Название | Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Die Pferdelords |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750221413 |
Augenblick Meowyns Hand. »Achte auf die Herde und sei vorsichtig, mein
Weib.«
Meowyn lächelte gequält. »Und achte du auf dein eigenes Fell, mein
Gebieter.«
Balwin nahm seine Waffen auf und ließ den grünen Rundschild am Sattel
zurück. Meowyn sah ihn den Hang hinaufsteigen, und er winkte ihr noch
einmal kurz zu, bevor er über dem Kamm verschwand. Meowyn nahm sein
Pferd am Zügel, und der leere Sattel wirkte auf sie wie ein schlechtes Omen.
Kapitel 7
Die Männer seiner Schar waren ermüdet, und allmählich spürte selbst
Kormund, wie sehr der scharfe Ritt ihn anzustrengen begann. Erst die
Grenzpatrouille und ihre schnelle Rückkehr zurück nach Eternas und nun der
Kontrollritt zu den Signalfeuern, der in noch größerer Eile erfolgte. Obwohl
sie das Leben im Sattel gewohnt waren, spürten sie alle eine steigende
Müdigkeit, und mit der Müdigkeit würde auch ihre Konzentration nachlassen,
das wusste Kormund. Er warf einen Blick zurück auf Parem, der jetzt am
Ende der kurzen Reihe ritt und schon ein wenig im Sattel wankte.
Bereits vor mehreren Zehnteltagen hatten sie in der Ferne den winzigen
Punkt gesehen, der hoch über einem der Gipfel aufragte und der ihr Ziel war.
Das innere Passfeuer der Signalkette.
Nun durchritten sie ein lang gestrecktes und weites Tal mit dichtem
Baumbewuchs am Ostrand. Aber es handelte sich um die üblichen seltsam
verkrüppelt wirkenden Bäume der Hochmark, die nicht zu vergleichen waren
mit den Baumriesen, die in der Ebene Eternas’ heranwuchsen. Trotz des
dichten Bestandes und der vielen Blätter bot der Wald hier keinen wirklichen
Sichtschutz, wollte sich eine Horde übler Gestalten darin verstecken.
Kormund blieb also entspannt, doch er sah, wie die anderen Männer sich im
Sattel reckten und den Sitz ihrer Waffen zum wiederholten Male überprüften.
Ein Stück voraus sah er die Spuren eines älteren Holzeinschlages im Wald,
wo man das Holz für das vorausliegende Signalfeuer gefällt hatte.
»Wir sind bald am inneren Passfeuer, Männer«, wandte er sich den
nachfolgenden Reitern zu. »Dort werden wir eine Rast einlegen.«
»Wird auch höchste Zeit«, knurrte Lukan hinter ihm. »Mein Magen hängt
schon tiefer als der Sattelgurt meines Pferdes. Parem scheint sich übrigens
den Hintern wund geritten zu haben. Habt Ihr noch etwas von der Fettsalbe,
die wir für die Pferde verwenden?«
Kormund grinste. »Es wird ziemlich brennen.«
»Dafür entzündet sich die Wunde nicht«, meinte Lukan feixend. »Und
danach gibt es eine gute, dicke Haut. Unser Zarthintern scheint sie zu
benötigen.«
»Er ist erst ein paar Zehntage bei uns Schwertmännern, Lukan, mein
Freund«, brummte Kormund. Vor ihnen liefen die Hänge des Tales
aufeinander zu, und dazwischen zeigte sich die dunklere Öffnung des breiten
Passes. Über der rechten Steilwand des Passes erhob sich die Spitze des
Signalturms. »Auf, ihr Pferdelords, nur ein kurzer Ritt, dann können sich
Pferd und Mann erholen.«
Einen halben Zehnteltag später erreichten sie den breiten Einschnitt, der in
den Pass führte. Er verband die Hochmark mit der Westmark, und an seinem
Ende führte ein weiterer Weg zu den geheimnisvollen Bergen, wo einer der
Weißen Zauberer in seinem Turm lebte. Der Turm des Signalfeuers ragte nun
direkt über ihnen auf und wirkte dadurch höher, als er in Wirklichkeit war. In
nur wenigen Augenblicken würden sie den schmalen Weg erreichen, der
zwischen steilen Felswänden nach oben führte und den man zu Fuß, die
Pferde hinter sich, emporsteigen musste. Der kurze Weg reichte unmittelbar
bis an den Fuß des Turmes. Das zweite Signalfeuer am anderen Ende des
Passes war dagegen lediglich auf einem kleinen Fundament errichtet worden,
da man, von dem dortigen Felsplateau aus, einen guten Überblick über die
beginnende Westmark hatte und die fernen Berge erkennen konnte.
Kormund bemerkte es als Erster und versteifte sich. »Die Pferde der
Wachen sind fort.«
Er blickte zu dem hohen grauen Turm über sich. Dort war nichts zu sehen,
und weder zwischen den wenigen Schießscharten noch oben auf der Plattform
zeigte sich Bewegung. »Seid auf der Hut. Die Wache wäre niemals, ohne ihre
Ablösung abgewartet zu haben, weggeritten.«
Einer der Männer hüstelte nervös, als sie die Pferde zügelten und absaßen.
Instinktiv duckten sich die Männer zusammen, als sie nacheinander mit den
Pferden in den engen Weg traten, der zum Turm führte. Die Schritte von
Mann und Pferd hallten verstärkt von den engen und steil aufragenden
Felswänden zurück, und sie alle fürchteten in diesem Augenblick nichts
anderes, als dass oben am Rand ein Feind auftauchen und Felsen auf sie
herabstürzen könnte. Doch nichts geschah, und Kormund atmete auf, als er
sein Pferd wieder ins Freie auf das kleine Plateau hinaufführte, auf dem sich
auch der Turm erhob.
Hinter dem Turm stand ein bescheidenes Gehölz aus Büschen und einigen
verkrüppelten Bäumen. Vor unzähligen Jahreswenden musste wohl einer der
Stürme ein Samenkorn bis zu diesem kleinen Plateau getrieben haben, wo es
gekeimt und als zartes Pflänzchen seinen Halt in einer der Spalten am Boden
gefunden hatte. Irgendwie war es dem Pflänzchen gelungen zu überleben, und
aus dem kleinen Gewächs war im Laufe vieler Jahre dieses Gehölz
entstanden. In den Jahren, seitdem es die beiden Signalfeuer des Passes gab,
hatte man kein Holz von hier geschlagen, sondern es aus dem vor dem Pass
liegenden Tal herangeholt. Nur im äußersten Notfall, wenn der Weg ins Tal
versperrt wäre, das