Название | Hintertüren |
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Автор произведения | Dirk Lützelberger |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783752993912 |
Gwen wunderte sich schon lange nicht mehr, was ihr Sohn für Interessen hatte und inwieweit er sich schon mit Dingen auskannte, von denen nicht einmal ein Erwachsener wusste.
»Was meinst du genau, mein Großer, und wie kommst du darauf?«
»Das ist doch ganz einfach, Mama. Das kann man doch überall lesen!«
Gwen und Beth sahen sich verständnislos an. »Dann erklär deiner Oma doch mal genau, was du meinst«, forderte Beth ihren Enkel heraus.
»Früher gab es bei den Kreditkarten gerade einmal eine Kartennummer und ein Ablaufdatum. Damit konnte man bezahlen, wenn man die Unterschrift auf der Rückseite einigermaßen beherrschte. Die gesamte Abrechnung war nur auf dem manuellen Weg mittels Papierbeleg möglich. Das war als Sicherheitsmerkmal nur sehr unzureichend, speziell, als das Internet aufkam und man anfing auch dort mit Kreditkarte zu bezahlen, habe ich gelesen. Man konnte ja schlecht irgendeinen Zettel unterschreiben. Zuerst wurde hier eine PIN genutzt, die auch außerhalb des Internets nötig war, wenn man vom Geldautomaten Geld abholen wollte. Einige Zeit später einigte man sich dann auf einen Code, der auf der Rückseite der Karte aufgedruckt war. Immerhin musste man nun schon Zugriff auf die Karte haben, wenn man ohne Unterschrift und ohne PIN etwas im Internet kaufen wollte. Es gab aber noch zu viel Unsicherheit, Betrugspotenzial und auch unterschiedliche Verfahren. Dies standardisierte man ungefähr zu der Zeit, als ich geboren wurde. Seitdem sind die Hacker natürlich auch immer professioneller geworden, aber auch die Kreditkartenfirmen haben sich immer wieder neue Gegenmaßnahmen ausgedacht, um sich zu schützen. Vieles davon basiert auf dem Internet oder dem Geheimhalten von Informationen. Das ist echt ein spannendes Thema, wenn man da etwas reinschaut und liest.«
Gwen und Beth waren beeindruckt. So viel Hintergrundwissen hatten sie Phil gar nicht zugetraut, aber er überraschte sie halt immer wieder. Er war schließlich mit dem Internet und der ganzen Technologie aufgewachsen und es fiel ihm offensichtlich nicht schwer, die ganzen Zusammenhänge zu begreifen.
»Das ist sehr beeindruckend, Phil, aber hier ist mein Wissen begrenzt und ich kann dir leider nicht sagen, ob die Karten nun sicherer sind und was für zusätzliche Sicherheitsmerkmale eingeführt worden sind.«
Etwas enttäuscht, sein Wissen nicht erweitern zu können, gab sich Phil mit der Aussage seiner Mutter zufrieden. Es konnte halt nicht jeder ein Experte auf jedem Gebiet sein.
»Okay, Mama, kein Problem. Aber erzähl uns doch, was ihr heute noch über den Toten herausbekommen habt.«
Gwen konnte aus verständlichen Gründen nicht in die Details gehen, aber es war ihr eine gewisse Euphorie anzumerken, die sich offensichtlich von Stefan auf sie übertragen hatte. Sie erzählte von den Eltern und der Souterrainwohnung. Dann berichtete sie von der Ausstattung und den technischen Merkmalen der Wohnung. Abschließend stellte sie fest, dass Phil an der Wohnung sicherlich auch Gefallen gefunden hätte, da vieles automatisiert war. Gwen biss sich auf die Zunge, denn sie wusste, was nun kam.
»So etwas will ich auch bitte zu meinem Geburtstag haben, Mama. Das ist doch voll cool, wenn man nicht einmal mehr aufstehen muss, um das Licht anzumachen.«
Gwen konnte dem Argument nichts abgewinnen, zeigte aber ihre Abneigung gegenüber dem ganzen technischen Spielzeug nicht.
»Das werden wir dann, wenn es soweit ist, mal genauer besprechen. Dein nächster Geburtstag ist ja noch viele Monate hin.«
»Das ist richtig, Mama, aber vorher ist ja auch noch Weihnachten«, stellte Phil fest.
»So, Schluss jetzt mit dem Thema. Ab ins Bett! Morgen früh ist die Nacht rum und die Schule duldet keine verschlafenen Schüler.«
Phil verabschiedete sich von seiner Oma mit einer Umarmung und einem Gute-Nacht-Kuss. Das Gleiche bekam seine Mutter. Die leere Gummibärchentüte landete im Recyclingeimer und Phil winkte noch einmal die Treppe herunter.
»Morgen werden wir der Schwester einen Besuch abstatten. Mal sehen, was sie zu berichten hat und ob sie vom Medikamentenmissbrauch ihres Bruders wusste. Wenn nicht, dann hat das Leben unseres Joggers eben eine unglückliche Wendung genommen und wir werden den Tod als Unfall hinnehmen müssen.«
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