Название | Von Duftwolken und Rauchschwaden |
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Автор произведения | Jakob Hagen |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783957203144 |
Ein Gedichtband von Jakob Hagen
In diesem Band enthalten sind 53 Gedichte.
Sie enthalten meine Gedanken über alles,
was mich quält, bewegt und vorantreibt.
Sie sind ehrlich, vor allem zu mir selbst.
Diese Auswahl ist in der Zeit von 2013 bis 2020
entstanden und chronologisch
nach Datum der Fertigstellung geordnet.
Dieser Gedichtband trägt unverkennbar deine Handschrift.
Er riecht nach deinem Duft.
Er schmeckt nach deiner Angst.
Geschrieben für dich.
In Reue.
In Demut.
Mit der Bitte um Vergebung.
DESIRE
Ich habe dir nichts zu erzählen.
Ich mag die Stille,
aber nur manchmal.
Beweg dich nicht.
Ich fühle Unbehagen.
Ich kann es nicht erklären.
Bitte, sei still.
Er will es nicht hören.
Ich will es wissen.
Sprich lauter.
Ich verstehe dich nicht.
Du schreist schon.
Sieh mich an:
Was siehst du in mir?
Siehst du mich?
Nimm meine Hand.
Sie ist ganz kalt.
Deine Haare sind warm.
Ich möchte nicht raus.
Ich bleib lieber hier.
Allein.
Vielleicht kommst du ja wieder.
Dann bin ich schon weg.
Vielleicht war ich nie hier.
PROTOCOL
Geradestehen.
Zuhören.
Nimm die Hände aus den Taschen.
Ist unhöflich.
In die Augen sehen.
Kurz nicken.
Lockern.
Nicht so versteift.
Nicht wegsehen.
Lächeln.
Es geht nicht um dich.
Du bist unwichtig.
Fang nicht erst an.
Es interessiert nicht.
Sei einfach still.
Lächeln.
Das war witzig.
Nein.
Das, was sie hören wollen.
Lächeln.
Verabschieden.
Es war schön.
Es war schön.
Es war schön.
HAPPY ANNIVERSARY
Man sieht ihn nun,
seit schon so vielen Tagen,
mit leerem Blick
die Hoffnung still begraben.
Erinnerungen
an reichlich schöne Zeiten,
die ausweglos
aus den geballten Händen gleiten.
So sieht er nun
die Sonne untergehen
und kehrt zurück.
Die Arbeit lässt er stehen.
Sie ist bei ihm
in ihrem sicheren Hafen.
Sie betten sich gemeinsam.
Doch gehen alleine schlafen.
SHATTERED MIRROR
Und wir bauen ein Gefängnis,
das nicht ausbruchsicher ist.
Denn schon jetzt hör ich dich fragen,
wie die Seele uns entwischt.
Und ich setz den letzten Stein.
Dein Lächeln sagt mir, es sei gut.
Von Glück gepackt nehm ich den Mut
und reiß die Mauer wieder ein:
Sie war nicht gut genug.
Und der Spiegel deiner Taten
wird zum altbekannten Stier,
den du reitest, der dich schmeißt,
dich und deine Haut zerreißt.
Wie das Papier, das du vor Tagen
noch benutzt hast, Luft zu machen
deinen Taten, deiner Furcht und deiner Gier.
Und stets trägst du den Ring bei dir,
der dich behütet, dich geführt.
Der Grund all deiner Leiden
und das Zittern deiner Hände.
Lässt ihn dir entgleiten,
und du spürst,
wie jeder Tropfen deiner Wut
dich dazu bringt,
deine Taten, wie so oft,
nicht zu begreifen.