Vermiss mich nicht. Nicole Beisel

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Название Vermiss mich nicht
Автор произведения Nicole Beisel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738003253



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      Nicole Beisel

      Vermiss mich nicht

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vermiss mich nicht

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Lilly

       Timothy

       Elizabeth

       Timothy

       Elizabeth

       Timothy

       Elizabeth

       Timothy

       Impressum neobooks

      Vermiss mich nicht

      Lilly Jenkins ist 26 Jahre alt und lebt in Nordirland – zumindest sind das die persönlichen Daten, die die Behörde ihr zugeteilt hat seit sie im Krankenhaus erwacht ist. Niemand scheint sie zu kennen oder sie zu vermissen, und auch sie selbst weiß aufgrund eines tätlichen Angriffs nicht mehr, wer sie ist oder zu wem sie gehört. Getrieben von ihrer Einsamkeit knüpft sie neue Kontakte und gewinnt Rachel als ihre beste Freundin. Auch Timothy wird innerhalb kurzer Zeit ein guter Freund und zugleich eine große Unterstützung, und auch er hat Schmerzvolles hinter sich.

      Seine Ex-Freundin Elizabeth hat ihn von heute auf morgen verlassen und ihn damit zutiefst verletzt. Als er Lilly im Internet kennenlernt, scheint er wieder neuen Lebensmut zu fassen, und dieser wächst, als er sie zum ersten Mal sieht, denn schnell steht fest: Sie beide teilen das gleiche Schicksal.

       Vermiss mich nicht

      Von Nicole Beisel

       Für die Verlorenen

       und die Vergessenen

      Lilly

      Wie ich wurde, wer ich bin

      „Hallo, mein Name ist … ähm … Lilly Jenkins, ich bin ungefähr 26 Jahre alt und leide an Amnesie.“

      Ich sitze in einem kleinen Raum mit weißen Wänden und einem großen Tisch an der Wand, auf dem Getränke und Kekse bereit stehen. Stühle stehen aneinander gereiht im Kreis, ich schätze, es sind etwa 10 Stück. Ich blicke in fahle Gesichter. Gesichter, die zeigen, dass die Menschen hier in diesem Raum Angst haben. Sie sind unsicher, fühlen sich verloren trotz der vielen Gleichgesinnten, die allesamt das gleiche Schicksal untereinander teilen. Ich selbst fühle mich nicht anders, auch ich komme mir fehl am Platz vor. Es ist der erste Sitzungstag von 25, und niemand von uns weiß, was uns erwartet.

      Ich fühle mich unbehaglich, ich kenne niemanden hier im Raum, aber außerhalb dieser vier Wände ist das nicht anders, denn ich kenne noch nicht einmal mich selbst. Und genau deswegen bin ich hier. Ich frage mich, wer all diese Menschen sind, genauso, wie ich mich frage, wer ich wirklich bin. Ich habe keine Antwort hierauf, und auch die restlichen Teilnehmer der Gruppentherapie sind ratlos. Wir alle leiden unter diesem Gedächtnisverlust, der uns alles genommen hat, was wir je hatten. Unser Leben, unsere Familien und Freunde, unsere Erinnerungen und unsere eigene Persönlichkeit – alles einfach weg. Der Gruppenleiter, ein Mann Mitte vierzig, schmal und kurzsichtig, wie es scheint, ist der Einzige, der noch die Fähigkeit hat, sich selbst treu zu bleiben.

      Aber nicht alle von uns haben auch tatsächlich alles vergessen. Einige haben noch Familienangehörige, die ihnen helfen, die Vergangenheit wieder zurück zu holen. Andere haben noch ihren ursprünglichen Namen und kennen ihr Geburtsdatum und ihren Wohnort. Manche können sich sogar noch an besondere Familienereignisse oder an ihre eigenen Kinder erinnern.

      Ich schaue mich erneut in der Runde um, lausche den Berichten der Betroffenen und spüre Neid in mir aufkommen. Ich beneide diese Menschen um ihre wenigen verbliebenen Erinnerungen, und das, obwohl ich nicht einmal weiß, ob mein bisheriges Leben tatsächlich so lebenswert war. Trotzdem habe ich das Gefühl, etwas sehr wichtiges verloren zu haben: Mich selbst.

      In dieser heutigen ersten Sitzung erfahre ich, dass die meisten unter uns nur wenige Jahre älter sind als ich und überwiegend hier aus der Gegend