Das Grenzkommando Nord. Standort Stendal. Die Chronik.. Werner Neumann

Читать онлайн.
Название Das Grenzkommando Nord. Standort Stendal. Die Chronik.
Автор произведения Werner Neumann
Жанр Историческая литература
Серия
Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783961452002



Скачать книгу

ich Anfang Mai 2008 vor Ort war, wurde ich aufmerksam beobachtet, als ich einige Fotos machte. Leider ist das GK-Gelände nur an wenigen Stellen etwas einsehbar. Auf dem Gelände bemerkte ich eine Vielzahl von Wohncontainern sowie einen größeren Flachbau im Hintergrund, insgesamt aber ein recht aufgeräumtes Objekt.

      Die beiden folgenden Bilder und der Kommentar mit freundlicher Genehmigung von K2, Internet Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK. Das GK-Unterkunftsgebäude liegt unmittelbar an der B-195.

       Nachrichtenkompanie-6 Klein Siemz, An der F 105, PF 42608

      Hier war bis 1969 ein Grenzausbildungsbataillon. Die Unterkünfte waren früher Holzbaracken.

      1969 (vorher) AbB-6/GR-6

       Pionierkompanie- 6, 2823 Wittenburg, Hagenower Chaussee, PF 68414

      Das Pioniergerätelager lag in der Nähe von Zarrenthin

       Die Grenzübergangsstellen

      GÜST A-24 Zarrentin

18.11.1989 Um 16.00 Uhr Grenzöffnung der GÜST
1990 umgebaut zu Wohnungen GÜST (Straße) Selmsdorf Er war für Durchreisende in Richtung Skandinavien und der DDR gestattet, aber weniger in Richtung Westberlin.
09.11.1989 Um 22.30 Uhr Grenzöffnung der GÜST. GÜST (Eisenbahn) Herrnburg
10.11.1989 Um 0.00 Uhr Grenzöffnung

       Die ehemaligen Grenzbataillonen

       I. GB Holm

1961 – 1971 I. GB Holm/GR-6
1971 Objekt Mfs

       II. GB Schlagsdorf

      FuTK und Gefechtsstand.

      FuTK 432, FuTB 43.

      Lief unter der Bezeichnung Groß Molzahn.

       Objekt Wahrsow (Nähe Schönberg)

1990 Unterkunft für Asylbewerber
2000 leergezogen und verfallen

       Objekt Stintenburg

      Die Anlage auf der Stintenburg diente der „Sonderschule des Mfs“. Es gab eine Anlegestelle zwischen dem „Lassahner See“ und dem „Borgsee“ für den Bootszug.

1810-1945 historische Schlossanlage
1945-1973 Nutzung durch die GT für Ausbilderlehrgänge
1963 2. GK Stintenburg/I.GB Zarrentin/GR-7 Wittenburg
1974-1985 Zentralschule der HA I des Mfs, für die Ausbildung als Truppen- und Einzelaufklärer bzw. Einzelkämpfer.
1990 Schloss wieder im Besitz der Familie von Bernstorff

       Die ehemaligen Grenzkompanien

       GK Schwartow

      18./19.02.1971 vorher (1963) II. GB Schwartow/GR-7 Wittenburg, jetzt 10. GK Schwartow/III. GB/GR-6 Schönberg

       GK Lüdersdorf

1969 (bis) 5. GK Lüdersdorf/I.GB Holm/GR-6 Schönberg
1985 zuständig für die Sicherung GÜST Herrnburg
GK Teschow
1963 2. GK Teschow/I.GB Holm/GR-6 Schönberg Nach Brand wurde die GK nach Dassow verlegt.

      Bericht von Rostocker

      Meinste die Stintenburgerinsel im Schaalsee. Ich habe dort 74/75 gedient, war aber in Zarrentin stationiert. Wir hatten damals Bataillons-Sicherung, war öfters am Inselzugang auf Posten. So weit mir in Erinnerung ist, gab es auf der Insel kein Objekt der GT zumindest zu meiner Zeit nicht. Das einzige Objekt, was sich dort in der Nähe befand, war in Lassahn eine GK und das GB. Aber ich schreibe nun nur aus meiner Zeit, war seitdem nie wieder dort. Im Schaalsee verlief die Grenze etwa in Seemitte und somit unmittelbar entlang der Stintenburginsel. Wir sind dort öfters auf Bootsstreife unterwegs gewesen. Dass dort Kasernen oder andere Unterkünfte der Grenztruppen untergebracht sind bzw. waren, ist mir nicht bekannt. So viel ich noch in Erinnerung habe, wohnten auf der Insel noch 2 bis 3 Familien, die Fischer mit eingerechnet. Aber das waren sicher 300 %tige, denn zu meiner Zeit gab es dort auf der Insel keine Sperranlage und auch keinen Postenplatz. Was vorhanden war, war ein Kontrollstreifen, der zum Ende der Schicht noch abgelaufen werden musste.

      Mit freundlicher Genehmigung von Rostocker, Internet Forum DDR Grenze, Seite GR-6

      Bericht von Historiker 84

      Kennen ist das falsche Wort. Einer unserer Ausbilder in Glöwen kam „von der Insel“. Dort wurden jene ausgebildet, die nach der UAK nicht in die Grenzeinheiten oder Ausbildungseinheiten gingen, sondern für Spezialaufgaben trainiert wurden. Es gab dort eine Versorgungstruppe der GT, der den anderen Kompanie angegliedert war. Später, bei manchen Einsätzen an der Linie, haben einige der Unteroffiziere, die meine Postenstellungen übernommen haben oder die ich in den Abschnitt begleitet habe, auch erzählt, sie kämen „von der Insel“ und waren immer sehr erstaunt, dass ich damit so gar nichts verbinden konnte. Ich für meine Person habe immer die HAI damit verbunden ohne dies jedoch irgendwie belegen zu können. Genaueres weiß ich aber auch nicht. Genau das ist das „Hauptobjekt“ der ehem. Zentralschule, dahinter befand/befindet sich noch ein Flachbau.

      Du schreibst von belastbaren Quellen und nennst Zeitungsartikel… Es gibt sicher entsprechende Quellen im Hause Birthler. Offiziell war es ja ein Objekt der GT, Kaserne halte ich schon von der Größe her für übertrieben. Ausgebildet wurden auf Stintenburg beispielsweise Kräfte der SiK der HA I und der Einsatzkompanie der HA I, also schwerpunktmäßig HIM. Lehrgänge für andere IM gab es aber auch. An der Zentralschule erfolgte eine Spezialausbildung als Grenzaufklärer, weiterhin wurden Waffen- und Schießausbildung, militärische Körperertüchtigung und Komplexausbildungen und Komplexeinsätze (konspirative Aufklärungshandlungen), konspiratives Verbindungswesen/Anlegen von TBK, Bau von Beobachtungsstellen usw.) durchgeführt. Das alles im Detail zu beschreiben, würde hier den Rahmen sprengen. Ich kenne bisher kein Buch, kein Artikel indem etwas über Stintenburg geschrieben wurde. Im anderen Forum ist einiges zu lesen. Bei der BStU und im MA Freiburg findet man Hinweise. Ab Mai 1968 wurden in Stintenburg „Truppenaufklärer“ für den Norden und in Heldburg für den Süden ausgebildet. Ein entsprechender Befehl vom Chef der GT liegt in Freiburg vor. Die Ausbildung fand unter der Leitung der HA I statt. Der Lehrgangsleiter war Mitarbeiter des MfS. Das übrige Stammpersonal kam von den GT. Die Volksmarine begann im Dezember 1968 in Nonnevitz und die Stadtkommandantur Berlin 1968 in Henningsdorf mit der Aufklärerausbildung. Ab 1974 wurde die Ausbildung lt. Befehl vom Chef der GT als Grenzaufklärerlehrgang I (Stintenburg), Grenzaufklärerlehrgang II (Schiedungen), Grenzaufklärerlehrgang III (Blankenstein) fortgeführt.