Название | Herr Groll und die Wölfe von Salzburg |
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Автор произведения | Erwin Riess |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783701362905 |
Erwin Riess
Herr Groll
und die Wölfe von Salzburg
ROMAN
Die Drucklegung dieses Buches wurde gefördert
von den Kulturabteilungen der Stadt Wien (Literatur),
Niederösterreich und Stadt und Land Salzburg.
ISBN 978-3-7013-1290-0
© 2021 OTTO MÜLLER VERLAG SALZBURG-WIEN
Alle Rechte vorbehalten
Satz: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT Druck und Bindung: BELTZ Grafische Betriebe, Bad Langensalza Coverbild: Clemens M. Hutter Umschlaggestaltung: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT
„Wenn ich so viel innerlich noch zu sagen habe, und mein Körper verweigert mir seine Dienste – dann hat die Natur mir einen anderen Körper zu verschaffen.“
Herbert von Karajan
Inhaltsverzeichnis
2. Kapitel Freundschaftsgeschenke vom Jenissei. Das Salzburg Manifesto
3. Kapitel Madame hat eine Liaison und erteilt einen Auftrag. Wagnerianer im Blühnbachtal
5. Kapitel Einführung in die Strategie der Spannung. Wiedersehen mit Elfi. Die Nebel lichten sich
11. Kapitel Vor dem Scharfrichterhaus und am Almkanal. Bewaffnete Aufklärung im Blühnbachtal
16. Kapitel Mit Elfi im Almkanal. Die Wölfe auf dem Rückzug
17. Kapitel Eine Wasserleiche und viele Fragen
Prolog
Am Abend des 4. Juli 1947 tobte zwischen Tennenund Hagengebirge und dem Hochkönigmassiv ein verheerendes Gewitter. Unterhalb des Hochthrongipfels löste sich ein Felssturz, er donnerte über eine Geröllrinne zu Tal, zerstörte auf ein paar hundert Metern die Gleise der Bundesbahn und kam erst in der Mitte der reißenden Salzach zum Stehen. Binnen Minuten überflutete der blockierte Fluß die Wiesen unterhalb der Marktgemeinde Werfen.
In das Inferno hinein lief auf den Gleisen ein ÖBB-Beamter mit einer Sturmlaterne Richtung Bischofshofen. Der Eilzug von Zell am See nach Salzburg-Stadt wurde in den nächsten Minuten erwartet, er würde in den Felssturz rasen und in die Salzach gerissen werden, hunderte Menschenleben waren in Gefahr. Von den Sturmböen gebeutelt und vom peitschenden Regen halbblind, taumelte der Eisenbahner von Schwelle zu Schwelle vorwärts. Die Laterne verzweifelt schwenkend, lief er dem Zug entgegen.
Alle paar Jahrzehnte ereignet sich in dem Talkessel ein Katastrophenunwetter. Die Bundesbahnen waren damals nicht in der Lage, die Geröllrinne durch Betonverbauungen zu sichern. Aus diesem Grund unterhielten sie an der Brücke zum Zaismann-Bauern, von dem die steile Auffahrt zu den Tropfsteinhöhlen der Eisriesenwelt ihren Ausgang nimmt, ein Bahnwärterhäuschen. Der dort stationierte Beamte hatte nur eine Aufgabe: auf die ersten Anzeichen von Muren und Felsstürzen zu achten und Züge zu stoppen.
Auch der Zugführer wußte um die gefährliche Stelle und reduzierte die Geschwindigkeit. Er konnte das schwankende Licht auf den Gleisen ausmachen und leitete eine Notbremsung ein. Sekunden später stürzte weiteres Geröll auf die Strecke. Wenige Meter vor dem Felssturz hielt der Zug an. Von dem Bahnbeamten, einem 32-jährigen Bergarbeitersohn aus Mühlbach, verheiratet und Vater dreier Kinder, war keine Spur. Seine Leiche tauchte nie auf. Man ging davon aus, daß sie in den Salzachöfen, einer tosenden Klamm unweit des Burgbergs, zerrissen wurde.
1. Kapitel
Keine Leiche im Kajak und kein Freund im Haubenrestaurant. Aber