Noch mehr Lächeln auf vier Beinen. Группа авторов

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Название Noch mehr Lächeln auf vier Beinen
Автор произведения Группа авторов
Жанр Биология
Серия
Издательство Биология
Год выпуска 0
isbn 9783927708280



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mit Richard Gere die Zuschauer, aber leider vermittelt er ein völlig falsches Bild vom Akita. Die »Hunde-Mafia« und die »Wildwestzüchter« haben seitdem den Akita als lukrativen Markt erkannt. Sie verkaufen diese anspruchsvollen Hunde an jeden, der zahlt, ohne über die Rasse selbst zu informieren und ohne zu prüfen, ob das neue Zuhause über das nötige Hundewissen verfügt. Die vielen jungen Hunde, vor allem Rüden, bei Akita in Not sprechen eine beredte Sprache (www.akita-in-not.de).

      Alle Autoren haben mit viel Freude und Engagement an diesem Buch mitgewirkt. Sie haben sich in der Akita-Mailingliste akita-de-l kennengelernt, wo sich seit vielen Jahren Akita-Besitzer austauschen (www.akita-mailingliste.de). Manche Hunde und Autoren kennen Sie vielleicht schon aus dem Adventskalender der Akita-Mailingliste.

      Im April 2015

      Beate Pürner

      »Akita Inu«, das bedeutet »Hund aus Akita« (Akita ist eine Provinz auf der Insel Honshu, im Norden Japans). Die Ursprünge der Rasse lassen sich wahrscheinlich auf prähistorische Zeiten zurückführen. Der Vorfahr des heutigen Akitas ist der Matagi Inu, ein etwa 50 cm großer Hund, der ab dem 12. Jahrhundert bei der Jagd auf Bären und Großwild eingesetzt wurde. Nach den Ergebnissen jüngster Forschung gehört der Akita zu denjenigen Hunderassen, die mit dem Wolf genetisch am engsten verwandt sind.

      In Japan ist es Sitte, zur Geburt eines Kindes oder an Kranke eine kleine Akita-Statue zu verschenken als Symbol für Glück, Gesundheit und langes Leben. In seinem Heimatland gilt dieser außergewöhnliche Hund seit 1931 als »lebendes Naturdenkmal«.

      Einem Akita gegenüber gleichgültig zu bleiben, ist schwierig. Auf den ersten Blick fasziniert er durch seine natürliche Schönheit und die ausgestrahlte Würde, später, wenn man ihn näher kennt, vor allem durch seinen Charakter – selbst wenn gerade dieser dafür sorgt, dass der Akita kein Hund für jedermann ist. Der größte der japanischen Spitze (Hündinnen durchschnittlich 61 cm und Rüden 67 cm Schulterhöhe) zeigt sich im Allgemeinen sehr »zen«1 und liebt es, in der Nähe seines Menschen zu dösen. Lassen Sie sich dadurch nicht täuschen: Wenn es darauf ankommt, kann er von einem Augenblick zum anderen blitzschnell und völlig überraschend reagieren. Er hat einen starken Charakter, ist unabhängig und gegenüber Artgenossen sehr selbstbewusst (nicht zu verwechseln mit aggressiv!). Jemand, der dies nicht akzeptieren kann, ist mit einer anderen Hunderasse wahrscheinlich besser beraten. Dagegen wird jeder, der bereit ist, seinen Akita mit viel Liebe, Geduld und Konsequenz zu erziehen, einen treuen, zärtlichen, verlässlichen Freund fürs Leben gewinnen.

      Auch wenn ein kleiner Akita-Welpe wie ein Teddybär aussieht: Sie müssen ihn erziehen, und zwar vom ersten Tag an, den er in Ihrem Zuhause verbringt. Der Akita ist ein »Spätentwickler« und wird erst mit drei Jahren erwachsen. Da der Akita kein Hund für nebenbei ist, wird die Zeit bis dahin Ihnen einiges abverlangen. Über Kenntnisse von Hundeverhalten sollten Sie schon verfügen, um sein Betragen zu verstehen und richtig zu reagieren, wenn er sich vermeintlich »stur« zeigt.

      Der Akita ist intelligent, das Verstehen und Erlernen von Befehlen bereitet ihm keine Schwierigkeiten. Was allerdings nicht bedeutet, dass Sie sich blind darauf verlassen können, dass der Hund immer und überall gehorcht. Aufgrund seines eher selbständigen Wesens kann es durchaus passieren, dass auch ein gut ausgebildeter Akita in manchen Situationen den Gehorsam verweigert und/​oder beschließt, eigenmächtig zu agieren. Bei einigen Hunden ist der Jagdtrieb sehr stark und sie lassen sich nur schwer stoppen, wenn sie einer Fährte folgen oder vielleicht sogar bereits einen Hasen oder Wild aufgespürt haben.

      Viele Akitas verstehen sich nicht mit Artgenossen, besonders nicht mit denen des gleichen Geschlechts. In der Stadt und in Zonen, in denen es Probleme geben könnte, sollten Sie einen Akita besser an der Leine führen.

      Im Allgemeinen mögen Akitas Kinder und erweisen sich ihnen gegenüber als sehr geduldig. Wenn ein Baby oder Kleinkind im Hause lebt, sollte Ihre Wahl eher auf eine Hündin fallen, sie gehen meist zarter und vorsichtiger mit den Kleinen um. Sie sollten aber UNTER KEINEN UMSTÄNDEN ein kleines Kind oder ein Baby mit dem Hund allein lassen – das gilt grundsätzlich für jeden Hund. Kinder, die dies bereits verstehen, sollten unbedingt angeleitet werden, den Hund als Lebewesen zu respektieren und ihn nicht beim Fressen oder Schlafen zu stören. Der Akita sollte immer eine Rückzugsmöglichkeit haben, wenn er sich von ihnen bedroht fühlt.

      Wenn Sie die Absicht haben, einen Akita als Zweithund bei sich aufzunehmen, ist es besser, einen Welpen von entgegengesetztem Geschlecht zu wählen. Nur sehr erfahrenen und engagierten Besitzern wird es gelingen, zwei gleichgeschlechtliche Akitas miteinander zu halten.

      Hingegen leben viele Akitas ohne Probleme zusammen mit einer oder mehreren Katzen. Aber die Nachbarskatze wird, ebenso wie aufgeregt flatternde Hühner, eher als Beute betrachtet.

      Mit einem Akita können Sie auch Hundesport ausüben, wie Gehorsamkeitstraining, Agility, Fährtensuche, Canicross. Jede dieser Sportarten ist – vor allem, wenn das Training mit positiver Verstärkung erfolgt – hervorragend dazu geeignet, den Hund auszulasten und das beiderseitige Vertrauensverhältnis zu festigen.

      Verständnis

      wortlos, einfühlsam

      Mensch und Hund

      über Jahre gewachsene Vertrautheit

      kostbar

      von Elisabeth Schlager

      Gerade als Akita-Anfänger wartet man gespannt auf den ersten richtigen Fellwechsel des eigenen Hundes. Vor allem, weil man überall liest, dass ein Akita nur zweimal im Jahr Haare verliert und dazwischen so gut wie gar nicht. Als Aibo ca. ein Jahr alt war, fing es an: In allen Ecken und unter allen Möbeln bildeten sich plötzlich »Wollmäuse«, die sich in kürzester Zeit in Wollratten verwandelten – Haare, überall Haare. Am Sofa, im Teppich – unser Staubsauger gab langsam den Geist auf, ein neuer musste her, mit einem speziellen Aufsatz für Tier-Haare. Das Problem mit dem Teppich war somit gelöst, aber die Haare waren ja noch am Hund, also ab zum nächsten Tierfachhandel und Bürsten und Kämme kaufen. Tja, das alleine ist schon eine Herausforderung. Unterwollkämme, Zupfbürsten, Entfilzungsharken, Bürsten mit Kunststoffborsten und, und, und … Im Besitz von nun sechs unterschiedlichen Bürsten und Kämmen und hoch motiviert nehme ich mir Aibo vor.

      Nach kurzer Zeit die Erkenntnis: Da hätte ich mal früher mit anfangen sollen. Hals, Rücken und Brust sind kein Problem, das scheint er sogar richtig zu genießen, er drückt sich regelrecht gegen die Bürste und sein Hinterlauf beginnt zu zucken. Aber wehe, WEHE, ich komme seinem Popo, der Rute und den Hinterläufen zu nahe, dann gibt’s Ramba-Zamba. Aibo hüpft herum wie ein Springbock und quietscht und jault dabei. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass weder der Hund verletzt, noch der Kamm gemeingefährlich ist, muss ich mir wohl oder übel eingestehen, dass das Ganze offenbar nicht so einfach wird wie erhofft.

      Da Plan A nicht funktioniert hat, muss ich mir etwas Neues überlegen.

       Plan B – Futter

      Ich verteile Aibos liebste Lieblingsleckerlis auf dem Boden und während Aibo nun mit Suchen und Fressen beschäftigt ist, fange ich an zu bürsten. Das funktioniert eigentlich ganz gut, aber wiederum nur solange, bis ich mich den hinteren Extremitäten nähere, dann geht das Theater wieder von vorne los.

       Plan