"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
Der große Brand hatte sich gelegt. Auch der Rauch war verzogen. Mehr als vier Fünftel der kleinen Savannenstadt Tirone waren in Schutt und Asche gelegt. Aus den verkohlten Balken stiegen immer noch Dunstspiralen empor. Drüben am Ufer des Little Rio Grande stand der Marshal Earp, der vor sich den Begründer dieser Stadt stehen hatte, nämlich den griechischen Spielhöllen-Inhaber Serge Osakis. Neben Osakis stand seine Tochter Ruth. Hinter beiden verharrte mit steinernem Gesicht der Georgier Doc Holliday. Vor wenigen Tagen war in der kleinen Präriestadt ein Cowboy verschwunden, dessen Name Jerry Scotland war. Der Cowboy war der Sohn eines Ranchers aus der Umgebung von Tirone. Der alte Scotland hatte Wyatt Earp um Hilfe gebeten. So war der Marshal nach Tirone gekommen. In den zwölf Stunden, die er sich in der Stadt aufhielt, war vieles geschehen. Eine ganze Hölle hatte sich aufgetan, und das Inferno hatte schließlich den größten Teil der Stadt in Schutt und Asche gelegt. Aber der verschwundene Cowboy war nicht gefunden worden. Im Morgengrauen hatte die Stadt dann in Flammen gestanden. Als der neue Tag sein erstes diffuses Licht über den Horizont schickte, war Tirone vernichtet. Die Bürger hatten sich alle retten können, und niemand war an Leib und Leben zu Schaden gekommen. Serge Osakis und seine Tochter hatten erklärt, dass ein Mann namens John Allison den Brand gelegt hätte. Es war für Wyatt Earp und Doc Holliday natürlich keine so ungeheure Überraschung, denn sie befanden sich nicht allzu weit von der gefürchteten Stadt La Punta entfernt, in der der große Desperado Clay Allison mit seinen beiden Brüdern Jonny und Matthew lebte. Clay Allsion war Wyatt Earps größter Gegner.
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Neunundzwanzig Meilen lagen zwischen den beiden Kansasstädten Abilene und Salina. Eine Strecke, die die alte Overlandpostkutsche im Höllentempo von nur sechs Stunden täglich bewältigte. Seit vielen Jahren. Bill Norton fuhr schon sieben Jahre auf dieser Linie. Bei jedem Wetter und unter allen Umständen. Sie konnten sich in Salina an der Station auf den alten Driver verlassen wie auf die Uhr. Die Overland war wie jeden Tag um elf Uhr am Vormittag in Abilene abgefahren – und war um fünf nicht in Salina angekommen. Der alte Postmaster rieb sich sein stoppelbärtiges Kinn und trat unruhig von einem Bein aufs andere, als der große Zeiger seiner vergilbten alten Uhr über die Zwölf rutschte. «Heavens, was ist denn mit Bill los?» murmelte er vor sich hin. Um zehn nach fünf verließ Postmaster Wilkins sein Office und trat auf den Vorbau. Er zog seinen grünen Marienglasschirm über die Augen und blickte nach Westen hinüber in die untergehende Sonne, so als gäbe es dort etwas Interessantes zu sehen. Dann erst wandte er den Kopf und blickte die staubige Straße hinunter nach Osten, von woher die Kutsche zu erwarten war. Drüben trat jetzt der grauköpfige Jack Bride aus seinem Haus. Er war eben über fünfzig, hatte ein hartes, kantiges Gesicht, stahlgraue Augen und einen schmallippigen Mund. Links auf seinem über der Brust offenstehendem grauen Kattunhemd blinkte der silberne Fünfzack. Der Sheriff fuhr sich durch sein kurzgeschorenes Haar und sah nach Osten hinüber. Dann zündete er sich eine Zigarette an und kam langsam auf die Straße. Am Zügelbalken, wo Bill Norton jeden Nachmittag um diese Zeit seinen braunen Leithengst anband, stützte er sich auf und stieß den Tabakrauch durch die Nase aus. Dann meinte er, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen: «Ziemlich warm heute.»
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Es war kurz vor Mitternacht. Durch die dunklen Gassen, die zum Nordrand der alten Westernstadt Dodge City führten, huschte ein Mann. Er war nur mittelgroß und hatte eine nach vorn gebeugte Gestalt. Hin und wieder blieb er stehen, um sich lauschend umzusehen. Vor einem der kleinen dunklen Häuser verhielt er dann wieder den Schritt, um schließlich aus dem Sternenlicht in den Schlagschatten des Hauses unterzutauchen. Sekunden später hätte ein angestrengt horchendes Ohr ein Knirschen von Holz und Metall hören können. Der Mann war in das Haus Nummer neunundsiebzig eingedrungen. Als er die Tür, die er gewaltsam geöffnet hatte, hinter sich angelehnt hatte, lauschte er mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund angestrengt ins Haus. Da schien es absolut nicht still zu sein. Irgendwo oben schlug im Nachtwind eine Fensterlade am Haus, und das Holz der Treppendielen knarrte, ohne dass es berührt wurde. Irgendwo im Nachbarhof schlug ein Hund an. Ob er die Geräusche beim Aufbrechen gehört hatte? Der Eindringling blieb stehen und suchte dann, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Vor ihm war, wie in fast allen Häusern, der schmale Korridor, der zur Hoftür lief, und rechts führte die enge Stiege hinauf ins Obergeschoss. Er bewegte sich auf Zehenspitzen vorwärts, öffnete die erste Tür auf der linken Korridorseite und blickte in die etwas muffige Stube. Dann ging er weiter, warf noch einen Blick in den düsteren Küchenraum, von wo aus man durch das gardinenfreie Fenster in den dunklen Hof sehen konnte. Aber die unten liegenden Räume schienen ihn offensichtlich nicht zu interessieren. Er tastete unter dem Treppenstück die Gegenstände ab, die da standen, und machte sich dann an den Aufstieg. Es war nicht leicht, die Treppe geräuschlos hinter sich zu bringen, denn die alten Stufen, die im Laufe der Jahre mehr und mehr ausgetrocknet waren und nicht mehr in ihre Fugen passten, knarrten erheblich. Aber unbehelligt erreichte der Mann das Obergeschoss, duckte sich an der Wand nieder und lauschte abermals.
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Immer noch lastete auf Tombstone die Düsternis und der Schrecken, die der mörderische Kampf in den Mauern des O. K. Corrals ausgelöst hatte. Es schien keine Clanton Crew mehr zu geben, und die Anhänger des Bandenführers schienen die Stadt und überhaupt das gesamte County verlassen zu haben. Aber das alles schien nur so. Die Glut glomm unter der Asche weiter. Die Verbrecherbande war keineswegs völlig zerstört. Es gab da noch einige Männer, die sich eines Tages in Tombstone einfanden, um ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Da war vor allem der Messerwerfer Frank Stilwell. Dieser schiefgesichtige verschlagene Bandit hatte sich am Tag des Gunfights wie all die anderen auf und davon gemacht. Und seit diesem Februarmorgen, vier Monate nach dem Kampf, war er wieder in Tombstone. Er tauchte im Pawel Longs East Saloon auf und lehnte sich gegen die Theke, die um diese Vormittagsstunde nur von wenigen Gästen belagert wurde. Als die Männer sahen, wer sich da zu ihnen gesellt hatte, wandten sie sich ab. Stilwells Augen wurden schmal, und in seinem blattnarbigen Gesicht war der Ärger über die offensichtliche Ablehnung deutlich zu sehen. «Was denn, ihr staubigen Stadtfräcke, was habt ihr denn, he? Frank Stilwell ist wieder da! Na und? Ist das etwa kein Grund zum Feiern? He? Es heißt doch, daß wieder Leben in die Stadt kommt…»
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Es geschah um elf Uhr vormittags. Irgendwo unten im Sand von Texas, dicht an der Grenze von New Mexico zwischen Blesdoe und Whiteface im berüchtigten Cochran County. Es war an einem glutheißen Tag. Wabernd wie eine glühende Wolke lag die Hitze auf dem gelben, pulverfeinen Sand, den auch der geringste Luftzug yardhoch gewirbelt hätte. Ein einzelner Reiter kam von Westen herüber. Er saß auf einem schwarzen Hengst, der die Hufe nur noch mit matten Bewegungen aus dem Sand zog. Der Mann war hochgewachsen, hatte volles schwarzes Haar, das un-ter der staubbedeckten Krempe seines Hutes hervorsah. Sein Gesicht war tiefbraun, markant geschnitten, und wurde von einem seltsam blauen Augenpaar beherrscht. Der Reiter trug ein graues Kattunhemd, eine schwarze Hose und einen patronengespickten Waffengurt, der an beiden Seiten je einen schweren fünfundvierziger Revolver hielt. Im Sattelschuh steckte eine dreiundsiebziger Winchester. Dieser Mann war Wyatt Earp, der Marshal von Dodge City. Er war vor Jahren schon einmal von Luhbock hinüber nach Roswell geritten. Dennoch kam es ihm heute vor, als hätte sich hier einiges geändert. Dieser Gedanke war angesichts der absoluten Kahlheit der Landschaft absurd. Aber der Missourier hätte schwören können, daß hier vor zwei Jahren noch Turmkakteen von gewaltigen Dimensionen gestanden hatten. Oder sollte er so weit vom Kurs abgekommen sein? Ringsherum brennender, glühender Sand – nichts weiter. Von Südosten zog sich eine Düne quer durch die Ebene. Der Missourier blickte zur Sonne hinüber. «Elf etwa»
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Die Straße war menschenleer, und über dem gelben Sand waberte die Hitze. Die Sonnenglut wurde von den weißgetünchten Adobewänden zurückgestrahlt und warf unter die Farbe der hölzernen Häuserfronten große Blasen. Es war Mittag. Und es war seine Stunde. Die Stunde des Mannes, der sich selbst ›König von Arizona‹ nannte. Er war groß, breitschultrig und hatte ein hartes, kantiges tiefbraunes Gesicht. Er sah absolut nicht wie ein König aus und war auch keineswegs so gekleidet. Sein Hemd mußte vor langer Zeit einmal weiß gewesen sein; jetzt jedenfalls war es graugrün. Das schreiendrote Halstuch vermochte an diesem Zustand auch nichts zu ändern. Die leuchtendbraune, boleroartige Lederweste war zerschlissen. Zerschlissen wie die graue Hose und unansehnlich wie seine hochhackigen verstaubten Stiefel. Die großen Sternradsporen allerdings blinkten in der Sonne. So, wie auch die beiden Revolverknäufe blinkten, die er rechts und links tief über den Oberschenkeln in unten offenen Halftern trug. Nicht einmal der Hut konnte eine eindeutige Farbe aufweisen. Seine Krempe war zerfranst und die Schale von dunklen Schweißstellen durchsetzt. Unten aus den Hemdsärmeln blickten schwere erdbraune, stark behaarte Fäuste, die die abgegriffenen Zügelleinen hielten. Der Sattel jedoch war wie die Waffen und die Sporen beste Arbeit und gepflegt. Ausgezeichnet sogar war das Pferd, ein hochbeiniger, starkknochiger Rapphengst, der dem Kenner sofort seine besondere Klasse verriet. Unter fast weißblonden Brauen blickten die Augen des Mannes in die breite, leere Straße. Offensichtlich war er zufrieden mit dem, was er sah.
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Als Ben Jenkins an diesem Morgen die Tür seines neuen Saloons öffnete, glaubte er sicher nicht, dass der Tag so ereignisreich werden würde. Jenkins war ein Mann Mitte der fünfziger mit einem Gesicht, das aussah, als wäre es aus braunem Holz geschnitzt. Hart, wurzelhaft und von Falten zersägt. Seine Augen waren bernsteinfarben, und sein fast in der Mitte gescheiteltes Haar hatte eine rötliche Färbung. Es war ein richtiges Männergesicht, das mehr Energie aufwies, als sie für gewöhnlich ein Schankwirt benötigte. Jenkins trug ein weißes Hemd, eine braune Samtschleife und eine dunkelgraue Weste, die mit hellen Blumenmustern bestickt war. Um die Ärmel trug er braune Schoner, um die Manschetten nicht allzu schnell zu beschmutzen. Die Schürze hatte eine rotbraune Färbung und reichte vom Leib fast bis hinunter zu den Schienbeinen. Wer ihn so gesehen hatte, möchte geglaubt haben, dass er eigentlich gar nicht hierher in diese große Westernstadt passen würde. Und Ben Jenkins stammte auch nicht aus Dodge City. Er kam aus Memphis in Tennessee. Der Weg, der ihn hierher geführt hatte, war lang gewesen. Jedenfalls hatte er in den ersten Märztagen des Jahres 1875 hier am Westrand der Stadt Dodge City eine Schenke eröffnet. Es ist sogar historisch auf den Tag genau belegt. Jenkins hatte das Haus des ehemaligen Silberschmiedes Jack Manchester käuflich erworben und – wie ebenfalls noch dokumentarisch belegt werden kann – in zwei Raten verhältnismäßig schnell hintereinander bezahlen können. Als er an diesem Samstagvormittag gegen acht Uhr die Tür seiner Bar öffnete, herrschte auf der Hauptstraße Dodge Citys, der Front Street, schon reges Leben. Die alte Cowtown am Arkansas River erwachte schon früh. Jenkins blickte die lange Straße hinunter, die hier beidseitig mit Häusern bestanden war, aber kurz hinter der Bridge Street nur noch wenige Häuser aufwies und dann einseitig bis hinunter zu ihrem Ende am Ostrand der Stadt verlief. Es war ein echtes Kuriosum, die Hauptstraße Dodge Citys, und man darf wohl sagen, dass sie die berühmteste Straße im alten Westen war. Jenkins griff in die Westentasche und zog eine Zigarette daraus hervor, die er zwischen die Lippen schob.
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Er hatte keinen Namen. Jedenfalls an dem Tag, an dem er die Stadt Mesita erreichte, schien er namenlos zu sein. Woher er genau kam, wusste niemand, ebenso wenig wie man nicht wusste, wie er eigentlich hieß. Er war mittelgroß, hatte rötlich-blondes gekraustes Haar und trug einen grauen abgetragenen Stetsonhut, der mit starken Schweißstellen besetzt war und dessen Krempe ziemlich zerfleddert wirkte. Sein Hemd war bräunlich und kragenlos. Das blaue Halstuch war verwaschen wie die Hose und wie die schwarz-weiß karierte Weste. Sein Gesicht hatte einen ovalen Schnitt. Die Augen standen schräg darin, aber so, dass die äußeren Enden nach unten liefen. Scharf fielen die Lider über die Außenwinkel der Augen. Die Nase war lang, und die Spitze nach unten gebogen, sodass sie über den üppigen Mund zu ragen schien. Das Kinn war spitz und zeigte nach vorn. Auf seiner linken Wange war eine große Warze, aus der drei Haare heraussprangen. Es war kein gutes, kein angenehmes Gesicht. Die Ohren waren winzig klein, und das Haar wuchs ihm hinten fast ins Halstuch. Er war trotz des eckigen Gesichtes nicht etwa dünn, denn er hatte ein Doppelkinn, das um seinen Hals schwabberte. Die Brust wirkte eingefallen, und der Bauch stand vor und erlaubte es nicht mehr, dass die Weste geschlossen werden konnte. Statt eines Revolvers hatte er ein altes Winchestergewehr, dessen Kolben sehr abgegriffen wirkte. Die Hosen steckten in den ziemlich hohen Stiefelschäften, und über den Absätzen saßen verrostete mexikanische Sporen. Leicht vornübergebeugt und fast bucklig wirkend saß der Mann im Sattel und stützte sich mit beiden Händen aufs Horn auf. Der Braune, den er ritt, hatte einen harten Gang, sodass der Reiter bei jedem Schritt durchgeschüttelt wurde.
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Der Regen rann wie aus Kübeln. Nicht ein einziger Stern war am Nachthimmel zu sehen. Der Mann, der da auf den Ranchhof zuritt, saß vornübergebeugt im Sattel. Der Regen rann in kleinen Bächen von der breiten Krempe seines Hutes herunter. Nur im Trott ging das Pferd noch durch den aufgeweichten Boden vorwärts. Das Ranchtor stand offen. Ein kalbsgroßer Hund trottete heran und gab Laut. Aber der Reiter blieb im Sattel und ritt auf die Veranda zu, die vor dem zweigeschossigen Wohnhaus der Ranchersleute angebracht war. Da stieg er aus dem Sattel, und in dem Augenblick, in dem er die vier Treppenstufen hinaufstieg, wurde oben die Tür geöffnet, und im Schein des kleinen Windlichtes trat ein achtzehnjähriges Mädchen auf den Vorbau. Es war Juanita Maxwell, die Tochter des Ranchers. Ein brünettes Mädchen, sommersprossig, mit einer lustigen Stupsnase und fröhlichen aquamarinfarbenen Augen. Es betrachtete den Mann, der da triefend vor Regen vor ihr stand und fragte ihn nach seinem Begehr. «Mein Name ist Spittkey, Miss», sagte er mit einer schnarrenden Stimme, die dem jungen Ranchersmädchen nicht eben angenehm erschien. «Rip Spittkey. Ich komme von Norden herunter, oben von Canon City. Ich bin Cowboy und suche einen Job.» In dem Schein des Windlichtes konnte das Mädchen den fremden Cowboy nur schlecht erkennen. «Bitte, kommen Sie herein.» Drinnen legte er den Hut und die nasse Jacke über einen Hocker, der neben der Tür stand und sah sich in der geräumigen Halle des Ranchhauses um.
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Eine halsbrecherische Flucht lag hinter ihm. Er kauerte neben einem Gesteinsbrocken und rang schwer nach Atem. Seine Hände waren aufgerissen, zerschrammt und blutverkrustet sein Gesicht. Die graue Hose war zerfetzt und die Jacke an den Ärmeln zerschunden. Die Stiefel waren von dem scharfen Gestein völlig stumpf und durchgewetzt worden. Er war im Dunkel der Nacht unbemerkt entflohen und hatte sich bereits sehr weit von dem furchtbaren Camp entfernt. Man konnte seine Flucht im Camp erst gegen vier Uhr in der Frühe beim Wecken bemerkt haben. Da hatte er bereits fünf Stunden Vorsprung. Und jetzt, da es sechs Uhr ist, sind es gar sieben Stunden. Er war weiter gekommen, als er es selbst für möglich gehalten hatte. Angst und Verzweiflung hatten ihn getrieben, ihm doppelte Kräfte verliehen. Er hieß Ric Skinner und stammte aus Texas. Sein Gesicht war schmal, hart und kantig. Die jahrelange Strafarbeit in den Steinbrüchen hatte seiner Haut eine unverkennbare graue Färbung gegeben. Die pulvergrauen Augen paßten dazu. Auch das aschfarbene Haar und die triste Kleidung. Völlig erschöpft lehnte er da und hörte nichts als den hämmernden Pulsschlag seines eigenen Blutes. Er hatte die Abhänge der Iron Mountains erreicht. Erst jetzt, als er hier mehr hingestürzt war, als daß er sich niedergelassen hatte, wurde ihm klar, wie fürchterlich erschöpft er war. Wenn sie jetzt noch gekommen wären, hinter ihm in den schründigen, himmelragenden Felsbastionen aufgetaucht wären – er hätte aufgegeben.