Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen. Christa Rüssmann-Stöhr

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Название Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen
Автор произведения Christa Rüssmann-Stöhr
Жанр Зарубежная психология
Серия
Издательство Зарубежная психология
Год выпуска 0
isbn 9783924391782



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Fahrzeuge, Fortbewegungsmittel.

      → Dieser Untertest misst das sprachliche Abstraktionsvermögen, die Genauigkeit im verbalen Denken, die Fähigkeit, zwischen wichtigen und unwichtigen Aspekten zu unterscheiden.

      MZ: Matrizen-Test

      Mehrere Bilder, die Symbole darstellen, haben eine logische Abfolge. Ein fehlendes Bild ist aus einer Auswahl passend einzufügen.

      → Analytisches und schlussfolgerndes Denken im visuellen Bereich. Formal-logisches Analysieren und Schlussfolgern. Erkennen von logischen Strukturen.

      ZN: Zahlen nachsprechen

      Ziffernfolgen werden vorgesagt und sollen in gleicher Reihenfolge, in umgekehrter Reihenfolge sowie in aufsteigender Reihenfolge wiederholt werden.

      → Aufmerksamkeit, Kurzzeitgedächtnis, Informationen neuordnen, akustische Merkfähigkeit.

      ZST: Zahlen-Symbol-Test

      Nach einem vorgegebenen Code müssen Symbole unter eine zufällige Ziffernfolge eingetragen werden. In der jüngeren Arbeitsgruppe müssen Zeichen den Symbolen zugeordnet werden.

      → Visumotorische Koordination, Konzentration und Arbeitstempo, visuelles Kurzzeitgedächtnis bei sinnfreien Arbeiten.

      WT: Wortschatz-Test

      Das Kind soll den Sinn eines Wortes erklären. Zum Beispiel: „Was ist das Wesentliche an einem Staubsauger?“

      → Hier wird der aktive Wortschatz erfasst, die Sprachflüssigkeit, die Sprachgewandtheit.

      FW: Formenwaage (neu)

      Abgebildet sind Balkenwaagen, deren Waagschalen mit unterschiedlichen symbolischen Formen im Gleichgewicht gehalten werden. Bei einer Balkenwaage ist eine Waagschale frei. Es soll aus mehreren Antwortmöglichkeiten die Formkombination ausgesucht werden, die diese Waage im Gleichgewicht hält.

      → Logisches und abstraktes Denken, Probleme lösen, fluides Schlussfolgern, addieren und subtrahieren.

      VP: Visuelle Puzzles (neu)

      Das Kind sieht eine Figur und darunter sechs Puzzleteile. Das Kind muss drei auswählen, mit denen die Figur korrekt zusammengesetzt werden kann.

      → Visuelles Schlussfolgern, abstraktes Analysieren und Zusammensetzen.

      BF: Bilderfolgen (neu)

      Bilder, meist einfache Gegenstände wie ein Fußball, werden gezeigt. Anschließend sollen sie aus einer größeren Bilderanzahl in der korrekten Reihenfolge erkannt und angegeben werden.

      → Visuelles Arbeitsgedächtnis, visuelles Kurzzeitgedächtnis.

      SYS: Symbol-Suche

      Vorgegeben Zeichen müssen in einer Reihe ähnlicher Zeichen wiedergefunden werden.

      → Visuelle Wahrnehmungsgeschwindigkeit bei Entscheidungsprozessen, Beobachtungsfähigkeit, Entscheidungsgenauigkeit.

      AW: Allgemeines Wissen

      Allgemeine Wissensfragen sind zu beantworten. „Wie weit ist die Entfernung zwischen Paris und Kairo?“

      → Erworbenes Wissen/Erfahrungen, Faktenwissen, Langzeitgedächtnis, verbaler Ausdruck.

      BZF: Buchstaben-Zahlen-Folgen

      Buchstaben und Ziffern werden vorgelesen. Zuerst sind die Ziffern in aufsteigender Reihenfolge und dann die Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge zu wiederholen.

      → Kurzzeitige Aufmerksamkeit, akustische Merkfähigkeit mit Umstrukturierungen nach einem anderen logischen System.

      DT: Durchstreich-Test

      In einem Arbeitsblatt müssen bestimmte Bilder gefunden und markiert werden.

      → Visuelles Verarbeitungstempo, Wiedererkennen.

      AV: Allgemeines Verständnis

      Fragen zu allgemeinen Regeln oder Prinzipien in sozialen Situationen sind zu beantworten.

      → Dieser Untertest erfasst soziales Bewusstsein. Wie weit werden die Hintergründe von sozialen Spielregeln erfasst, verarbeitet und sinnvoll angewandt?

      RD: Rechnerisches Denken

      Rechnerische Textaufgaben sind zu lösen.

      → Rechenfähigkeit, Konzentration, Gedächtnis, numerisches Schlussfolgern.

      Der Faktor Sprachverständnis (SV) besteht aus Gemeinsamkeiten finden (GF), Wortschatztest (WT), Allgemeines Wissen (AW) und Allgemeines Verständnis (AV).

      Der Faktor Visuell-räumliche Verarbeitung (VRV) besteht aus dem Mosaik-Test (MT) und den Visuellen Puzzles (VP).

      Der Faktor fluides Schlussfolgern (FS) besteht aus Matrizen-Test (MZ), Formenwaage (FW) und Rechnerisches Denken (RD).

      Der Faktor Arbeitsgedächtnis (AGD) besteht aus Zahlen nachsprechen (ZN), Bilderfolgen (BF) und Buchstaben-Zahlen-Folgen (BZF).

      Der Faktor Verarbeitungsgeschwindigkeit (VG) besteht aus Zahlen-Symbol-Test (ZST), Symbol-Suche (SYS) und Durchstreichtest (DT).

      Auswertung des WISC

      Einige Anmerkungen zur Auswertung:

      In Tabelle B des Ergebnisbogens (s. Abbildung auf der folgenden Seite) werden für jeden Untertest (die Namen der Untertests stehen in Spalte 1) die Original-Rohwerte eingetragen (2. Spalte), also das Ergebnis, das das Kind erreicht hat. In den nächsten fünf Spalten unter der Überschrift „Wertpunkte“ werden die in Wertpunkte umgewandelten Rohwerte eingetragen und den fünf Faktoren Sprachverständnis (SV), Visuell-räumliche Verarbeitung (VRV), fluides Schlussfolgern (FS), Arbeitsgedächtnis (AGD) und Verarbeitungsgeschwindigkeit (VG) zugeordnet.

      In Tabelle C werden die fünf Faktoren und der Gesamt-IQ in ihrem Ergebnis beschrieben. Die in der zweiten Spalte eingetragene Wertpunktsumme wird in IQ-Werte (als „Index-Werte“ in der 3. Spalte bezeichnet) und Prozentränge (4. Spalte) umgerechnet. Das Konfidenzsintervall (letzte Spalte) bedeutet folgendes: Die Intelligenz-Messwerte unterliegen wie alle Messwerte Schwankungen vielfältiger Art. Hier wird angegeben, mit wie viel Prozent Sicherheit (90 Prozent) der tatsächliche IQ-Wert innerhalb welcher Spannbreite liegt. Ein ermittelter IQ-Wert von 139 (1. Zeile) liegt also mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit in dem Bereich 129 bis 142. Das ist eine bedeutsame Hilfe, um den ermittelten IQ-Wert nicht exakter zu interpretieren als er in Wirklichkeit ist. Genauigkeit und Exaktheit, die durch Zahlen suggeriert werden, müssen relativiert werden.

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      Gesamtauswertung WISC-V-Test eines 12 Jahre und 3 Monate alten Jungen

      Urheberrechte bzgl. des Werks „Wechsler Intelligence Scale for Children“, Fifth Edition (WISC-V) © 2014 NCS Pearson, Inc. Urheberrechte für die deutsche Fassung © 2017 NCS Pearson, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Adaptiert und reproduziert durch die Pearson Deutschland GmbH, unter Lizenz durch die NCS Pearson, Inc. „Pearson“, „Wechsler“, „Wechsler Intelligence Scale for Children“ und „WISC” sind geschützte Marken in den Vereinigten Staaten von Amerika und/oder anderen Ländern der Pearson Education, Inc. oder mit ihr verbundenen Unternehmen.

      Block D und E sind die graphische Darstellung der zahlenmäßigen Ergebnisse von B und C.

      Auf Seite 53 ist der WISC-V-Ergebnisbogen von Paul X abgebildet, der 12 Jahre und 3 Monate alt ist. Zu den Ergebnissen dieses Kindes: Bei einem Gesamt-IQ von 127 gilt Paul nicht als hochbegabt, denn ein IQ von 130 gilt rein zahlenmäßig als Grenze zur Hochbegabung. Auffällig ist der mit 139 hohe Wert im Bereich Sprachverständnis. Hier ist eine sprachliche Hochbegabung zahlenmäßig nachgewiesen. Die Verhaltensbeobachtung untermauert das Fazit, dass Paul hochbegabt ist.

      Untertestvergleich AID 3 / WISC-V

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