Название | Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Die Pferdelords |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750221635 |
ein wenig zu schürzen.«
Leoryn seufzte und sah ihren Bruder spöttisch an. Sie machte eine rasche
Bemerkung in der elfischen Sprache, und Lotaras lachte auf. »Verzeiht, Ihr
guten Herren Pferdelords, Ihr habt recht, es ist an der Zeit, die sorgenvollen
Gedanken für eine Weile zu verdrängen.«
Leoryn reichte Garodem ihren Arm. »Wenn Ihr gestattet, Pferdefürst
Garodem, so werde ich mich an diesem Abend Eurem Arm anvertrauen.«
Tasmund stieß sich vom Regal ab und ließ Garodem mit der elfischen Frau
den Raum verlassen, bevor er Lotaras in einer freundlichen Geste am Arm
fasste. »Sagt, Hoher Herr Lotaras, habt Ihr schon jemals Zwergenwesen
gesehen?«
»Selbstverständlich. Wir treiben Handel mit den kleinen Herren.«
»Und ihr Blor kennt Ihr ebenfalls? Ah, ich sehe, der Abend wird Euch
doch noch etwas Neues bieten.«
Sicher, Garodem hatte das Blor in der Hochmark eigentlich verboten.
Doch Tasmund wusste, dass die Hohe Frau Meowyn einiges von dem starken
Alkoholgetränk in der Heilerstube lagerte, um ihre Experimente damit zu
treiben. Der Erste Schwertmann der Hochmark sagte sich, dass dieses
Getränk durchaus in der Lage sein könnte, Lotaras’ Sorgen für eine Weile zu
vertreiben. Und, wie Tasmund sich amüsiert eingestand, er war einfach
neugierig, wie ein Elf auf Blor reagieren würde.
Kapitel 8
Es behagte Fangschlag nicht, eine demutsvolle Haltung einzunehmen, auch
wenn er sich eingestand, dass dies in Gegenwart eines Brutmeisters durchaus
angemessen war. Wahrscheinlich lag sein Unbehagen in der Anwesenheit von
Einohr begründet. Fangschlag war stolz, ein Rundohr zu sein, und konnte sich
nicht wirklich damit abfinden, dass ein Spitzohr zum Führer einer Legion
aufgestiegen war. Die großen und körperlich sehr starken Rundohren
empfanden sich als die eigentlichen Krieger der Orks und hatten für die
kleineren Spitzohren nur Verachtung übrig. Spitzohren kämpften lieber aus
der Deckung heraus, und statt des Schlagschwertes nutzten sie eher Bogen
oder Querbogen, Waffen also, die aus der Distanz töteten. Fangschlag mochte
Distanzwaffen nicht, auch wenn er ihren Nutzen durchaus anerkannte. Aber
er liebte es, dem Feind offen gegenüberzutreten, zu spüren, wie sein
Schlagschwert sich in des anderen Eingeweide bohrte und mit dem Blut auch
das Leben aus dem Körper des Gegners wich. Er liebte den Geschmack von
frischem Fleisch, das er selbst erbeutet hatte, und verglichen damit erschienen
ihm die Spitzohren als schmarotzende Aasfresser. Doch ausgerechnet eines
dieser verachteten Spitzohren war der Führer der Legion. Einohr nannte es
sich, und sein pompöses Gehabe ging Fangschlag mächtig auf die Nerven.
Er bleckte ein wenig seine Fänge, als er den neben ihm stehenden Einohr
ansah. Wenigstens hatte auch der eine ehrerbietige Haltung eingenommen,
und Fangschlag hätte darauf wetten können, dass der hinterlistigen Made
längst der Urin durch das Beinkleid sickerte, auch wenn man davon wegen
der Rüstung nichts erkennen konnte. Doch Fangschlag würde ja bald sehen,
ob Feuchtigkeit zurückblieb, wo Einohr jetzt stand, um den Worten des
Allerhöchsten Lords zu lauschen.
Der Brutmeister in seiner roten Kutte hielt einen flammenden Sprechstein
in Händen. Ein irisierendes Glühen und wallendes Orange gingen von dem
sonst schwarzen Stein aus, und in dem Glühen und Wallen war das Antlitz
des Schwarzen Lords zu erkennen. Egal, welche Position die Umstehenden zu
dem Stein auch einnahmen, schien der Allerhöchste jeden von ihnen direkt
anzusehen, während seine Stimme ein seltsames Vibrieren in den Schädeln
der Anwesenden hervorrief.
»… ihr kennt meinen Willen«, erklang die seltsam wesenlose Stimme.
»Nun geht und erfüllt ihn.«
Das Wallen des Steins erlosch, das Licht trübte sich, und der Sprechstein
wurde wieder schwarz. Der Brutmeister stand einen Moment schweigend da,
bevor er das Medium in den Tiefen seines Gewandes verbarg und die vor ihm
stehenden Rund- und Spitzohren fixierte.
»Ihr habt es gehört, ihr nutzlosen Maden.« Der Brutmeister musterte jeden
Einzelnen von ihnen. »Der Allerhöchste Lord verlässt sich darauf, dass ihr
seinen Willen erfüllt.« Er stieß ein leises Zischen aus. »Obwohl ich nicht
glaube, dass ihr dem Allerhöchsten von irgendeinem Wert seid. Schon einmal
habt ihr kläglich versagt.«
Fangschlag unterdrückte ein zufriedenes Bellen und bleckte nur erneut die
Fänge, wobei etwas Speichel auf seinen Brustpanzer tropfte. Ja, spätestens
jetzt würde Einohr wirklich unter sich machen. Fangschlag konnte es beinahe
schon riechen. Auch damals, als die Legion ins Dünenland marschiert war,
hatte Einohr sie geführt und war gescheitert. Nicht die Legion, nicht die
starken Rundohren hatten versagt, sondern die kleine Made neben ihm, die in
diesem Augenblick den Fels unter ihren Füßen nässte.
»Ein knapper Zehntag noch bis zu Pass und Grenze.« Der Brutmeister sah
sie drohend an. »Geht nun zu euren Legionen und gebt den Befehl zum
Abmarsch. Ich erwarte, dass wir die Grenze in acht Tageswechseln erreicht
haben.«
Der Brutmeister machte eine lässige Bewegung mit der Hand, und die
anwesenden Orks beeilten sich, zu ihren Legionen zu gelangen. Fangschlag
blickte auf die Stelle, an der Einohr gestanden hatte, aber der Fels war
trocken. Nun, sicher war noch nicht genug Flüssigkeit in der Blase des
Spitzohrs gewesen.
Fangschlag musterte den Rücken des vor ihm laufenden Spitzohrs. Einohr
fühlte sich offenbar sicher, jetzt, im Licht der Dämmerung. Aber wenn sie
lagerten, würde sich das ändern. Dann würde er sich, von einer