Geschwisterduo Bennett. Samina Haye

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Название Geschwisterduo Bennett
Автор произведения Samina Haye
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738058710



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Ihr Profil:

       Proaktive Arbeitsweise sowie Eigeninitiative

       Erfahrung in der Automobilbranche von Vorteil

       Sehr gute EDV-Kenntnisse (Office, Excel)

       Hohe Einsatzbereitschaft

       Sehr gute Umgangsformen und offene Persönlichkeit

       Es erwarten Sie spannende Tätigkeiten in einem jungen und motivierten Team. Ein wertschätzender Umgang ist uns dabei sehr wichtig.

       Wir bieten eine marktkonforme Bezahlung in Abhängigkeit von der Qualifikation und Berufserfahrung.

       Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

       Autohaus Baker Chevrolet

       24633 US Highway 19 North

       Clearwater, FLORIDA 33763

      „Ich bin begeistert, das hört sich ja interessant an. Hab zwar keine Erfahrung in der Autobranche, doch mit den anderen Anforderungen kann ich ihnen dienen“, sprach sie mit sich selbst und begann ihre Bewerbung zu schreiben.

      Abi druckte alles schön sorgfältig aus und legte es einer Bewerbungsmappe bei, als soeben ihre Schwester in das Wohnzimmer kam.

      „Nanu, bist du doch noch fündig geworden, weil du hier eine Mappe mit deinen Unterlagen liegen hast?“, fragte sie neugierig und Abigail grinste.

      „Kaum zu glauben, auf der letzten Seite und sogar die letzte Stellenanzeige war es, die mich ansprach. Autohaus Baker am US Highway North sucht eine Sekretariats-Assistentin. Ist nur fünfzehn Minuten von unserem Zuhause entfernt und hört sich sehr vielversprechend an. Ich habe zwar keine Erfahrung in der Automobilebranche, doch die anderen Aufgaben kann ich gut erfüllen“, gab ihr Abi zur Antwort.

      „Toll, das hört sich echt super an. Ich drück dir ganz fest die Daumen. Wann fährst du dorthin, um die Bewerbung abzugeben?“

      „Werde auf gut Glück heute noch hinfahren. Vielleicht ist jemand da, dann ist es gut und sonst hinterlasse ich meine Unterlagen“, sagte sie und Hope nickte.

      „Gute Idee, ich muss nachher zur Uni, da wir wieder Lesungen haben, doch am Abend bin ich wieder zuhause“, sagte sie zu ihrer großen Schwester.

      Nach dem Mittagessen schnappte Abigail sich ihre Unterlagen und packte alles in ihr Auto, als ihr etwas auffiel.

      „Ha, dieses Autohaus verkauft doch Chevrolets und wenn ich da mit meinem Alero Flitzer auftauche, kann doch gar nichts mehr schiefgehen“, sang sie voller Vorfreude, die aber schnell verflog, als ihr fünfzehn Jahre altes Auto wieder mal nicht ansprang.

      „Das gibt’s doch nicht, komm schon, du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen“, sprach sie zu ihrem Auto, das zum Glück nach etlichen Startversuchen ansprang.

      Nun war sie auf dem Weg auf den US Highway Nord. Abis Nervosität stieg an, doch sie betete dafür, dass es mit dem Job klappen würde. Nach nicht mal fünfzehn Minuten fuhr sie auf den Parkplatz des Autohauses und atmete nochmal tief durch.

      „So, nun reiß dich zusammen, Kleines und bring alles gut hinter dich“, sprach sie zu sich, stieg aus und ging zur Eingangstür. Abi freute sich, dass keine Leute zu sehen waren und ging zur Anmeldung. Da niemand auf dem Platz saß, betätigte sie die Glocke, die auf dem Schreibtisch stand und legte ihre Unterlagen darauf ab. Abigail trat von einem Fuß auf den anderen und hoffte, dass bald jemand kam, denn sie zitterte immer mehr vor lauter Aufregung. Kurz darauf sah sie einen jungen, hübschen Mann aus der Werkstatt kommen.

      „Guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte er und Abi sah in seine wunderschönen braunen Augen. Er hatte dunkles, ein bisschen längeres Haar, das ihm in die Augen hing und er mit seinen ölverschmierten Fingern aus dem markanten Gesicht strich. Dieser Kerl machte sie sichtlich nervös, doch sie musste endlich ein Wort über ihre Lippen bringen.

      „Guten Tag. Ähm, ich habe in der Zeitung gelesen, dass Sie eine offene Stelle als Sekretariats-Assistentin zu vergeben haben“, sagte sie und sprach stotternd weiter.

      „Und, und nun wollte ich meine Bewerbungsunterlagen vorbeibringen.“ Abi drehte sich um und nahm die Unterlagen in die Hand, um sie diesem attraktiven Mann zu überreichen.

      Er bemerkte, dass die junge Dame nervös war und rote Wangen bekam, das gefiel ihm und seinem Ego, deshalb nutze er das ein bisschen aus und ging einen Schritt auf sie zu.

      Da Abigail ihm kurz den Rücken zuwandte und nicht mitbekam, dass er näher auf sie zutrat, erschrak sie, als sie sich wieder umdrehte und ließ die Unterlagen zu Boden fallen.

      „Ähm, oh, verdammt, dass tut mir total leid“, bekam sie leise über die Lippen und er musste lachen.

      „Kein Problem, war doch nicht Ihr Fehler. Mir tut es leid, ich wollte Sie nicht erschrecken“, erläuterte er.

      Beide bückten sich gleichzeitig, um die Unterlagen aufzuheben und schwupps, schon geschah es. Sie krachten mit den Köpfen zusammen.

      „Aua“, entfuhr es ihm und Abigail zeitgleich.

      „Au.“ Nun entstand eine kurze Stille zwischen den Zweien, bis er die Unterlagen aufhob und darauf schaute.

      „Frau Bennett, Abigail, schöner Name. Leider hatten wir keinen so guten Start, dafür möchte ich mich entschuldigen.

      „Dankeschön. Ja, das Problem habe ich öfter mal, dass ich so tollpatschig bin, doch ja, ich hoffe, das hat keinen negativen Einfluss auf meine Bewerbung“, sagte sie freundlich und versuchte diesen hübschen Mann anzulächeln.

      „Ach Quatsch, ich werde heute dem Chef Ihre Unterlagen vorlegen und er wird sich dann bei Ihnen melden bezüglich eines Vorstellungsgespräches“, gab er ihr zur Antwort und Abi nickte.

      „Vielen Dank, das ist nett von Ihnen. Ich würde mich freuen, von Ihrem Chef zu hören. Schönen Tag noch.“ Sie gab ihm die Hand und verabschiedete sich von ihm. Als sie wenige Sekunden später in ihrem Auto saß, legte sie den Kopf aufs Lenkrad und fluchte.

      „Scheiße, das ist ja gar nicht gut gelaufen. Der Chef meldet sich sicher nicht bei mir, wenn er erfährt, wie peinlich mein Auftritt war.“ Abigail drehte den Zündschlüssel um und war erleichtert, als das Auto sofort ansprang.

      Sie wollte nur noch nach Hause und ihren Frieden haben, denn es ist alles anders gelaufen als erhofft.

      **

       Misslungenes Vorstellungsgespräch

      Abigail stand mit schrecklichen Kopfschmerzen auf und verfluchte diesen Tag bereits in den frühen Morgenstunden.

      „Womit habe ich das verdient?“, schimpfte sie herum, als sie nach unten in die Küche ging und sich eine Tasse Kaffee nahm.

      „Sag mal, warum motzt denn du schon so herum? Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen, oder was ist los?“, fragte ihre kleine Schwester, die aus dem Wohnzimmer kam und Abi sah sie böse an.

      „Was geht dich das an? Ich habe Kopfschmerzen und außerdem hat sich dieses Autohaus noch immer nicht gemeldet. Wie ich doch gesagt habe, die werden mich zu keinem Vorstellungsgespräch einladen“, jammerte sie, setzte sich an den Küchentisch und legte den Kopf in ihre Hände. Hope trat herbei und strich ihr über die Haare.

      „Süße, mach dich doch nicht verrückt, das war die erste Bewerbung, die rausgegangen ist und es ist noch nicht mal eine Woche vergangen. Also warte noch ab, bevor du dich fertig machst“, sagte sie liebevoll zu ihrer Schwester, die ihr nun ein kleines Lächeln schenkte.

      „Ja, ich weiß, doch ich werde mich heute trotzdem noch bei anderen Firmen bewerben und warte nicht mehr länger da drauf“, meinte sie und