Genesis I. Alfred Broi

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Название Genesis I
Автор произведения Alfred Broi
Жанр Языкознание
Серия Genesis
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742759528



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Aufprall auf die Wasseroberfläche problemlos standhalten würde.

      Auch das Problem mit den Turbinen ließ sich dank Joriks Einfällen bald lösen und sie konnten ein Treibwerk entwickeln, dass in der Luft gewöhnlichen Brennstoff benötigte, unter Wasser aber in der Lage war, lediglich Wasser derart druckvoll anzusaugen, um durch den anschließenden Ausstoß genügend Vortrieb zu entwickeln.

      Blieb letztlich nur noch eine Sache: Die Gesundheit der Besatzung beim Aufschlag auf die Wasseroberfläche.

      Aber es war völlig egal, aus welchen Richtungen sie dieses Problem auch angingen, sie hatten niemals auch nur den Hauch eines Erfolges. Die Kraft, die auf sie wirken würde, selbst wenn sie nur mit sechzig Meilen in der Stunde und mit dem kleinstmöglichen Winkel versuchen würden, in das Meer einzutauchen, würde einen derartigen Rückschlag erzeugen, das sie sich alle Knochen brechen und sämtliche inneren Organe zerfetzt würden.

      Nein, so würde das niemals funktionieren. Wenn es ihnen nicht gelänge, den Aufprall völlig zu verhindern oder doch merklich abzumildern, dann würde das Prinzip des Flugbootes scheitern.

      Doch wie verhinderte man diesen Aufprall?

      Ganz einfach, fiel es Jorik wie Schuppen aus den Augen. Indem man einen Puffer zwischen Flugboot und Wasseroberfläche setzte, der den direkten Kontakt verhinderte und die gewaltigen Energien, die dabei entstanden, auffing.

      Dies war die Geburtsstunde der Schallinduktion. Kurz vor dem Auftreffen auf die Wasseroberfläche erzeugten entsprechende Maschinen rund um das Flugboot eine räumlich begrenzte Schallwelle, die sich wie eine Blase um das Boot schloss.

      Diese Schallwelle war so stark, dass sie in der Lage war, die Wassermenge, die das eigentliche Boot verdrängte, schon einige Meter vor dem Bootsrumpf zu verdrängen. Dabei verformte sie sich sehr stark, verhinderte aber den direkten Kontakt zwischen Boot und Wasser.

      Das Flugboot konnte also in dieser Blase ungehindert in das Wasser eintreten, ohne die Gesundheit der Besatzung zu gefährden.

      Eine permanente Reise in dieser Blase unter Wasser war jedoch nicht möglich, da die Turbinen so nach kurzer Zeit keine Grundlage mehr besaßen, um zu funktionieren, da sich letztlich ein Vakuum in der Blase bildete.

      Aber dies war auch nicht nötig, denn man konnte die Intensität der Schallwelle nach und nach so sanft verringern, dass die Besatzung den Übergang auf den direkten Kontakt zwischen Boot und Wasser zumindest körperlich kaum wahrnahm.

      Und damit waren Jorik und seine Männer tatsächlich nach fast vier Zyklen am Ziel ihres Weges angelangt.

      Als sie den Konzernführern von ihren Entwicklungen erzählten, konnten diese kaum glauben, was sie hörten. Alle ihre Vorgaben wurden bei weitem übertroffen.

      Das Flugboot war in der Lage tausendzweihundert Meilen in der Stunde zu fliegen und dabei eine Nutzlast von zwanzig Tonnen zu befördern. Es erreichte somit auch den weitesten denkbaren Punkt auf den Ozeanen in zweieinhalb Stunden und konnte dann dort unmittelbar in das Meer eintauchen, um mit einer Geschwindigkeit von fast fünfhundert Meilen in der Stunde auch die tiefsten Stellen im galpagischen Meer zu erreichen.

      Imrix war hochzufrieden und gab natürlich grünes Licht für die praktischen Tests.

      Und diese liefen von Beginn an absolut fantastisch. Alles, was in der Theorie erdacht wurde, konnte beinahe eins zu eins in die Praxis umgesetzt werden, alle vorangegangenen Tests verliefen ohne wirkliche Probleme oder Zwischenfälle, sodass die Kitaja nur einen Zyklus nach dem ersten Test fertiggestellt werden konnte und sich jetzt im letzten und entscheidenden Teil ihres Testflugs befand.

      Die Schallinduktion baute das Feld um das Schiff innerhalb weniger Sekunden auf und hielt es stabil.

      Das Flugboot sank stetig weiter in Richtung Meeresoberfläche und bei etwa zwanzig Metern Flughöhe traten Schallwelle und Wasseroberfläche in Kontakt.

      Links und rechts der Kitaja jagten Wasserfontänen in die Höhe, die höher wurden, je weiter sich das Flugboot absenkte.

      Unter dem Rumpf des Bootes wurde das Meerwasser wie von einer unsichtbaren riesigen Faust herabgedrückt.

      „Nulllinie!“ meldete Cosco emotionslos, als das Schiff die ursprüngliche Höhe der Wasseroberfläche erreicht hatte.

      Die Schallwelle aber sorgte dafür, dass kein Kontakt zum Boot erfolgte und es sanft und mit unvermindert hundertzwanzig Meilen in der Stunde vollständig in das Meer eintauchte.

      Schlagartig wurde es merklich dunkler und Tagh schaltete die Außenbeleuchtung des Bootes ein.

      „Die Kitaja ist vollständig eingetaucht!“ sagte Cosco einen Moment später und Jorik erkannte, dass der Himmel über ihnen vollkommen verschwunden war.

      „Gap?!

      „Ja, Sir?“

      „Drosseln sie das Induktionsfeld im vorbestimmten Zeitrahmen von einer Minute auf null!“ sagte Jorik.

      „Aye!“ gab Gap zurück und Jorik konnte auf seinem Monitor erkennen, dass der Ingenieur die entsprechenden Befehle ausführte.

      „Captain! Achten sie darauf, dass wir unsere Geschwindigkeit beibehalten!“

      „Aye!

      Durch die Verringerung und letztliche Löschung des Induktionsfeldes wirkten natürlich Kräfte auf den Vortrieb des Flugbootes, daher mussten die Triebwerke entsprechend ihre Leistung erhöhen.

      „Achtung für das Umschalten der Triebwerke auf Wasserbetrieb!“ warnte Jorik und schaute auf die Anzeige auf dem Monitor vor sich. Als der Sauerstoffgehalt innerhalb der Schallblase aufgebraucht war, betätigte er einen Schalter und die Triebwerke schalteten entsprechend ihre Funktion um.

      „Triebwerke auf Unterwasserbetrieb!“ sagte Jorik.

      „Induktion beendet!“ sagte Gap fast gleichzeitig.

      Im selben Moment ging ein Ruck durch das Flugboot, der sie einmal in die Sitze drückte und danach für einige Sekunden durchschüttelte.

      „Shim?“

      „Ja, Jorik?“

      „Erinnere mich daran, dass wir die Sitze noch besser polstern!“

      „Die Kitaja läuft vollständig auf Unterwasserbetrieb!“ meldete Cosco. „Geschwindigkeit hundertfünfzehn Meilen, acht Grad vorlastig!“

      Jorik atmete einmal tief durch. „Also gut Shim, was schlägst du jetzt vor?“

      „Was...?“ Shim war sofort wieder irritiert.

      „Hey Mann, reg dich ab. Kleiner Scherz am Rande!“ gab Jorik aber sogleich zurück. „Captain, erhöhen sie die Geschwindigkeit auf dreihundert Meilen und gehen sie langsam auf eine Tauchtiefe von zehntausend Fuß!“

      „Aye!“ bestätigte Cosco. „Geschwindigkeit dreihundert Meilen. Tiefe zehntausend Fuß!“

      Jorik wurde wieder in den Sitz gedrückt, als das Boot seine Geschwindigkeit deutlich erhöhte. Der Bug kippte vornüber und unaufhaltsam sank die Kitaja in die Tiefe.

      „Tagh?“

      „Captain?“

      „Achten sie mir ja gut auf das Sonar! Wir sind unter Wasser nicht mehr ganz so wendig, wie in der Luft!“

      „Aye Captain!“

      „Und jetzt Leute, genießt, was ihr zu sehen bekommt!“ Jorik hatte schon längst immer wieder aus der Kanzel geschielt und war von der ersten Sekunde an ungeheuer fasziniert, welch vielfältige Flora und Fauna sich Ihnen hier bot. Die leistungsstarken Scheinwerfer tauchten fast eine Meile rund um das Flugboot in ein leichtes Dämmerlicht, in dem sich hervorragend sehen ließ.

      „Wow!“ Jorik war tief beeindruckt. „Shim das ist wundervoll!“

      „Ich sehe es Jorik!“ sagte Shim mit dem Blick auf seinen