Slow Slim. Marion Reddy

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Название Slow Slim
Автор произведения Marion Reddy
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783990012215



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ich habe ein fettes Snickers gegessen und ich habe es vom ersten Biss bis zum letzten Schokokrümel genossen. Plötzlich war es zu einem Gourmet-Menü geworden. Vorspeise: der Blick auf das Meer. Erster Gang: die immer noch wilden Wellen. Zwischengang: die frische, klare Luft. Wie eine edle Weinbegleitung dazu der heiße Kaffee. Nachspeise: die picksüße Schokolade. Es war zu schön, um jetzt die Nase über den Nährwert des Snickers zu rümpfen.

      Das Rundherum kann das einfachste Mahl zu einer Köstlichkeit machen. Ein Rollmops aus dem Glas auf Zeitungspapier in einer Wiese kann in der richtigen Gesellschaft ein Dinner sein. Oder man hat Pech und kommt an jemanden wie Thomas, den Mann meiner Freundin Franziska.

      »Ich hatte wieder einen üblen Streit mit ihm«, erzählte sie mir unlängst bei einem Glas Wein. »Ich glaube, wir passen einfach nicht zusammen, wir sind zu unterschiedlich. Diesmal ging es wieder um die Sache mit dem Frühstück.«

      Franziska war es seit ihrer Kindheit gewohnt, ausgiebig zu frühstücken. Ihre Mutter hat sich immer sehr darum gekümmert, nie ging sie ohne etwas Anständiges im Magen in die Schule, und an den Wochenenden gab es ausgedehnte Brunchs mit vielen Köstlichkeiten aus dem Feinkostladen des kleinen Ortes, wo sie wohnten. Da bog sich der Tisch unter Baguettes und mehreren Arten Gebäck, Schinken und etlichen Wurst- und Käsesorten. Sogar Brioches backte die Mutter selbst für den Sonntagmorgen.

      Franziskas Mann Thomas ist es dagegen seit Jahren gewöhnt, auf dem Weg in die Arbeit zu frühstücken. Ein Coffee-to-go und ein Donut ist für ihn Frühstück genug, Franziskas Kult um das erste Essen am Tag kann er absolut nicht verstehen.

      »Es war am Samstag«, beklagte sich Franziska weiter, »und wir hatten nichts Besonderes vor. Ich hatte eingekauft für ein tolles Frühstück und wollte es uns schön gemütlich machen. Weißt du, was er gemacht hat? Schon während dem Essen ist er wie auf Nadeln gesessen, hat seinen Cappuccino hinuntergekippt und schnell ein kleines Brötchen gegessen. Dann ist er aufgesprungen und davongelaufen, er müsse noch irgendwas besorgen für den Computer. Ich kann’s noch immer nicht glauben. Er hat mich einfach allein sitzen lassen mit meinen ganzen Delikatessen. Ich habe mich so geärgert, der hat mir das ganze Frühstück verhaut mit seiner idiotischen Hektik. Ich könnte ihn auf den Mond schießen!«

      Es sind also nicht nur die Geschmackspapillen ausschlaggebend dafür, ob einem ein Essen schmeckt oder nicht. Wenn es schön aussieht, gut riecht, wenn schöne Musik dazu serviert wird oder jemand mitisst, den man mag, genießen wir selbst den kleinsten Snack, den wir sonst hinuntergeschlungen hätten, ohne ihn wirklich zu bemerken.

      Umgekehrt hilft eine noch so liebevoll ausgesuchte Mahlzeit nichts, wenn jemand die Atmosphäre vergiftet oder uns sonst wie ins Essen spuckt.

      Wie wir essen, macht eine Mahlzeit zum Gesamtergebnis.

      Frage Nummer 4: Wiegen oder nicht wiegen?

      Um es gleich klarzustellen: Zu Level 1 im Slow Slim-Programm gehört auch, dass wir einmal am Tag auf die Waage steigen. Das Gewicht gehört von Anfang an zur Dokumentation. Am besten wiegen wir uns täglich ungefähr um dieselbe Zeit, im Idealfall morgens nach dem Toilettengang und vor dem Frühstück. So viel zur Praxis.

      Der Hintergrund ist folgender.

      Der Sinn des täglichen Wiegens liegt darin, dass wir unseren Körper und dessen Reaktion auf bestimmte Speisen und Verhalten besser kennen lernen.

      Alle nächtlichen Essgelage machen sich sehr schnell auf der Waage bemerkbar. Wenn wir zum Beispiel am Abend kurz vor Mitternacht noch eine Fertigpizza aus der Tiefkühltruhe essen, lagert unser Körper durch das darin enthaltene Salz viel Wasser ein. Das sehen wir, wenn wir in der Früh auf die Waage steigen.

      Umgekehrt werden uns auch die positiven Effekte nicht entgehen, wenn wir an einem Tag weniger, leichter oder früher essen, und sei es nur deshalb, weil wir beim Fernsehen eingeschlafen sind.

      Die Waage ist also der Richter über das, was wir für eine Sünde halten. Sie ist kein Wächter, der uns gleich einmal in der Früh so schrecken soll, dass wir den ganzen Tag brav spuren. So funktioniert Slim Slow nicht, schon gar nicht im ersten Level.

      Die Waage dient dazu, uns besser kennenzulernen. Sie ist unser Berichterstatter, der für uns den Zusammenhang herstellt zwischen dem, was wir am Vortag gegessen und gemacht haben und dem aktuellen Körpergewicht. Sie zeigt uns Ursache und Wirkung und sorgt dafür, dass wir dieses Verhältnis immer besser verstehen.

      Natürlich gibt es monatliche Schwankungen. An den Tagen vor der Menstruation wiegen wir naturgemäß mehr. Nach Feiertagen, Festen und Urlauben wird die Waage mehr anzeigen, nach Krankheiten und Infekten weniger.

      In Studien zum täglichen Wiegen wurden die Versuchsteilnehmer in zwei Gruppen geteilt, die dann miteinander verglichen wurden. Die Versuchsgruppe hat ein Jahr lang nichts an ihrer Ernährung verändert, sich aber täglich abgewogen. Die Kontrollgruppe behielt ebenfalls ihre Ernährung unverändert bei, hat ihr Gewicht aber nur unregelmäßig gemessen.

      Nach einem Jahr hatten die Teilnehmer der ersten Gruppe durchschnittlich zehn Prozent ihres Körpergewichts verloren, und das ohne bewusst irgendwie anders gegessen zu haben. Das Gewicht der Personen in der Kontrollgruppe war unverändert.

      Die Forscher spekulierten, dass durch das tägliche Abwiegen ein besseres Körpergefühl bei den Versuchspersonen entstanden war. Außerdem könne man, wenn die Waage mehr anzeigt, schneller reagieren und am nächsten Tag weniger essen.

      Slow Slim hält es mit den Versuchsteilnehmern der ersten Gruppe. Auch wir wollen ein besseres Körpergefühl bekommen. Übrigens, ein Tipp für alle, die sich immer noch scheuen, sich das Gewicht, von dem sie herunterkommen wollen, auch noch täglich anschauen zu müssen: Lassen wir uns die Chance nicht entgehen, lange werden wir diese Zahlen nicht mehr sehen.

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