Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?. Lisa Williams

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Название Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?
Автор произведения Lisa Williams
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783945574164



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fünf Jahren beharrte mein Sohn Charlie zum Beispiel darauf, Sam genannt zu werden. Ich hatte zwar keine Ahnung, warum ausgerechnet Sam, doch ich konnte es nachvollziehen, da ich als Kind immer Victoria gerufen werden wollte.

      Eines Tages, als Charlie so offen für eine Unterhaltung war, wie es seinem normalen Typus entspricht, fragte ich ihn, warum er Sam genannt werden wollte. »Mommy, das war doch mein Name im Himmel«, antwortete er, was mich regelrecht umhaute. »Charlie klingt komisch«, eröffnete er mir. »Ich will lieber Sam heißen.«

      Im selben Gespräch fragte ich meinen Sohn, ob er sich noch an irgendwas anderes im Himmel erinnern könne, und er sagte: »Ja, Mommy. Gott hat mir gesagt, ich soll zu dir kommen und mich um dich kümmern, weil Daddy dich nicht geliebt hat und du mehr Liebe brauchst.« Das überraschte mich noch mehr. Durch seine Worte wurde mir klar, dass ich dazu bestimmt war, als alleinerziehende Mutter zu leben und Probleme mit Männern durchzumachen ... aber das ist eine ganz andere Geschichte!

      Ich konnte der Namenswahl meines Kindes nichts entgegensetzen, und so ließ ich ihn zwei Jahre lang seinen anderen Namen behalten. Er unterschrieb die Karten zum Muttertag und zum Geburtstag immer mit »In Liebe Dein Sam«. Irgendwann nahm er seinen Taufnamen Charlie von alleine wieder an, wahrscheinlich weil er sich mittlerweile daran gewöhnt hatte.

      *

      Spiritualität kann Kinder stark verwirren, wenn die Erwachsenen um sie herum sie nicht bestätigen. Die Jungen und Mädchen tun sich oft schwer mit ihrem Wissen und ihren Überzeugungen, vor allem, wenn diese im Widerspruch zu dem stehen, was ihre Eltern oder andere Autoritätspersonen ihnen erzählen. Häufig werden Kinder gar nicht gehört, wenn sie etwas aus ihrem angeborenen spirituellen Wissen heraus sagen. Genau das ist mir passiert, als ich klein war. Deswegen kenne ich die seelischen Qualen, die dadurch entstehen können.

      Egal wie Sie über dieses Thema denken – es ist unheimlich wichtig, Kindern mit Respekt zu begegnen, wenn sie ihre Überzeugungen zum Ausdruck bringen. Schließlich sind Kinder noch näher an der Quelle als wir Erwachsene; es lohnt sich daher wirklich, auf ihre Gedanken und Erfahrungen zu hören. Vergessen Sie dabei jedoch nicht, dass Kinder möglicherweise ihre Empfindungen abblocken, um jegliche Verbindung zum Geist abzuschneiden, aus Angst vor negativen Reaktionen und um die Erwachsenen um sich herum nicht zu beunruhigen. Es kann daher eine Weile dauern, bis sie über ihre Erlebnisse sprechen. Deshalb ist es so wichtig, den Kommunikationsweg offenzuhalten und ihnen zuzuhören, ohne sie anzuzweifeln oder in eine Schublade zu stecken.

      Wenn wir heranwachsen, ändert sich unsere Meinung über vieles, weil die Gesellschaft uns beeinflusst. Andererseits bleiben manche trotz der gesellschaftlichen Einflüsse offen für den Geist, und wenn ein Kind die ersten acht Jahre lang dafür offen bleibt, besteht eine gute Chance, dass es zu einem spirituell sehr begabten Erwachsenen heranwächst.

      Mein Bruder Christian hörte als Kind ständig Geister und redete mit ihnen. Er war extrem offen dafür und hätte diese Gabe weiterentwickeln können, wenn er es zugelassen hätte. Doch heute ist er einer der stärksten Skeptiker, die ich kenne.

      Am Morgen nach dem Tod unseres Großvaters stand mein Bruder völlig aufgelöst vor dem Haus der Großeltern. Ich beruhigte ihn und fragte ihn, was mit ihm los sei, abgesehen von der Trauer über den Verlust. Er antwortete ängstlich und verwirrt: »Ich habe ihn gerade gehört. Er hat mit mir gesprochen und das macht mich total fertig.«

      Ich verstand, was Christian meinte: Großvater war gekommen, um sich zu verabschieden, was ganz typisch für ihn war. Mich überraschte dabei nur, wie mein Bruder darauf reagierte. Es machte ihm große Angst, von unserem Großvater beim Übergang eine Abschiedsbotschaft bekommen zu haben. Ich weiß nicht, ob mein Bruder jemals bereit sein wird zu akzeptieren, dass es wirklich passiert ist. Aber es ist passiert.

      Die Zyniker unter uns

      Trotz des Blickwinkels, den wir als Kinder haben, können viele Erwachsene die Realität der Kommunikation mit dem Jenseits nicht mehr annehmen. Leider verdrängen sie das Thema allzu gern und verneinen die Tatsache bis zum Gehtnichtmehr. Solche Leute sind nicht bereit, die unbegrenzten Möglichkeiten des Universums zu erkennen, und dadurch werden sie dem Leben gegenüber zynisch.

      Zyniker glauben alles Mögliche nicht. Ich bin bei meiner Tätigkeit als Hellseherin und Medium schon vielen Zynikern begegnet und habe sogar Sitzungen für sie abgehalten. Manchmal frage ich mich hinterher, warum ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe. Leute wie sie wollen sich auf keinen Fall auf ihr Reading einlassen. Sie wollen nur eine Bestätigung für ihre eigene Meinung, nämlich, dass ich auf gar keinen Fall »echt« sein kann.

      Einmal passierte das während einer landesweiten Fernseh­sendung. Ich war zusammen mit zwei anderen Medien, John Edward und Allison DuBois, in die Oprah Winfrey Show eingeladen worden, um über Spiritualität zu sprechen und zu zeigen, dass Menschen tatsächlich mit »der anderen Seite« kommunizieren können. Jeder von uns sollte für drei Leute (aus dem Publikum) Readings abhalten. Bei meinem letzten Reading hatte ich es mit einer Frau zu tun, die eindeutig nicht daran glaubte.

      Kurz vor Beginn des Readings wandte ich mich an meine Visagistin und meine Publizistin und sagte zu ihnen: »Die nächste Person möchte mit einer Vaterfigur in Kontakt treten.« Die beiden sind enge Freundinnen von mir und waren schon oft bei meiner Arbeit dabei. Sie haben meine Fähigkeiten noch nie angezweifelt und bemerkten nur: »Na ja, du musst es ja wissen!« Sie behielten Recht – und ich auch. Aber auf das, was jetzt kam, war ich nicht vorbereitet.

      Ich betrat das Studio, wo mir Laura, Wissenschaftlerin und Zynikerin, vorgestellt wurde. Ich fing mit dem Reading an, und die gechannelten Informationen wurden deutlich – und nach meiner Beurteilung auch korrekt – übermittelt.

      Ich ließ die Frau wissen, dass eine Vaterfigur mit ihr sprechen wolle. Sie erwiderte: »Na ja, jeder hat schließlich einen Vater. Also kann ich ebenso gut mit einer Vaterfigur reden.« An diesem Punkt unterbrach ich das Reading und fragte sie direkt, ob ihr Vater verstorben sei. Ich erklärte, dass mein eigener Vater noch lebe und dass eben nicht jeder eine Vaterfigur im Geist der Verstorbenen habe. Wie sie mir bestätigte, war ihr Vater gestorben.

      Also machte ich weiter und sagte Laura, ihr Vater habe die Worte »kleines Mädchen« verwendet. »Mein Vater hat mich nie sein ›kleines Mädchen‹ genannt, obwohl ich die Jüngste von uns vier Kindern war«, gab sie verächtlich zurück. »Aber natürlich können Sie bei jeder Vater-Tochter-Beziehung von so was ausgehen. Es ist einfach gut geraten.«

      Auch wenn Millionen von Zuschauern die Live-Sendung sahen und ich riskierte, zu hart zu klingen, fragte ich sie unverblümt, warum sie sich überhaupt für ein Reading gemeldet hatte, wenn sie die Informationen, die ich an sie weitergab, nicht annehmen wollte. Sie wandte sich an die Produzenten, die seitlich von der Bühne saßen, und fragte genervt: »Bin ich etwa zu skeptisch?« Natürlich beantworteten sie die Frage nicht, doch es war eindeutig, dass Laura bei ihrer Einstellung blieb.

      Das Reading ging weiter. Als ich erwähnte, dass ihr Vater mir den Namen »John« durchgab, korrigierte sie mich rasch und sagte, ihr Vater habe nicht John geheißen. Stattdessen hatten ihn alle mit seinem vollständigen Vornamen angesprochen, der zwar mit John anfing, aber noch einen zweiten Vornamen enthielt, so was wie John-Roger oder John-Michael. Es klang, als würde sie sich an einen Strohhalm klammern, um ja nicht nachgeben zu müssen.

      Dann sagte ich ihr, dass ihr Vater mir eine Vision von sich schickte, in der er tanzte. Es sah so aus, als würde er mit ihr tanzen. Sie verzog verächtlich das Gesicht und winkte ab. »Ich hab nie mit meinem Vater getanzt. Er war zwar ein professioneller Tänzer, aber mit mir hat er nie getanzt.«

      Mittlerweile war klar, dass die Wissenschaftlerin Laura keine Informationen von mir annehmen würde – für sie stand längst fest, dass ich nicht mit dem Geist ihres verstorbenen Vaters sprach.

      Leider verpassen Leute wie Laura oft die Riesenchance, Verbindung zu geliebten Familienmitgliedern aufzunehmen. Wenn sie für eine andere Sichtweise als die wissenschaftliche offen wären, könnten sie von einem Reading viele kostbare Informationen mit nach Hause nehmen. Aber stattdessen blocken sie lieber ab, indem sie krampfhaft Recht behalten