Название | Wilde Welt der Widerworte |
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Автор произведения | Jan Schäfer |
Жанр | Зарубежные стихи |
Серия | |
Издательство | Зарубежные стихи |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783961450190 |
Ostern und Weihnachten im Gedicht
Erinnerung
Du lächelst leise von der Wand.
Einst habe ich dich gut gekannt.
Ich kenne dich noch immer –
das macht es umso schlimmer.
Dein Blick berührt bestimmt mein Herz.
Allein ich fühle selten Schmerz.
Doch dieser, der weicht nimmer
und begleitet mich für immer.
Dein Bild hat keine Makel.
Dein Herz, dass hat Tentakel.
Die streckt es nach mir aus
und so verlasse ich das Haus.
Mein Weg, dass ist der Deine.
Darum bin ich nie alleine.
Halt an, dich zu verstehen.
Geh fort, kann dich doch sehen …
Das macht es mir nicht eben leicht.
Du bleibst auf ewig unerreicht.
Ich hätte dich so gern noch hier –
wirst immer sein ein Teil von mir.
Mal sehen, ob ich sterben kann.
In Ruhe dann als alter Mann.
Den Tag des Abschieds kennst auch Du:
Ich weiß, du siehst mir dabei zu!
Wilde Welt der Widerworte
Kommt klangvoll schnell erstrahlend hell
Gedrängt die Sinne zu vereinen …
Im Silbensaum Exlibris schafft –
Ein Wort wohl will man meinen.
Hungrig Herz an hoher Stätte,
Der Wortklang hat herausgehöhlt;
Das Widerwort der wilden Worte,
Mag Arkadiens Zeichen sein.
Erwachen kreuzt im Panthersprunge.
Löwenpranke schlägt fest zu.
Wilde Welt der Widerworte –
Keine Welt ist so wie Du.
Blogger’s Nightmare letzte Ölung.
Haderhastig klingt der Satz.
Fehlgeliebte Zeit der Lügen –
Worte lieben zu betrügen.
Ankerwurf im Off der Träume.
Die Apfelbäume tragen schwer.
Wieder wilde Widerworte,
Wie seit langem schon nicht mehr.
Der arme Poet
Von der letzten Stufe in die Einsamkeit,
führten ihn zwei Schritte weit.
Ging über altersblankes Holz
und einen Korridor voll Stolz.
Nur ein Zimmer gab es da.
Lag ganz oben, wolkennah.
Direkt darüber kam das Dach
und der Mond sah ihn oft wach.
In alter Kammer, mörtelblass,
alle Wände regennass.
Doch er nahm es in Demut hin
und schärfte lieber seinen Sinn.
Seine Liebe galt dem Wort.
Sie trug ihn täglich weit, weit fort.
Dort wo kein Elend nach ihm drängte
und freier Geist die Feder lenkte.
Ein jeder Wandel lag ihm fern,
denn diese Qualen litt er gern.
Dachte nur selten an den Tod
und ertrug die größte Not.
Allein die Kunst, ganz offenbar,
sein einzig Glück auf Erden war.
Trug doch kaum Fleisch noch auf den Knochen
und hatte mit der Welt gebrochen.
Selbst von der Sünde keine Spur –
kannte sie aus Büchern nur.
So lebte er, Poet vor Gott,
und schwieg zum Spiel der Welt.
Er