Название | Legionär in der römischen Armee |
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Автор произведения | Филипп Матышак |
Жанр | История |
Серия | |
Издательство | История |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783534747016 |
• I Adiutrix. Ein gutes Motto für diese Legion wäre ubique – überall. Die Legion hat in Italien, Dalmatien und Moesien gedient. Ihre Soldaten können sich auf harte Kämpfe unter dem Kaiseradler in den anstehenden Daker- und Partherkriegen gefasst machen.
• I Minervia. Der Name verrät uns, dass Kaiser Domitian diese Legion aufgestellt hat, der Minerva als seine Schutzgöttin betrachtete. Es ist eine neue Legion, noch keine 20 Jahre alt, sie hat in derselben Gegend gekämpft wie die I Adiutrix und kann sich wie sie auf weitere Kämpfe einstellen. Einstweilen bewacht sie den Rhein von Bonna (Bonn) aus, wo sie für die nächsten Jahrzehnte feste Wurzeln zu schlagen scheint.
• II Adiutrix. Das ist eine Legion, die wie die I Adiutrix ursprünglich aus Ex-Marinesoldaten formiert wurde. Diesmal schuf Vespasian die Legion, damit sie ihm dabei half, Kaiser zu werden. Die Legion wurde Hals über Kopf in den Krieg im Rheinland und dann in Britannien geworfen. Nach Kämpfen in Wales und Schottland wurde sie an die dakische Grenze verlegt und kassierte eine dicke Tracht Prügel von den Kriegern dieses aggressiven Königreichs. Von ihrer jetzigen Garnison in Pannonien aus erledigt sie einen Großteil ihrer Rekrutierung in der Region. Im Auge behalten sollten Sie unter den Offizieren dieser Legion den jungen Publius Aelius Hadrianus (Hadrian), dem Insider eine steile Karriere voraussagen.
• II Augusta. Diese ursprünglich spanische Legion ist seit 43 n.Chr. in Britannien. Heutzutage richtet sie sich mit dem britischen Regenwetter in Isca Dumnoniorum (Exeter) ein und wird voraussichtlich noch einige Zeit dort bleiben. Das Legionsemblem ist der Capricorn, der fischschwänzige Steinbock, ein Zeichen dafür, dass sie Augustus reorganisiert hat, der in diesem Sternzeichen geboren wurde.
• III Augusta. Der Wechsel vom Steinbock zu Pegasus, dem geflügelten Pferd, entführt Sie quer durchs Imperium ins deutlich sonnigere Klima von Afrika. Viel zu kämpfen gibt es hier nicht, von gelegentlichen Rangeleien mit den Berberreitern aus der Wüste abgesehen, aber die Datteln sind verlockend und die Dating-Möglichkeiten mit den einheimischen Schönheiten auch.
Steinbock und Pegasus, die Symbole der II bzw. III Augusta, schmücken vereint diese Plakette der Legio II Augusta. Viele Legionen hatten ein Tiersymbol, wobei der gallische Stier die Legionen anzeigte, die schon unter Caesar gedient hatten. Das Symbol der Prätorianergarde war ein Skorpion.
• III Cyrenaica. Wenn es Sie ins exotische Land der Pyramiden zieht, sind Sie hier gut aufgehoben, aber ich sag’s Ihnen gleich – kennst du eine Sphinx, kennst du alle. Es gibt Gerüchte, dass die Legion in den Einsatz gehen könnte, wenn die geplante Annexion von Arabia abrollt; das wäre eine Abwechslung zur üblichen Mischung aus Hitze, Fliegen und Langeweile, in der es nur dann spannend wird, wenn die Juden, Griechen und Ägypter in Alexandria mal wieder einen Anlauf machen, ihre Stadt und einander zu vernichten.
• III Gallica. Trotz ihrer gallischen Anfänge finden Sie diese Legion in Syrien. Wer unter dem Zeichen des Stieres kämpft, kann im Osten Kriege mit den Parthern kommen sehen und darf sich im Westen auf noch einen Aufstand in Judäa freuen. Eine sichere Wahl für jeden, der’s im Militärdienst gern intensiv hat – und mörderisch.
• IV Flavia Felix. Ursprünglich hieß sie Macedonica, bis Vespasian die Legion gründlich umorganisierte. Wie ihr Stieremblem bezeugt, hat Caesar sie aufgestellt. (Caesars Legionen kämpften in Gallien, und der Stier hat vielleicht mit einem keltischen Stiergott zu tun.) Die Legion war schon früh eine treue Stütze Octavians in den schlimmen Jahren, ehe er Augustus wurde. Während des Bürgerkriegs von 69 n. Chr. mühte sie sich redlich, die aufsässigen Germanenstämme in Schach zu halten, zeigte aber später gegen Legionärskameraden, die zum Feind übergelaufen waren, keine berühmte Leistung. Wer sich den Namen „Felix“ anschaut, kommt zu der Vermutung, dass das „Glücklichsein“ oder „Glück gehabt“ im Titel sich auf den Erfolg bezieht, um die Auflösung wegen mangelnden Einsatzes herumgekommen zu sein.
• IV Scythica. Ursprünglich eine Legion, die Antonius aus den Völkern im Norden des Schwarzen Meeres bildete (daher der Name). Als sie es nach Actium mit Augustus hielt, übernahm sie Augustus’ Symbol, den Capricorn, als ihr Emblem. Wie die Legio XII Fulminata wurden auch ihre Soldaten in den 60er-Jahren n. Chr. von den Juden und auch von den Parthern besiegt, also haben sie keinen Ruf als erstklassige Kampftruppen. Wenn man den vergöttlichten Kaiser Vespasian in die Enge triebe, würde er errötend zugeben, in seiner Jugend bei dieser Legion gedient zu haben. Ihre Mitglieder gelten als hervorragende Straßenbauer.
• V Macedonica. Eine Legion, die ein Händchen dafür hat, sich ihre Feinde auszusuchen. Sie hat Barbaren im ganzen Nordosten des Imperiums bekämpft, unterbrochen von einem Abstecher nach Judäa für den Jüdischen Krieg von 69 n. Chr. Sie ist eine sichere Wette für die erste Schlachtreihe im nahen Dakerfeldzug und hat bereits zusammen mit der II Adiutrix dakische Einfälle abgewehrt. Noch eine Legion mit Stieremblem.
• VI Ferrata (die Eiserne). Nachdem diese Einheit Vespasian auf den Kaiserthron geholfen hat, ist sie nach Osten gezogen. Im Moment steht sie an den Ufern des Euphrat und wird entweder zur III Cyrenaica in Arabia stoßen oder zurückverlegt werden, um Judäa in Schach zu halten. Oder auch beides. Jedenfalls noch eine Legion, auf die interessante Zeiten warten.
• VI Victrix (die Siegreiche). Steht zurzeit in Novaesium (Neuss) am Rhein, wo sie die Flavia Felix (geborene Macedonica) und andere Legionen abgelöst hat, die sich durch Überlaufen zum Feind in den Kriegen von 69–70 n. Chr. zu Tode blamiert haben. Hauptsächlich Garnisonsdienst, dazu muss sie es bei kleineren Überfällen – mal als Täter, mal als Verteidiger – den Germanen zeigen. Hin und wieder bekommt der kommandierende General im Rheinland Appetit auf das Kaisertum, also ist ein Ausflug nach Rom auf die Schnelle eine weitere Möglichkeit.
• VII Gemina. Ihr berühmtester Ehemaliger ist der momentane Kaiser Traian, der 89 n.Chr. Legionslegat war. Diese Legion ist eine „Gemina“, weil sie eine Mixtur aus der in Schande geratenen I Germanica und der VII Hispana ist. Das spanische Element hat es nicht weit in die Fremde gezogen. Noch immer ist sie in Hispania Tarraconensis stationiert, einer der friedlichsten Provinzen des Imperiums, und Rekruten können sich auf gelegentliche Banditenjagd, Lager-dienst und Grundlagenforschung in der Kunst der Siesta einstellen. Diese Legion wird so lange an Ort und Stelle bleiben, dass sie der Stadt Le(gi)ón ihren Namen geben wird.
• VII Claudia. Diese Legion ist ihren Kinderkrankheiten vor über 150 Jahren entwachsen, als sie unter Caesar in Gallien kämpfte. Sollte es zum Bürgerkrieg kommen, halten Sie ein Auge auf sie, denn sie hat bisher jedes Mal den Gewinner unterstützt. Ihre Legionäre kämpften in Spanien und bei Pharsalos für Caesar gegen Pompeius und später bei Philippi für Caesars Erben Octavian. Die Legion stand 42 n. Chr. in Dalmatien und schlug dort einen Aufstand nieder, was ihr den Beinamen Claudia Pia Fidelis („pflichtbewusst und treu“) eintrug. Sie setzte auf Vespasian als Kaiser und gab den Ausschlag, damit die Schlacht von Cremona 69 n. Chr. mit seinem Sieg endete. Vermutlich wird sie die Speerspitze des kommenden Dakerkrieges bilden.
• VIII Augusta. Diese altgediente Legion zählt zu den Geheimtipps der Armee. Wie die VII Claudia ist sie eine ehemalige Legion Caesars und steht im Moment in Argentoratum (Straßburg). Einigen Leuten geht der Gedanke vielleicht gegen den Strich, dass die Verantwortlichen für ein gesamteuropäisches Imperium kaum etwas tun, außer die gallische Küche und den guten Wein zu würdigen, aber andere denken sich, dass das für Ruhe und Frieden dieser Zeiten ein sehr vernünftiger Preis ist.
• IX Hispana. Das inoffizielle Motto der Legion ist „Kein Wort über Boudicca!“. Von der britischen Kriegerkönigin hat diese Legion während Boudiccas Aufstand 60–61 n. Chr. kräftig Dresche bezogen und ein paar Veteranen