Ohne Worte. Marta Williams

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Название Ohne Worte
Автор произведения Marta Williams
Жанр Журналы
Серия
Издательство Журналы
Год выпуска 0
isbn 9783945574492



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mit dieser Sprachfähigkeit geboren, doch beim Heranwachsen werden wir subtil von unserer modernen Welt dazu konditioniert, sie zu unterdrücken. Im heutigen Denken ist nur wenig Raum für die manchmal vagen und oft emotionalen Botschaften, die uns über unsere Intuition vermittelt werden. Doch selbst noch nach Jahren der konditionierten Unterdrückung können wir unsere intuitive Fähigkeit neu entdecken. Ich habe es getan, und Sie können es auch tun. Es ist interessant und bedeutsam, dass ausgerechnet in diesem wichtigen Zeitalter, in dem wir mit der Natur so aus dem Gleichgewicht geraten sind und uns von anderen Lebensformen derart entfremdet haben, Millionen von Menschen sich plötzlich zu der Vorstellung hingezogen fühlen, intuitiv mit den Tieren und der Natur Verbindung aufzunehmen.

      Die intuitive Kommunikation ist nicht dasselbe wie Körpersprache – wie zum Beispiel zu wissen, dass Ihre Katze nach draußen möchte, weil sie um die Tür streicht und Sie anstarrt. Das hier ist etwas ganz anders; es ist etwas, was die konventionelle Wissenschaft für undenkbar hält – die Fähigkeit, Gedanken, Bilder, Gefühle und andere sinnliche Daten mental selbst über große Entfernungen zu verschicken und zu erhalten, ohne dabei Geräusche oder Gesten anzuwenden. Hier ist ein Beispiel, wie das funktionieren kann: Mit Hilfe meiner Intuition helfe ich anderen, ihre vermissten Tiere wieder zu finden. Ich wurde von Diana Beim, die in Half Moon Bay, einer Kleinstadt ungefähr 150 Meilen südlich meines Zuhauses in Nordkalifornien lebt, wegen ihres verloren gegangenen Haustiers angerufen. Sie war vor kurzem umgezogen, und ihre Katze Mocha war aus dem neuen Haus weggelaufen. Ich bat sie um ihre neue Adresse und eine Beschreibung der Katze. Dann legte ich auf und stellte mich mental auf Mocha ein. Dafür schloss ich die Augen und entspannte mich, machte mir ein geistiges Bild von Mocha und stellte sie mir so plastisch vor, als wäre sie direkt vor mir.

      Als ich eine visuelle und emotionale Verbindung spürte, stellte ich mich Mocha vor und erklärte ihr, dass Diana mich geschickt hatte, um herauszufinden, wie es ihr ging und wohin sie gelaufen war. Daraufhin begann ich, von Mocha Botschaften zu erhalten. Zuerst schickte sie mir in Gedanken Wörter. In meinem Kopf hörte ich sie sagen, sie sei am Leben und es ginge ihr gut, und sie sei nicht allzu weit weg. Ich bat sie, mir durch mentale Bilder zu zeigen, wo sie war und wie sie dorthin gelangt war. Fast unmittelbar danach sah ich Bilder ihrer Strecke, die so deutlich wie ein Film waren. Sie wurden mir so übermittelt, als würde ich sie durch die Augen der Katze sehen. Sie zeigte mir Bilder, wie sie durch Dianas Garten lief, dann einen Hügel hinunter, durch ein Tal und hinauf an eine Straße. Dort wandte sich rechts und lief vier oder fünf Häuser entlang, bis sie an ein graues Haus kam. Sie zeigte mir das Bild einer Hütte oder Garage aus Backsteinen und einem Flachdach aus Wellblech. Sie sagte mir, sie halte sich in der Nähe des grauen Hauses auf, ohne hineinzugehen, und man füttere sie. Dann schickte sie das Bild eines älteren Ehepaars. Sie vermittelte mir das Gefühl, dass die Leute, die sie fütterten, freundlich waren und eigene Katzen hatten. Sie zeigte mir auch ein Feld mit einem Wasserturm und vielen bunten Blumen.

      Als ich diese Informationen an Diana weitergab, bestätigte sie die Beschreibungen der Gegend und erkannte die Straße wieder. Sie sagte, bei dem Feld müsse es sich um eines der Blumenfelder einer Gärtnerei handeln, die am Ende der Straße liegen. Sie habe diese Ecke beim Reiten schon gesehen.

      Diana ritt los, um die Gegend abzusuchen, doch sie konnte die Backsteinhütte mit dem Wellblechdach, die ich beschrieben hatte, nicht entdecken. Sie fand zwar den Wasserturm auf dem Blumenfeld und rief nach Mocha, aber es kam keine Reaktion. So beendete sie die Suche, indem sie noch am selben Tag Flugblätter in alle Briefkästen am Ende der Straße einwarf.

      Am nächsten Tag bekam sie einen Anruf von einer Frau, die in einem grauen Haus am Ende der Straße wohnte. Sie hatte das Flugblatt gelesen und Mocha in ihrem Garten gefüttert. Als Diana zum Haus der Frau ging, entdeckte sie eine Hütte neben dem Haus, die aus Backsteinen und einem Wellblechdach gebaut war und die man von der Straße aus nicht sehen konnte. Das war also die Stelle, wo die Frau und ihr Mann Mocha gefüttert hatten, die sich von ihnen nicht hatte streicheln lassen. Diana fand auch heraus, dass das Ehepaar mehrere eigene Katzen hielt, genauso wie Mocha es mir geschildert hatte. Als Diana nach ihrer Katze rief, tauchte Mocha zwischen den Büschen auf, rannte zu ihr hin und sprang ihr auf den Arm.

      Ich weiß, das klingt wie Magie, doch ich bin sicher, diese Fähigkeit ist ganz real. Jemand aus einer Kultur, die noch unberührt von der modernen Zivilisation ist, hätte diese Geschichte vermutlich logisch und vernünftig gefunden. Für diese Menschen war die feinfühlige Fähigkeit, gedanklich über große Entfernungen hinweg mit anderen Menschen oder Tieren zu kommunizieren, wahrscheinlich ganz natürlich. Obwohl wir in unserer modernen Welt uns dieser Fähigkeiten kaum bewusst sind und sie auch kaum als solche annehmen, glaube ich, dass sie uns angeboren sind und der wahren Natur der Menschen entsprechen.

      Hätten Sie mich noch vor fünfzehn Jahren gefragt, ob ich glaube, dass Menschen intuitiv mit Tieren und anderen Lebensformen sprechen können, hätte ich geantwortet: »Wäre das nicht toll!« Ich war schon immer fasziniert von Science-Fiction-Romanen wie Traumschlange von Vonda McIntyre, in dem die Hauptfigur sich durch Telepathie1 ungeniert mit einer Schlange unterhalten konnte. Doch ich hatte so etwas nie für mehr als reine Fantasie gehalten. Als ich hörte, dass jemand in meiner Gegend Kurse in Tierkommunikation anbot, schrieb ich mich sofort für den Kurs ein. Ich besuchte alle angebotenen Seminare und las jedes Buch, das ich über dieses Thema nur finden konnte. Das Beste von allen war der Klassiker Die große Gemeinschaft der Schöpfung - Gespräche zwischen Mensch und Tier von J. Allen Boone.2

      Zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben hatte ich schon über ein Jahrzehnt als Wissenschaftlerin im Umweltschutz und der Überwachung toxischer Substanzen gearbeitet. Ich hatte Biologie mit Schwerpunkt Konservierung von Ressourcen abgeschlossen und für mehrere Behörden und Firmen gearbeitet, die in Umweltfragen berieten. Mit diesen Qualifikationen und meiner Berufserfahrung sah meine Zukunft zwar vielversprechend aus, doch irgendetwas stimmte nicht. Meine Arbeit war zwar wichtig und nützlich, aber in mir nagte das Gefühl, ich sollte etwas ganz anderes tun.

      Die Entdeckung der intuitiven Kommunikation stellte dann alles auf den Kopf. Wie mir klar wurde, funktioniert das Leben ganz anders, als man mir beigebracht hatte. Es gab nun ein neues und erstaunliches Phänomen, das ich unbedingt näher untersuchen wollte. Ich wurde das Gefühl nicht mehr los, dass intuitive Kommunikation etwas ganz Wichtiges ist, was der Welt fehlt – ein Schlüssel, mit dem man Zugang zu einem Prozess finden könnte, der den Tieren und der Erde mehr bringen würde als alles, was ich bisher gemacht hatte.

      Schließlich beschloss ich, meinen Beruf zu wechseln. Ich wollte hauptberuflich Tierkommunikatorin werden und durch intuitive Kommunikation Mensch und Tier helfen. Meine Freunde und Verwandten hielten meine Entscheidung für verrückt, und ich ging wirklich ein großes finanzielles Risiko ein, doch ich konnte mich der Berufung, die ich spürte, nicht entziehen. Meine wissenschaftliche Karriere hängte ich jedoch nicht ganz an den Nagel. Meines Erachtens steht das Gebiet der intuitiven Kommunikation erst am Anfang wissenschaftlicher Untersuchungen.

      Nach Jahren praktischer Arbeit und wissenschaftlicher Untersuchungen auf diesem Gebiet schrieb ich das Buch Lautlose Sprache – Intuitive Kommunikation mit Tieren und Natur; es ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Ich wollte das Thema auf diese Weise der breiten Masse zugänglich und akzeptabel machen in der Hoffnung, die Leser könnten anhand des Buchs ganz von allein mit Tieren kommunizieren lernen. Ich habe viele Anrufe und E-Mails von Leuten erhalten, die genau das erreicht haben. Besonders eine E-Mail von Cathy Isbell war wirklich erstaunlich.

      Cathy hatte an einem meiner Online-Chats über Tierkommunikation teilgenommen. Am nächsten Tag schrieb sie mir noch einmal. Sie schrieb, sie habe mein Buch gelesen und wolle mir von einer Erfahrung berichten, die sie damit gemacht habe. Als ich ihre E-Mail las, merkte ich, dass sie einer der Menschen ist, die ich als »geborene« Tierkommunikatoren bezeichne. Allein durch die Anweisungen in meinem Buch war es ihr möglich, Experimente durchzuführen, die die Existenz der intuitiven Kommunikation und ihre Fähigkeit dazu bestätigt haben.

      Das Tier in der von ihr erzählten Geschichte war der Rottweiler einer Freundin, der Amanda hieß. Eines Tages sah Cathy den Hund, der vor dem Sportcenter angebunden saß, und blieb stehen, um mit ihn zu reden. Sie sagte Amanda, sie sei ein wunderschöner Hund mit einem sehr netten Frauchen. Danach stellte sie sich mental