Das Lachen meines Vaters. Urs Schaub

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Название Das Lachen meines Vaters
Автор произведения Urs Schaub
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783038550020



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seine Ohren verlassen.

      Wenn ich grösser bin, werde ich die schweren Milchkannen mit eigener Hand vom Milchkarren nehmen und sie genauso sicher und elegant zur Milchwaage rollen können wie all die starken Bauernsöhne. Ich werde die Kanne kippen und auf ihre Kante stellen. Mit einer Hand am Deckelgriff. Zur Stabilisierung und Richtungsweisung. Mit der anderen Hand die Drehbewegung der Kanne um ihre eigene Achse antreiben. Bis sie schön ins Rollen kommt.

      Wenn alle Arbeit getan ist, streune ich herum.

      Dunkle Gänge münden in helle Scheunen oder überdachte kleine Höfe. Steile Treppen führen zu heimeligen Zimmern oder Dachböden, auf denen Zwiebeln, Früchte, Teeblätter oder Gewürze zum Trocknen ausgebreitet liegen.

      Der Pferdestall im alten Teil des Hofes ist durch schmale Gänge mit den Schweineställen verbunden. Und diese mit dem Kuhstall. Es gibt Wege über die schwindelnden Höhen der Heuböden und feuchte Gänge und Gewölbe unter der Erde, in denen die Erwachsenen zum Teil gebückt gehen müssen.

      Auch wenn es tagelang regnet, hat man nie genug Zeit, alle Winkel zu erkunden. Ganz zu schweigen von all den Truhen, Schränken, Besenkammern, Bodenluken, Dachkammern, vergessenen Kommoden, ölverschmierten Werkzeugkästen, Kisten und Säcken voller Krimskrams.

      Seitlich der Scheune führt eine steile Treppe in ein Gewölbe, dort werden Futterrüben aufbewahrt. Im Winter raffelt eine ratternde Maschine die Rüben.

      Der Keller riecht nach Tod. Ich gehe nie alleine hinunter.

      Solange der älteste Onkel noch lebt, werden die Rüben in Körben in den Keller getragen, damit sie keine Verletzungen bekommen. Nach seinem Tod kullern die Rüben fröhlich mit Gepolter über ein schräg gestelltes Brett durch die Kellerluke.

      Daneben ist der Stall für die Kälbchen. Mein Revier.

      Ich miste aus, streue extra dicke Lagen mit frischem Stroh, schleppe zweimal am Tag eimerweise Milch und halte den ganz Kleinen meinen Finger in den Mund, damit sie saugen können. Ich striegle und bürste sie. Putze ihre Nasen. Wasche mit warmem Wasser die kleinen Hufe. Allerdings heimlich, denn das finden Bauern übertrieben. Frühmorgens singe ich Lieder und erzähle ihnen Geschichten.

      Wird ein Kälbchen geschlachtet, verkrieche ich mich im Heustock. Den Schlachtbatzen schleudere ich in den Garten.

      Wenn es dunkel wird, gehe ich zum Brunnen. Zuerst spielen die Grossen Römisch Beichten. Wer verliert, muss küssen und die Gruppe bestimmt wen.

      Später verstecken sie sich paarweise und ich darf suchen. Alle finde ich nie.

      Taucht der Ford Taunus siebzehn M wieder auf, ist die Zeit um.

      Zum Abschied bekomme ich einen Lebkuchen geschenkt. Auf der Vorderseite ist ein Bär aus Zuckerguss. Auf der Rückseite kleben Geldstücke. Die Anzahl richtet sich nach den Wochen, die ich auf dem Hof verbracht habe.

      Ein stolzerer Zahltag war nie.

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