Hilfe, fast 40!. Elfi Loth

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Название Hilfe, fast 40!
Автор произведения Elfi Loth
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783847643098



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Krankheit! Bis morgen Marina.“

      Sie legt auf und ich bleibe fassungslos sitzen. Mir ist schon wieder schlecht! Ich renne ins Bad und schließe mich ein. Martin muss nicht gleich mitkriegen, wie ich ins Klo brülle. Ich kann es gar nicht fassen. Ich bin schwanger! Schon! In mir wächst ein Lebewesen! Ein richtiger kleiner Mensch! Wie weit werde ich sein? In Gedanken rechne ich zurück. Durch den ganzen Stress, mit dem Einrichten unserer Wohnung, habe ich gar nicht bemerkt, dass ich meine Regel nicht bekommen habe. Ich habe gar nicht darauf geachtet. Wir wollten ja ein Kind, aber so schnell? Wie wird Martin reagieren? Kinder kommen ja bekanntlich immer, wenn man sie am wenigsten erwartet. Ich kann es ihm erst sagen, wenn ich die eindeutige Bestätigung meines Frauenarztes habe.

      Ob er sich freut? Wenn ich daran denke, wie lang die Woche war, als er auf das Ergebnis seiner Sperma Probe gewartet hat. Ich lächle vor mich hin. Er war sehr nervös und konnte es nicht abwarten. Doch dann hatte er es schwarz auf weiß. Alles in bester Ordnung. Seine Spermien sind topfit! Das müssen ja richtige Turbospermien sein, wenn das so schnell gegangen ist, schießt es mir durch den Kopf. Mein Mann ist ein Schnellbesamer! Ich bin schwanger!

      So schnell hatte auch mein Frauenarzt nicht mit mir gerechnet. Die Urinprobe ist positiv.

      “Na, da waren Sie aber fleißig! Mein Kompliment! So rasch ist noch keine, nach Entnahme der Hormonspirale, schwanger geworden. Ihr Körper scheint das Hormon sehr schnell abgebaut zu haben. Kommen Sie erst mal rein, ich sehe mir das mal genauer an.“

      Er macht einen vaginalen Ultraschall und erklärt mir ganz genau, was ich da auf dem Bildschirm zu sehen bekomme. Da bubbert ja ein Herzchen! Wie süß! Ich bin wirklich schwanger und das schon in der 6.Woche!

      “Den Mutter- Kind-Pass bekommen Sie in der zwölfen Schwangerschaftswoche. Bis zum dritten Monat kann viel passieren. Sie brauchen jetzt viel Ruhe. Soweit ich sehe, ist alles in Ordnung. Sollten Sie Beschwerden haben, können Sie jederzeit herkommen. Alles Gute und lassen Sie sich draußen bei der Schwester noch einen Termin, für die nächste Untersuchung geben“, sagt er, reicht mir die Hand und verabschiedet sich von mir.

      “Ach, einen kurzen Moment noch“, er verschwindet schnell in seinem Sprechzimmer. Als er wieder rauskommt, drückt er mir das erste Ultraschallbild meines klitzekleinen Babys in die Hand.

      “Für ihren Mann“, meint er mit einem Augenzwinkern.

      Ich betrachte das schwarz- weiße Bild in meiner Hand. Das ist der eindeutige Beweis. Martin, wir bekommen ein Baby! Wie sage ich es ihm? Ich muss mir etwas Besonderes einfallen lassen.

      Auf dem Weg nach Hause, halte ich bei einem Babyausstatter an. Mein Gott, haben die viel Auswahl! Was nehme ich nur? Einen Strampelanzug? Nein! Ich kaufe ein paar winzige Turnschühchen, lege das Ultraschallbild dazu und lasse alles von der netten Verkäuferin hübsch einpacken.

      Sie lächelt mich an.

      “Da wünsche ich Ihnen viel Glück, bei der Überbringung der freudigen Nachricht.“

      Ich zahle und versuche mir Martins Reaktion vorzustellen, wenn er das Päckchen öffnet. Bitte, bitte, er muss sich einfach freuen!

      Zu Hause angekommen, hüpfe ich regelrecht die Stufen bis zur Wohnung hoch.

      “Schatz, ich bin da!“, rufe ich ins Wohnzimmer. Martin sitzt am Computer und arbeitet.

      Ich gehe zu ihm und halte ihm das Päckchen hin.

      “Ich habe was für dich.“

      “Für mich? Ein Geschenk? Habe ich was vergessen? Ist heute ein besonderer Tag? Geburtstag habe ich noch nicht.“ Er grinst mich an und nimmt das Päckchen an sich, schüttelt es leicht und versucht durch die Verpackung herauszubekommen, was das wohl sein könnte.

      “Jetzt mach es schon auf!.“ Ich halte es vor Aufregung kaum noch aus.

      Ganz langsam öffnet er sein Geschenk. Als er den Inhalt sieht, werden seine Augen immer größer.

      “Wir sind schwanger? Wirklich?“

      “Nein, mein Schatz, ich bin schwanger! Wir bekommen ein Baby!“

      Martin springt auf, nimmt mich in seine starken Arme und wirbelt mich durchs Zimmer. Er freut sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten.

      “Ich werde Papa und das eher, als geplant. Wie ist denn das passiert?“

      “Na, wie so was eben passiert. Mein Körper hat wohl das Hormon schneller abgebaut. Der Doktor war genauso verwundert. Du hast wirklich Turbospermien.“

      Wir küssen uns innig und betrachten das Ultraschallbild.

      „Zum nächsten Frauenarzttermin komme ich aber mit. Ich möchte auch sehen, wie sich mein Kind bewegt. Komm setzt dich, du musst dich schonen.“

      Na Gott sei Dank, er freut sich. Ich betrachte meinen großen, hübschen Mann. Er sieht richtig glücklich aus.

      “Martin, ich bin doch nicht krank, nur schwanger“, erwidere ich und lasse mich lachend auf unsere Couch fallen.

      Die nächsten Wochen geht es mir, den Umständen entsprechend. Martin begleitet mich überall hin. Er lässt mich und unser Baby nicht aus den Augen.

      Ab der 13. Woche ist die andauernde Übelkeit endlich vorbei und die Zeit vergeht wie im Flug. Jetzt bin ich schon im 5.Monat!

      Ich muss ihn bremsen, dass er nicht schon die gesamte Babyerstausstattung kauft. Wir sind so glücklich! Ja, das ist der richtige Mann für mich! Mit ihm werde ich mir etwas aufbauen. Nein falsch, wir werden uns gemeinsam eine Zukunft aufbauen. Der erste Schritt ist ja schon getan. Bald werden wir eine kleine Familie sein.

      Leider bekommt er wenige Aufträge oder muss seinen Kunden, wegen der ausstehenden Bezahlungen hinterher rennen. Er macht sich eindeutig Sorgen und versucht, es vor mir zu verbergen. Ich spüre doch, was los ist. Warum redet er nicht mit mir darüber? Bald wird mein Gehalt wegfallen. Mit dem bisschen Geld, das uns dann im Babyjahr bleibt, können wir die Wohnung nicht bezahlen und ein Kind ernähren. Es muss was passieren! Seit ich schwanger bin, mache ich mir viel mehr Sorgen als früher. Ich will, dass es uns gut geht und es unserem Kind an nichts fehlt.

      Am Abend werde ich mit Martin darüber reden müssen. So kann es nicht weiter gehen. Er verdient mit seinen wenigen Aufträgen kaum Geld. Davon werden wir in Zukunft nicht leben können!

      Ich mache uns was Leckeres, Salat mit Putenstreifen, zu Essen und warte auf Martin.

      Er macht einen geknickten Eindruck, als er endlich heim kommt.

      “Ach Schatz, der Kunde von der Boutique kann gerade nicht zahlen. Glaubt der denn, ich mache mir die ganze Arbeit mit seiner Website umsonst? Seit Wochen vertröstet er mich. Ich kann nur hoffen das er bald zahlt!“

      Da sind wir also schon beim Thema. Eigentlich wollte ich erst mit Martin essen und dann über dieses leidige Geldproblem und meine Sorgen sprechen.

      Wenn wir schon mal dabei sind, dann eben jetzt.

      “Schatz, genau darüber wollte ich mit dir reden. Wie hast du dir das vorgestellt? Mein Gehalt fällt bald weg und wir müssen die Wohnung zahlen. Kannst du dir nicht eine feste Anstellung suchen? Du zahlst nicht gerade wenig für die private Krankenversicherung. Gib doch die Selbständigkeit auf. Wir können schlecht mit einem Baby unter einer Brücke hausen!“

      Nach diesem Satz sieht er unglücklich aus. Ich bereue sofort, was ich gerade gesagt habe. Das war vielleicht zu hart von mir, aber ich mache mir Sorgen! Mehr um uns und das Baby, als um mich selber.

      Resigniert lässt er die Arme sinken, mit denen er mich gerade noch an sich drücken wollte.

      “Ich weiß, Marina, ich habe auch schon darüber nachgedacht und mich sogar bei ein paar Firmen beworben.“

      Davon hatte ich keine Ahnung! Er hat den Ernst der Situation also auch schon erkannt!

      “Aber es ist nicht so einfach. Die zahlen entweder nicht genug, oder sie suchen keinen. Wolltest du nicht sowieso auswandern?“

      Worauf