Название | Die Glocke |
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Автор произведения | Elle West |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738084955 |
„Ich kämpfe nicht.“, antwortete Fin aufrichtig. Das tat er tatsächlich nicht. Man hatte es ihm beigebracht, für den Krieg, nicht um damit sein Leben zu bestreiten.
Peter nickte leicht, denn diese Aussage deckte sich mit dem, was er in Erfahrung gebracht hatte.
Joe Masseria verzog nur kurz widerwillig die Miene, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte. „Doch eigentlich sind wir nicht nur deshalb hier.“, sagte er und verschränkte die Finger beider Hände vor dem Bauch. „Meine Familie hat festgestellt, dass du dich noch immer außerordentlich gut anstellst, Bruder.“, sagte er und lächelte zufrieden. „Ein solches Ausnahmetalent wie dich, würden wir nur ungern ziehen lassen.“
Mason hielt ebenfalls sein Lächeln aufrecht. „Das weiß ich zu schätzen, Joe.“, sagte er mit gefasster Stimme. „Aber ich versichere euch, dass ich niemanden zur Verfügung stehe. Ich bin ausgestiegen und dabei bleibt es.“
Joe Masseria nickte lange, ehe er die Hände aneinander klatschte. „Ich habe allerdings eine Freundin, die das Gegenteil behauptet.“, sagte er dann, so, als wäre es ihm gerade erst eingefallen. Wohingegen Mason genau wusste, dass er all das lange vorbereitet hatte. „Wenn du nichts dagegen hast, wird unser gemeinsamer Freund Samuele sie zu uns bringen?“ Joe drehte sich zu einem seiner Männer um und schnippte mit den Fingern. Gleich darauf wurde Kate Dearing von Samuele Romolo, der einst unter Mason gearbeitet hatte, in den Raum geschliffen. Man hatte ihr die Hände auf den Rücken gefesselt und ihr Gesicht war blutüberströmt, weil sie offensichtlich mehrere Platzwunden, ausgelöst durch heftige Schläge, erlitten hatte.
Fin, der sich bereits seelisch auf ihren Anblick vorbereitet hatte, zuckte nur unmerklich zusammen, obgleich er hätte schreien können. Er gab sich die größte Mühe unbeteiligt auszusehen, so als hätten seine Feinde nicht seine Geliebte in ihren Händen. Er sah sie an, als bedeute sie ihm nichts. So wie Mason es von ihm erwartete. Fin vertraute darauf, dass er sie so retten konnte.
Kate Dearing hielt sich nur noch mit Mühe selbstständig auf den Beinen. Allerdings war sie zu stolz, um sich von dem kleinen, aber kräftigen Italiener tragen zu lassen. Er hielt sie am Oberarm fest und sie wandt nicht nur die Kraft auf, sich selbst aufrecht zu halten, sondern sie hob ebenfalls ihren Kopf und blickte alle Männer gleich abfällig an. Als sie jedoch Fin erblickte, blitzte in ihren Augen kurz Hoffnung auf. Sie wusste nicht, was hier passierte, aber sie war sicher, dass er nichts damit zu tun hatte und ebenso ein Opfer geworden war, wie sie selbst. Sie liebte ihn zu sehr, um ihn nun in Schwierigkeiten zu bringen.
Joe Masseria sah sie grinsend an. „Schätzchen, würdest du noch einmal wiederholen, was du uns vorher gesagt hast?“, sagte er, scheinbar geduldig.
Kate schüttelte langsam den Kopf, nur ein Mal. „Ich habe euch gar nichts gesagt.“, sagte sie mit fester Stimme.
Joe schnalzte mit der Zunge. „Das stimmt nicht ganz.“, behauptete er. „Viel mehr hast du uns erzählt, dass dein Freund, der Schnapsbrenner hier, jetzt für die Mafia arbeitet. Und du hast behauptet, dass mein alter Freund hier, dass Mason sein Boss ist.“, sagte er und blickte selbigen dann an. „Dass würde bedeuten, dass du ein uomo d’onore bist, Mason. Dass du nie aufgehört hast, einer zu sein. Es bedeutet, dass du gegen uns arbeitest, statt dich uns neuerlich anzuschließen.“
„Ich habe das nicht gesagt!“, rief Kate aus, ehe Samuele ihr eine heftige Ohrfeige schlug, die ihre Lippen erneut zum Aufplatzen brachte. „Das ist eine Lüge. Ich habe euch gar nichts gesagt.“, zischte Kate mit Tränen in den Augen.
Als Samuele erneut ausholte, spuckte sie ihm ihr eigenes Blut ins Gesicht.
Daraufhin zog der Italiener seiner Waffe. Im selben Moment sprang Mason auf und Fin zuckte zusammen. Mit einem Mal hatten alle Männer im Raum ihre Pistolen, Revolver und Waffen herausgeholt.
Kate war zu Boden gestürzt, Samuele hielt seine Waffe auf sie gerichtet, Fin visierte ihn an.
„Immer mit der Ruhe.“, sagte Mason unter Aufbringung seiner ganzen Willenskraft. Wäre es nach seinen persönlichen Wünschen gegangen, dann hätte er mindestens einen von seinen Gegnern einfach erschossen. „Wir sind doch hier unter Freunden, oder nicht? Eine Familie.“
„Aber diese kleine Hure nennt mich einen Lügner!“, platzte Joe heraus und erhob sich ebenfalls, baute sich seinerseits vor Mason auf. Nur der Tisch trennte sie voneinander.
„Du bist ein Lügner.“, zischte Kate schluchzend. „Du willst töten, nicht verhandeln.“
Samuele lud seine Waffe auf einen einzigen Blick von Masseria hin.
„Lass uns verhandeln, mein Freund.“, sagte Mason und versuchte aufrichtig, die Situation zu entschärfen. „Ihr wollt, dass ich die Stadt verlasse und mich aus euren Geschäften raushalte. Richtig?“
Joe nickte. „Ja.“
Mason lächelte aufgesetzt. „Und ich will die Frau und dein Wort, dass ihr uns zufrieden lasst, wenn wir die Stadt verlassen und nicht zurück kommen.“
„Abgemacht, mein Freund.“, sagte Joe mit einem selbstgerechten Grinsen.
„Glaubt ihm nicht!“, schrie Kate plötzlich. „Er will euch alle umbringen! Im Auto haben sie gesagt, dass s…-“
Samuele hatte ihr in den Kopf geschossen. Gleich darauf ertönte der nächste Schuss. Fin hatte Samuele in den Brustkorb geschossen. Nicolo riss Mason mit sich zu Boden, Owney wurde von seinen Bodyguards geschützt, Peter Morello und Joe Masseria von ihren. Alle anderen schossen. Ein paar Sekunden lang war es ohrenbetäubend laut. Dann hörten alle auf zu schießen. Drei von Joes Männern lagen blutend am Boden, Samuele war ebenso tot wie Kate Dearing. Einer von Owneys Bodyguards hielt sich den Hals, doch das Blut schoss nur so heraus. Nicolo hatte eine Schusswunde am Arm erlitten, wirkte dadurch jedoch nur noch wütender, statt eingeschüchtert. Fin hatte einen Streifschuss an den Rippen erlitten, der schmerzte, aber nicht tödlich war. Mason war von derselben Kugel wie Nicolo getroffen wurden, die nun in seiner linken Schulter steckte. Alle anderen schienen unverletzt.
Mason richtete sich wieder auf, ebenso wie Logan und Nicolo, die sich nun beide halbwegs vor ihm positionierten. Keiner von ihnen würde mehr von der Stelle weichen und den Italienern eine neue Chance bieten, ihn zu erwischen.
„Schluss jetzt!“, rief Mason aus. Sein Arm schmerzte ebenso sehr, wie seine Brust. Nico hatte die Kugel, die Lucky auf ihn gefeuert hatte, nicht abgehalten, nur gebremst. „Alle nehmen die Waffen runter!“ Selbst seine eigenen Männer zögerten, gehorchten jedoch, nachdem auch die übrigen Mafiosi ihre Waffen senkten. Mason sah Peter Morello an. „Du weißt, wie das hier ausgehen wird, wenn ihr jetzt nicht einlenkt, Joe.“, sagte er eindringlich. „Ihr seid in der Unterzahl. Wenn wir euch nicht erledigen, dann tun das unsere Männer vor dieser Tür.“
„Jetzt verhandelst du mit Morello?“, fragte Masseria wütend. „Ich bin der Boss, nur mein Wort zählt.“
„Dann benimm dich wie ein Boss, Guiseppe.“, sagte Mason zornig. „Gib mir die Hand darauf, dass ihr uns in Ruhe lasst. Willige ein, uns gehen zu lassen und uns nicht weiter zu behelligen.“
„Was hätte ich davon, Mason?“, fragte Joe grinsend zurück und breitete fragend die Arme aus.
„Dein Leben.“, antwortete er. „Euer aller Leben. Ein geringer Preis für deinen übertriebenen Stolz.“
„Ich bin ein uomo d’onore, ein Ehrenmann!“, fauchte Joe Masseria wütend.
Mason lächelte ruhig. „Dann gib mir die Hand und dein Wort darauf und triff damit die Entscheidung eines Ehrenmannes.“, forderte er ihn heraus.
Joe zögerte nur unmerklich und ergriff die dargebotene Hand. „Verschwindet noch heute Nacht aus meiner Stadt und ihr habt mein Wort darauf, dass wir euch in Frieden lassen.“
„Abgemacht.“, erwiderte Mason und löste den Händedruck.
„Wir