Mein Leben mit dir... endet nicht hier. Christine Schöpf

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Название Mein Leben mit dir... endet nicht hier
Автор произведения Christine Schöpf
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783753107677



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dem Laufenden.“

      Aaron war froh, dass sie ihm ins Wort gefallen war, und ihn nicht nach der Unterkunft gefragt hatte, so musste er ihr nicht davon erzählen, das er alle hier in die Schweiz eingeladen hatte. Er wollte sie nicht noch mehr belasten und beunruhigen. Außerdem kam er so nicht in Versuchung, Benno doch noch selbst die Tablette in seinen verdammten Hals zu stopfen.

      Als er mit Nelly aufgehört hatte zu telefonieren, sah er auch schon Nick in das Spital kommen. Er hob kurz die Hand und Nick kam auf ihn zu.

      „Was erzählt Hanna mir, wir ziehen alle in eine WG?“ Nick grinste.

      Aaron hatte sich schon häufiger mit Nick eine Unterkunft geteilt und einige dieser Nächte waren legendär.

      Aaron grinste zurück: „Ich warte nur noch auf die Bestätigung, dann können wir los“.

      Nick setzte sich zu Aaron an den Tisch und zeigte nach oben: „Und was tut sich da?“

      Aaron atmete verächtlich: „Die Mimi will seine Tablette nicht nehmen. Er hat wohl doch schiss, seinen Hintern nicht in den Himmel zu bekommen.“

      Nick verdrehte die Augen: „Blöde Sache, aber die Zeit wird es regeln.“

      Nick zuckte die Schultern und zeigte auf Aarons Tasse: „Auch noch einen?“ Aaron nickte und Nick stand auf, um auch sich einen Kaffee zu holen. Währenddessen nutzte Aaron die Zeit und schaute auf sein Handy. Der Anwalt hatte ihm eine Adresse geschickt und wünschte ihm einen schönen Aufenthalt. Aaron erstellte eine WhatsApp- Gruppe mit allen Protagonisten und schickte die Anschrift direkt an die Gruppe weiter. Er sah wie Nick an der Kasse sein Handy rausholte und kurz darauf sah Aaron einen Daumen hoch von Nick in der Gruppe. Aaron schüttelte den Kopf, er hasste das Handy. Er hatte Sybel und Bresko noch nicht in die Gruppe aufgenommen, er wollte erst mit den beiden selbst sprechen. Sybels Nummer wollte er nicht allen zugänglich machen und bei Bresko wusste er nicht, ob der nicht abgehört wird.

      Nick kam zurück an den Tisch: „Alter, hast du dir die Hütte mal angeguckt? Hammer!“

      Aaron schüttelte den Kopf und dann fiel ihm ein, dass er seine Eltern noch in Kenntnis setzten wollte, dass er in der Schweiz war. Ohne weiter auf Nick zu achten, wählte er die Rufnummer von seinem Vater. Es dauerte auch nicht lange, bis dieser sich meldete.

      „Grüß dich, hier ist Aaron. Ich hoffe, ich störe nicht“.

      Nick schaute verdutz von seinem Kaffee auf, Ron stellte sich nie mit seinem vollen Vornamen vor. Ron hatte nun Nicks volle Aufmerksamkeit.

      „Danke der Nachfrage. Wie geht es euch?“ hörte Nick Ron weiter plaudern. Er wusste nicht, wer am anderen Ende der Leitung war, aber dieser jemand hatte Ron eine Menge zu erzählen und brachte ihn tatsächlich auch hin und wieder damit zum Lachen.

      „Das ist sehr schön zu hören und es freut mich für euch. Ich bin mir sicher, dass wir uns zu Weihnachten sehen. Aber der eigentliche Grund meines Anrufs ist, dass ich euch nur informieren wollte, dass ich mich zurzeit in der Schweiz aufhalten. Ich habe mir über deinen Anwalt ein Chalet besorgt, wunder dich also bitte nicht, wenn dein Konto kurzzeitig damit belastet wird. Buche den Betrag bitte dann einfach von meinem Konto ab.“

      Aaron schaute nach draußen und Nick war sich sicher, dass er vergessen hatte, dass er hier saß und im zuhörte.

      „Das ist nett, aber ich kann es auch als Geschäftsreise verbuchen, also tu mir den Gefalle und führe die Transaktion aus.“

      Aaron bedankte sich und legte dann auf. Noch bevor Nick etwas sagen konnte, schaute Aaron ihn an: „Und auch wenn es dich einen scheiß angeht, das war mein Vater.“

      Nick nickte, er wusste, dass Aaron ihn hatte hinter seinem Vorhang gucken lassen. Nick war nicht überrascht, dass Ron einen Vater hatte, den hatten sie alle- mehr oder weniger, aber das Ron so offen mit ihm darüber sprach schon. Das hatte er all die Jahre nicht getan und Nick war sich nicht sicher, ob Nelly diese Veränderungen in Ron wachrief- und er war sich absolut nicht sicher, ob das gut war! Aber bevor er sich noch weitere Gedanken machen konnte, flog die Türe auf und Hanna trat ein.

      Hanna war der Hammer, wenn sie einen Raum betrat spürte man es noch bevor man sie sah. Nicht nur das Hanna, wenn man sich die Mühe machte und sie genauer betrachtete, echt heiß aussah. Ihre pechschwarzen langen Haare trug sie eigentlich immer zusammengebunden, meist zu einem Zopf im Nacken geflochten, was ihr Gesicht noch mehr zu Geltung brachte. Sie hatte große Augen mit unglaublichen Wimpern und obwohl sie nie geschminkt war, wirkte sie nie farblos. Ihre vollen Lippen hatten immer einen Glanz und ihre Zähne waren makellos. Sie hatte eine Aura um sich, die selbst dem ignorantesten unter ihnen auffallen musste. Wie auch jetzt, alle sahen zu ihr hin, und als ob sie das gar nicht bemerkte, sah sie nur Ron und Nick an und rief ihnen zu: „Na, ihr Lappen, habt ihr mich vermisst?“ und dabei strahlte sie übers ganze Gesicht.

      ,Ich würde sie echt gerne mal mit heißen Klamotten sehen, nicht nur immer in Jeans und Trainingskleidung, dachte Nick.

      Aaron schaute Hanna an, etwas war anders an ihr, nicht nur das er sie selten sie strahlen sah, auch ansonsten war sie ihm für diesen Anlass etwas zu gut drauf. Er stand auf, ging um den Tisch und umarmte sie.

      Als Nick ihm gleichtun wollte, stieß Hanna ihn von sich: „Was ist los mit dir? Zu viel an der Uhu Tube geschnuppert?“ und begrüßte ihn mit Handschlag. „Werde mal nicht zu euphorisch mich zu sehen. Heb dir das lieber noch auf, wie ich gehört habe, ziehen wir alle in die WG?“ und dabei schaute sie abwechselnd Ron und Nick an.

      „Meine WhatsApp hast du gelesen?“ Ron schaute Hanna fragend an. Hanna nickte und knuffte ihn leicht auf den Oberarm: „Und eine WhatsApp- Gruppe kannst du auch schon erstellen, da ist deine Mama bestimmt ganz stolz auf dich“.

      Als Hanna jedoch sah, wie Rons Miene sich verfinsterte, wusste sie, dass sie seine Mutter nicht hätte erwähnen sollen.

      „Wart ihr schon in dem Haus?“, fragte Hanna nun.

      „Nein, ich habe die Adresse direkt an euch weitergeleitet. Der Verwalter wartet auf meinen Anruf für die Schlüsselübergabe.“

      Aaron schaute Hanna an. „Hast du mit Nelly innerhalb der letzten Stunde gesprochen?“

      Hanna schüttelte den Kopf und schaute Aaron besorgt an.

      „Der Penner hat es mit der Sterbehilfe plötzlich nicht mehr so eilig, und macht meinem Mädchen das Leben schwer.“

      Hanna konnte die Ader auf Aarons Stirn pochen sehen.

      „Ich werde zu ihr gehen und schauen wie es ihr geht. Ich werde bei ihr bleiben, mach dir keinen Kopf, ich kümmre mich um sie.“ Hanna sprach mit ruhiger Stimme auf Ron ein, aber die Ader schwoll weiter an. ,Fuck,‘ dachte Hanna.

      „Ron, fahr mit Nick jetzt ins Haus. Du kannst es hier nur schlimmer für Nelly machen. Du musst schlafen und wieder runterkommen, es ist hier nur eine Frage der Zeit, das weißt du doch.“

      Ron nickte: „Okay, aber du hältst mich auf dem Laufenden, okay?“

      „Versprochen“, Hanna schlug ihm diesmal fester auf den Arm und Ron verzog spielerisch sein Gesicht, wie von Schmerzen gepeinigt.

      „Verpisst euch jetzt und lasst mir die Hunde hier“.

      Aaron lachte: „Das kannst du sowas von vergessen. Rück lieber meine Autoschlüssel raus und sieh zu, dass du zu Nelly kommst. Wir quatschen später“.

      -3.0-

      Das Haus war nur ca. 15 Minuten vom Spital entfernt und auch sonst hatte der Anwalt ganze Arbeit geleistet. Das Haus war high end und lies keine Wünsche offen, selbst frische Blumen waren in jedem Zimmer arrangiert. Nick, der diesen Luxus nicht kannte, war vollkommen aus dem Häuschen.

      „Alter, das ist dir doch klar, damit lässt du deine Hosen aber ganz tief runter!“ Nick zeigte dabei auf die Innenausstattung des Hauses. Aaron schaute ihn verständnislos