Название | Allein in Partnerschaft und Ehe? |
---|---|
Автор произведения | Gabriele |
Жанр | Личностный рост |
Серия | |
Издательство | Личностный рост |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783892016618 |
Wenn wir nun Eva für die unmenschlichen Ausschreitungen in dieser Welt verantwortlich machen würden, so wäre auch folgende Frage gerecht: Warum hat Adam den Apfel genommen? Warum hat er sich von Eva verführen lassen? Hatte das damalige männliche Prinzip, Adam, einen sogenannten angeborenen „Tunnelblick“, der ihm die Weitsicht und Umsicht versperrte und auch den Einblick verwehrte in das, was rechts und links von ihm geschah? Oder ist die Apfelgeschichte lediglich symbolisch zu sehen, ein Bild für den Fall des weiblichen und männlichen Prinzips aus dem Paradies, die Abkehr von Gottes Liebe, Weisheit und Größe?
Mit den misslichen Erbanlagen sind wir jetzt bei Adam und Eva angelangt, ohne aus dieser Analyse Erhellendes für die Hintergründe unseres Erdenschicksals ableiten zu können. Wie sieht es nun mit den guten Erbanlagen aus, wie z.B. mit positiven Eignungen, mit schöpferischen, wertvollen Talenten, die dem Menschen gleichsam in den Schoß fallen? Wem hätten wir diese zu verdanken? Eventuell auch den Vorfahren? Dann wären diese hervorragenden Merkmale und Besonderheiten also gar nicht unser Verdienst. Wer hat uns diese Anlagen in die Wiege gelegt? Sonderbarerweise werden gute Vererbungen selten detailliert betrachtet und dem Ahnen als Verdienst zugesprochen. Die positiven Attribute, die dem Menschen eventuell zu Ansehen und Vermögen verhelfen, schreibt er allzugern seiner eigenen Strebsamkeit, seinem persönlichen Einsatz, seiner hohen Ethik und Moral, seiner Charakterstärke oder schlicht seiner „Intelligenz“ zu.
Nach reiflicher und ernsthafter Überlegung wäre es ungerecht, alle Schicksale, Nöte, Krankheiten und Leiden aller Generationen Adam und Eva anzulasten. Dank unseres Verstandes sind wir in der Lage, zu denken und zu wägen. Und wir sind mit Gefühlen und Empfindungen ausgestattet, in denen unser Gewissen schlägt.
Viele Menschen sind sehr stolz auf ihr Verstandesdenken, das sie als Intellekt oder gar als Intelligenz bezeichnen. Dem Intellekt, dem Verstandeswissen, könnte allerdings dann die Bedeutung nicht abgesprochen werden, wenn der Mensch die wahre Intelligenz, gleich Weisheit, zu Rate zöge – ein im Göttlichen begründetes Attribut, das gerecht zu denken, zu wägen und zu messen vermag. Wer hingegen nur mit dem Verstand, ohne Weisheit, agiert und reagiert, bleibt in seiner Beurteilung einseitig. Er bezieht sich immer auf das Recht, auf die Einseitigkeit, die, global betrachtet, aus der Rechthaberei abgeleitet ist, als deren Wurzel das Herrschenwollen, das Gegen-den-Nächsten – also das Gegenteil von Friedfertigkeit – angesehen werden muss.
Hatte auch Adam diese einseitige Denkweise? Wenn ja, so wäre er es also gewesen, der sie unter Umständen ursächlich vererbt hätte. Daraus wäre dann ein weitreichender Defekt entstanden, der sich über Milliarden von Jahren fortpflanzte. Gehen wir dieser Hypothese nach, so hätte sich aus diesem Makel, dieser Fehlbildung, diesem Charaktermangel – von dem in Vergangenheit und Gegenwart ein Großteil der Menschheit betroffen war und ist – möglicherweise ein rechtsgelehrter Tunnelblick entwickeln können, wie er noch heute weit verbreitet ist, der einseitige Intellekt, ohne die Waagschale wahrer Intelligenz, in der die Gerechtigkeit wägt und misst. Dieser eventuell vererbte Jahrmilliardendefekt hätte somit zur Folge gehabt, dass in dieser Welt heute das Ego pur herrscht, das immer recht haben möchte, das auf vielfältige und gekonnte Art und Weise immer dem anderen die Schuld und das Unvermögen anlastet.
Da die Menschen seit eh und je gekennzeichnet sind durch ein egoistisches Verhalten, das gegen den Nächsten gerichtet ist, so müssten wir nach dem Gesagten Adam und Eva die Schuld geben an der Misere, die auch die heutige Menschheit prägt, denn im Großen und im Kleinen ist jeder gegen jeden, und jeder reicht den sündigen Apfel immer dem anderen; dieser sei schuld. Wären also Adam und Eva die Parasitenträger, die Wurzel allen Übels, so ergäbe sich daraus die Schlussfolgerung: Wir bräuchten dann eigentlich kein Gehirn, keinen Verstand, sondern nur die Beurteilung der genetischen Erbanlagen, die uns allesamt steuern und die jedem die entsprechende „Apfelscheibe“ zuteilen, ohne dass der Einzelne etwas dafürkönnte.
Wäre das so angelegt, dann wäre die gesamte Menschheit aller Generationen unschuldig, außer Adam und Eva. Dann wären wir sozusagen nur Marionetten durch das Jahrmilliardenerbe von Adam und Eva. Für solche Steuerungsmechanismen bräuchten wir aber keinen Verstand, auf den doch viele Menschen so stolz sind.
Was nun? Um über den Fall aus dem Paradies detailliert nachzudenken, müssten wir uns von dem Schablonendenken lösen, das zu einem Schubladendenken geworden ist, das besagt: Im Zweifelsfall ist immer der andere der Schuldige. Schließen wir also unsere Schubladen mit dem Inhalt, dass der andere an unserem Schicksal schuld sei, und wenden wir uns noch einmal Adam und Eva zu.
Der Fall – Anspruch und Wahn, Gott selbst sein zu wollen. Der Egomane, der typische Gegenspieler Gottes
Befassen wir uns so weit mit dem Verhalten, mit der Denk- und Handlungsweise der Menschen, wie die uns bekannte Menschheitsgeschichte es zulässt, und mit der gigantischen Summe einzelner menschlicher Schicksale, so wird jedem Denkenden – unabhängig davon, ob mit dem Kopf oder mit dem Herzen oder mit beidem gedacht wird – dämmern, dass das schreckliche Ausmaß von Ursächlichkeiten, das all die Wirkungen, u.a. Kriege, Mord und Totschlag bis hin zum Mord an den Tieren und der Schändung der Mutter Erde, zur Folge hatte, nicht allein aus dem Erbgut von Adam und Eva kommen kann.
Der Überlieferung, die im Alten Testament ihren Niederschlag fand, können wir sinngemäß entnehmen, dass Adam und Eva göttliche Wesen waren und im Paradies, im göttlichen Reich, lebten. Nachdem sie sich gegen Gott aufgelehnt, gegen Gottes Gesetz der Liebe und Einheit gesündigt hatten, wurden sie vom Erzengel Michael aus dem Paradies geleitet.
Hier erhebt sich schon die Frage: Wären Adam und Eva die einzigen göttlichen Wesen gewesen, die sich gegen Gottes Liebe erhoben haben, woher kommen dann die vielen Menschen in allen Generationen? Sind sie „Erdlinge“ ohne Seelen, oder wer hat sie geschaffen?
Aus dem Gottesgeist erfuhren wir in dieser großen Umbruchszeit, in der wir als Menschen auf dieser Erde leben, durch das göttliche Prophetische Wort die Wahrheit. Wir hörten, dass sich viele, sehr viele göttliche Wesen – ähnlich, wie es von Adam und Eva berichtet ist – von Gott abwandten, also sündigten und sich über unvorstellbare Zeiten ganz allmählich mit grobstofflicher Energie ummantelten. Diese Vorgänge von kosmischen Dimensionen werden „der Fall“ genannt.
Die Ummantelung kann mit einem Kokon verglichen werden: Die Raupe spinnt sich allmählich in eine Hülle ein, um sich nach dem Gesetz der Natur schließlich als Falter zu entpuppen. Ähnlich vollzog es sich, in wenigen Worten gesprochen, bei der Menschwerdung. Somit ist der physische Leib nur der Mantel der Seele, auch Hülle der Seele genannt.
Alle Menschen – von „Adam und Eva“ an – tragen in sich den geistig-göttlichen Leib, der im belasteten Zustand als Seele bezeichnet wird. Jede Seele, die sich durch Zuwiderhandlungen gegen das Gesetz der Liebe und Freiheit in ihren Kokonmantel Mensch buchstäblich „eingesponnen“, gleich eingewickelt hat, wird diesen beim letzten Ausatmen – dann, wenn der Mensch stirbt – ausziehen. Ob die Seele nun einem Falter gleicht, der sich in die Lüfte schwingt und sich himmelwärts bewegt, kommt ganz auf den Lebenswandel des Menschen an, aus welchen „Materialien“, gleich Verhaltensweisen der Kokon bestanden hat, denn die Saat des Menschen ist die Gravur der Seele. Was der Mensch in seinem Erdenleben gesät und gepflanzt hat, das trägt spätestens im Jenseits gute oder schlechte Früchte, je nach Saat und Pflanzung.
Machen wir uns also bewusst: Die Saat – die Inhalte unserer Gedanken, Worte und Handlungen – braucht ihre Keim- und Reifezeit, um in der Folgezeit offenbar zu werden. Jede Saat, ob positiv oder negativ, geht auf, dann, wenn die Zeit gekommen ist. Keine Macht der Welt kann das verhindern.
Eine Schar von göttlichen Wesen wollte also sein wie Gott. Ihnen reichte ihre Göttlichkeit nicht – sie wollten allesamt Gott selbst sein. Wer sich über dieses Ansinnen empört und sich darüber erhaben dünkt, der möge bedenken, dass wir nicht weit zu suchen brauchen, um diesem Gedanken wieder zu begegnen. Denn betrachten wir die Menschheitsgeschichte, so weit, wie wir sie zurückverfolgen können, so begegnen wir immer wieder der Hybris des Menschen, seinem Anspruch und Wahn, Gott selbst zu sein. Mehr oder weniger wollte und will das jeder auf die eine oder andere Weise noch heute.
Die göttlichen Wesen, auch Geistwesen genannt, die in