Название | Erich Glaubmirnix |
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Автор произведения | Gregor Kastner |
Жанр | Исторические приключения |
Серия | |
Издательство | Исторические приключения |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783961455492 |
Später im Zug wurden mehrere „Luftballons“ aufgeblasen und sich gegenseitig zugeworfen.
Heute kann ich’s mir vorstellen, wie sich damals die Lehrerin erschrocken haben musste, als ein Luftballon in ihre Richtung flog und sie feststellen musste, dass es sich um ein Kondom handelt. Petra rief: „Geben Sie mir bitte meinen Luftballon zurück!“
Sie hat ihren „Luftballon“ nicht wiederbekommen! Stattdessen ging die Lehrerin los und sammelte alles ein, egal ob „Luftballon“ oder Dose. Ich versteckte meine in der Hosentasche, so hat sie meine Dose nicht bekommen.
Zu Hause zeigte ich ganz stolz die Errungenschaft meiner Mutter. Das war mein Fehler! Denn Mutter griff zu und ich war meine „Luftballons“ auch los!“
„Heidi, ich muss jetzt los! Mach’s gut, bis heute Abend!“
„Ja Erich, bis heute Abend! Krieg ich denn kein Pusselchen mehr?“
„Schatzi, heute Abend bekommst du dein Pusselchen!“
„Ich warte auf dich!“
„Kann die Zeit nicht abwarten!“
Erich ging zum Auto und fuhr zur Dienststelle.
Der Fußballeinsatz
Als Erich auf die Dienststelle kam, war gerade die Hölle los. Kurt, ein Kumpel vom Erich, stolperte genau in dem Moment über seinen Rucksack, als Erich in den Aufenthaltsraum kam. Unglücklicherweise passierte es mitten in der versammelten Truppe. Das Unglück, welches seinen Lauf nahm, sah zum Schießen aus. Das linke Bein von Kurt verhedderte sich im Schulterriemen eines Rucksacks, welcher am Boden lag. Der Rucksack wurde kurz mitgeschleift, verfing sich am Tischbein und Kurt verlor das Gleichgewicht. Der Oberkörper stürzte nach vorn. Mit den Händen versuchte er sich noch am Tisch festzuhalten, griff aber daneben und landete mit dem Kopf genau im Schoß vom Herbert! Herbert reagierte schnell: „Mach dich ab oder soll ich meinen Hose aufmachen?“ Und dann reagierte Achim: „Komm zu mir, ich mach die Hose auf!“ Das Gelächter wurde lauter. Und dann konnte sich Jutta nicht zurückhalten. Sie saß genau neben Herbert: „Mich brauchst du gar nicht erst anzugucken, ich mach meine Hose nicht auf!“
Kurt rang nach Luft: „Wer hat denn diesen verdammten Rucksack hier hingeschmissen?“
„Na, du selbst! Ist doch deiner oder nicht?“, kam es aus der Menge und alle hielten sich den Bauch.
Die Truppe hatte gute Laune. Nur einer nicht und der hieß: Kurt.
Und es ging weiter. Kurt schnappte sich seinen Rucksack warf ihn sich auf die Schulter und wollte zum Spind.
„Kurti, dein Rucksack tröpfelt! Der ist wohl undicht?“ Alle lachten wieder. Der Rucksack wurde vor Wut auf den Tisch geschmissen und geöffnet. Als Kurt reingriff, holte er nur noch Glasscherben von seiner Trinkflasche raus. Der zweite Griff galt seiner Verpflegung. Auch die war durchgeweicht und flog zusammen mit den Glasscherben in den Mülleimer.
„Ist ja nicht so schlimm“, versuchte sich Kurt zu beruhigen. „Ich hab doch noch mein Geld mit. Damit komme ich schon über die Runden.“ Sicherheitshalber griff Kurt in seine Hosentasche und der nächste Schreck war da: „Scheiße, das Geld liegt zu Hause auf dem Wohnzimmertisch!“
„Komm her, ich borge dir was. Kannst es mir ja die Tage wiedergeben.“ Erich griff in sein Portemonnaie und gab ihm zwanzig Euro. „Wenn es nicht reicht, gebe ich dir noch was.“
Kurt nahm das Geld und beruhigte sich langsam. Die Truppe war einsatzbereit!
Das war auch gut so, denn der DGL kam rein und sagte: „Wir müssen sofort nach Jena rüber, denn die ersten 100 Fußballfans sind schon mit dem Regionalexpress 79581 losgefahren, also einen Zug früher!“
In Jena angekommen, dauerte es nicht lange und die Truppe stand auf dem Bahnsteig.
„Ich muss noch mal kurz für kleine Mädchen! Bin gleich wieder da!“ Jutta verschwand in Richtung Toilette.
„Das gibt’s doch gar nicht, Jutta kommt ja nicht wieder! Die ist schon fast zehn Minuten weg!“
„Das ist bei Frauen halt so! Da dauert alles ein bisschen länger!“
„Sei still Manni“, rief Klaus, „wenn du ’ne Anzeige schreibst, dauert’s auch ein bisschen länger!“
„Ich schau mal nach, wo die bleibt!“, rief Erich und ging los.
„Du willst doch nur aufs Damenklo!“
„Blödkopf, du Dämlicher!“
Erich beeilte sich vom Bahnsteig runterzukommen und lief um die Ecke. Hier sah er schon, was passiert war!
Jutta war von zehn Hooligans umzingelt. Sie stand wie ein Mann und zeigte keine Spur von Angst! In der rechten Hand hielt sie den Schlagstock und in der linken Hand das Reizgas. Sie war bereit jeden Angriff abzuwehren. „Das hätte ich ihr nicht zugetraut“, dachte Erich.
Die Hooligans standen drumherum und trauten sich nicht so richtig ran. Hatten wohl doch ein bisschen Respekt vor dieser Frau.
Jetzt ist guter Rat teuer. Zurücklaufen und Hilfe holen? Nein! Erich setzte einen Funkspruch ab, aber keiner reagierte, weil zwischenzeitlich der Zug am Bahnsteig eingefahren war. Erich hörte die Schlachtrufe: „Hool-, Hool-, Hooligans!“
Erich wusste, dass er jetzt auf sich allein gestellt war. Er musste doch seiner Kollegin helfen! Da blieb nur noch eins! Er nahm seinen Schlagstock in die Hand, ließ einen ordentlichen Brüller los und ging mit zügigen Schritten auf die Hooligans los!
Damit hatten die wohl nicht gerechnet, denn mehrere Hooligans drehten sich zu ihm um und das nutzte Jutta aus. Sie sprang blitzartig los, schlug einem den Schlagstock ins Kreuz und nutzte die entstandene Lücke aus, um durchzubrechen. Ein anderer versuchte sie noch aufzuhalten und wollte nach ihr greifen. Aber das bereute er sofort, denn der Schlagstock sauste ein zweites Mal nieder und Jutta rannte los.
Dann zogen sich die Hooligans zurück.
Erich war froh, dass er noch rechtzeitig da war, denn das war sprichwörtlich eine Rettung in letzter Sekunde! Als beide zum Bahnsteig zurückwollten, verspürte Erich einen dumpfen Schlag am Hals und es folgte ein lauter Knall. Erich fasste sich an den Hals und seine Hand war blutig. Ihm wurde schwarz vor Augen und er brach zusammen. Das letzte was Erich noch hörte war: „Hilfe, die haben auf Erich geschossen!“
Im Krankenhaus
Am nächsten Tag war eine gedrückte Stimmung auf der Dienststelle. Klaus, Kurt und Jutta wollten ins Krankenhaus, um sich nach Erich zu erkundigen. Vom DGL kam das Okay und sie machten sich in die Spur. Erst zum Blumenladen und dann ins Krankenhaus.
„Ja, der Herr Glaubmirnix liegt auf der Intensivstation, Zimmer 312!“, sagte die Schwester am Eingang. „Sprechen sie aber bitte erst mit dem Stationsarzt, ich kann ihnen nicht garantieren, ob sie ins Zimmer dürfen!“
Sie nahmen den Lift und fuhren in die dritte Etage. Es war ein weiträumiger Flur. Riesige Glasscheiben dienten hier als Trennwand zwischen dem Flur und den einzelnen Zimmern. Dadurch war der freie Blick in jedes der Patientenzimmer gewährleistet. Am Ende des Flurs war eine Sitzecke und hier saß Heidi mit Kerstin und Wolfgang. Heidi war am Boden zerstört und den Kindern sah man die schreckliche Situation auch an.
Der Arzt stand bei ihnen und machte Hoffnung.
„Grüß