Rituale im Jahreskreis. Roswitha Stark

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Название Rituale im Jahreskreis
Автор произведения Roswitha Stark
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783863741709



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ohne starren Kalender, jedoch mit den Rhythmen der Natur

      Praktische Ritualarbeit

       Das morphogenetische Feld und seine Wirkungen auf uns

       Die gezielte Stärkung des heilen Feldes der Mutter Erde

       Kelten, Germanen oder Christen

       Die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen

       Der Jahreslauf als Sinnbild ewiger Schöpfung

       Die Vorbereitung auf das Ritual

       Hilfreiche Kräfte beim Ritual

       Der richtige Ort

       Reinigung

       Einstimmung

       Begrüßung

       Anrufung und Ehrung der vier Elemente

       Der Kern des Rituals

       Abschluss des Rituals

      Die acht elementaren Stationen im Jahreskreis

       Samhain/Allerseelen – 31. Oktober und 1. November

       Modhro/Wintersonnwend – 21. Dezember

       Imbolc/Lichtmess – 1. und 2. Februar

       Ostara/Frühjahrs-Tagundnachtgleiche – 20. bis 23. März

       Beltane/Maifest – 30. April und 1. Mai

       Litha/Sommersonnwend – 21. Juni

       Lughnasad/Fest der Schnitterin – 2. August

       Mabon/Herbst-Tagundnachtgleiche – 20. bis 23. September

      Heilende Geometrien

       Die kosmischen Kristallkräfte

       Die Erdkörperkräfte

       Die Rahmen-Matrix der Schöpfung

       Ihre persönliche Heilbotschaft im Jahreskreis

      Anhang

       Alle Kosmos- und Erdkörperkräfte auf einen Blick

       Kopiervorlagen

       Danksagung

       Zur Autorin

       Weitere Veröffentlichungen der Autorin

       Literaturverzeichnis

       Stichwortregister

      Prolog

      Früher dachte ich, Herpes sei etwas, das nur meine Schwester bekäme. Diese dicken hässlichen Krusten, die den Mund verzogen aussehen ließen und selbst die beste Freundin auf Abstand halten konnten. Meine Schwester hatte sie als Kind regelmäßig, ich nie. Anscheinend war ich stabiler als sie, zumindest, was die Gesundheit anging, blieb ich von diesen Dingern verschont.

      Ich war ein braves Kind, angepasst, hätte man damals – zu Zeiten der Studentenrevolution – gesagt; immer ängstlich, ich könnte auffallen, vor allem in der Schule, wo ich panische Angst hatte, vom Lehrer aufgerufen zu werden und etwas sagen zu müssen, was von den Klassenkameraden mit Hohn hätte bedacht werden oder der Erwartung des Lehrers nicht entsprechen könnte. Ich konnte die Schule nie leiden, blieb aber weiterhin bei der Taktik, brav zu sein, was mir den Vorteil verschaffte, dass ich als einziges der drei Enkelkinder (meine Schwester war den Großeltern zu „lebendig“) manchmal an den Wochenenden zu Oma und Opa durfte, um dort in die Welt der Märchen einzutauchen, die mir mein Großvater mit seinem bäuerlich rudimentären Wortschatz geduldig holprig vorlas. Ich liebte diese Geschichten von den wehrhaften, zu klein geratenen Geschöpfen, die tapfer in die Welt hinauszogen, alle Abenteuer bestanden und den Unbilden trotzten, um letztlich zu voller Schönheit und Pracht verwandelt zu werden, die mit Armen voller Gold und Schätzen heimkamen, um die Angebetete, vormals Unerreichte, in die Arme zu schließen und fortan einem Leben voller Glück und Glitzer zu frönen. Da machte mein enges kleines Herz ein Stückchen auf und ließ mich den grauen Alltag leichter ertragen.

      Der Weg ist das Ziel. Der Lebensweg ist das Ziel. Mein Weg zur Schule hieß „Wiesenweg“. Und er war ein echtes Highlight. Ein schmaler Pfad, mitten durch Grünflächen voll wunderschöner Wiesenblumen. Manchmal pflückte ich nach der Schule selbstvergessen einen Strauß dieser rosa, weiß, gelb und schwarzknopfig blühenden Wildblumen und brachte sie meiner Mutter, stellte sie auf den Mittagstisch, wo sich alsbald kleine schwarze Käferchen inmitten der Löffel, Gabeln und Teller tummelten. Der Wiesenweg ließ mich aufatmen, mein dünnes Herz weiter werden und zarter pochen, als es mein rüdes abweisendes Wesen nach außen hin zeigte. Inmitten der Blumen kauernd und zupfend fühlte ich mich geborgen, sonniger und luftiger, und der Wind raunte mir ins Ohr, er verstünde mich, und ich müsse mir keine Sorgen machen, anders zu sein als die anderen, denn in Wirklichkeit seien wir alle anders, nur hätte keiner den Mut, das zu zeigen. Aber diese Zeit werde schon noch kommen.

      Den Wiesenweg gibt es zwar heute noch, fast 50 Jahre später, aber die Blumen sind weniger geworden, und meine rosa Zahnbürstel habe ich dort nie mehr gesehen. Dafür hatte ich letztes Jahr zweimal Lippenherpes, einmal eine dicke Augenentzündung nach einer anstrengenden Ausbildungswoche und mehrere grippale Infekte, wobei die Abstände dazwischen beunruhigend kleiner geworden waren. Dafür bin ich jetzt nicht mehr sehr brav, und die alte Wut, die ich als Kind erfolgreich unterdrückt hatte, sucht sich öfter Bahn, um endlich erlebt und damit erlöst werden zu können. Ich nehme sie dankbar an! Und meine liebe Schwester und ich sind uns gar nicht so unähnlich! Eigentlich spielt die Zeit hier keine Rolle. Was sind schon fünfzig Jahre im Vergleich zur Ewigkeit. Und das Kind, das entdecken wir schon noch in uns, wenn wir unsere Lauscher mal etwas nach innen richten.

      Nicht nur ich durfte endlich meinen inneren Herpes – und damit meine versteckte Aggression – ausleben. Im letzten Jahr traf es vermehrt auch meine Heilerkollegen, allesamt ganzheitlich denkende und arbeitende Menschen, die gern für andere da sind und sich selbst lieber hintan stellen, als anderen nicht zu helfen. Nicht wenige dieser wunderbaren Menschen kommen nur noch schwer auf die Füße, fühlen sich leer und ausgebrannt oder haben wiederkehrende Infekte, ein immer schwächer werdendes Immunsystem oder schlimmere Erkrankungen. Burn-out, das neue Modewort, und Depressionen machen sich breit.

      Vielen geht alles viel zu schnell, und auch das gewohnte Abschalten vor dem Fernseher, sich noch etwas mehr Konsum zu gönnen oder ein gutes Glas Wein scheinen immer weniger zu helfen durchzuhalten. Unsere Batterien werden immer schneller leer, und die Kompensationsmechanismen unserer westlich-kultivierten Gesellschaft scheinen nicht mehr so recht zu greifen. Der Körper und die Seele rufen deutlich und immer lauter nach echter Erleichterung, nur haben wir offenbar weitgehend vergessen, wie wir uns früher Entlastung verschafft haben.

      Mutter unser

      Die du bist im Herzen Geheiligt werde dein Name Unser einig Reich komme Dein Wille geschehe Wie im Himmel So auf Erden Deine reichen Früchte schenke uns heute Und die Achtsamkeit, sie zu ehren Und vergib uns unsere Schuld Wie auch wir vergeben unseren Mitgeschöpfen Und vor allem uns selbst Du führst uns nie in Versuchung Sondern erlöst uns in deinen Armen Denn dein ist die Schöpfung Und die Kraft und die Herrlichkeit In Ewigkeit.

      Danke.

      Alles ist gut

      Heute, es ist Heiligabend, sitze ich an meinem stillen See und blicke