Das Medium in dir und wie du es erweckst. Gordon Smith V.

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Название Das Medium in dir und wie du es erweckst
Автор произведения Gordon Smith V.
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783946959656



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versuche immer, mich an einer Botschaft festzuhalten, die mir mein Geistführer einmal geschickt hat: „Wenn alles um dich herum in Bewegung ist, dann halte still und lenke alles um dich herum aus dieser Stille heraus.“

      Beginne damit, die normale Ebene deines Denkens zu hinterfragen. Denkst du negativ über dich, deine Zukunftsaussichten oder dein Leben generell? Oder bist du immer voller Hoffnung und denkst positiv, auch wenn etwas dich herunterzieht? Kannst du das Leben, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft immer mit Optimismus betrachten? Findest du einen Weg, alle Höhen und Tiefen des Lebens rational zu sehen, und reagierst du nur selten emotional auf gewisse Situationen? Bist du ausgeglichen?

      Wie die meisten Menschen hielt ich mich für einen völlig ausgeglichenen Menschen, doch als ich mit meiner spirituellen Entwicklung begann, stellte ich fest, dass ich die Angewohnheit hatte, mich selbst kleinzumachen. Aus irgendeinem Grund konnte ich zwar die Bemühungen anderer toll finden, jedoch nie meine eigenen Anstrengungen. Und ich hatte die schlimme Angewohnheit, die Dinge in meinem Leben mit Zweifeln und Angst zu betrachten. Es fiel mir schwer, meine Zukunft positiv zu sehen, und ich verschwendete viel zu viel Zeit darauf, mir Sorgen über das Sterben und den Tod der Menschen, die mir nahestehen, zu machen.

      Mich mit meiner Denkweise vertraut zu machen ermöglichte mir eine weitaus tiefere Einsicht in mein Inneres und meine Gefühle. Daher rate ich dir, dir die Zeit zu nehmen, auf diese Weise an dir zu arbeiten und in den ersten Sessions deiner Meditationspraktik darauf zu achten, was in deinem inneren Raum passiert, wenn du still dasitzt.

      Was geschieht in diesen Sitzungen mit deinen Gedanken? Denkst du sofort daran, für einen anderen eine Botschaft zu erhalten? Glaubst du, du würdest nie eine höhere Ebene der Meditation erreichen? Wenn ja, solltest du untersuchen, warum du so darauf fixiert bist, dein Ziel nicht zu erreichen.

      Deine Denkweise zu hinterfragen wird es dir möglich machen, dich auf eine angemessene und stetige, ausgewogene Weise weiterzuentwickeln. Es wird dir ermöglichen, Dinge zu hinterfragen, die in deiner Innenwelt stattfinden, und warum sie geschehen. Gedanken bilden sich nicht von alleine. Was steckt hinter ihnen – Ängste, Vorurteile, Gefühle?

      Wenn du dich näher mit deinen eigenen Gedanken befasst, so zeigt das, dass du dein inneres Medium aus den richtigen Gründen und auf ausgewogene Weise entwickeln willst. Und wenn du es schaffst, in jeder Sitzung ruhig dazusitzen und nur deinen eigenen Geist kennenzulernen, statt auf sofortige Erfolge aus zu sein, bist du dazu bereit, dich weiterzuentwickeln.

      Diesen geistigen Zustand der Ausgewogenheit und Zufriedenheit musst du bei jeder Meditation einnehmen. Es geht nicht darum, ihn einmal, sondern jedes Mal zu erreichen. Teil deiner meditativen Praktik ist es, den Geist ins Gleichgewicht zu bringen und dort zu halten, ganz egal welche Gefühle dich durchströmen. Sitze nur still da und halte das Gleichgewicht, auch wenn deine Fantasie Bilder oder Farben hervorbringt oder du innere Gespräche hörst. Lass dich nicht dazu hinreißen, irgendwelchen Eindrücken, Gedanken oder Gefühlen zu folgen, die dir womöglich kommen. Du musst ein Zuschauer werden – ein Kameramann und nicht der Protagonist des Films. Der Sinn und Zweck dieses Vorgangs ist, die Kontrolle über dein Bewusstsein zu behalten und dich nicht von deinen emotionalen Gedanken nach oben oder unten ziehen zu lassen. Vergiss nicht: Dein Bewusstsein ist der Strom und nicht das Blatt, das auf dem Wasser dahintreibt!

      Von diesem Punkt des inneren Gleichgewichts aus bekommst du einen Überblick über deine Gedanken, Gefühle und Wünsche und kannst dein wahres Ich, das mediale Ich, das am Aufblühen ist, wirklich erkennen. Dann kannst du nicht nur auf dein altes Ich hinabschauen, sondern auch hinaufsehen und erkennen, was über dir liegt. Du kannst lernen, aufzusteigen und zuzulassen, dass die höheren Energien Einfluss auf deinen Geist nehmen.

      Lerne, die Liebe hereinzulassen

      Im oberen Teil unseres Geistes erleben wir die Höhen des Lebens, wie beispielsweise Freude, Glücksgefühle, Mitgefühl und natürlich Liebe. Auch wenn es schön wäre, kann keiner von uns sein ganzes Leben hier oben verbringen. Doch als medialer Schüler ist es dein Ziel, deine Gedanken auf einen Punkt anzuheben, an dem du zumindest das Positive anstatt das Negative sehen kannst. Du musst unbedingt Wege finden, wie du die Liebe in dein Leben hereinlässt!

      Als ich mit dem Meditieren zur medialen Entwicklung begann, spürte ich, wie sämtliche Sorgen meiner eigenen Welt an mir zerrten, und die Angst war unterschwellig immer in meinen Gedanken. Schließlich war ich noch sehr jung und hatte eine Frau und zwei kleine Söhne, die ich versorgen musste. Jede Mutter und jeder Vater kennt die schwere Last der Verantwortung, die einen mitunter hinunterziehen kann.

      Zwar wollte ich spirituell wachsen und wusste im Inneren meines Herzens, dass ich ein Medium war, doch das Leben war hart und bot nur wenige positive Ziele, nach denen es sich zu streben lohnte. Trotzdem folgte ich dem inneren Drängen und zwang mich, mich meinen Ängsten zu stellen und gegen die innere Stimme anzukämpfen, die flüsterte, dass das Leben einfach zu schwer sei. Zum Glück hatte ich schon immer eine Art geistigen Reflex, der auf natürliche Weise positive Antworten auf Probleme findet.

      Ich erinnere mich noch an eine Begebenheit, während ich in einem Friseursalon arbeitete, in dem alle Kunden mehr emotionale Lasten als Haare loswerden mussten. Eines Tages schnitt ich einer Kundin, die Ende dreißig war, die Haare. Sie hatte ihren Mann und ihr Haus verloren und wohnte nun mit ihren zwei Söhnen, die schon Teenager waren, unter beengten Bedingungen im Haus von Freunden. Ihre Situation machte ihr sehr zu schaffen. Sie war in unseren Salon gekommen, um sich die Haare ohne Waschen schneiden zu lassen – der billigste Haarschnitt auf unserer Preisliste. Ich glaube, sie wollte nur mal mit Menschen zusammen sein, die sie von ihren Problemen ablenkten.

      Es waren gerade keine anderen Kunden da, und so erzählte sie mir und den anderen Angestellten ihre Geschichte. Sie suchte wohl nicht wirklich nach einer Antwort, sondern wollte sich nur ihre Last von der Seele reden. Zwar fiel es mir schwer, einer Frau zuhören zu müssen, deren Zukunft so düster war und die scheinbar keinen Mut und keine Kraft zum Weiterleben mehr hatte, doch sie berührte etwas in mir und ich wusste, dass es eine Lösung für ihre Probleme gab. Diese Gewissheit rührte nicht etwa von meinem hellseherischen Talent, sondern von meiner Einstellung her, die sich durch meine Teilnahme an dem Entwicklungskurs allmählich änderte, wie mir heute klar ist.

      Ich sagte ihr, dass sie ihr ganzes Leben als eine große Episode sah und dass sie immer gegen eine übermächtige Wand der Hoffnungslosigkeit rennen würde, wenn sie damit nicht aufhörte. Ich riet ihr, sich stattdessen anzusehen, was sie als Erstes brauchte, und das zu ihrem Ziel zu machen. Sobald sie das erreicht hätte – und wenn es auch nur ein kleiner erster Schritt war –, könnte sie diesen Erfolg feiern und den nächsten Schritt machen. Ihre Probleme wirkten so riesig, dass sie noch nicht einmal daran denken konnte, sie anzugehen. Daher schien es mir richtig, ihr zu raten, sie in einzelne Schritte zu unterteilen, um kleinere Erfolge zu erzielen, bis ihr Gefühl der Hoffnungslosigkeit durch die Gewissheit, etwas erreicht zu haben, ersetzt wurde.

      Nach unserem Gespräch kam sie von Zeit zu Zeit auf eine Tasse Tee in den Friseursalon, unterhielt sich mit uns und berichtete von ihren Fortschritten. Durch eine Reihe von Ereignissen, die sich über ein halbes Jahr erstreckten, änderte sich ihr Leben zum Besseren. Zuerst schaffte sie es, für sich und ihre Jungen eine hübsche Sozialwohnung zugewiesen zu bekommen. Kurz darauf fand sie eine Teilzeitstelle und fand ihren Lebensmut wieder.

      Ich freue mich, sagen zu können, dass die Frau eine gute Freundin von mir wurde und noch heute ist. Mittlerweile hat sie ein Studium abgeschlossen und berät heute Frauen, die das Gleiche durchmachen, was sie durchgemacht hat.

      Meiner Meinung nach ist es genau das, was medial Begabte tun: Sie verwandeln Finsternis in Licht. Wie jeder weiß, besteht das Leben aus Höhen und Tiefen – ein Leben muss beides haben –, doch um sich spirituell weiterzuentwickeln, muss man einen Weg finden, wie man das Leben trotzdem meistern und ein gewisses Maß an Kontrolle darüber haben kann. Das gehört zur Aufgabe eines Mediums. Wenn sich also alles in einer Abwärtsspirale zu befinden scheint, dann schaue nach oben. Allein durch diese kleine Handlung kann sich die ganze Richtung ändern.

      So wie das Wort „Gleichgewicht“ zwischen den Spitzen der beiden Dreiecke verläuft und zeigt, wo unser