Название | Im Kraftstrom des Satan-Seth |
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Автор произведения | Frater Eremor |
Жанр | Эзотерика |
Серия | |
Издательство | Эзотерика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783944180021 |
Seine Philosophie entstand in ihm, aus seiner Sicht der Welt heraus, ohne große Einflüsse durch andere Philosophen. Er war ein Wanderer auf den schmalen Pfaden des Lebens und des Todes, des Genies und des Wahnsinns. Ein Wanderer auf Pfaden, die ihn sehr nah an den Abgründen des Seins vorbeiführten, in die er schließlich, erleuchtet oder geistig umnachtet (wer will das schon beurteilen), hinabstürzte und starb. Seine letzte Ruhe fand Friedrich Nietzsche in seinem Geburtsort Röcken bei Lützen, wo er neben seinen Eltern am Fuße der Kirche begraben wurde, in der sein Vater Pfarrer war.
Zu den Hauptwerken Nietzsches zählen „Menschliches – Allzumenschliches“, „Also sprach Zarathustra“, „Jenseits von Gut und Böse“ und „Der Antichrist“.
Mindestens ebenso lohnenswert wie die „dicken Wälzer“ sind jedoch seine Gedichte, die viele Inhalte in komprimierter Form widerspiegeln und auch seine Lebensgeschichte verstehbar machen.
Bei Friedrich Nietzsche spielt der Wille eine entscheidende Rolle, den er über andere menschliche Vermögen stellt: Der Wille zur Macht. Dieser Wille ist überpersönlich und bezeichnet die allen Bewegungen und Entwicklungen zugrunde liegende Kraft. Dieser Wille zur Macht, zum Leben, zur Entwicklung und zur Lebenssteigerung korrespondiert durchaus mit dem altägyptischen Begriff „Xeper“, dem Logos Aionos von Set. Nach Nietzsche haben Götter und Religionen als Orientierungen ihre Kraft verloren. In diesem Kontext ist sein Ausspruch „Gott ist tot“ zu verstehen. Nietzsche stellt diesen Ideen sein Konzept des Übermenschen gegenüber. Ein Übermensch ist ein Wesen, daß am Willen zur Macht bewußt teilnimmt. Dieser Wille zur Macht lenkt ohne das bewußte Eingreifen des Individuums den Menschen ebenso wie er Tiere und Pflanzen lenkt. Dieser Übermensch ist sich bewußt, daß es keine ewigen Wahrheiten gibt. Der Übermensch ist der Mensch, der seine Grenzen überwindet, seine Fesseln sprengt und zu seinem eigenen Herrn wird, eine durch und durch satanisch-setianische Gestalt. Übermensch ist ein Wesen, das ein Übermensch wird, das ein bewußt Werdendes ist.
Nietzsche setzte gegen die Masse das Individuum und war zeitlebens ein Gegner des Nationalitätswahnsinns“. Daß sich die Schlagwörter „Übermensch“ und „Sklavenmoral“ im NS-Regime größter Beliebtheit erfreuten, darf als Ironie der Geschichte sowie als ein bewußtes Mißverstehen der Lehren Nietzsches gedeutet werden. Nietzsche wurde beim Philosophie-Studium in der ehemaligen DDR schlichtweg verschwiegen und verstaubte in den modrigen Archiven und Giftschränken der Universitäten. Dies kann als Hinweis gelten, daß die Philosophie Nietzsches, die den Einzelnen über die Masse stellt, von so manchem Staat als gefährlich eingeschätzt wurde (und wird?).
Mut zum Experiment; die Kraft, liebgewonnene Überzeugungen und Vorurteile zu hinterfragen; den Willen, die eigene Identität zu bestimmen: Dies sind die Anforderungen, die Nietzsche an das Individuum stellt. Er selbst war ein Mensch, den man als Aufklärer, Kultur- und Lebensphilosophen beschreiben kann. Zu jeder Zeit war er jedoch ein Denker in einer Zeit des Umbruchs, ein Initiator in das Neue. Dies kann als Fingerzeig für einen Satanisten gelten, sich mit Nietzsche eingehender zu beschäftigen.
Heidegger beschrieb Nietzsches Konzept des „Willens zur Macht“ als dessen „einzigen Gedanken“, den er sein Leben lang gedacht hat und Stück für Stück in seiner ganzen „Tragweite und Gefährlichkeit“ zu erfassen versuchte. Nietzsches Übermensch hat die Macht, seine Evolution zu beeinflussen. Es mag für den einen oder anderen Leser von Interesse sein, hierzu die Schriften von Professor Dr. Timothy Leary und Robert Anton Wilson zum metaprogrammierenden Schaltkreis zu lesen.
Friedrich Nietzsche aber stößt die Pforten des Machbaren weit auf, wenn er als entschiedener Gegner des von ihm als lebensfeindlich und einengend empfundenen Christentums, dessen Ende er verkündet, schreibt: „Endlich dürfen unsere Schiffe wieder auslaufen, auf jede Gefahr hin auslaufen, jedes Wagnis des Erkennenden ist wieder erlaubt, das Meer, unser Meer, liegt wieder offen da, vielleicht gab es noch niemals ein so ‘offenes‘ Meer.“
Kapitel 5
Nicht ein guter Mensch, sondern Gott zu werden, daß ist das Ziel.
Plotin
Dieses Kapitel trägt die feurige, marsische Zahl „5“, da die Fünf über die scheinbare Vollkommenheit und Sicherheit der Vier triumphiert, ihre Begrenzung sprengt. Sie korrespondiert mit des Menschen Fall aus dem Paradies und der Pubertät, dem Erwachen des Geschlechtstriebs, der Bewußtwerdung der Eigenperson, dem Morgengrauen einer ureigenen Sicht der Dinge. Somit ist in ihr ein geheimer Schlüssel zur Initiation verborgen und versiegelt.
Wir werden heute nicht in einer Welt geboren, in der wir uns täglich gegen widrige Naturgewalten, Stürme, Erdbeben, feindliche Menschen, die uns nach dem Leben trachten, wilde Tiere und Krankheiten behaupten müssen. Der (Über-)Lebenskampf findet heute subtiler statt. Die Nahrung, die einstmals mit eigenen Waffen erlegt wurde (oder für Vegetarier: mit eigenen Händen gewaltfrei gesammelt), wartet heute vakuumverpackt im Supermarkt auf uns, die wenigsten von uns haben das Haus, in dem sie wohnen, mit eigenen Händen gebaut. Die überlebenswichtigen Güter sind verfügbar, wir können sie kaufen und noch viel mehr Luxus darüber hinaus.
Voraussetzung ist jedoch, daß wir genug Geld haben.
Dieses Geld muß mit eigenen Händen erwirtschaftet werden; fehlt es eines Tages, so erfaßt uns eine ähnliche Existenzangst, als wenn vor tausend Jahren ein Unwetter die Ernte verdorben hätte. Der Kampf ums Überleben wird begleitet von dem Ringen um Anerkennung, Liebe und Macht; sei es nun in unserem Beruf beim Sport, beim Werben um das Objekt unserer Begierde, im Freundeskreis oder auch in der Religion.
Für den „normalen“ Menschen sind dies Selbstverständlichkeiten. Er stellt sich, wenn er stark genug ist, den Herausforderungen des Alltags und lernt, immer besser und adäquater auf die Anforderungen des Lebens zu reagieren.
Für den schwarzen Magier der Erde ist dies ein Weg der Einweihung in die großen Mysterien, ein Pfad der Initiation.
Initiation ist Konfrontation mit dem Leben, ein „sich stellen“, mit der Möglichkeit zu scheitern. Oder zu triumphieren. Initiation ist wie Fisherman’s Friend. Ist sie zu stark, bist du zu schwach.
Initiation findet da statt, wo die eigene Wahrnehmungsblase brüchig wird in der Peripherie, das Ich sich reibt an den Möglichkeiten des Nicht-Ich, durchlässig wird und seine gut bewachten Grenzen für einen Moment öffnet, nicht wissend, ob Freund oder Feind ins Innere gelangt, auch so manches „Trojanische Pferd“ wurde schon gesichtet. Initiation im Ritual ist ein Beschleunigen dieses Vorgangs auf der einen Seite, auf der anderen Seite wird im Ritual die Option eröffnet, neue Erfahrungsspektren zu erschließen, Energien aufzunehmen, die im Alltag möglicherweise zwar ebenfalls existent sind und wirken, jedoch mit unseren mageren Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden können.
Anton Szandor LaVey nannte den Ritualraum „Intellektuelle Dekompressions-Kammer“. Über den Westen, die Dame des Westtores und den Kelch bekommen wir Kontakt mit dem Umfang, der Schlange Leviathan. Durch das Tor des Westens strömt alles, was war, ist, und ins Dasein gelangen will in unseren Tempel. Gleichzeitig können wir uns in ihm von allem zurückziehen, von dem Lärm der Welt, selbst von der Stille der Welt; können willentlich jedoch Kontakt