Название | Selbstbewusst ist das neue Sexy |
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Автор произведения | Sophia Faßnacht |
Жанр | Зарубежная психология |
Серия | |
Издательство | Зарубежная психология |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783831269648 |
SOPHIA FASSNACHT UND VERENA PRECHTL
SELBST
BEWUSST
ist das neue
SOPHIA FASSNACHT UND VERENA PRECHTL
SELBST
BEWUSST
ist das neue
Originalausgabe
1. Auflage 2018
© Verlag Komplett-Media GmbH
2018, München/Grünwald
ISBN E-Book: 978-3-8312-6964-8
Konzept und Realisierung: Muriel Marondel
Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Korrektorat: Dunja Reulein
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München
Illustrationen und Design: Heike Kmiotek – fine design – Erkrath, www.heike-kmiotek.de
Satz: Daniel Förster, Belgern
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
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Inhalt
Unser Selbstbewusstsein beginnt mit unserem Körper
Von Rollenklischees, Influencern und Body-Positivity
Was Geschlechterrollen mit unserem Selbstbewusstsein machen
Selbstbewusst durch Mama oder Papa
Es ist normal, dazugehören zu wollen
Die Macht der Medien – Germany’s Next Topmodel, Kim Kardashian, YouTube & Co
Body-Shaming – warum die Sucht nach Perfektion hässlich ist
Body Positivity IOI – Worum geht es hier überhaupt?
Warum Selbstbewusstsein so sexy ist
Was ist Selbstbewusstsein überhaupt?
Take good care of yourself, Baby – Selbstakzeptanz lernen und Selbstfürsorge leben
Perfectly unperfect – das Leben ist zu kurz, um dich selbst zu bekriegen
Selbstbewusstsein in Beziehungen – Liebe beyond Size
Emotionales Essen – der unstillbare Hunger
Keiner ist wie er – im Talk mit Riccardo Simonetti
Ein Boost für dein Selbstbewusstsein
Be yourself – everybody else is already taken
Dear Younger Me – Briefe an unser jüngeres Selbst
Quellen und Hintergrundliteratur
Einleitung
»›Hey, Sophia, wenn du einen Gürtel anhättest, dann wäre es der Äquator‹, rief einer der Jungs. Und alle lachten. Dieser Stich traf mitten ins Herz. Ich versuchte trotzdem, cool zu wirken. Jetzt bloß nicht weinen, dachte ich mir. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Ich hörte mein Herz laut pochen und merkte, wie mir abwechselnd heiß und kalt wurde. Mist, mein Gesicht war gerade bestimmt knallrot angelaufen. Gerade war es doch noch lustig gewesen, wir hatten gequatscht und herumgealbert. Den ganzen Tag hatte ich mich schon auf dieses Treffen gefreut, hatte mir den neu erstandenen Pulli angezogen und Lipgloss aufgetragen.
Ich war elf Jahre alt – und alles, was ich heute wollte, war, dazuzugehören. Mit der coolen neuen Clique abhängen. Mit der, in der es auch Jungs gab, die älter waren als ich. Wer weiß, vielleicht war da ja auch einer, der mir gefiel? Meine Freundin hatte mich mitgenommen, und weil ich auf eine Mädchenschule ging, hatte ich im Allgemeinen wenig Kontakt zu Jungs. Und, nun ja, wahrscheinlich auch, weil ich – zumindest gefühlt – nicht zu den Mädchen gehörte, für die sich die Jungs sonderlich interessierten. Im Gegensatz zu meiner Freundin, die groß und schlank war, war ich klein und seit meiner Kindheit ein Pummelchen. Und weil ich mich in meinem Körper nicht besonders wohlfühlte, hatte ich mich an diesem Tag unter einer großen Bomberjacke versteckt – und trotzdem diesen Spruch kassiert.
Als ich später nach Hause kam und allein in meinem Zimmer saß, spürte ich die Verletzung, die ich vor den Augen der anderen nicht zulassen wollte. Sie fanden mich also zu fett …
ICH BESCHLOSS: SO WILL ICH MICH NIE MEHR FÜHLEN MÜSSEN.
Sophia
Von nun an begann ich, bei meinen Treffen mit der Clique bis zu vier Gürtel unter meine Shirts zu schnallen, damit mein Bauch darunter nicht mehr zum Vorschein kam. Vielleicht merkten die Jungs so, dass ich eigentlich gar nicht so hässlich war …
Dieser Nachmittag in meinem Leben als elfjähriges Mädchen ist mir im Gedächtnis geblieben. Weil die Aussage über meinen Bauchumfang ein Schlüsselerlebnis war, das dazu geführt hat, dass ich mich äußerlich verändern wollte. Und diese Veränderung bedeutete für mich vor allem eines: dünn zu werden. Der Wunsch, nicht mehr pummelig zu sein, schlug in den darauffolgenden Jahren leider ins Gegenteil um und nahm einige Zeit auch weniger gesunde Züge an.
Als mir zwei Jahre später ein Junge beim Flanieren in der Münchner Innenstadt ›du Klappergestell‹ hinterherrief, war das für mich keine Beleidigung. Im Gegenteil: Ich fühlte mich geschmeichelt. Ich hatte es geschafft – endlich war ich richtig dünn. Und ›dünn sein‹ setzte ich zum damaligen Zeitpunkt mit ›schön sein‹ gleich.
Viele Jahre aß ich sehr wenig, um mein Gewicht zu halten. Während meiner Teenagerjahre ging es also vor allem ums Kalorienzählen. Natürlich bedeutete das auch, dass ich mich jahrelang selbst unter Druck setzte. Die Erkenntnis, dass Schlanksein nicht gleich Selbstkasteiung bedeuten musste, kam leider nicht von heute auf morgen.
Ich wäre nicht ehrlich, würde ich behaupten, dass der Punkt, an dem ich heute bin, kein längerer Prozess war. Die Balance zu finden zwischen fit bleiben wollen, aber sich trotzdem die Gelüste nach einem Stück Kuchen oder dem Riegel Schokolade zuzugestehen, das hat schon einige Jahre gedauert.
Heute bin ich immer noch dünn, aber aus vollkommen anderen Gründen. Der große Unterschied zu meinem früheren Ich ist, dass es mir nicht mehr darum geht, um jeden Preis einem bestimmten Schönheitsideal nachzujagen. Und ich bin auch nicht mehr bereit, für ein Idealgewicht