Название | Mine-Dine-Use und andere Generationengeschichten |
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Автор произведения | Matthias Deigner |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754107690 |
Eine Generation ist kein Gendefekt
Wenn die Goldenen Zwanziger enden
Mine-Dine-Use
und andere Geschichten
Buchbeschreibung:
Mine-Dine-Use und andere Generationengeschichten
Der zweite Band aus der Ausschreibung Generationen des Baltrum Verlages.
Mine-Diese-Use ist ein plattdeutscher Begriff für eine Patchworkfamilie. Hier erleben Sie einzelnen Geschichten aus den Spannungsfeldern der Generationen, zusammengefügt wie eine Patchworkfamilie, ein Buch mit nachdenklichen Geschichten, aber auch mit Humor.
Über den Autor:
In dieser Anthologie haben wir Autor*innen, die eine komplette Generation abbilden. Die einen beschreiben ihre Sicht auf ein Leben, auf das die anderen schon zurückblicken.
Impressum
© 2021 Baltrum Verlag GbR
BV 2132 – Mine-Dine-Use und andere Generationengeschichten
Umschlaggestaltung: Baltrum Verlag GbR
Illustration: Baltrum Verlag GbR
Lektorat, Korrektorat: Baltrum Verlag GbR
Herausgeber: Baltrum Verlag GbR
Verlag: Baltrum Verlag GbR, Weststraße 5, 67454 Haßloch
Internet: www.baltrum-verlag.de
E-Mail an [email protected]
Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
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Mine-Dine-Use
und andere Generationengeschichten
Von Herausgeber
Carsten Böhn und Matthias Deigner
Baltrum Verlag
Weststraße 5
67454 Haßloch
Mine-dine-use*
Ann-Cristin Ney
*plattdeutsch: Patchworkfamilie
Ich strickte für meine drei Töchter in meinem Leib Jacken für den Winter, damit sie keine Zündhölzer anzünden und Maronen für ihre kalten Hände kaufen müssten.
Für die Erste strickte ich aus der schönsten Wolle, die ich auf dem Dachboden finden konnte, eine warme Jacke, die ihre Wangen rosig und ihre Lippen rot machten. Für ihre Schönheit würde sie stadtbekannt werden und es würde ihr alles in den Schoß fallen. Von Freundschaft, Liebe bis hin zu den Äpfeln aus Nachbars Garten. Er war im Krieg, musst Du wissen. Die Frauen erschoss er am liebsten mit Genickschuss.
Dein Vater kam in der Nacht. Er war der Jäger. Das Blut an seinen Händen kam vom Zerwirken. Er schlug mich aus der Decke.
Für die zweite Tochter strickte ich aus Honiggelb und Korngelb einen Mantel, der sie so strahlen ließ, wie die Sonne. Du warst wie Dein Vater – er kam am Mittag.
Jeder mochte ihn, war er doch herzlich, warm, und als Du jedem Deine Wärme abgegeben hattest, starbst Du mit maisgelben Zähnen.
Für meine letzte Tochter, für die ich fast am Kindbett starb, für sie nähte ich ein Mantel aus den stärksten Leinen und legte sie auf ihre knochigen Schultern.
Sie war die Ärmste von allen. Kam ihr Vater am Abend von der Arbeit zu uns ins Bett. Ich betete drei Rosenkränze und eine Bibel, dass Daddy mich heute Abend nicht besuchen kommt. Ich betete, dass mein Kinderzimmer ein Krankenhaus war – die Besuchszeiten schon längst vorbei. Und als ich