insassen durch die enorme Beschleunigung in die Sitze gedrückt.

      Der etwa zwanzig Minuten dauernde Rückweg verlief ohne weitere Zwischenfälle. Cosco gelang es, das Flugboot auf 482 Meilen zu beschleunigen, was einhellig als absoluter Spitzenwert betrachtet wurde.

      Als sie sich der Wasseroberfläche näherten, wurde der Steigungswinkel auf dreißig Grad und die Geschwindigkeit auf 200 Meilen gesenkt.

      „Austritt in drei...zwei...eins...und durch!“ sagte Cosco und im selben Moment schoss die Kitaja zurück an die Planetenoberfläche, auf der es bereits merklich dunkler geworden war.

      Die Triebwerksautomatik erkannte die neue Situation und zündete die Brennstoffzellen, damit das Flugboot wieder in normaler Luft fliegen konnte.

      Am Horizont senkte sich gerade Lexis herab und Dämmerlicht erfüllte die Umgebung, während der Himmel in sämtlichen Rottönen erstrahlte.

      „Tagh, tragen sie ins Logbuch ein, dass die Kitaja nach einer Tauchzeit von drei Stunden und zweiundvierzig Minuten an die Oberfläche zurückgekehrt ist. Alle Systeme laufen einwandfrei!“ gab Jorik an und sein Gesichtsausdruck war äußerst zufrieden.

      „Aye!“ bestätigte der Copilot.

      „Shim?“

      „Ja, Jorik?“ Shim war ebenfalls hoch zufrieden und grinste breit.

      „Lass uns unsere Reise ein wenig verdauen, alter Junge. Wir sehen uns im Hangar, okay?“

      Shim atmete einmal hörbar durch. „Okay!“ nickte er dann. „Ich werde auf euch warten!“

      „Danke, mein Freund!“ Jorik lächelte ihm noch einmal zu, dann kappte er die Verbindung zum Kontrollzentrum. „Setzen sie Kurs auf die Heimatbasis und gehen sie dann auf Autopilot!“

      „Aye!“ bestätigte Cosco.

      Einen Moment später reckte sich der Captain in seinem Sitz.

      „Herrschaften, ich darf mich bei ihnen allen bedanken...!“ begann Jorik dann. „Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und ihren Anteil am erfolgreichen Testverlauf gehabt. Ich denke, Imrix wird sich dafür bei ihnen erkenntlich zeigen. Aber damit das hier mal klar ist: Wir haben soeben Geschichte geschrieben. Wenn die kleinen Macken, die ich während des Testfluges aufgezeichnet habe, beseitigt sind, bin ich mir sicher, dass dieses Boot in Serie geht und dann können wir endlich den letzten, unentdeckten Lebensraum erforschen. Wir haben diesem Planeten und den Menschen einen großen Dienst erwiesen, auch wenn wir dafür wohl niemals die Anerkennung erfahren werden, die uns gebührt.

      Aber vergessen sie nie, was sie heute erlebt haben, dann können sie eines Tages ihren Kindern oder Enkeln davon erzählen und ewig lange davon auswärts essen.

      Die Reise in einem Flugboot zum Grunde der Meere wird bald alltäglich sein, da bin ich mir sicher, aber wir waren die ersten, die es getan haben und das kann uns niemand je wieder nehmen!“

      Für einen Moment herrschte Stille im Cockpit.

      „Auf die Kitaja...!“ sagte Cosco dann und schaute Jorik lächelnd an. „...und seine Erbauer!“

      Jorik grinste erfreut. „Tagh?“

      „Ja Sir?“

      „Ich glaube, es ist Zeit für die Kiste Is Minardo!“

      ¤

      Es dauerte etwa dreißig Minuten, bis die Kitaja den Flughafen der Imrix Corporation erreicht hatte und sie der Autopilot sanft im Hangar absetzte.

      Ihre Ankunft wurde bereits sehnsüchtig von Shim erwartet, der sofort zur Einstiegsrampe trat, als das Flugboot auf seinen Landekufen stand.

      Einen Moment später wurde die Einstiegsrampe von innen geöffnet und die Hydraulik tat ihre Arbeit.

      Dichte Rauchschwaden wurden aus dem Innenraum gesogen und Shim wurde sofort wieder nervös.

      Als sich die Rampe vollständig gesenkt hatte, stand die gesamte Crew geschlaucht aber glücklich im Eingangsbereich.

      „Was zum Teufel ist passiert?“ fragte Shim und trat zu Jorik. Er deutete auf die Rauchschwaden.

      Jorik lächelte. „Wir haben uns zur Feier des Tages mal was gegönnt!“ Er hob seine linke Hand an, in der eine halbgerauchte Zigarre prangte.

      Shim schaute verwirrt darauf und erkannte erst jetzt, dass auch alle anderen ebenfalls rauchten. Seinen Blicken begegneten sie mit einem breiten Grinsen.

      Jorik steckte sich die Zigarre in den Mund, nahm einen tiefen Zug und blies ihn Shim direkt ins Gesicht.

      „Aber...?“ hustete sein Gegenüber und wedelte den Rauch beiseite. „...warum ist der Feueralarm nicht aktiviert?“

      „Ach!“ Jorik steckte sich die Zigarre erneut in den Mund und langte in seine Hosentasche. „Da fällt mir ein...!“ Er holte einen kleinen Relaisschalter samt Kabel und Sicherung hervor und legte ihm Shim in die Hand. „...der Rauchmelder muss erneuert werden!“

      Damit ging er grinsend davon, während der Rest der Crew ihm laut lachend folgte.

      Draußen vor dem Hangar warteten bereits drei Hovercrafts. Jorik stieg in den erstbesten neben den Fahrer.

      Während