Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen. Jochen Gürtler

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Название Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen
Автор произведения Jochen Gürtler
Жанр Медицина
Серия
Издательство Медицина
Год выпуска 0
isbn 9783170394254



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Ausbildung führt zu einem einheitlichen Berufsabschluss und einer einheitlichen Berufsbezeichnung Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Die Anforderungen der EU-Richtlinie 2013/55/EG werden bei der Zusammenführung erfüllt. Damit kann der Berufsabschluss in Europa automatisch anerkannt werden. Das neue Berufsgesetz regelt die Rechte und Pflichten der Berufsangehörigen und definiert die prioritären Aufgaben der Pflege. Spezialisierungen folgen im Anschluss an die Berufsausbildung. Erstausbildung und Spezialisierungen ermöglichen lange Berufskarrieren im Sinne des lebenslangen Lernens.

      Altenpfleger

      Der Altenpfleger arbeitet nach seiner dreijährigen Ausbildung selbstständig in der Altenpflege. Seine Schwerpunkte liegen in der geriatrischen ambulanten und stationären Pflege. Da er eine Ausbildung mit einem staatlichen Abschluss hat, ist er Pflegefachmann/-frau.

      Altenpflegehelfer

      In der Ausbildung zum Altenpflegehelfer, die ein Jahr dauert, erlernt man die einfachen Pflegeaufgaben und hilft den Fachkräften bei der Pflege und Versorgung von alten Patienten.

      Gesundheits- und Krankenpfleger

      Seit dem 1.1.2004 heißt die dreijährige Ausbildung zum Krankenpfleger nach dem KrPflG »Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger«. Voraussetzung für die Ausbildung ist die Vollendung des 17. Lebensjahres. Die Pflegeschüler/innen durchlaufen alle relevanten Abteilungen eines Krankenhauses und erlernen dort Fähigkeiten und Kenntnisse der Krankenpflege. Darüber hinaus gilt es den Tagesablauf zu planen und zu koordinieren, Patientendokumentationen zu führen, alle notwendigen Verbrauchsgüter zu bewirtschaften, Angehörige zu betreuen usw. Die examinierten Pflegekräfte bilden die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen, speziell im Krankenhaus. Neben der Gesundheits- und Krankenpflegerin gibt es den Beruf der Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Ausbildungsdauer und -aufbau sind, abgestellt auf die besonderen Pflegebedürfnisse kleiner Patienten, analog zur Krankenpflegeausbildung geregelt. Da er eine Ausbildung mit einem staatlichen Abschluss hat, ist auch er Pflegefachmann/-frau.

      Examinierte Pflegekräfte mit dreijähriger Ausbildung können sich nach zwei Jahren Berufspraxis fortbilden und spezialisieren. Die Fachweiterbildung dauert zwei Jahre; folgende Fachrichtungen sind möglich:

      • Anästhesie- und Intensivpflege

      • Onkologische Pflege

      • Gerontopsychiatrische Pflege

      • Klinische Geriatrie

      • Palliativ- und Hospizpflege

      • Rehabilitation und Langzeitpflege

      • Endoskopie und Operationsdienst

      • Nephrologie

      • Psychiatrie

      • Hygiene

      Die genannten Fachweiterbildungen sind nach einer entsprechenden Berufspraxis oftmals die Voraussetzung für eine Leitungsaufgabe innerhalb der Pflege. In der Regel beginnt man als Stations- oder Abteilungsleitung bzw. verantwortliche Pflegekraft (unteres Management) und erlernt den Umgang mit Mitarbeitern. Dann folgen Möglichkeiten als Bereichsleitung (mittleres Management) und Pflegedienstleitung oder Pflegedirektion (oberes Management). Für die Führungsaufgaben im mittleren und oberen Management werden zunehmend Pflegekräfte mit Pflegewissenschaft- oder Pflegemanagementabschlüssen eingestellt. Neben der Berufsausbildung zur Krankenschwester/-pfleger und darauf aufbauender Fachweiterbildung besteht heute auch die Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren. Dabei haben sich drei Fachrichtungen herausgebildet: Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft. Die Hochschulausbildung endet in der Regel nach acht Semestern mit dem Abschluss Bachelor oder Master. In den Studiengängen werden neben den Grundlagen des jeweiligen Fachs auch Kenntnisse der Bezugswissenschaften, z. B. Psychologie und Soziologie, Jura, Politik, Sozialökonomie, Qualitätsmanagement usw., vermittelt.

      Sogenannte Mentoren sind Mitarbeiter, die sich um die Einarbeitung von Mitarbeitern kümmern, die neu ins Unternehmen gekommen sind oder schon länger aus der Praxis sind. Praxisanleiter sind Ausbilder in Gesundheitsfachberufen und sind Bindeglied zwischen Pflegeschule und Arbeitsplatz. Sie haben keinen eigenen Abschluss, sondern müssen mindestens zwei Jahre Berufspraxis und 200 Stunden berufspädagogischer Zusatzqualifikation nachweisen.

      Gesundheits- und Krankenpflegehelfer

      In der einjährigen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer erlernt man die einfachen Pflegeaufgaben und hilft dem examinierten Personal bei der Pflege und Versorgung von Patienten.

      Hebamme/Entbindungspfleger

      Ein Gesundheitsberuf mit langer Geschichte und Tradition ist der Beruf der Hebamme. Im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung erlernt man bisher alle relevanten Inhalte aus den Bereichen Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbett sowie den Umgang mit Geräten zur Geburtshilfe und der Dokumentation einer Geburt. Die Hebamme leitet normale Entbindungen selbstständig und untersteht in der Regel nicht der Leitung des Pflegedienstes. Viele Hebammen sind heute nicht mehr angestellt, sondern selbstständig tätig. Um den Beruf ausüben zu dürfen ist eine Berufshaftpflichtversicherung Pflicht. Diese ist in den letzten Jahren stark erhöht worden, da die Schadenssummen extrem gestiegen sind. Aus dem Grund haben manche Hebammen ihren Beruf aufgegeben bzw. sich auf die Vor- und Nachsorge spezialisiert.

      Ab 2020 ist der Beruf Hebamme ein Studienberuf und kann als duales Studium absolviert werden. Das Studium dauert in der Regel acht Semester und umfasst mindestens 2.200 Stunden für den berufspraktischen Teil und mindestens 2.200 Stunden für den Theorieteil an der Hochschule.

      Die Ausbildung an den Schulen kann bis 31.12.2022 begonnen werden und muss bis 31.12.2027 beendet werden.

      Im Gesundheitswesen hat sich eine Reihe von Assistenzberufen herausgebildet. Sie sind teilweise ausschließlich im Krankenhaus bzw. ambulanten Zentren, wie z. B. Operations-Technische-Assistenten oder überwiegend in Arztpraxen, wie z. B. medizinische Fachangestellte (MFA), zu finden.

      Der früher unter dem Begriff medizinisch-technischer Assistent/in bezeichnete Beruf ist heute in drei verschiedene Teilbereiche untergliedert:

      • Medizinisch-technischer Laborassistent/in

      • Medizinisch-technischer Assistent/in für Funktionsdiagnostik

      • Medizinisch-technischer Radiologieassistent/in

      Für die genannten Assistenzberufe ist ein mittlerer Schulabschluss Voraussetzung. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet, wie bei den Pflegeberufen, mit einer staatlichen Prüfung. Gleiches gilt für den Beruf der pharmazeutisch-technischen Assistenten/innen; die Regelausbildungszeit beträgt 2,5 Jahre.

      Nach einer dreijährigen Ausbildung kann der Beruf des Operations-Technischen-Assistenten (OTA) ausgeübt werden. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Assistenz beim Instrumenteneinsatz während Operationen.

      Neben den Operations-Technischen-Assistenten gibt es seit 1990 auch noch die Anästhesie -Technische-Assistentin (ATA). Dieser Beruf ist aus der Mangelsituation an OP-fachweitergebildeten Gesundheits- und Krankenpflegern entstanden. Der Vorteil für die Arbeitgeber liegt in der kürzeren Ausbildungszeit, drei Jahre, und geringeren Entlohnung.

      Diätassistent

      Der Diätassistent hat die gesamte Ernährung der Patienten im Blick und berechnet bzw. stellt je nach Grunderkrankung, aktuellem Problem, Operation und/oder Grad der Gesundung die Patientenmahlzeiten zusammen. Die Ausbildung dauert drei Jahre; die Prüfung wird vom Staat abgenommen. Der Diätassistent arbeitet eng mit der Pflege, dem ärztlichen Dienst aber auch den Köchen zusammen.

      Der häufigste Assistenzberuf im Gesundheitswesen ist jener der Arzthelfer/innen bzw. wie er mittlerweile heißt, der medizinischen