Название | Rituale im Jahreskreis |
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Автор произведения | Roswitha Stark |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783863741709 |
Ich atme die klare Luft und werde mir des Ästedaches bewusst, das mich sanft schwebend behütet. Die Abendsonne kitzelt meine Nase und lässt mich blinzeln, und die Tiere … sie haben die Ruhe weg. Einfach schön, es geht mir richtig gut!
Den Wiesenweg gibt es überall. Er führt direkt hinein in die Geschenke der Natur, in den Überfluss der Elemente, in den stillen See der Schöpfung, in den wir in unserer Er-Schöpfung eintauchen können, um gelabt und erfrischt wieder auftauchen zu können, wenn die Zeit dafür reif ist.
Mögen Sie Ihren persönlichen Wiesenweg voller Wunder gehen – allein und stark, in trauter Zweisamkeit oder mit all denen, mit denen Sie in Liebe verbunden sind. Mögen Sie immer neue Blumen finden, die zu einem Strauß voller Möglichkeiten gebunden werden. Und mögen Sie auch die Käfer lieben lernen, die zu den Blumen gehören. Und mögen Sie viele leuchtende und duftende Sträuße in Ihrem Leben geschenkt bekommen!
Denn wir sind alle Blumenkinder.
In Dankbarkeit:
Roswitha Stark
Einleitung
Wozu eigentlich noch ein Ritualebuch? Gibt es nicht schon viele Bücher zu den überlieferten Bräuchen, Zeremonien und Festen im Jahreskreis? Bücher, die informieren, wie Kelten, Germanen, Maya, Indianer und andere Kulturen die Erde verehrten, und welchen Nutzen sie sich davon versprachen oder tatsächlich davon hatten. Wir lesen in ihren Überlieferungen wie in einem Märchenbuch, riechen den würzigen Duft der heiligen Haine oder schamanischen Räucherwerke, hören die pulsierenden Trommelklänge und wiegen uns, verträumt die Augen gesenkt, zu ihrem irdenen Rhythmus.
Wir fühlen uns wohl in der Gemeinschaft des Kreistanzes und inmitten der verbindenden Zauberworte oder mehr oder weniger geheimer Formeln, die uns von Häuptlingen aller Couleur vorgesprochen werden. In solchen Augenblicken, Minuten oder Stunden des Beisammenseins fühlen wir uns besonders gut. Betteten diese die Völker, die wir uns vorstellen, in ihren Alltag hinein, so sind diese Dinge für uns zivilisierte Menschen etwas Besonderes, und anders als in den Überlieferungen nutzen wir die Bräuche, Rituale und Zeremonien, um dem Alltag ein Stück weit entfliehen und dadurch wieder neue Kraft tanken zu können. Hierzu haben wir uns die vielfältigsten Anlässe geschaffen: den Kirchgang am Sonntag, das Feiern von Festen im Jahreskreis wie Ostern, Weihnachten, Heilig-Drei-König, Sonnwendfeiern, Vollmondrituale, Halloween etc. Viele lieben aber auch die kleinen Zeremonien: das gemeinsame Abendessen, zu dem sich die ganze Familie trifft und in Ruhe Erfahrungen des Tages austauscht, die Gute-Nacht-Geschichte für die Kinder, das Tischgebet vor dem Essen. Vielleicht auch die gemeinsame Ernte im Spätsommer, bei der alle mithelfen, um anschließend den Segen der Natur gemeinsam zu feiern?
Wie ist das mit uns? Ist das auch ein Ritual, wenn ich morgens vor dem Frühstück immer zuerst meinen Computer einschalte, um meine E-Mails zu checken? Oder mich in Facebook einlogge, um zu sehen, wer mit mir chatten oder wer mit mir nichts zu tun haben möchte? Oder dass ich immer zwischen sieben und acht Uhr zuerst einmal alle meine Anrufe erledige? Oder dass ich mich dreimal am Tag dusche? Oder dass ich mir vom Hund immer die Zeitung bringen lasse? Die Unterscheidung zwischen purer Gewohnheit und echtem Ritual scheint schwierig.
Ein gewohntes, eher unbewusstes Ritual ist es, wenn ich frühmorgens als Erstes den Fernseher einschalte und mich von ihm den ganzen Tag nebenher berieseln lasse, bis ich ihn vor dem Zubettgehen wieder ausschalte (oder vielleicht schlafe ich sogar davor ein). Die abendliche Gute-Nacht-Geschichte für mein Kind kann ich mit der Absicht vorlesen, dass es möglichst schnell einschlafen möge, damit ich meine Ruhe habe, oder mit der Absicht, mir bewusst diese Zeit mit meinem Kind zu gönnen, damit wir beide unsere Seele nähren. Das Kind – und letztlich auch ich – wird den Unterschied spüren. Die Absicht, Gottesdienste – vor allem in der katholischen Kirche – nach einem bestimmten Ritus abzuhalten, mag ursprünglich gewesen sein, die Gemeindemitglieder zum gegenseitigen Füreinander-da-sein und zur Ehrung der Schöpfung anzuhalten. Aber wie wir wissen, wurde im Lauf von Jahrhunderten die Absicht pervertiert, und der Ritus Gottesdienst verkam immer mehr zum Instrument der Manipulation, der Macht- und Geldgier. So haben Rituale immer zwei Seiten, wie alles in dieser Welt der Polarität: Wir können sie zum Wohle von allem, was ist, verwenden und um die Erde – und damit uns selbst – zu heilen und uns zu mehr Frieden und Glück zu verhelfen. Oder wir verwenden sie, um uns selbst in den Vordergrund zu schieben, uns zu bereichern, um mehr Macht zu haben und die Kontrolle über andere – einschließlich unserer Erde – zu festigen. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen wurde auch schwarz-magisch gearbeitet, um bestimmte egoistische Ziele zu erreichen.
Magische Rituale haben sehr viel Kraft, und auch Voodoo-Zauber funktioniert, jedoch der Satz: „Tue anderen nur das an, was du möchtest, das man dir tue“, unterliegt den Gesetzen der Resonanz. „Wie du in den Wald hineinrufst, so hallt es zurück.“ Und das Echo dessen, was du tust, trifft unweigerlich auf dich zurück. So gibt es also tatsächlich auch Gefahren und Risiken beim Ausführen von (magischen) Ritualen, deshalb sollten wir schon wissen, wann, zu welchem Zweck und in welcher Form wir ein Ritual ausführen wollen.
Was sind Rituale?
Rituale haben eine bestimmte Form und einen bestimmten Inhalt. Sie werden mit einer ganz bestimmten Absicht bzw. Intention vollzogen. Die Unterscheidung, ob es ein echtes Ritual oder nur eine Gewohnheit ist, zeigt sich am Grad des Bewusstseins bzw. Unbewusstseins.
In der Gruppe potenziert sich die Kraft der Rituale.
Mutter Erde macht es nicht viel aus, wie und zu welchem Zweck wir nach bestimmten Ritualen handeln. Wenn wir mit dem Grundgedanken handeln, die Erde zu stärken und uns wieder auf die Werte der Schöpfung und die Harmonie aller Lebewesen zu besinnen, dann freut sich Mutter Erde, und wir werden liebevolle Energien von ihr zurückerhalten. Schwarze Magie und negative Emotionen und Gedanken mögen dem lebendigen Wesen Erde wehtun, so wie es eine Mutter schmerzt, wenn ihr Kind aus Mangelbewusstsein, Neid und Gier heraus handelt. Dennoch wird sie sich zu wehren wissen, und sie wird sich auf ihre Art und Weise von dieser Negativität befreien; meist durch große Reinigungsaktionen, bei der ihr die Elemente Wind, Wasser, Feuer und Äther helfen. Wenn die Erde Gifte und Schlacken abschüttelt, die wir Menschen erzeugt haben, erfahren wir dies durch persönlichen Schmerz und persönliches Leid, einfach deswegen, weil dies immer eine Chance ist, aus negativ empfundenen Erfahrungen zu lernen.
Am Ende aber, wenn der körperliche Tod uns holt, wird Mutter Erde ihre großen weichen Arme weit öffnen, wie sie das immer schon getan hat, und uns liebevoll in ihren Leib zurücknehmen und uns sanft an ihr Herz drücken, ohne Unterschied, was wir waren oder sind. Denn sie weiß, dass wir alle ihre Kinder sind und nach einer Zeit des Ausruhens im unendlichen Universum neu geboren werden, um das Spiel des Lebens neu zu beginnen.
Warum also dieses Buch? Ich habe in den letzten zehn Jahren als Autorin und Heilerin erfahren, dass ich immer dann ein Buch schreiben sollte, wenn ich eigentlich gar keine Lust dazu hatte. Meine Geisterchen, wie ich meine wohlwollenden