Название | Hoffnung, die uns trägt |
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Автор произведения | Rolf Pöhler |
Жанр | Современная зарубежная литература |
Серия | |
Издательство | Современная зарубежная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783815026083 |
sein.“ (O. Cullmann) Im Laufe der Jahrhunderte wurde jedoch der kirchlichen
Tradition und dem bischöflichen (Lehr-)Amt immer mehr Gewicht beigemessen,
das es der Bibel nicht mehr erlaubte, die Lehre und Praxis der Kirche wirksam zu
kritisieren. Dagegen betonten die Reformatoren des 16. Jahrhunderts das „sola
scriptura“-Prinzip, das die Bibel als die
einzige und letztverbindliche Quelle der
Glaubenswahrheit versteht und die
Kirche ihrer göttlichen Autorität unter-
ordnet. Die Heilige Schrift ist der
Maßstab für Lehre und Leben, Denken
und Tun der Gemeinde; von ihr muss
sie sich beurteilen lassen. In der Bibel
hat Gott seinen Willen klar und ver-
ständlich offenbart und uns alles mitge-
teilt, was zur Erlangung des Heils nötig
ist. Wer ihr folgt, wird das Ziel seines
Lebens „unfehlbar“ finden – er kann es
unmöglich verfehlen (2 Tim 3,15f.).
Vom Lesebuch zum Lebensbuch
Adventisten stehen erklärtermaßen
auf dem Boden dieser reformatorischen
Erkenntnis. Ellen White – als Mitbe-
gründerin und Prophetin der Gemeinde
hoch geachtet – stellte klar, was diese
Lehre für einen Christen konkret bedeu-
tet: „Es ist die erste und höchste Pflicht
jedes vernünftigen Wesens, aus der
Heiligen Schrift zu lernen, was Wahr-
heit ist, und dann in diesem Licht zu
wandeln und andere zu ermutigen,
ihrem Beispiel zu folgen. Wir sollten Tag
für Tag fleißig in der Bibel forschen,
jeden Gedanken wägen und Text mit Text
vergleichen. Mit Gottes Hilfe müssen wir
uns selbst unsere Meinungen bilden, da
Ellen G. White über die Inspiration der Bibel
„Die Bibel ist von Menschen geschrieben.
Diese waren vom Heiligen Geist inspiriert …
Die Bibel wurde nicht in einer großartigen
übermenschlichen Sprache offenbart. Um
jeden zu erreichen, wurde Jesus Mensch. Die
Bibel musste also in der Sprache des Men-
schen geschrieben werden. Alles aber, was
menschlich ist, ist auch unvollkommen.
Die Bibel wurde von inspirierten Menschen
geschrieben, aber es ist nicht die Art, wie
Gott seine Gedanken ausdrückt, sondern wie
es Menschen tun. Nicht Gott als Autor wird
dargestellt. Menschen werden oft sagen, ein
solcher Ausdruck sei nicht göttlich. Aber Gott
hat sich in der Bibel nicht in Worten, Logik
und Rhetorik einem Test unterziehen wol-
len. Die Autoren der Bibel waren Gottes
Schreiber, nicht seine Feder. Halte dir doch
die verschiedenen Schreiber vor Augen!
Nicht die Worte der Bibel sind inspiriert, son-
dern die Menschen. Die Inspiration bezieht
sich nicht auf die Worte oder Ausdrücke des
Menschen, sondern auf ihn selbst. Er ist es,
der unter dem Einfluss des Heiligen Geistes
mit Gedanken erfüllt wird. Doch die Worte
tragen den Stempel der jeweiligen Persön-
lichkeit. Der göttliche Geist hat sich mitgeteilt.
Der göttliche Geist und Wille verbinden sich
mit dem Geist und Willen des Menschen. Auf
diese Weise werden die Worte des Menschen
zum Wort Gottes.“
(„Für die Gemeinde geschrieben: Ausgewählte Bot-
schaften“ von Ellen G. White, Advent-Verlag, Hamburg,
1991, Bd. 1, S. 9-22)
wir auch für uns selbst vor Gott Rechenschaft abzulegen haben.“ („Der große
Kampf“, S. 599)
So weit die Theorie – doch wie sieht die Praxis aus? Dem steigenden Bildungs-
niveau der Bevölkerung steht eine zunehmende Unkenntnis der Bibel gegenüber.
Auch in freikirchlichen Kreisen nimmt die Bibelkenntnis immer mehr ab. Dabei
handelt es sich bei der Bibel um einen einzigartigen Klassiker der Weltliteratur, den
jeder gebildete Mensch kennen sollte. Selbst Nichtchristen sind davon angetan. So
antwortete der Atheist Bertold Brecht auf die Frage eines Journalisten nach seiner
Lieblingslektüre: „Sie werden lachen: die Bibel!“ Um wie viel mehr haben Christen,
die sich zur Heiligen Schrift als dem inspirierten Wort Gottes bekennen und glau-
ben, darin das wahre, ewige Leben zu finden (Joh 5,39), allen Grund, sie regelmä-
ßig zu lesen und gründlich zu studieren! Wie sagte doch einmal der Schriftsteller
Manfred Hausmann: „Mit der Bibel in der Hand ist der Christ mündig. Sonst nicht.“
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Hoffnung, die uns trägt