Название | Adler und Leopard Teil 3 |
---|---|
Автор произведения | Peter Urban |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847618331 |
Kapitel 2 Sieg oder stirb!
Die Nacht vom 23.April auf den 24.April 1809 hatten Arthur und John Dunn bei den Partisanen von Don Antonio Maria Osorio Cabral de Castros in einem Wald einige Meilen hinter Rio Major verbracht. Während die Männer und John sich ausruhten, besprachen Arthur und sein neuer Verbündeter Don Antonio, wie ihre Zusammenarbeit in Zukunft aussehen würde. Arthur wusste, dass nur fünfzig Partisanen für ihn keinen militärischen Nutzen hatten. Doch Don Antonios Truppe würde seinem Nachrichtendienst und Jack Robertson unschätzbare Dienste leisten. Es dauerte fast die ganze Nacht, bis der Ire, den Portugiesen von seiner Idee überzeugt hatte, denn Don Antonio wollte für sein Land kämpfen. Erst als die Morgensonne durch die Bäume strahlte, akzeptierte dieser schließlich Arthurs. “Ich bin einverstanden, General Wellesley. Trotzdem bitte ich Sie, mich andere Grundbesitzer und Magistrate überzeugen zu lassen, damit sie sich unserer Bewegung anschließen. Wenn ich Ihnen Männer bringe, dann müssen Sie mir versprechen, diese zu bewaffnen und uns britische Offiziere zu geben, die unseren Patrioten beibringen, wie man richtig kämpft.” Arthur nickte: “ Versprochen, Don Antonio! Ich bin auch bereit, Ihre Bewegung mit Geld zu unterstützen. Sollten Sie wirklich so viele Anhänger sammeln, dass wir daraus Regimenter formen können, dann gebe ich Ihnen mein Wort , dass sie in meine Armee integriert werden und ich beim portugiesischen Kronrat veranlasse, dass sowohl die Anführer, als auch ihre Partisanen als reguläre Truppen zur Landesverteidigung anerkannt werden.”
“General, ich will jetzt meine Gefolgsleute zurück in die Wälder schicken. Wenn wir mit so vielen Bewaffneten durch die Sierra dos Candeeiros reiten, könnten uns französische Agenten oder portugiesische Kollaborateure sehen. Es ist zu gefährlich.”
“ Sie werden nirgendwo hin reiten und sich unnötigerweise irgendwelchen Gefahren aussetzen, Don Antonio. Ich schicke Ihnen heute Nacht einen meiner Nachrichtendienstoffiziere. Major Colquhoun Grant wird Ihnen helfen, unsere Pläne umzusetzen. Er spricht Ihre Sprache fließend und kann sich wie ein Einheimischer bewegen. Vertrauen Sie ihm bitte. Ich selbst muss meine Armee gegen Marschall Soult führen, bevor dieser merkt, was ich wirklich vorhabe. Geben Sie mir ein wenig Zeit.” Arthur reichte Don Antonio Maria Osorio Cabral de Castro zum Abschied die Hand. “Ich werde meinen Sergeanten jetzt aufwecken und dann verschwinden wir von hier. Halten Sie sich im Wald versteckt. Major Grant wird Sie finden.”
“ Sagen Sie ihm, dass er drei Mal kurz auf den Fingern pfeifen soll, wenn er in dieser Lichtung ankommt.”
Wellesley ging zu der kleinen Feuerstelle hinüber, an der Dunn in eine Decke gehüllt schlief. Vorsichtig weckte er den alten Mann. “John, wir müssen los. Ich hole die Pferde.”
Nach einem scharfen Ritt durch die Sierra dos Candeeiros erreichten Arthur und sein alter Sergeant am frühen Nachmittag Leyria. Nur drei Tage waren vergangen, seit er im Hafen von Lissabon angekommen war. Der größte Teil seines Expeditionskorps war in und um die kleine Stadt herum einquartiert worden. Als er und Dunn durch das Stadttor ritten, trafen sie auf Sergeant Will Howard von der 33.Infanterie, der gerade Wache hielt. Als der seinen ehemaligen Obersten erkannte übergab er sein Gewehr einem anderen Soldaten und trat auf Arthur zu: “Mylord, wir wurden informiert, dass Sie kommen. Ich bringe Sie sofort in Ihr Hauptquartier. Alle warten bereits auf Sie! “
“ Und woher weiß die ganze Truppe, dass ich auf dem Weg bin, Will.” Der Ire schüttelte ungläubig den Kopf. Howard schmunzelte. “Dr. Robertson hat es uns gesagt. Er weiß immer alles im Voraus. Ich kann es ja auch nicht ganz verstehen… trotzdem…herzlich willkommen zuhause, Sir Arthur.” Wellesley stieg vom Pferd und übergab Dunn die Zügel. Dann eilte er hinter Sergeant Howard her, zu einem großen Natursteingebäude in der Nähe des Stadttores. Black Bob Craufurd und Peregrine Maitland empfingen ihn bereits an der Tür. Im Inneren warteten General von Bock, Rowland Hill, Jack Robertson, Brent Spencer und Sarah Lennox. Ein älterer Mann mit runder Brille und steingrauem Backenbart saß bequem in einer Ecke. Sir James McGrigor war vor einer Woche in Leyria eingetroffen. Man begrüßten Arthur herzlich. Die Erleichterung, endlich wieder unter ihrem erfolgreichsten General vereint zu sein stand den anwesenden Soldaten ins Gesicht geschrieben. Sarah strahlte. Sie hatte Arthur während der letzten Monate schrecklich vermisst. Rowland Hill umarmte den Freund.“ Seid Ihr so einsam gewesen?”, scherzte Wellesley und alle lachten.
“Nach John Moores Tod haben wir uns doppelt verwaist gefühlt, Sir Arthur!” General von Bock hatte einen harten, deutschen Akzent. Er stammte aus dem Königreich Hannover und war mit all seinen Soldaten nach England geflohen, als die Truppen Napoleon Bonapartes in die deutschen Länder einmarschiert waren und ihren blutigen Siegeszug begannen.“ Wir haben eine schlimme Zeit hinter uns, Sir Arthur, aber jetzt sind Sie endlich wieder bei der Truppe und wir werden den Franzosen eine Abreibung verpassen, wie damals bei Vimeiro!” Peregrine Maitland hatte sich bei General Moores Rückzug auf La Coru?a, wie ein Löwe geschlagen. Seine Männer hatten durch ihren tapferen Einsatz vielen ihrer Kameraden das Leben gerettet und die Evakuierung großer Truppenteile ermöglicht.
“ Mein Korps kann schon morgen in der Mondego-Bucht landen, Arthur. Die Schiffe warten nur noch auf Deinen Befehl. Wann ziehen wir gegen Junot.” Rowland Hill war seinen Soldaten vorausgeeilt, um den Freund zu begrüßen. Er konnte es kaum noch erwarten, wieder ins Feld zu ziehen. John Moores Tod musste gerächt werden. Der große Lehrmeister der britischen Infanterie war in Hills Armen gestorben, nachdem ein Artilleriegeschoß ihm das Rückgrat zerschmettert hatte. Selbst der berühmte Arzt und Chirurg Sir James McGrigor hatte das Leben des Generals nicht mehr retten können.
Arthur legte das Schwertgehänge ab, ließ sich in einen gemütlichen Sessel fallen und schlug seine langen Beine bequem übereinander. Alle anderen taten es ihm nach und suchten sich Sitzgelegenheiten in dem kleinen Raum. “ Sicher hat unser unentbehrlicher Diener Gottes hier“, der General deutete mit der Hand auf Jack Robertson, “ bereits herausgefunden, dass Marschall Victor bei Mérida steht. Er hat etwas mehr als zwanzigtausend kampferprobte Veteranen unter seinem Kommando. Victor bereitet sich in diesem Augenblick darauf vor, Portugal entweder durch das Tejo-Tal oder durch das Tal des Guadiana anzugreifen. Damit bedroht er Lissabon direkt. General Lapisse macht die Gegend um Ciudad Rodrigo mit einer verstärkten Infanterie-Division unsicher. Er kann jeden Augenblick auf die Grenze von Portugal marschieren. Seine Aufgabe ist es, die Kommunikationslinien für Soult und Viktor freizuhalten. Und Soult hat am 29.März Oporto eingenommen. Das ist die Situation.” Jack Robertson fiel Arthur ins Wort.“ Lapisse ist nicht mehr in der Gegend von Ciudad Rodrigo. Er ist auf dem Weg, um sich mit Marschall Victor zu vereinigen.” Arthur legte die Stirn in Falten. „Ein Grund mehr, Soult so schnell wie möglich anzugreifen. Wenn die Franzosen es schaffen, sich zusammenzuschließen, dann sind wir ihnen wenigstens drei zu eins unterlegen. Und dabei habe ich nicht einmal die Einheiten unter Michel Ney in die Rechnung miteinbezogen. Der hat nämlich noch einmal zwanzigtausend Mann in Galizien und den direkten Befehl von Bonaparte, Soult zu unterstützen, wenn dies notwendig wird.”
“Gütiger Himmel. “ Bob Craufurd machte ein besorgtes Gesicht. „Insgesamt fast einhundert tausend Franzosen und wir haben nur knapp dreißig tausend Soldaten.”
“ Falsch Craufurd . Wir haben knapp siebzehntausend Soldaten, denn Mackenzie wird sofort mit zwölftausend Mann abrücken, um Lissabon zu schützen, falls irgendetwas schief geht, oder falls Victor wirklich auf die Idee kommen sollte, die Hauptstadt anzugreifen. Wer Lissabon hält, der hält ganz Portugal.” Black Bob schüttelte den Kopf ungläubig. “Arthur, Du bist entweder tollkühn oder absolut wahnsinnig. Wie willst Du mit nur siebzehntausend Soldaten Napoleons erfahrensten Marschall schlagen. Soult ist kein Anfänger.”
“ Wir werden Soult nicht nur