Название | Gelassen durch die schnelle Zeit |
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Автор произведения | Clemens Bittlinger |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783765571893 |
AG
Wie lebe ich? Wo werde ich gelebt? Wie möchte ich leben?
Langsam durch die schnelle Zeit zieht der Geist der Ewigkeit, schaut sich die Termine an, fragt mich, sag, wann lebst du, wann?
Wenn wir wach leben wollen, müssen wir zunächst einmal innehalten und schauen: Wovon werde ich gelebt? Was treibt mich? Und was sind die Zwänge, in die ich eingebunden bin, die mich daran hindern, durchzuatmen und mich am Leben zu freuen?
Bei vielen Menschen ist der Terminkalender solch ein Korsett, in das sie eingebunden sind. Die Termine diktieren den Ablauf unserer Tage, Wochen, Monate und Jahre und dann hören wir uns sagen: „Kinder, wie schnell doch die Zeit vergeht!“
Der Sonntag oder ein freier Tag ist eine gute Chance, einmal anzuhalten und zu schauen: Wie lebe ich eigentlich? Und wie möchte ich leben? Wir können aufwachen aus unserer Alltagstrance und beginnen, neue Ziele ins Auge zu fassen.
Das geht sehr gut, indem man sich einfach vornimmt, einmal für eine bestimmte Zeit etwas wegzulassen: zu verzichten, z. B. auf Fernsehen oder auf Alkohol – ich werde feststellen, dass ich wacher werde, wachsamer. Wo tue ich gewohnheitsmäßig Dinge, die mir wertvolle Zeit stehlen (z. B. Fernsehen)? Was habe ich mir angewöhnt, was mich schläfrig macht und mir Energie raubt (Alkohol)? Was stopfe ich in mich hinein, obwohl ich mich eigentlich nach etwas ganz anderem sehne?
Ich werde sensibel für Gewohnheiten, jenseits des festgezurrten Terminkalenders, von denen ich gelebt und getrieben werde – das ist spannend. Nach einem Verzicht werde ich vieles wieder bewusster wahrnehmen und schmecken.
CB
Leben mit allen Sinnen
Wann nimmst du dir Zeit zu sehen,
was um dich herum geschieht,
Zeit, auch Dinge zu verstehen,
die das Auge übersieht?
Abgehakt und abgelegt wie Terminkalender
schmeißt du deine Jahre fort, ohne was zu ändern.
Wenn wir wach leben wollen, dann sollten wir unsere fünf Sinne bewusst wahrnehmen. Und da sind zunächst unsere Augen: Was sehe ich? Was sehe ich, wenn ich morgens aufstehe, wie sieht mein Schlafzimmer aus? Wie sieht es im Bad, in der Küche und im Wohnzimmer aus? Fühle ich mich hier wohl oder habe ich mich einfach nur daran gewöhnt, dass es so aussieht, wie es nun mal aussieht? Welche Nahrung gebe ich meinen Augen? Was lese ich? Mit welchen Farben und Bildern umgebe ich mich?
All das beeinflusst unser Leben nachhaltig und oft, ohne dass wir es merken. Wenn wir wach werden wollen, dann müssen wir die Augen aufmachen und auch die Dinge wahrnehmen, die das Auge normalerweise übersieht.
Das Auge sieht z. B. nicht, in welche Stimmung uns eine bestimmte Farbe bringen kann. Warum also nicht einmal zu Farbe und Pinsel greifen und eine Wand komplett neu streichen? – Einfach so! Oder der erste Blick in den Spiegel: Was sehe ich und wie begrüße ich mich selbst?
In jedem Falle gilt: Wer morgens mit einem zerknitterten Gesicht aufwacht, hat den Tag über genug Entfaltungsmöglichkeiten! In diesem Sinne – begrüßen wir doch fröhlich die vielen Möglichkeiten, die der neue Tag bringt!
CB
Wach auf und mach die Augen auf
Der dänische Religionsphilosoph Søren Kierkegaard charakterisiert den christlichen Spießbürger so, dass er nach einer fülligen Mahlzeit und genügendem Wein- oder Biergenuss schläfrig und müde zum Himmel schaut und als einziges Gebet den Dank für das gute Essen und Trinken zustande bringt.
Dagegen setzt er die Wachheit des Christen. Die Tendenz der Verbürgerlichung des Christseins, die Kierkegaard so auf die Nerven ging, gibt es auch heute noch.
Wir benutzen unser Christentum als Verzierung für unser bürgerliches Leben. Aber wir haben vergessen, dass Jesus uns die Augen öffnen möchte, damit wir wirklich leben.
Zeiten des Verzichts sind eine Einladung: eine Einladung, auf unsere typischen Schlafmittel wie Essen und Trinken zu verzichten, damit wir unsere Augen öffnen und mit wachen Sinnen durch die Welt gehen. Wir können uns – neu – fragen, worauf es wirklich ankommt, wofür es sich lohnt zu leben.
Zum Wesen des Christen gehört es, wach und nüchtern zu sein, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, anstatt sich mit irgendwelchen Illusionen über das Leben zufriedenzugeben.
Der indische Jesuit de Mello meinte einmal, Mystik sei keine Flucht vor der Realität, sondern Aufwachen zur Wirklichkeit. Wenn wir unsere Augen für Gott öffnen, dann öffnen wir sie auch für die Wirklichkeit.
Wo verschließt du die Augen vor der Wirklichkeit? Wo gehst du schläfrig durch die Welt? Wo willst du nicht wahrhaben, was um dich herum geschieht, sondern siehst alles durch die Brille deiner Schläfrigkeit?
AG
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