Sex Geschichten von Frederique La Rouge. Frederique La Rouge

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Название Sex Geschichten von Frederique La Rouge
Автор произведения Frederique La Rouge
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783961930630



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sagte: "Hallo Ramon, verfolgen sie mich etwa?" Verfolgen, meine Güte, glaubst du etwa, du bist Miss Universe, dass dich dieser Adonis verfolgt, blaffte mich meine innere Stimme an.

      "Oh nein, obwohl sie eine Verfolgung durchaus wert sind!", verriet er mir mit einem Lächeln, und ich wurde noch roter, sofern das überhaupt möglich war.

      "Hätten sie Lust, mit mir etwas zu trinken, oder haben sie schon etwas anderes vor?", fragte er unvermittelt.

      Ich rang um Fassung, aber meine Spontanität war schneller: "Na eigentlich wollte ich noch ein paar weiteren Kellnern die Tabletts aus der Hand schlagen, aber das kann ich ja auch morgen erledigen", polterte es aus mir heraus.

      Für einen klitzekleinen Moment sah Ramon mir prüfend in die Augen, dann ließ er ein äußerst wohlklingendes Lachen vernehmen.

      Wir setzten uns an einen Tisch an der Bar des Swimming-Pools, und ich orderte einen Kaffee, obwohl ich eigentlich gut einen Cognac hätte vertragen können, auf den Schreck.

      "Wollen wir uns nicht duzen?", fragte Ramon mit einem strahlend weißen Lächeln, das mir durch Mark und Bein ging.

      Klar, sich zu duzen macht sich bestimmt auch viel besser, bevor du mich da vorne auf die Liegewiese trägst und mich dann gleich heftig beglückst, dachte ich bei mir. Ich sagte jedoch: "Gerne, also erzählen sie mal, ich meine natürlich du, was machst du hier?"

      "Ich arbeite hier als Animateur und Fremdenführer, betreue Touristen in diesem Hotel und in zwei weiteren in der Nähe. Insgesamt mache ich das für sechs Monate, dann kehre ich nach Frankfurt zurück und beginne mein Studium."

      "Ich verstehe", meinte ich. "Und vorher verdienst du dir noch etwas Geld?"

      "Nicht nur, ich genieße meine Zeit hier, bevor es losgeht mit dem Studium. Zudem habe ich hier die Möglichkeit gleich mehrere Sprachen zu sprechen."

      "Du meinst Englisch und Deutsch?"

      "Auch, ich spreche Französisch, Spanisch, Kreolisch, Portugiesisch, Englisch und natürlich Deutsch."

      "Wow, beindruckend! Woher kommst du denn nun eigentlich?", fragte ich interessiert.

      "Meine Mutter stammt aus Kuba und mein Vater aus Brasilien. Ich wurde in Los Angeles geboren, bin jedoch in Deutschland aufgewachsen."

      "Und deine Eltern? Wo leben sie jetzt?"

      "In Frankfurt, wir leben dort, seitdem ich fünf Jahre bin."

      "Ich bin echt beeindruckt!", konstatierte ich.

      "Ach was, das hört sich alles viel berauschender an, als es in Wirklichkeit ist. Aber was ist mit dir, Pechvogel? Erzähl mal etwas über dich."

      "Mein Leben ist nicht halb so interessant wie deines. Ich arbeite als Sachbearbeiterin, habe eine kleine, aber kuschelige Wohnung im Frankfurter Süden, und auch ansonsten ist alles recht normal. Keine Abenteuer, kaum Hobbies, keine Haustiere."

      "Und kein Mann an deiner Seite?", wollte Ramon wissen. "Keine Kinder? So eine wunderschöne Frau wie du kann doch unmöglich alleine sein!"

      "Doch kann sie!", sagte ich entschieden. "Weil der Exfreund nicht auf Spießigkeit steht, sondern auf jüngere, blonde Tussen."

      Ramon blickte mir ernst in die Augen. "Also ich hätte eine solche Frau wie dich niemals losgelassen, Nina.", versicherte er mir, was prompt dazu führte, dass ich mich an meinem Kaffee verschluckte. Dennoch sagte ich: "Ramon, lass die Schmeicheleien. Ich gehöre zwar zur Gattung Touristin, aber du musst deswegen nicht gleich sämtliche Animationskünste an mir ausprobieren."

      Wieder blickte er mich aus seinen tiefen, blauen Augen ernst und zugleich sehr freundlich an, dass mir ganz warm wurde: "Du irrst dich Nina. Ich kümmere mich zwar um Touristen, aber ich arbeite professionell, dabei spielt es keine Rolle, ob Mann oder Frau; ich behandle alle gleich. Was ich zu dir gesagt habe, meine ich sehr ernst." Während er diese Worte sprach, hatte er seine Hand auf die meine gelegt.

      Ich sagte nichts. Was hätte ich auch sagen sollen? Ja, mach weiter so, ich ertrinke gerade in Sehnsucht umgarnt zu werden?

      Ramon sah auf seine Uhr und tat so, als bemerke er meine Verlegenheit gar nicht. "Ich muss nun los", meinte er. "Ich habe heute Abend um 20:00 Uhr eine Vorstellung im Nachbarhotel. Hast du eventuell Lust zuzuschauen? Anschließend könnten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen, und ich zeige dir die atemberaubende Schönheit dieser Stadt bei Nacht. Dieses kleine pittoreske Städtchen, dass nur nachts seine wahre Schönheit entfaltet."

      Ich nickte nur. Zu mehr war ich nicht fähig.

      "Gut", strahlte Ramon mich an. "Ich hole dich um sieben Uhr ab. Bis später. Ich freue mich!" Und bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte er mir einen Kuss auf die Wange gehaucht und war entschwunden. Ich starrte ihm mit offenem Mund nach. Doch kaum war er zwei Tische weiter, drehte er sich noch einmal um und rief, über seine Schulter: "Ich freue mich auf dich, heute Abend, Pechvogel!" Und so wie er es gesagt hatte, klang Pechvogel sogar richtig nett.

      Aber er freute sich auf mich? Was heißt denn das, fragte ich mich. Ich war ziemlich verwirrt und durcheinander. Was redest du dir da ein, ermahnte mich meine innere Stimme. Glaubst du ernsthaft, der interessiert sich ausgerechnet für dich? Sieh dich hier doch mal um, und dann sieh dich an. Du bist hier nicht die Miss sexiest girl of the world. Vermutlich wollte er einfach nur nett sein, oder noch schlimmer: er hatte Mitleid mit dir. Also bilde dir bloß nichts darauf ein. Ja, du hast ja recht, antwortete ich meiner inneren Stimme. Aber wenn er zu jeder hier so nett sein wollte, dann hätte er verflixt viel zu tun. Und eingeladen hat er eben nur mich.

      Es ging auf 18:00 Uhr zu, und ich wurde immer nervöser. Was sollte ich bloß anziehen, fragte ich mich permanent. Und Schminken, sollte ich mich schminken? Ist das denn nun ein Date, oder eher eine Urlaubsbekanntschaft? Ich war völlig aufgedreht. Schließlich entschied ich mich für ein langes, dezentes Kleid, und dafür, mich leicht zu schminken. So, dass es noch natürlich wirkte. Meine langen, schwarzen Haare trug ich offen. Um kurz vor 19:00 Uhr war ich fertig und betrachtete mich im Spiegel meines Hotelzimmers. Ich fragte mich, ob das Kleid, das ich trug, nicht doch ein wenig zu kurz oder gewagt war? Aber es betonte eindeutig meine schlanke Figur und ließ mich jung wirken. Ich fand sogar, dass ich darin hübsch aussah. Schminke benötigte ich nie besonders viel, da meine Wimpern dicht und lang waren, genügte meist etwas Kajal um sie etwas zu betonen. Glücklicherweise hatte ich auch meine extravagante Unterwäsche eingepackt, obwohl sie vermutlich niemand außer mir zu Gesicht bekäme. Ich legte noch etwas Eau de Parfüm auf und fühlte mich nun bereit in die Lobby des Hotels zu gehen.

      Genieße es, sagte ich mir. Die Gesellschaft dieses hübschen und charmanten Mannes wird dir guttun, und sie lässt dich leichter über Lars hinwegkommen. Ein harmloser Flirt, was ist schon dabei…?

      Pünktlich um Sieben kam Ramon in die Lobby. Er sah einmal mehr zum Anbeißen aus. Er trug dreiviertel lange Jeans, Turnschuhe und ein enges T-Shirt, unter dem seine Muskeln spielten. Als er mich entdeckt hatte, winkte er mir zu. Er kam näher und gab mir tatsächlich einen Handkuss.

      "Pechvogel, du siehst bezaubernd aus!", raunte er mir verschwörerisch zu, während er noch mit gesenktem Kopf über meiner Hand verharrte. Meine Knie wurden, wie auf Knopfdruck weich, und zwischen meinen Beinen begann es angenehm zu kribbeln.

      Er ergriff meine Hand, und wir verließen das Hotel.

      Nach dem Programm gab es Tanz und Musik, und viele Frauen baten ihn um einen Tanz. Ramon jedoch, lehnte jede Aufforderung charmant ab. Warum störte es mich nur, wenn andere Frauen ihn so, ja nahezu eindeutig, anstarrten, ihn wie die Motten das Licht umschwirrten?

      Ramon zeigte keinerlei Interesse an den Damen, und doch; am liebsten hätte ich sie allesamt beiseite geschubst und erklärt: "Er gehört zu mir!"

      Die Kapelle spielte gerade einen Salsa, als er mich vielsagend ansah, meine Hand nahm, und mich auf die Tanzfläche zog.

      "Ich kann so etwas nicht tanzen", warnte ich vor, aber Ramon meinte