Das Medium in dir und wie du es erweckst. Gordon Smith V.

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Название Das Medium in dir und wie du es erweckst
Автор произведения Gordon Smith V.
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783946959656



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       Die Höhen und Tiefen

      Vor Beginn des medialen Trainings untersuche ich den menschlichen Geist und wie er auf die Arbeit mit der feinstofflichen Welt vorbereitet werden kann. Diese Informationen gebe ich meinen Schülern immer zu Anfang eines neuen Kurses und teile sie nun mit dir, damit du deinen Geist besser begreifst und verstehst, wie er von der feinstofflichen Welt und von deinen eigenen Gefühlen beeinflusst werden kann.

      Der Anfang

      Ich schlage vor, dass du dir vor Beginn deiner spirituellen Entwicklung einen guten Lehrmeister oder einen medialen Zirkel suchst, in dem du dich wohlfühlst und es dir leicht fällt, dich den anderen anzuvertrauen. Eine Gruppe hat etwas, was ich schon immer als hilfreich für meine spirituelle Arbeit empfunden habe. Ich kenne viele medial Begabte, die nicht gemeinsam „im Kreis sitzen“, wie es heißt, und mehrere, die das noch nie versucht haben. Häufig argumentieren sie damit, dass man seine spirituellen Fähigkeiten nicht gemeinsam mit anderen, also „im Kreis“ entwickeln muss und dass die Gabe, wenn sie echt ist, sich ganz von alleine weiterentwickelt.

      Bis zu einem gewissen Maß bin ich ihrer Meinung, dass ein echtes Medium wahrscheinlich eine Möglichkeit findet, seine besonderen Fähigkeiten im Leben zu nutzen, aber ich muss auch sagen, dass es mein Zirkel war, der mich wirklich geprägt und gelehrt hat, großen Respekt vor der feinstofflichen Welt und der Art und Weise zu haben, wie ihre Wesen uns liebevoll führen, wann immer wir sie brauchen. Wie ich meinen neuen Schülern immer sage, geht es bei der spirituellen Entwicklung darum, aus sich einen besseren Menschen zu machen, durch den der Geist channeln kann. Das ist mit mir geschehen und es geschieht mit so vielen anderen, die ich kenne und die in einer Gruppe damit angefangen haben. Es gibt zahlreiche spirituelle Kirchen und andere Organisationen, die die Möglichkeit bieten, sich in einem Kreis weiterzuentwickeln, und in deiner Gegend findet sich bestimmt auch eine.

      Das soll nicht heißen, dass du dich nicht auch alleine weiterentwickeln kannst. Doch in diesem Fall solltest du spezielle Praktiken anwenden, so als würdest du an einem Entwicklungskurs teilnehmen. Wie auch immer du damit anfängst – versuche, deine Entwicklung so ernsthaft wie nur möglich anzugehen. (Mehr über Zirkel und Meditation zuhause findest du in

       Kapitel 6.)

      Der Prozess an sich ist derselbe, egal ob du allein oder in einer Gruppe bist: Du beginnst deine mediale Entwicklung, indem du still dasitzt und versuchst, einen meditativen Zustand zu erreichen. Es ist hilfreich, sich dafür einen bequemen und friedlichen Ort auszusuchen. Wenn du zu Hause bist, solltest du einen Raum wählen, in dem du dich wohlfühlst. Versuche, immer zur gleichen Zeit anzufangen und den Raum dafür auszustatten. Manche Leute zünden eine Kerze oder ein Räucherstäbchen an. Was auch immer du tust – es geht darum, deinen Geist in eine spirituellere Richtung zu lenken, bevor du mit der Praktik anfängst. Und das bedeutet, den Kopf zu leeren.

      Den Kopf leeren

      Heute blicke ich zurück auf das, was Mrs. Primrose mir über das Zuhören und Beobachten ohne Gedanken oder Beurteilungen beigebracht hat, und verstehe den wahren Wert dieser Fähigkeit. Das Problem, das die meisten Schüler am Anfang haben, ist, dass sie glauben, mehr Botschaften aus der feinstofflichen Welt zu empfangen, als sie tatsächlich erhalten. Sie gehen davon aus, dass jeder Gedanke, der ihnen durch den Kopf geht, wenn sie mit verschlossenen Augen dasitzen, von einer anderen Quelle als ihrem eigenen denkenden Geist kommen würde.

      Wie meine Lehrmeisterin es tat, höre auch ich jedem Schüler zu und versuche aus ihrer Stimmlage herauszuhören, von wo aus sie wirklich zu mir sprechen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, auf alles, was sie mir sagen, zu achten – selbst wenn ich weiß, dass das, was sie sagen, mit der feinstofflichen Welt und ihrer spirituellen Entwicklung nichts zu tun hat. Ein guter Lehrmeister sollte seine Schüler immer beobachten und ihnen aufmerksam zuhören.

      In diesem frühen Stadium erhalten die meisten Menschen einen winzigen Anteil an medialen Mitteilungen durch den Geist und einen hohen Prozentsatz an eigenen Gedanken und Fantasien, je nach Gefühlszustand vor Beginn der Übung. Wenn dir von alltäglichen Dingen der Kopf schwirrt, während du zu meditieren anfängst, und du diese Gedanken nicht abschalten kannst, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit die Sitzung auf diese Dinge konzentrieren, und dann kannst du nicht wirklich meditieren und schon gar nicht Botschaften aus der feinstofflichen Welt empfangen.

      Deshalb ist es in der Anfangszeit ratsam, den Alltag, aus dem du gerade kommst, erst einmal in Gedanken abklingen zu lassen, bevor du mit dem Meditieren beginnst. Es hilft auch, sich eine Weile mit anderen zu unterhalten, um einfach alles loszulassen, was womöglich im vorderen Bereich deines oberen Verstands festsitzt. Das ist der Teil deines Verstands, den du tagsüber normalerweise nutzt. Wenn du zehn oder zwanzig Minuten vor Meditationsbeginn ankommst, gibt dir das die Zeit, Dampf abzulassen, vielleicht auch mit anderen über deinen Alltag zu reden, während du dich bei der Vorstellung entspannst, um aus der Alltagssituation in die Meditation überzugehen. Nimm den Alltag nicht mit an den stillen Ort deines meditativen Geistes, wenn du es irgendwie verhindern kannst.

      Eine der besten Übungen vor Beginn meines wöchentlichen Entwicklungskurses war, nach der Arbeit ganz bewusst hinzulaufen, statt mit dem Bus zu fahren. Beim frühabendlichen Spaziergang vom Norden in den Westen von Glasgow wurde mein Kopf klar und ermöglichte es mir, viele wirre Gedanken, die sich tagsüber angesammelt hatten, loszulassen. Ich bin überzeugt, dieser Spaziergang war meine erste echte Achtsamkeitserfahrung: Ich ging nur und beobachtete, ohne irgendwas zu bewerten oder zu beurteilen. Als ich die Kirche erreicht hatte, war mein Kopf schon fast leer.

      Auch die Einstellung, dass dein Entwicklungskurs auf einer anderen Ebene als der des Alltags stattfindet, hilft. Schon allein die Vorstellung, dass du an einen besonderen Ort gehst, kann deinen Geist in eine höhere Schwingung versetzen, noch bevor du im Zirkel Platz nimmst. Wenn du das schaffst, versetzt du dich gleich in den richtigen geistigen Zustand, den du zur Weiterentwicklung brauchst.

      Bei jeder Form der medialen Verbindung geht es darum, dein Bewusstsein auf eine höhere Ebene zu bringen. Da Geistwesen Teil des Göttlichen sind, existieren sie in diesem höheren Zustand.

      Die Überwindung der Angst

      Wie mir viele Schüler berichten, empfangen sie zwar erstaunliche Botschaften aus der feinstofflichen Welt, aber sie haben Angst vor den Geistwesen, die diese Nachrichten übermitteln. Oder es gefällt ihnen zwar, Teil einer Entwicklungsgruppe zu sein, doch sie befürchten, in einen ‚komischen Trancezustandʻ versetzt zu werden, aus dem sie nie mehr aufwachen. Oder sie sind sich nicht sicher, ob die Geistwesen gut oder böse sind, um nur ein paar der Ängste zu nennen.

      Aufgrund von Befürchtungen wie diesen habe ich eine Methode entwickelt, mit der Menschen geholfen werden kann, ihre Angst vor Geistwesen und medialer Entwicklung zu überwinden und ihnen zu zeigen, dass sie vor nichts – außer ihren eigenen Ängsten – Angst zu haben brauchen.

      Das folgende Diagramm zeigt, wie leicht es ist zu erkennen, wie der menschliche Verstand funktioniert, wenn er von seinen eigenen Gefühlszuständen – den Höhen und den Tiefen, den positiven wie den negativen Emotionen – beeinflusst wird:

      LIEBE

      ANGST

      Im Diagramm sieht man zwei Dreiecke, die übereinanderliegen. Das untere Dreieck steht für den unteren, menschlicheren Teil des Geistes und ist mit ‚Angst‘ beschriftet. Das soll dich daran erinnern, dass unsere tiefsten Gefühlszustände, in denen wir Depressionen, Wut und Eifersucht empfinden, aus der Angst heraus geboren werden. In diesem schwermütigen, verdichteten Teil unseres Bewusstseins fühlen wir auch die allermenschlichsten Sehnsüchte, wie beispielsweise Lust, Gier und natürlich unser Ego. Es ist genau dieser Teil des menschlichen Geistes, den wir auf unserer medialen Reise hinter uns lassen wollen.

      Der