Название | Natürliche Hilfe bei Haarausfall |
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Автор произведения | Gianni Coria |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783863743420 |
Haare und ihre Schutzfunktion
Haare schützen den Menschen vor Hitze, Kälte, Wind, Sonnenstrahlen, Staub und Schweiß, und sie unterstützen unseren Tastsinn.
Heutzutage spüren wir bewusst nicht besonders viel von diesen Vorteilen, da es schlichtweg »normal« für uns ist, Haare zu haben. Doch gibt es viele Menschen, wie zum Beispiel Chemotherapie-Patienten, die innerhalb von zwei bis drei Wochen nach dem ersten Eingriff all ihre Haare verlieren. Ab diesem Zeitpunkt plagt diese Menschen oft ein Kältegefühl, und nachts im Bett müssen sie Mützen und/oder Socken anziehen.
Daran erkennen Sie bereits sehr genau, welch wichtigen Beitrag unsere Haare zum Erhalt der Körperwärme leisten. Ein Mensch mit Glatze hat ebenfalls oft einige Narben am Kopf, vor allem Kinder. Denn fehlen die Haare, so fehlt auch die Verlängerung unseres Tastsinns, und Hindernisse werden nicht frühzeitig erkannt.
Daten und Fakten
Haare – ein Steckbrief
Die drei Haararten
Unterschieden werden drei Haarqualitäten: Die Langhaare bezeichnen die Kopfhaare, die Bart- sowie die Achsel- und Schambehaarung. Die Borstenhaare sind die Augenbrauen, die Wimpern und die Nasen- und Ohrenhaare. Und die übrige Behaarung wird als Woll- oder Flaumhaar bezeichnet.
Haar ist nicht gleich Haar – es gibt jede Menge Erkenntnisse, die viel Erstaunliches über unser Haar verraten und letzten Endes auch Klarheit schaffen, wenn Probleme auftauchen.
Anzahl der Kopfhaare
Ein Mensch mit blonden Haaren hat etwa 150 000 Haare auf dem Kopf, Brünette nennen circa 110 000 Haare ihr Eigen, Schwarzhaarige rund 100 000 und Rothaarige etwa 90 000.
Haardichte
Auf der Kopfhaut befinden sich zwischen 140 und 240 Haare pro Quadratzentimeter.
Haarwachstumszeit
Das Wachstum der Haare beträgt 0,03 Millimeter pro Tag, pro Monat ist es rund ein Zentimeter.
Haardicken
Haardicken von 0,02 bis 0,04 Millimeter zählen zu feinem Haar, 0,05 bis 0,07 Millimeter gelten als normale Haare, und alles über 0,08 Millimeter wird als dickes Haar definiert. Rothaarige Menschen haben oft dickere Haare und blonde Menschen eher feine.
Tiefe des Haarfollikels
Ein Haar sitzt zwei bis fünf Millimeter tief im Haarfollikel (Follikel = Schlauch) beziehungsweise in der Kopfhaut.
Lebenszyklus der Haare
Die Lebensdauer der Kopfhaare beträgt zwei bis acht Jahre. Ausnahmen bestätigen die Regel: Es gibt Menschen, da leben die Haare bis zu zehn Jahre. Solange ein Haar von den Blutbahnen genährt wird, spricht man von einem lebendigen Haar. Laut Medienberichten wurden Haarlängen von 5,6 bis 6,2 Metern gemessen.
Bewusste positive Aufmerksamkeit ist ein tolles Rezept für unsere Haare. Menschen, welche die Haare bis zum Boden tragen, verbringen täglich Stunden mit natürlicher Haarpflege und dem Bürsten, und dies mit viel Freude. Das bewusste und liebevolle Kümmern um sich selbst ist eine persönliche Wertschätzung, die sich definitiv in unserer Gesundheit widerspiegelt.
Lebenszyklus der Augenbrauen und Wimpern
Die Augenbrauen eines Menschen halten rund ein Jahr, und die Wimpern werden im Durchschnitt alle 150 Tage erneuert.
Haarverlust pro Tag
Die Schulmedizin definiert einen Haarverlust von 50 bis 150 Haaren pro Tag als normal.
Der Haaraufbau
Der Hauptbestandteil unserer Haare ist Eiweiß, das sich in Verbindung mit Sauerstoff zu Keratin verhärtet. Unser Haar ist in drei Schichten aufgebaut: Schuppenschicht »Cuticula«, Faserschicht »Cortex« und Markkanal »Medulla«. Im Bild (→ Seite 19) sehen Sie diesen Haaraufbau dargestellt.
Der Haarschaft ist nicht glatt, sondern geschuppt, ähnlich wie bei einem Tannenzapfen. Durch die richtige Pflege lassen sich die »Schuppen« flach anlegen und schenken den Haaren den natürlichen Glanz.
Die Schuppenschicht
Die äußerste Schicht des Haares bezeichnet man als »Cuticula« oder Schuppenschicht. Die zahlreichen flachen Schuppen können sechs bis zehn Schichten dick sein und sind, ähnlich wie bei einem Tannenzapfen, zur Spitze hin orientiert. Dieser Schichtaufbau gilt als verhornt und abgestorben. Ist ein Haar gesund, liegt die Schuppenschicht flach an und ergibt den natürlichen Glanz. Werden basische Stoffe auf das Haar aufgetragen, öffnen sich die Schuppen. Saure Produkte und kaltes Wasser helfen der Schuppenschicht dabei, sich zu schließen, und fördern den natürlichen Haarglanz.
Die Faserschicht
Die Faserschicht »Cortex« macht mit rund 80 Prozent den größten Teil des Haares aus, wie in beiden Bildern schön zu sehen ist. Ein konventioneller Friseur arbeitet mit seinen synthetischen Farben in diesem Faserschichtbereich. Die vielen feinen Fasern sind spiralförmig aufgebaut. Auch unser Blut fließt im Spiralprinzip durch unseren Körper, ansonsten würde es nicht überall hingelangen. Die zahlreichen Faserbündel bestehen aus Keratinfasern, den Fibrillen. Die Fibrillen sind auch im Fasziensystem im Körper zu finden. Wie genau das Haar sich in dieser Schicht aufbaut und zusammenhält, ist noch nicht 100-prozentig geklärt, vermutlich gibt es ein Verkitten dieser Zellen durch eine »Kit«-ähnliche Substanz, was dann die Elastizität und Reißfestigkeit bestimmt.
Aufbau der menschlichen Haare
Der Markkanal
Im Zentrum des Haares, in Längsrichtung, ist der Markkanal, »Medulla« genannt, zu finden. Dieser ist mit einer Kopfhautkamera vor allem bei weißen Haaren gut sichtbar. In diesem Markkanal kann teilweise eine Flüssigkeit gefunden werden. Ist ein Haar abgestorben beziehungsweise von der Papille getrennt, fehlt diese Flüssigkeit. Wie bereits erwähnt, sterben die Haare alle zwei bis acht Jahre ab und werden vom Körper ersetzt. Laut der Wissenschaft dient diese Flüssigkeit im Markkanal zur Regelung der Haarfeuchtigkeit vom Ansatz bis in die Spitzen. Doch aus meiner Sicht gehört diese Flüssigkeit auch zu unserem Fasziensystem, worauf ich später nochmals zurückkomme.
Natürliche Haarpigmentierung
Die Haarfarbe wird von der Melanin-Produktion beeinflusst, die genetisch weitergegeben wird. Dabei wird zwischen Eumelanin (Schwarz-Braun-Pigment) oder Phäomelanin (Rot-Pigment) unterschieden. Die Unterscheidung von schwarzen oder braunen Haaren ist somit abhängig von der Anzahl der braunen oder schwarzen Eumelanin-Anteile. Die rothaarigen Menschen besitzen eine hohe Konzentration an Phäomelanin, wobei der Körper bei blonden Menschen ein Gemisch von wenig braunem Eumelanin mit viel Phäomelanin produziert.