"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
Apache River – noch heute ist es eine einsam gelegene kleine Stadt im riesigen Hochplateau Arizonas. Damals, als unsere Geschichte spielte, waren es nicht einmal zwanzig Häuser. Kaum mehr als hundert Menschen lebten in der vergessenen Kistenholzstadt. Rigers Bar war das Zentrum der «Stadt». Da trafen sich die Bürger und die Cowboys von den umliegenden Ranches. Vielleicht hätte es sich trotz der Einsamkeit und Weltabgeschiedenheit in Apache River leben lassen, wenn Jimmy Honc nicht gewesen wäre. Ganze dreiundzwanzig Jahre war er alt, hatte ein glattes, bartloses Gesicht und harte Augen. Es hieß, daß er aus Kentucky gekommen wäre. Jedenfalls behauptete das Billy Coogan, der Lehrer, der in dem alten Scheunenbau die wenigen Kinder der Stadt unterrichtete. Coogan hatte ein paar Jahre in Kentucky gelebt und erkannte die Leute, die daher kamen, sofort an ihrer Aussprache, wie er sagte. Jimmy Honc hatte nichts erklärt. Auch nicht, woher er kam und, was wichtiger für die Menschen in Apache River war, was er hier in der Stadt wollte. «Er ist ein Revolvermann», hatte Larry Beet in Rigers Bar erklärt. «Ich habe ein Auge für diese Leute!» Billy Coogan und Larry Beet hatten recht. Jim Honc stammte aus dem schmalen Landstrich zwischen dem Tennessee River und dem Cumberland, aus der Ortschaft Creeksville. Da gab es allerdings außer einer alten, grauhaarigen, verhärmten Frau keinen Menschen, der noch einen Gedanken an ihn verschwendete. Der Weg, der hinter dem Burschen lag, war von leeren Patronenhülsen, Blut, Schmerz und Elend gezeichnet. In Charleston erschoß er einen Neger.
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An dem Tag, an dem sie in Marabeth einritten, regnete es. Sie saßen alle drei auf staubbraunen Pferden, und es triefte nur so von ihren Gestalten. Finch, der Älteste, trug einen braunen Melbahut mit ausgefranster Krempe, eine alte Wetterjacke, die dünn und abgetragen war, und ein grünes kragenloses Hemd. Sein gelbliches verwaschenes Halstuch hing hinten aus seiner Jacke mit beiden Zipfeln heraus. Er hatte ein großes breitflächiges Gesicht, eine stumpfe Nase und ein schweres Kinn. Die Augen hatten eine grünliche Färbung. Sein vollständiger Name war Finch Billinger. Yeah, er war der Älteste der gefürchteten Billinger-Boys. Rechts auf dem Oberschenkel trug er einen großen Remington-Revolver vom Kaliber 45. Vorn am linken Knie im Lederschuh steckte ein großes Sharps-Gewehr. Neben Finch ritt Nic. Er hatte ein hageres Gesicht und schlitzartig geschnittene Augen. Ebenso wie der Bruder trug er einen schweren Remington-Revolver tief über dem rechten Oberschenkel. Homer Billinger schließlich, der Jüngste der ehemaligen Cowboys vom Hilford Creek, war ähnlich gekleidet wie seine Brüder. Es fehlte noch Hanc, der Zweitälteste. Niemand in der Stadt wusste, wo sie herkamen, als sie an diesem Vormittag in die Stadt einritten. Vor Malebs Schmiede hielten sie die Pferde an. Auf einen Wink von Finch rutschte Homer aus dem Sattel und stakste auf das offene Schmiedetor zu. Der Hammerschlag war bis auf die Straße hin zu hören. Plötzlich verstummte er.
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Er hatte bernsteinfarbene Augen, ein frisches rotes Gesicht, flachsblondes Haar, und beim Sprechen sah man seine gesunden Zähne. Das graue Hemd spannte sich über seiner breiten Brust. Das gelbe Halstuch war ihm zur Seite gerutscht, als er jetzt dem linken Türflügel der Schmiedewerkstatt einen Tritt versetzte, so daß er den anderen besser sehen konnte. Der war untersetzt, hatte ein dunkles Gesicht, stechende Augen, schwarzes Haar und einen schmalen Mund. Er trug einen neuen schwarzen Stetson, ein weißes Hemd und eine schwarze Lederweste. Seine Hose war im Gegensatz zu der des Flachsblonden gutsitzend und sauber. Jonny Benton konnte es sich leisten, immer gut gekleidet zu sein, denn sein Vater war der reichste Rancher im Umkreis von hundert Meilen. Jetzt reckte er sich auf, warf den Kopf zurück, strich sich mit der Lin-ken über den scharfrasierten kleinen Schnurrbart, während er mit weithin schallender Stimme rief: «Wie hast du das gesagt, Kuhtreiber?» Der Cowboy Tom Rally stand jetzt völlig ruhig da und musterte den Ranchersohn scharf. Kein Muskel in seinem Gesicht verriet, was er dachte. Kaum fünf Yards standen die beiden Männer einander gegenüber. Jonny Benton war einundzwanzig Jahre alt; Tom Rally war ein Jahr jünger. Weshalb hat er es immer wieder auf mich abgesehen? schoß es durch den Kopf des Cowboys. Immer und immer wieder greift er mich an, versucht, mich zu beleidigen und mir Schaden zuzufügen. Well, Jonny Bentons Vater hatte die größte Ranch im County, er war ein Weidekönig, aber deshalb hatte sein Sohn doch kein Recht, sich so zu benehmen. «Was meinst du, dreckiger Cowpuncher?» krächzte Benton. Dreckiger Cowpuncher! In den Ohren des Cowboys dröhnten die beiden Worte; sie fraßen sich in sein Hirn und brannten dort wie Feuer.
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Bleigrauer Himmel lag über der kleinen Westernstadt Little Brown am Südrand Colorados. Die Luft war drückend und stickig. Nicht der mindeste Hauch war zu spüren. Auf den rissigen Vorbaubohlen vor dem Haus des Sargtischlers Everett stand ein Mann. Er war hochgewachsen, hatte breite Schultern und schmale Hüften, sein Gesicht war von Wind und Wetter tief gebräunt. Es war ein gutgeschnittenes, ebenmäßiges Gesicht, das einen markant-männlichen Ausdruck hatte. Die Augen waren von einer dunkelblauen Farbe, die etwas von dem Ton zugefrorener Bergseen an sich hatte, mit langen Wimpern und von hohen Brauenbögen überdacht. Blauschwarzes Haar blickte unter dem breiten Hutrand hervor. Der Mann trug ein graues Kattunhemd, eine schwarze, sauber gebundene Samtschleife, eine Lederweste, die ärmellos war, und eng anliegende schwarze Levishosen, die über die kurzen Schäfte seiner Stiefel ausliefen. Um die Hüften hatte er einen breiten büffelledernen Waffengurt, in dem an den Seiten je ein schwerer schwarzknäufiger 45er Revolver steckte. Nichts an dem Manne war sonderlich auffällig, und dennoch besaß er ein eindrucksvolles Äußeres. Der Name, den er trug, war im ganzen Westen bekannt. Jeder Rancher und jeder Cowboy, jeder Richter und jeder Bandit zwischen der Grenze Canadas und dem Golf von Mexico kannte diesen Namen. Er lautete: Wyatt Earp. Ja, es war der große Marshal aus Dodge City, der ›Missourier‹, wie er seit Jahren in diesem Lande genannt wurde. Nie hat Amerika einen bedeutenderen Sheriff hervorgebracht, und noch heute, viele Jahre nach den damaligen Ereignissen, ist der große Wyatt Earp für das junge Amerika ein einzigartiges Idol geblieben. Damals an jenem düsteren Märzmorgen des Jahres 1885 befand sich Wyatt Earp auf dem Ritt von Arizona hinüber nach Kansas. Er war mit Doc Holliday in Tombstone vor Wochen aufgebrochen und hier oben im Las Animas-County aufgehalten worden. Bei einem nächtlichen Überfall auf eine Pferdewechselstation war Doc Holliday plötzlich verschwunden. Wyatt war auf der Suche nach ihm, und diese Suche hatte ihn hierher in das winzige Prärie-Nest Little Brown geführt.
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Er stand mitten im dunklen Hof der alten Santa Fé Bar und blickte auf das Türviereck, das sich scharf durch den Lichtschein der Kerosinlampe vom Haus abzeichnete. Vor Minuten war da die große Gestalt des Gangsters Mat Allison verschwunden. Der Marshal fuhr sich mit der Linken durchs Gesicht, als müsse er da etwas wegwischen, etwas verscheuchen. Noch hallten die Worte des Desperados in seinen Ohren: «Ich habe gehört, dass Doc Holliday abhanden gekommen sein soll!» Wyatt wandte sich langsam um und ging zum Tor. Die Straße von La Punta lag nicht etwa in tiefster Stille da, sondern war ganz im Gegenteil mit turbulentem Leben erfüllt. Von allen Seiten kamen Reiter in die Stadt, und Planwagen aller Größe zogen mit knirschenden Rädern durch die Main Street. Der große Dodger Gesetzesmann Wyatt Earp war zusammen mit seinem Freund Doc Holliday auf dem Ritt von Tombstone nach Dodge City gewesen und in Tirone aufgehalten worden. In Tirone war ein siebzehnjähriger Cowboy namens Jerry Scotland in der Schenke des Griechen Serge Osakis spurlos verschwunden. Die Tochter des Wirtes, Ruth Osakis, hatte behauptet, dass der Desperado Jonny Allison den Cowboy ausgelöscht hätte. Wyatt, der auf seiner Suche nach dem verschwundenen Cowboy hart mit dem Griechen zusammengeprallt war, hatte herausgefunden, dass in Tirone eine Bande von Falschspielern ihr Unwesen trieb. Er hatte einen Bandenführer namens Sticker zur Strecke gebracht und seine Kumpane mattgesetzt. Hinter einer Scheunenwand entdeckte er die Leiche des Cowboys. Von dem Mörder fehlte bisher jede Spur. Zusammen mit Ruth Osakis und ihrem Vater waren die beiden Westmänner auf dem Wege nach La Punta gewesen, wo Wyatt Earp hoffte, John Allison zu finden. Unterwegs auf einer Pferdewechselstation wurde Doc Holliday von einem schweren Krankheitsfall niedergeworfen. Sie konnten nicht weiter und mussten auf einer verlassenen Pferdewechselstation Rast machen. In der zweiten Nacht wurden sie überfallen, und Wyatt wurde von mehreren Männern auf eine entlegene Farm geschleppt, von wo ihm aber bald die Flucht gelang. Als er an die Pferdewechselstation zurückkam, musste er feststellen, dass Doc Holliday verschwunden war. Nur das Buch, in dem er zuletzt gelesen hatte, fand er auf dem Boden neben dem Lager des Spielers.
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Es war um die siebte Abendstunde. Der Himmel hatte eine schwefelgelbe Farbe angenommen und ein leichter Wind war vom Fluss heraufgekommen, und trieb den Flugsand schmirgelnd an den hölzernen Häusergiebeln entlang. Hinter den Fenstern wurden schon die ersten Lichter angezündet, und die großen Spielbars, die tagsüber geschlossen hatten, öffneten ihre Türen. Ein dumpfes Dröhnen und Röhren schien in der Luft zu liegen und die ganze Stadt wie mit einer Glocke zu überdecken. Es kam vom Ostrand Dodge Citys her, wo in den riesigen Corrals die großen Rinderherden standen. Viele Wochen lang hatten die harten Cowboys mit den Herden zu tun, um sie unten weit aus dem Sand von Texas hier hinauf an die Bahnlinie zu bringen. Vielleicht wäre dieses Dodge City, das nach dem alten Fort benannt worden war, niemals eine so bedeutende Stadt geworden, wenn nicht vor nun schon fast siebzehn Jahren der alte Trailführer Joseph Chisholm auf den Gedanken gekommen wäre, seine Herde hierherzutreiben. Er war noch über den alten Santa Fé-Trail gekommen und hatte sich entschlossen, in der winzigen Ansiedlung Dodge seine Herde stehen zu lassen, bis er einen Aufkäufer fand, und wenn er keinen gefunden hätte, würde er die Herde ganz verladen haben, um mit seinen Kuhtreibern selbst hinauf in die großen Städte zu fahren, wo er die Rinder schon verkauft hätte. Aber dazu kam es erst gar nicht, denn er fand in Dodge City in dem alten Metzger Simmons gleich einen Mann, der die Herde übernahm. Wie Simmons damals an das große Geld gekommen ist, um die Herde zu bezahlen, ist immer ein Rätsel geblieben. Jedenfalls wurde er in Kürze ein reicher Mann, denn Chisholm fand Leute, die es ihm gleichtaten und ebenfalls hier nicht nur Station machten, sondern die Herde an den Mann brachten. Dodge City wuchs mit Windeseile, und bald war es die bedeutendste Cowtown (Kuhstadt), die es im Westen überhaupt gab. Jetzt um die Zeit der Frühjahrstrails herrschte in der Stadt Hochbetrieb, ebenso wie im Frühherbst, wenn der zweite Trail begann. In der Mitte der Front Street lag die kleine Rialto Bar. Sie gehörte einem Engländer namens Jeffrey. Er hatte sie von dem vorherigen Besitzer des Hauses vor zwei Jahren erworben. Die Leute, die in der Rialto Bar verkehrten, gehörten allerdings nicht zum besten Publikum. Das kümmerte den achtzehnjährigen Cowboy Cass «Boddy» Hilton nicht. Er war mit der Logan-Herde als Treiber heraufgekommen und hatte die Stadt zum ersten Mal gesehen.
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Durch die Sonnenglut der Campo-Prärie ritten zwei Männer. Ihre Steigbügel streiften durch die hohen Weidegräser, die bei dieser Berührung einen knisternden Laut von sich gaben. Die Stiefel, die Beine der Reiter und die Flanken der Pferde waren wie gepudert vom gelben Blütenstaub der Prärieblumen. Der eine der beiden Männer war ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, schmalen Hüften und einem Gesicht, das von Wind und Wetter tiefbraun getönt war. Ein dunkelblaues langbewimpertes Augenpaar beherrschte dieses markant-männlich geschnittene Gesicht. Unter der breiten Krempe des schwarzen Stetsonhutes blickte blauschwarzes starkes Haar hervor. Der Mann trug ein graues Kattunhemd, und eine schwarze eng anliegende Levishose. Um die Hüften hatte er einen breiten, patronengespickten büffelledernen Waffengurt, der an beiden Hüften je einen schweren schwarzknäufigen 45er Revolver hielt. Die Waffe an der linken Seite war besonders langläufig, und jeder Kenner hätte in ihr augenblicklich einen jener seltenen Revolver vom Fabrikat Buntline-Special erkannt. Jeder Rancher und jeder Cowboy, jeder Bandit und jeder Richter in diesem Lande kannte den Namen dieses Mannes. Er lautete Wyatt Earp. Ja, es war der berühmte Marshal von Dodge City. Der Missourier, wie der große Gesetzesmann seit mehr als einem Jahrzehnt in diesem Lande genannt wurde, ritt auf einem hochbeinigen Falben, einem selten schönen, edlen Tier, das durch seine dunkle Falbfärbung und durch die schwarz bestrumpften Beine, die schwarze Mähne und das lange schwarze, kräftige Schwanzhaar besonders auffiel. Der Mann neben dem Marshal war fast ebenso groß, hatte aber eine schlankere Figur und sein Gesicht wies einen aristokratisch-vornehmen Ausdruck auf. Die Augen waren von einer unwahrscheinlichen Eisesbläue, und wer einmal in sie hineingeblickt hatte, vergaß sie so leicht nicht wieder. Es war ein sehr eindrucksvolles Gesicht, das da unter dem fast völlig neu wirkenden Hut im Halbschatten lag. Der Mann stach durch seine Kleidung sehr von seinem Begleiter ab. Er trug einen eleganten schwarzen Anzug, der nach der neuesten Bostoner Mode geschnitten war, einen kleinen Samtkragen und breite Aufschläge besaß. Das Hemd war blütenweiß, als hätte er es soeben in einem Store erstanden, und die schwarze Samtschleife war so akkurat gebunden, als hätte der Mann die Absicht, eine Feierlichkeit zu besuchen. Überhaupt wirkte alles an ihm feierlich.
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Asphaltgrau spannte sich der Himmel über die Savanne. Es war früher Morgen, fünf Uhr. John Elliot trat aus dem Blockhaus und reckte seine Glieder. Fern im Südwesten konnte er die Desert Hills erkennen, hinter denen die große Salzwüste lag. Hier oben auf dem Plateau wehte ein scharfer Wind und bog die Gräser. Elliot wischte sich durchs Gesicht und ging mit schleppenden Schritten zum Brunnen hinüber. Während er die zwanzig Yards vom Haus zu dem ummauerten Wasserloch durchmaß, dachte er das, was er jeden Morgen dachte: Es ist ein scheußliches Land, dieses Nevada. John Elliot war unzufrieden – trotz seiner neunzehn Jahre. Sein Leben als Cowboy gefiel ihm nicht, obgleich er es sich selbst ausgesucht hatte. Er war drüben in Loroy auf die Welt gekommen, in einer Stadt, die sich für John nur darin von anderen Städten des Westens unterschied, daß sie noch kleiner, noch armseliger und noch langweiliger war. Die Mutter, eine sehr fleißige gute Frau, hatte in der Mainstreet von Loroy eine Wäscherei. Sie war nicht mehr die jüngste, und Jonny, ihr einziges Kind, hätte ihr helfen können, hätte alles haben können, aber er wollte es nicht. Er verabscheute das Stadtleben, die Arbeit in dem von tausend Gerüchen erfüllten Dampf der Waschstube – er hatte Cowboy werden wollen. Drei Jahre war Elliot nun schon auf der Ranch. Seit einem Jahr hockte er hier auf dem Vorwerk, einer Weidestation, die der sparsame Miller immer nur mit einem Mann besetzt hielt. Damned! Wie der Bursche dieses fade langweilige Leben haßte. Damals hatte man von Dodge City erzählt, von dem wilden Leben in der alten Treibherdenstadt, von den Kämpfen – und dann war es plötzlich sehr still um den Namen Dodge City geworden. Wyatt Earp hatte mit eisernem Besen in der Stadt aufgeräumt. Wyatt Earp!
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Das silberne Band des Westcreek schlängelte sich durch die Rio Blanco Prärie im oberen Colorado. Ein leichter Wind, der von den Bergen kam, kräuselte die Wellen des Flusses und bog das kniehohe Büffelgras. Der Rancher reckte seinen bärenhaften Schädel und blickte über das weite Land. Drüben in der Talsenke stand ein Teil seiner gewaltigen Herde. Hinter den Hills waren die Boys bei den anderen Tieren. Viertausend Rinder und neunzehn Reiter – das hatte John Walker auf seiner Weide stehen. Und diese Weide war ein Land ohne Zäune, ein Land, das zu umreiten man länger als einen vollen Tag benötigte. Hier oben auf dem windigen Hügel standen sieben große festgefügte Holzbauten, die den Stürmen der Zeiten, Indianerangriffen, Überfällen weißer Banden und den beiden großen Tornados getrotzt hatten, die im Lauf eines Vierteljahrhunderts gegen ihre Wände anstürmten. Die Walker Ranch suchte ihresgleichen im Umkreis von dreihundert Meilen. Die Herde stand gesund da und das Gras war nirgends besser als drüben an den Hängen der Silver Hills, die zu Walkers Land gehörten. Überall zogen sich die kleinen perlenden Creeks durch das Land und sorgten für das Leben in der Weide. Und doch stand in dem wetterbraunen Gesicht des etwa sechzig-jährigen Mannes eine steile Falte, die sich bis hinauf zu dem silbergrauen Haaransatz zog. Um die Mundwinkel des Ranchers zogen sich zwei tiefe Kerben. Er hatte alles bekommen, was er sich vom Leben gewünscht hatte, der Mann aus Kenntucky, der vor fast drei Jahrzehnten mit seiner Frau Hazel hierher nach Colorado gekommen war, um ein neues Leben aufzubauen. Der Herrgott hatte ihm seine Wünsche ausnahmslos erfüllt. Sogar einen Jungen hatte er ihm geschenkt. Aber mit diesem Geschenk schien der Herr dort oben über den gelbroten Wolken am blauen Coloradohimmel seinen Zins für all das andere gefordert zu haben, das er dem Kentucky Man gegeben hatte. Der heute fünfundzwanzigjährige Jerry hatte dafür gesorgt, daß dem Rancher der Wermutstropfen im Lebensbecher nicht erspart blieb. verleugnen konnte. Gutgeschnitten, kantig und herrisch.
"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: «Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.» Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
In dieser Box enthalten: E-Book 76: Oregon Jack E-Book 77: Blizzard E-Book 78: Virgina City E-Book 79: Zieh, Doc! E-Book 80: Postmaster Jefferson