Название | Die zeitlose Ayurveda-Küche |
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Автор произведения | Alexander Pollozek |
Жанр | Медицина |
Серия | |
Издательство | Медицина |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783955821609 |
Ayurveda versus Zeitgeist
Uns liegt besonders am Herzen, eine so uralte und zeitlose Lebensphilosophie wie den Ayurveda im heutigen Zeitgeist zu verankern. Eine Lehre bleibt nur lebendig, wenn man sie mit der Problematik der jeweiligen Zeitströmung konfrontiert. Ayurveda findet erstaunliche Antworten auf unsere globale Umweltverschmutzung, auf das Problem der toxischen Nahrungsmittelzusätze oder die Behandlung zahlreicher moderner Zivilisationsseuchen. Wollte man den Ayurveda heute unkritisch übernehmen und als starre Doktrin predigen, würde man dieser Lehre, die Mensch und Natur dient, großes Unrecht tun.
Seit über drei Jahren bekochen wir unsere Gäste selbst in unserem Kurzentrum – begeisterte Kurgäste gaben den Anstoß zu diesem Buch
Die Erfahrung lehrte uns, dass die Zubereitung von Heilnahrung eine wahre Kunst und die halbe Therapie sein kann. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen die verblüffenden Erfahrungen zu teilen, die Hunderte von Gästen in unserem Hause machen durften.
Im Kapitel „FAQ“ (frequently asked questions – häufig gestellte Fragen) haben wir viele der Kernfragen gesammelt, die dem Koch tagtäglich und in zahlreichen Kochkursen immer wieder gestellt wurden. Viele Gäste berichteten, dass sie in keinem Buch lernten, frei nach der ayurvedischen Methode zu kochen.
Ayurvedisch zu kochen ist die Kunst der Improvisation, gepaart mit Wissen, Hingabe und Intuition
Es ist vergleichbar mit klassischem Klavierunterricht. Viele Jahre lernt man, mit den Augen an das Blatt geklammert, nach Noten zu spielen. Das Spielen ohne Noten muss man dann lernen wie ein neues Instrument. Wer nur nach Kochbuch kochen kann, ist unfrei und hat die Methode selbst meist nicht verinnerlicht. Erst wenn man das Buch aus der Hand legen kann und seiner Intuition folgt, gepaart mit dem Wissen um Harmonien und Gesetze, eröffnen sich dem inneren Auge neue Dimensionen.
Stellen Sie sich vor, Sie sind irgendwo eingeladen…
Sie sollen spontan etwas kochen und haben nur einige wenige Zutaten zur Verfügung. Es sind sehr unterschiedliche Gäste vor Ort. Wie können Sie nach ayurvedischen Kriterien ein köstliches Mahl zaubern, das jedem schmeckt und vor allem jedem bekommt? Das ist möglich! Noch Wochen später spricht man über dieses gelungene Essen. Es geht darum, wieder Freude am Kochen zu haben – und noch viel mehr! Lernen Sie die innere Notwendigkeit zu verspüren, täglich für sich selbst aus gewöhnlichen Nahrungsmitteln Heilnahrung herzustellen. Wer das tut, übernimmt schon zu 50 % Verantwortung für die Gesundheit seines Körpers, seiner Gefühle und Gedanken.
Der Schlüssel zu dauerhafter Gesundheit ist die exakte Kenntnis der eigenen Natur – unser genetisches Strickmuster
Ayurveda lehrt uns, dass wir Eigenverantwortung für unser Wohlergehen übernehmen dürfen. „Bei mir ist das alles Veranlagung“ zählt nicht mehr als Ausrede. Jeder hat die Chance, aus alten Gleisen zu springen – es ist unsere eigene Entscheidung. Unser ererbtes Reiz-Reaktions-Muster hingegen lässt uns immer wieder auf die gleichen Reize in gleicher Weise reagieren. Warum ist das so? Drehen wir einfach an der folgenreichsten Stellschraube des Lebens – der Ernährung!
Die alte Kochkunst der vedischen Brahmanen beruht auf den therapeutischen Prinzipien des Ayurveda
Sie hat eine reiche Tradition, die die abendländische Kochkunst verarmt erscheinen lassen mag. Man verwendet unzählige Kräuter und Gewürze – die Juwelen der Verdauung. Eine Antwort auf die Tatsache, dass die moderne, westliche Küchenkultur die Geschmacksrichtungen so einseitig anspricht, ist auch das erhöhte Suchtpotenzial bei uns Westeuropäern und den westlich orientierten Indern. Der Durchschnittseuropäer konsumiert täglich künstliche Genuss- und Aufputschmittel in großen Mengen: Weißmehlprodukte, Kaffee, Zucker, Softdrinks, Alkohol und Nikotin.
Die Folge dieses Teufelskreises ist ein chronischer Mangel an Prana-Energie. Sie ist nur in frisch zubereiteten, sanft gegarten Speisen auf Basis von Getreiden, Hülsenfrüchten, Samen, Obst und Gemüse, versetzt mit Gewürzen und Küchenkräutern, enthalten.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie am Ende dieses Buch aus der Hand legen und den Mut haben, gemäß diesen zeitlosen Prinzipien eine schmackhafte und vitalisierende Mahlzeit zu zaubern.
Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen
Alexander Pollozek
Vorwort von Dominik Behringer
Viele der von mir Bekochten haben mich gebeten, mein Wissen zu teilen. Sonst hätte ich wahrscheinlich nie die Idee gehabt, ein Kochbuch zu schreiben.
Genauso wenig wäre ich, wie oft gefordert, auf die Idee gekommen, selbst ein Restaurant zu betreiben. Ich hatte mit dem Kochen in der Gastronomie komplett abgeschlossen und den Glauben daran verloren, dass man als Koch in Europa auf ganzheitlicher Ebene arbeiten kann. So hatte ich mir geschworen, nur noch so zu kochen, dass ich nicht mit meinem Gewissen in Konflikt komme – also für mich selbst und meine Lieben daheim. Aber dann kam eine Anfrage des Triguna-Zentrums, wo ich nun weiter Erfahrungen sammeln kann, wie wirksam und heilsam bestimmte Kost ist. Sie, liebe Leser, werde ich nun ein wenig daran teilhaben lassen.
Heilküche oder Kurküche bedeutet nicht zwangsläufig Diät, fade Kost und Verzicht. Überzeugen Sie sich selbst, wie vielfältig und schmackhaft man auch im Krankheitsfall essen darf – und damit sogar noch die Gesundung unterstützt.
Durch meine Zusammenarbeit mit meinem jetzi-gen Lehrmeister Alexander Pollozek konnte ich meine Erfahrungen mit Diätküche und symptomorientiertem Kochen um die Erfahrung der europäischen Essgewohnheiten und Bedürfnisse erweitern. Ich konnte den praktischen Nutzen und verblüffenden Effekt kennenlernen, der allein mit Ernährung erzielt werden kann.
Im Lauf meiner Berufserfahrungen habe ich mich mit relativ vielen Ernährungstheorien auseinandergesetzt. Ich stellte immer wieder fest, dass die wenigsten länger als zehn Jahre propagiert und praktiziert werden. Das liegt nicht unbedingt daran, dass Wissenschaftler so rasante Fortschritte erzielen, immer tiefer in die Materie eindringen und permanent neue Erkenntnisse zutage fördern. Es liegt vielmehr im Ansatz ihrer Bemühungen begründet.
Wenn man Nahrungsmittel nur auf einer chemisch-analytischen Ebene betrachtet, lässt man einen wichtigen Punkt aus, der in allen Naturheilsystemen und traditionellen erfahrungsmedizinischen Lehren unter verschiedenen Bezeichnungen auftaucht: Prana = Vitalität = Chi = Lebensenergie.
Moderne Ernährungswissenschaftler können alle Inhaltsstoffe von Nahrung, also Proteine, Fettsäuren, Vitamine etc., synthetisch herstellen. Dennoch sind diese Bausteine nicht in der Lage, uns über einen längeren Zeitraum zu ernähren, ohne unseren Organismus aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das beste Beispiel hierfür sind Astronauten. Obwohl sie alle Ingredienzien in Tubenform mit sich führen, benötigen sie zusätzlich Vitalstoffe, die sie auf der ISS beispielsweise in Form von im Glaskasten unter Kunstlicht angebautem Blattsalat zu sich nehmen müssen. Sie stehen unter ständiger medizinischer Überwachung und werden nach spätestens einem Jahr wieder zur Erde zurückgeholt. Grund dafür ist, dass nach einem Jahr synthetischer, toter Nahrungsaufnahme ihr Gesundheitszustand besorgniserregend ist. Natürlich sind auch andere Faktoren, wie das Fehlen der Schwerkraft und des Sonnenrhythmus, von großer Bedeutung. Meiner Ansicht nach hat allerdings die Nahrung mindestens ein ebenso großes Gewicht.
Wenn also die Vitalitätsenergie von so großer Bedeutung ist, fragt man sich, warum sich nur wissenschaftliche Randgruppen (z. B. Quantenphysiker und Biophysiker) mit der Erforschung dieser feinstofflichen Substanz auseinandersetzen. Hier ist der Ansatz für ein ganzheitlicheres Betrachten der Nahrungsaufnahme zu finden.
Es ist faszinierend, dass eines der ältesten erfahrungsmedizinischen Systeme über ein derartig komplexes Wissen sowohl im chemisch-analytischen als auch im feinstofflichen Bereich verfügt. Das war für mich Grund genug, der Sache auf den Grund zu gehen und den Ayurveda unter die Lupe zu nehmen. Nicht nur die Verbindung der Nahrungsaufnahme mit „heiligem, holistischem“ Gedankengut war für mich interessant, sondern auch die hingebungsvolle Art, diese Philosophie in Alltag und Praxis umzusetzen.
In meiner