Beast (Life Tree - Master Trooper) Band 6. Alexa Kim

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Название Beast (Life Tree - Master Trooper) Band 6
Автор произведения Alexa Kim
Жанр Языкознание
Серия Master-Trooper Reihe
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738056723



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runzele die Stirn und lasse seine Worte auf mich wirken. "In deiner Sektion ...?"

      "Ich bin Crow, der Leader von Sektion A ...", antwortet er. Ich suche nach einem Hauch von Unwillen in seiner Stimme kann aber nur Neutralität finden.

      "Ich will nicht hier sein, aber man hat mir gesagt, dass ich nicht auf der Erde bleiben kann. In Sektion B konnte ich nicht gehen, und Sektion C ..."

      "Kryo hat es abgelehnt, dich aufzunehmen ...", beendet Crow meinen Satz, und ich nicke. "Ich versuche, Ärger aus dem Weg zu gehen. Immerhin gibt es meine beiden Bewacher."

      Crow sieht mich lange an, bevor er antwortet. "Ich habe nicht vor, dich bewachen zu lassen."

      Ich frage mich, ob er dumm oder einfach nur gutgläubig ist. "Du weißt, was ich getan habe ..."

      "Ja, und ich gebe zu, nicht begeistert zu sein, dass du in meiner Sektion hängen bleibst. Ich habe hier viel geschaffen in der Zeit, seit Terra Alpha unabhängig geworden ist. Menschen und Trooper leben friedlich als Nachbarn, arbeiten zusammen, gehen Beziehungen untereinander ein und vertrauen sich. Ich kann keinen Störfaktor gebrauchen."

      "Dann solltest du mich erst recht bewachen lassen."

      Er seufzt. "Das sagt meine Gefährtin auch ... aber es würde mehr Probleme verursachen als lösen. Alle würden dich mit Misstrauen betrachten und du hättest keine reale Chance." Er sieht mich wieder eindringlich an. "Deine Gutachten sind alle positiv. Die Ärzte sagen, du hättest dich verändert. Sie gehen so weit zu sagen, dass du nicht mehr der bist, der diese Verbrechen begangen hat."

      "Können die in meinen Kopf sehen?", frage ich spöttisch und Crow schüttelt den Kopf. "Nein ... und ich kann es auch nicht. Das kannst nur du."

      "Du solltest mir nicht vertrauen ...", stelle ich klar.

      Crows Blick wird hart. "Hör mir gut zu! Du hast eine Chance bekommen. Es ist an dir, sie zu nutzen ... wenn ich dir Bewacher an die Seite stelle und jedem erzähle, wer du bist, trägst du einen Stempel. Niemand wird sich mit dir anfreunden wollen, mit dir arbeiten, dir helfen! Du kannst diesen Weg wählen ... aber dann hast du deine wirklich allerletzte Chance auf eine Zukunft vertan."

      Ich sehe zu Boden, weil ich ohnehin nicht vorhabe, mir hier Freunde zu suchen ... dafür bin ich nicht sozial genug. Und was Frauen angeht; seit ich mich selbst zum Leader erklärt habe, braucht zumindest keine Frau mich zu fürchten. Sie haben mir erklärt, dass es die Leader-Krankheit ist ... ein genetischer Schutz, der einen Alpha darauf beschränkt, nur mit der genetisch passenden Partnerin Nachkommen zu zeugen. Seit sechs Jahren hat sich zwischen meinen Beinen nichts mehr geregt ... nicht einmal ein Zucken. Aber Crow hat recht ... wohin soll ich gehen, wenn sie mich hier nicht wollen? Ich sehe ihn an. "Und wie stellst du dir das hier vor?"

      "Du nimmst einen neuen Namen an. In Sektion A kennen alle die Geschichte von Beast, aber niemand weiß, wie Beast aussieht." Sein Blick lässt keinen Zweifel daran, dass er keinen Einspruch dulden wird.

      "Das ist eine bescheuerte Idee ... und sie wird niemals funktionieren ...", wende ich trotzdem ein. "Was ist mit den beiden da draußen? Die wissen, wer ich bin."

      Crow sieht zur Tür des Hangars und dann wieder zu mir. "Sie sind aus Sektion C, und ich werde dafür sorgen, dass sie nichts sagen. Du bekommst einen Bungalow und einen Job ... etwas Einfaches ohne Verantwortung. Die Zeit wird zeigen, ob ich dir eine andere Tätigkeit geben und dir vertrauen kann."

      Ich möchte ihm danken, aber anstatt Dankbarkeit zu empfinden, macht Crow mich wütend. Mit Verachtung kann ich umgehen ... die habe ich verdient ... aber keine Freundlichkeit oder Großzügigkeit.

      "Ist eine scheiß Idee ...", knurre ich deshalb und meine, ein kurzes Zucken um Crows Mundwinkel zu sehen.

      "Ich hoffe nicht ... denn wenn du Mist baust, bin ich genauso erledigt."

      Shit! Jetzt kommt mir der Mistkerl auch noch mit der Moralkeule. Der alte Beast hätte ihm einfach die Faust ins Gesicht geschlagen und ihn ausgelacht ... sogar die sonst so verächtliche Stimme in meinem Kopf schweigt.

      "Du brauchst einen neuen Namen ...", erinnert mich Crow.

      Ich bringe es einfach nicht über mich, mir einen neuen Namen zu geben ... einen wie Fire, Pyro oder Storm, den ich nicht verdient habe …, und damit all die Schuld, die mein Name trägt, einfach zu leugnen. Schließlich entscheide ich mich für einen Kompromiss, indem ich den ersten Buchstaben meines Namens weglasse. "East wäre ok, schätze ich."

      Crow runzelt die Stirn. "Etwas anderes wäre besser."

      "Den oder ich bleibe Beast ...", grolle ich.

      "Du bist ein sturer Bastard ...", knurrt Crow zurück gibt mir ein Zeichen, ihm zu folgen. "Dann bringe ich dich jetzt zu deinem Bungalow ... und auf dem Weg kann ich mir über eine passende Beschäftigung für dich Gedanken machen."

      Tu, was du nicht lassen kannst ... es wird ohnehin nicht funktionieren ..., rede ich mir selbst ein, während ich Crow aus dem Hanger folge.

       Cari

      Zufrieden werfe ich einen letzten Blick in die Küche, öffne den Kühlschrank und zähle noch einmal im Kopf die Standardbestückung nach – zwei Fertiggerichte, Obst, Saft, Milch, Butter und Margarine ... Ich habe an alles gedacht. Ein Blick auf die Digitaluhr an der Wand sagt mir, dass der neue Bewohner des Bungalows bald eintreffen wird. Ich bin heute spät dran, weil man mich noch als Aushilfe bei der Kinderbetreuung gebraucht hat. Hierfür werde ich immer gern gerufen, wenn jemand ausfällt – ich kann gut mit Kindern umgehen; sogar mit dem wilden Trooper-Nachwuchs.

      Schnell gehe ich noch einmal durch jedes Zimmer, um zu prüfen, ob ich auch wirklich nichts vergessen habe. Das Bad ist mit Seife, Duschgel und Trockentüchern bestückt, der Schrank im Schlafzimmer mit einem Satz männlicher Standardkleidung und Bettwäsche. Neugierig schiebe ich die Kleidungsstücke auseinander und nehme Augenmaß. Riesig! Mittlerweile kann ich anhand der Dinge, mit denen ich die Bungalows für Neuankömmlinge bestücke, erkennen, wer einzieht. In diesen Bungalow zieht eindeutig ein Trooper. Ich nehme eines der Shirts, falte es auseinander und halte es mir vor den Körper. Diese Männer sind Giganten! Als ich vor einem Jahr endlich die Zusage für den Job als Entwicklungshelferin auf Terra Alpha bekam, war vor allem meine Mutter besorgt. "Cari ... ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist ... du ganz allein auf diesem Planeten unter diesen Tiersoldaten."

      Als ich meiner Mutter nach Abschluss des Studiums erstmals eröffnet habe, dass ich mich auf einen Job nach Terra Alpha bewerben will, ist sie in Tränen ausgebrochen. Ich komme aus einer privilegierten Familie und kenne die Randbezirke der Erde nur vom Hörensagen. Umso unverständlicher war für meine Familie der Wunsch, nach Terra Alpha umzusiedeln. Für meine Schwester Lia, die sich vor allem für die neuesten Trendfarben und Nagellacke interessiert, war ich ohnehin immer das Alien der Familie, und der einzige Grund für meinen Vater, keinen Tobsuchtsanfall zu bekommen, war die Tatsache, dass mein Engagement für Terra Alpha seinem Bestreben Karriere im Regierungsrat zu machen, entgegenkommt. Wirklich leid tut mir nur meine Mutter ... weil sie die Einzige ist, die sich wirklich um mich sorgt, auch wenn ihre Sorgen unbegründet sind. Für meine Mutter ist Terra Alpha ein Dschungel voller Gefahren ... in ihren Vorstellungen dienen Frauen hier noch immer als Brutkästen für Troopernachwuchs. Ich wünschte, sie hätte einmal Leslie kennengelernt oder Larona oder all die anderen, die einen Trooper zum Gefährten haben, aber meine Familie weigert sich, mich hier zu besuchen. Leslie ist eine intelligente toughe Frau, die Crow die Stirn bietet, wenn er ihr gegenüber den Alpha zu stark heraushängen lässt. Larona hat ein Kind mit Torn, und er behandelt sie wie ein Juwel. Sogar die rothaarige Jadelin hat mit Ace einen Partner gefunden, der gut zu ihr passt. Ich habe nicht viel zu tun mit den beiden - sie sind lieber für sich allein und nicht auf der Suche nach sozialen Kontakten. Schade eigentlich ... ich wäre gerne ein bisschen wie Jadelin ... amazonenhaft ... oder so tough wie Leslie ... oder so verführerisch wie Larona ... oder wenigstens etwas geheimnisvoller und interessanter ...

      Ich lege das Shirt zusammen und schließe den Schrank. Ich habe viel zu lange herumgetrödelt und sollte den Bungalow verlassen haben, bevor der neue Bewohner einzieht.

      Als