Название | Krebszellen mögen keine Sonne. Vitamin D - der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen |
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Автор произведения | Jorg Spitz |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783863743963 |
WIE VIEL VITAMIN D BRAUCHT DER MENSCH?
Eigentlich ist unsere Haut in der Lage, mithilfe des Sonnenlichts genügend Vitamin D für den Körper herzustellen. Folgende Faktoren schränken jedoch diese Fähigkeit ein: Alter, Sonnenstand (Breitengrad des Wohn- oder Aufenthaltsortes), Hautfarbe und insbesondere unser Lebensstil. Und genau hier beginnt unser Problem. Weltweit ist es in den Industrieländern durch die Verstädterung (Urbanisierung) und die damit einhergehende Veränderung des Lebensstils zu einem Mangel an Vitamin D in den Bevölkerungen gekommen.
Näherungsweise lässt sich sagen, dass mindestens zwei Drittel aller Menschen, die in unseren nördlichen Breiten leben, vor allem in den Wintermonaten einen mehr oder minder ausgeprägten Vitamin-D-Mangel aufweisen. Selbst im sonnigen Florida und in Indien ist der Vitamin-D-Mangel inzwischen aktenkundig.
Nicht nur bei älteren Menschen erhöht sich dieser Anteil auf 90 bis 100 Prozent, insbesondere wenn sie in Heimen leben, sondern auch unsere Kinder sind in hohem Maße betroffen (Abbildung 6).
Schwangere Frauen und stillende Mütter sind besonders gefährdet, da sie nicht nur sich selbst, sondern zusätzlich auch ihr Kind mit Vitamin D versorgen müssen, was dann letztendlich zu einem Mangel bei beiden mit zahlreichen negativen Folgen für beide führen kann.
Abb. 6: Bis auf die Gruppe der Säuglinge, die für ein bis zwei Jahre zur Vorbeugung gegen Rachitis künstliches Vitamin D bekommen, weisen alle (in dieser Grafik männlichen) Kinder in Deutschland eine ungenügende Versorgung mit Vitamin D auf! (Zahlen aus Hinzpeter, B. et al. in: Journal of Nutrition 2008; 138:1490)
Ein ganz wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung des Vitamin-D-Mangels ist – neben den eingangs bereits aufgezählten Faktoren – der großzügige Einsatz von Maßnahmen zum Sonnenschutz aufgrund der weit verbreiteten Angst vor einem bösartigen Hauttumor. Dabei ist es für den Effekt gleichgültig, ob dieser Sonnenschutz durch verhüllende Kleidung, Sonnenschutzcreme oder UV-B-Filter auf Fensterscheiben erzeugt wird.
Zur angemessenen Versorgung der Körperzellen ist ein Vitamin-D-Spiegel im Blut von 30 bis 100 ng/ml angezeigt (wie man der Abbildung 7 entnehmen kann, gibt es eine zweite Maßeinheit für Vitamin D: nmol/l; mithilfe eines Umrechnungsfaktors von 2,5 lassen sich die Werte von ng/ml in nmol/l umrechnen). Dies ist deutlich mehr, als wir bis vor wenigen Jahren angenommen haben. Unterhalb von 30 ng/ml beginnt bereits ein Mangelbereich, der mittel- bis langfristig zu den geschilderten chronischen Krankheiten führen kann (siehe Abbildung 7).
Abb. 7: Das von Autor Jörg Spitz entwickelte Vitamin-D-Barometer erlaubt – ähnlich dem Wetterbarometer – eine Gesundheitsprognose. Zur Erleichterung der Orientierung wird der Vitamin-D-Spiegel sowohl in ng/ml (auf der linken Seite) als auch in nmol/l (rechte Seite der Skala) angegeben. (Schaubild: mip-spitz-gbr)
Um diesen zuvor genannten Spiegel über 30 ng/ml zu erreichen, benötigt man täglich etwa 4.000 IE Vitamin D, die man entweder in der Haut mithilfe von UV-Strahlen selbst produzieren oder als künstlich hergestelltes Präparat ergänzen muss.
Falls stillende Mütter nicht täglich etwa 6.000 IE Vitamin D zuführen, benötigen die so ernährten Säuglinge zusätzlich 400 bis 800 IE täglich. Kinder und Jugendliche, die sich nicht genügend im Freien aufhalten, benötigen 1.000 bis 2.000 IE täglich, je nach Körpergewicht. Wer sich über die Eigenproduktion nicht klar ist und individuell Vitamin D ergänzen möchte, sollte seinen Vitamin-D-Spiegel im Blut als Berechnungsbasis bestimmen lassen. Wie ein jeder dann persönlich eventuelle Defizite in seinem Vitamin-D-Spiegel ausgleichen kann, werden wir später in einem eigenen Kapitel erläutern: „Und woher bekomme ich nun genügend Vitamin D?“
Gemessen an den positiven Effekten sind die Risiken einer gesteigerten Vitamin-D-Zufuhr für den Körper minimal und bei korrekter Vorgehensweise zu vernachlässigen. Umfangreiche Untersuchungen bestätigen, dass selbst deutlich höhere Dosierungen als die vorstehend beschriebenen zu keinen Nebenwirkungen führen (siehe auch Abbildung 8).
Der obere Grenzwert wurde daher sowohl vom amerikanischen Institut für Medizin (IOM) als auch von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Jahr 2012 auf 4.000 IE angehoben. Der Grenzwert für eine Zufuhr ohne bislang nachgewiesene Nebenwirkungen (NOAEL) liegt sogar bei 10.000 IE. Die toxische Grenze wird bei einer Zufuhr von mehr als 40.000 IE täglich über ein bis zwei Monate angegeben. Die Symptome einer Vitamin D-Vergiftung können Übelkeit und Durchfall, später Verstopfung, Muskel- und Gelenkschmerzen, ein gestörtes Bewusstsein und in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen einschließen. Es gibt auch bereits Zahlen, welche Konsequenzen sich durch eine regelmäßige Gabe von Vitamin D nicht nur in Bezug auf die Gesundheit, sondern auch auf die finanzielle Situation des Gesundheitswesens ergeben würden.
Abb. 8: Diese beiden Abbildungen zeigen, was geschieht und was nicht geschieht, wenn man Versuchspersonen immer mehr Vitamin D verabreicht: Die Gaben in steigender Dosierung bis zu 40.000 IE pro Tag (entsprechend 7.000 Mikrogramm/ Woche in der Abbildung) führen zwar zu steigenden Vitamin-D-Spiegeln im Blut (oberes Bild), jedoch nicht zu der von einigen Wissenschaftlern befürchteten Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut (unteres Bild)! Diese Sorge war entstanden, da Vitamin D unter anderem für die Versorgung der Knochen über das Blut mit Kalzium zuständig ist. (Schaubild aus Kimball, S. M. et al. in: American Journal of Clinical Nutrition 2007; 86:645)
William B. Grant hat berechnet, dass in den USA eine Steigerung des Vitamin-D-Spiegels der Bevölkerung um 10 bis 20 ng/ml Kosten in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar verursachen würde. Diesen Kosten stünden Einsparungen in Höhe von 181 Milliarden US-Dollar und eine Reduktion von Todesfällen um 14 Prozent (358.000 Personen) gegenüber! Im Finanzjargon bedeutet dies einen beispiellosen „return on invest“ (ROI) von 18 : 1!
Die Bezeichnung „Katastrophe“ im Zusammenhang mit dem Vitamin-D-Mangel ist somit sicherlich nicht übertrieben. Und dennoch ist sie nur ein Teil der noch viel größeren Gesundheitskatastrophe, über die wir später ebenfalls noch sprechen werden!
Zunächst werden wir jedoch noch über die Forschungen berichten, denen wir die ersten Erkenntnisse zum Thema „Sonne und Krebs“ verdanken. Es geht dabei um die Zuordnung bestimmter Krankheiten zu einzelnen Ländern oder geografischen Besonderheiten bei der Verteilung der Krankheiten auf dieser Welt. Autor William B. Grant ist an diesen Forschungen seit vielen Jahren federführend beteiligt.
Was unser Eselchen in diesem Kapitel lernen konnte:
Für einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel (> 30 ng/ml) wird eine tägliche Zufuhr von mindestens 4.000 IE benötigt. Stillende Mütter benötigen gar 6.000 IE/Tag. Für Kinder gilt: 1.000 IE jeweils pro 11 kg Körpergewicht. Je nach Land oder Bevölkerungsgruppe haben weltweit bis zu 90 Prozent der Menschen nicht genügend Vitamin D! Der wesentliche Risikofaktor für einen Vitamin-D-Mangel ist unser Lebensstil.
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