Das Wort Rokoko leitet sich wahrscheinlich von dem vermutlich in französischen Emigrantenkreisen aufgekommenen Wort «„rocaille“» (Muschel) ab. Diese Kunstrichtung entwickelte sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts und breitete sich schnell in ganz Europa aus. Ihre verspielten und extravaganten Charakteristika standen im Einklang mit dem feinsinnigen Lebensgefühl der Aristokratie zu jener Zeit. In vielerlei Hinsicht gilt das Barock als Vorläufer dieser oft auch als Spätbarock bezeichneten Kunstrichtung. Während die Werke Tiepolos, Bouchers und Reynolds die Höhepunkte der Rokoko-Kunst darstellen, wurde die Strömung gelegentlich wegen ihrer vermeintlichen Oberflächlichkeit verurteilt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwand das Rokoko allmählich und machte dem Neoklassizismus Platz. Erst ungefähr ein Jahrhundert später entdeckten Kunsthistoriker den Glanz dieses von Klaus H. Carl und Victoria Charles näher untersuchten goldenen Zeitalters wieder.
Der Begriff Romanische Kunst bezeichnet in der Kunstgeschichte die Epoche vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Diese Epoche wies eine große Vielfalt an regionalen Schulen auf, die alle spezifische Merkmale hatten. Sowohl in der Architektur als auch in der Bildhauerei wird die Romanische Kunst durch ihre rauen Formen charakterisiert. Dieses Buch lässt den Leser durch den faszinierenden Text und seinen umfangreichen Bildteil diese Kunst des Mittelalters, die heute im Vergleich mit ihrer unmittelbaren Nachfolgerin, der Kunst der Gotik, so häufig verachtet wird, neu entdecken.
Bei der Romantik handelte es sich um eine Reaktion auf den im 19. Jahrhundert vorherrschenden Klassizismus. Die Romantik markierte einen tiefen intellektuellen Einschnitt. Er kommt in den Schriften von Victor Hugo und Lord Byron ebenso zum Ausdruck wie in den Gemälden von Eugène Delacroix, Caspar David Friedrich und William Blake. In der Bildhauerei zeigte François Rude die Richtung an, die diese neue künstlerische Freiheit einschlagen sollte, indem er seinem Werk eine bis dahin nicht gekannte Dynamik und Ausdrucksstärke verlieh. Durch die Nachzeichnung der unterschiedlichen Stadien der Entwicklung der Romantik zeigt dieses Buch die unterschiedlichen Aspekte der romantischen Ideenwelt. Dank einer sorgfältigen und in die Tiefe gehenden Analyse gelangt der Leser zu einem umfassenden Verständnis dieser Bewegung, die ihre Zeit revolutionierte.
Die Renaissance begann gegen Ende des 14. Jahrhunderts in Italien und breitete sich bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts über ganz Europa aus. Die Wiederentdeckung der Pracht des griechischen und römischen Altertums markierte den Beginn der Wiedergeburt der Künste nach dem Zusammenbruch der dogmatischen Gewissheiten des Mittelalters. Eine ganze Reihe von Künstlern entwickelte in Malerei, Bildhauerei und Architektur Innovationen. Mit der Darstellung von Idealen und der Wirklichkeit, des Heiligen und des Profanen, etablierte die Bewegung einen Rahmen, der die europäische Kunst und Kultur der folgenden vier Jahrhunderte prägte. Leonardo da Vinci, Michelangelo, Botticelli, Fra Angelico, Giorgione, Mantegna, Raffael, Dürer und Bruegel sind Künstler, die einen wesentlichen Beitrag zur Kunst der Renaissance leisteten.
In dem durch die Industrielle Revolution geprägten viktorianischen England sehnte sich die präraffaelitische Bruderschaft, die eine große Nähe zu der von William Morris angeführten Arts and Crafts-Bewegung aufwies, nach einer Rückkehr zu Werten einer vergangenen Zeit. Die führenden Maler dieses Kreises wie John Everett Millais, Dante Gabriel Rossetti und William Holman Hunt wollten die reinen und edlen Formen der Renaissance wiederbeleben und zogen, im Gegensatz zur akademischen Malerei ihrer Zeit, Realismus und biblische Motive dem affektierten Kanon des 19. Jahrhunderts vor. Dieser Band beschreibt mit Hilfe seines faszinierenden Textes und seiner üppigen Illustrationen voller Begeisterung diese einzigartige Bewegung, die vor allem die Anhänger des Jugendstils und des Symbolismus beeinflusste.
Pierre Bonnard war der führende Kopf einer Gruppe postimpressionistischer Künstler, die sich selbst «„die Nabis“» nannten, ausgehend vom hebräischen Wort für «„Prophet“». Unter dem Einfluss von Odilon Redon, Puvis de Chavannes, zeitgenössischer Symbolik und japanischer Holzdruckkunst revolutionisierten Bonnard, Vuillard, Vallotton und Denis, um nur die bekanntesten zu nennen, den Geist des Kunsthandwerks zu einer Zeit des Höhepunkts der französischen Malerei. Auch wenn die zunehmende Individualisierung ihrer Werke die Einheit der Gruppe bedrohte, waren die Nabis doch in erster Linie eine Gemeinschaft enger Freunde. Die in diesem Buch präsentierten Kunstwerke reichen von Bonnards Arglosigkeit, Vuillards dekorative und mysteriösen Bildern, bis hin zu Denis' weichem Schmachten und Vallottons beinahe bitterer Grobheit – sie alle lassen uns eintauchen in eine Fülle künstlerischer Brillanz.
Die naive Kunst erlangte erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts Popularität. Bis zu jener Zeit hatte sich diese von Autodidakten ohne formale Ausbildung praktizierte und durch Spontaneität und Einfachheit charakterisierte Ausdrucksform nur geringer Wertschätzung bei „professionellen“ Künstlern und Kunstkritikern erfreut. Die von der primitiven Kunst beeinflusste naive Malerei ist durch die Präzision ihrer Linienführung, ihre Lebendigkeit und fröhlichen Farben sowie durch klare und einfache Formen charakterisiert. Die naive Kunst wird in Frankreich durch Künstler wie Henri Rousseau, Séraphine de Senlis, André Bauchant und Camille Bombois vertreten. Sie hat aber auch in anderen Ländern namhafte Vertreter, etwa Joan Miró, Guido Vedovato, Niko Pirosmani und Ivan Generalic gefunden.
Die Kunst der Gotik findet ihre Wurzeln in der kraftvollen Architektur der Kathedralen Nordfrankreichs. Es handelt sich um eine mittelalterliche Kunstbewegung, die sich in Europa über mehr als 200 Jahre erstreckte. Die Architekten wandten sich von den runden Formen der Romanischen Kunst ab und begannen, Strebebögen und Spitzbögen einzusetzen, um die Kathedralen für das Tageslicht zu öffnen. Die Epoche der Gotik war durch tief greifende wirtschaftliche und soziale Veränderungen gekennzeichnet und brachte darüber hinaus eine neue Ikonographie hervor. An Stelle der angsterfüllten, dunklen Iconographie der Romantischen Epoche trat die Verherrlichung der Heiligen Jungfrau. Die sich auf alle Kunstzweige, die Architektur, die Bildhauerei, die Malerei etc. erstreckende gotische Kunst machte schließlich de italienischen Renaissance Platz.
Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Emil Nolde, E.-L. Kirchner, Paul Klee, Franz Marc sowie die Österreicher Oskar Kokoschka und Egon Schiele gehörten der Generation der höchst individuellen Künstler an, die zu der impulsiven und oft auch kontroversen neuen Bewegung des Expressionismus in Deutschland und Österreich des frühen 20. Jahrhunderts beitrugen. Diese Publikation stellt ihre Arbeit vor und verbindet sie mit dem kulturellen Kontext und weiteren Bewegungen jener Zeit. Die Autorin, die Kunsthistorikerin Ashley Bassie, erklärt, wie die expressionistische Kunst den Weg zu einer neuen, intensiven, bewegenden Betrachtung psychologischer, emotionaler und sozialer Themen des frühen 20. Jahrhunderts bereitete. Dieses Buch untersucht die Entwicklung des Expressionismus und seine Hauptwerke und hebt die oft intensiven subjektiven Bilder, ihr Streben sowie die Konflikte hervor, aus denen der Expressionismus hervorging.
Les Demoiselles d'Avignon: fünf junge Damen, die die moderne Kunst für immer verändern sollten. Gesichter, die man gleichzeitig von vorn und im Profil erkennt, verwinkelte Körper, deren üppige Formen hinter asymmetrischen Linien verschwinden – mit diesem Gemälde revolutionierte Picasso die Geschichte der Malerei. 1907 war der Kubismus geboren. Kubistische Maler wie Juan Gris und Robert Delaunay, die, inspiriert von Braque und Picasso, natürliche Formen in Würfel und Zylinder verwandelten, lieferten eine neue, in völligem Gegensatz zum Impressionismus stehende Weltanschauung. Der Kubismus verbreitete sich schnell in Europa und entwickelte sich in verschiedenen Phasen, die der Kunstgeschichte den Reichtum des 20. Jahrhunderts schenkten: vom Futurismus Boccionis zur Abstraktion Kandinskys, vom Suprematismus Malewitschs zum Konstruktivismus Tatlins. Durch die Verbindung der Texte von Guillaume Apollinaire und der Arbeit von Dorothea Eimert bietet dieser Text eine neue Interpretationsmöglichkeit dieses ausschlaggebenden Moments in der Moderne und gibt dem Leser die Möglichkeit, die Hauptvertreter dieser Strömung kennenzulernen.