Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete Hackett

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Название Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Вестерны
Серия
Издательство Вестерны
Год выпуска 0
isbn 9783956179594



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sagte er. „Sie haben sich gut eingeführt. Das ist Ihre Sache. Aber Vane und Spears müssen Sie aus dem Wege gehen.“

      „Werden Sie mir nicht helfen?“

      „Kann ich nicht. Die beiden machen es bestimmt so, dass es fair aussieht.“

      Matt lehnte sich gegen seinen Sattel und musterte den alten Mann eine Weile schweigend.

      „Das Mädchen sollte offenbar verschleppt werden“, sagte er schließlich. Der Sheriff schüttelte den Kopf. „Wenn Vane und Spears hierherkommen, und Sie würden einen solchen Verdacht äußern, würden die beiden lachen. Und was glauben Sie, welchen Beweis Sie dann gegen zwei Stimmen an treten könnten?“

      „Maude Freese wird mir zustimmen.“

      „Glaube ich nicht. Troger wird ihr das ausreden. Er ist es gewöhnt, seine Sachen selbst auszufechten. Alles spielt sich draußen auf der Weide ab. Hier ist es ruhig. Maude wird nichts sagen. Troger wird ihr beigebracht haben, dass sie zu schweigen hat. Wie lange wollen Sie bleiben?“

      „Ich weiß noch nicht.“

      „Wenn Sie zu sehr in der Sache rühren, wird auch Troger Sie nicht mehr nehmen wollen. Er hat es nicht gern, wenn ein Cowboy eigenmächtig zum Sheriff geht. Verstehen Sie das?“

      „Ja, ich denke. Wo kam Troger her, als er sich hier niederließ?“

      „Aus Arizona. Er war da unten schon Rancher, vertrug aber das Klima nicht.“

      „Aha.“

      „Kennen Sie ihn?“

      „Nein.“

      „Also, meine Meinung kennen Sie“, brummte der Sheriff und wandte sich ab. Er stieg die beiden Stufen zum Vorbau hinauf und verschwand hinter der knarrenden Tür seines Office.

      4

      Matt zog sein Pferd weiter die Straße hinauf. Er würde bleiben. Vielleicht konnte er sich den Kampf auf der Weide zunutze machen. Denn es gab gegen Troger keine andere Handhabe. Er hatte gesagt, woher er kam, und es würde unmöglich sein, das nachzuprüfen. Es würde sich wahrscheinlich auch niemand finden, der das machen würde. Der Sheriff schien zufrieden zu sein, die Ruhe in der Stadt bewahren zu können. Was draußen auf den Weiden passierte, kümmerte ihn nicht.

      Matt Wister brachte sein Pferd im Mietstall unter. Als er auf die Straße zurückkam, sah er die beiden Punkte, die sich auf die Stadt zuschoben.

      Vane und Spears kamen. Sie kamen mit der sturen Beharrlichkeit von Männern, die ihrem Instinkt folgten.

      Matt ging über die Straße und betrat den kühlen halbdunklen Schankraum des Saloons. Er setzte sich in eine Ecke, wartete, bis der Keeper aus der Küche kam, und bestellte Essen und Whisky Soda.

      Der Keeper schlurfte mit gleichgültigem Gesicht zurück und begann zu hantieren. Er schien allein zu sein.

      Ein Mann kam herein, ging zur Theke und lehnte sich dagegen. Er trank einen Whisky, den er sich selbst einschenkte, blickte Matt eine Weile an, ging dann wieder hinaus, ein Geldstück auf der schimmernden Theke liegenlassend.

      Matt wartete, dass weitere Männer kommen würden, aber das geschah nicht. Vielleicht waren Vane und Spears schon zu nahe.

      Da wurde ihm klar, dass diese Stadt Angst hatte – Angst um die Ruhe, in der sie lebte.

      5

      Als Spears und Vane sich müde und schwitzend in den Saloon schleppten, hatte Matt Wister sein Steak gegessen und den Teller zur Mitte des Tisches geschoben.

      Die beiden kamen bis zur Theke, lehnten sich nebeneinander dagegen, und blickten den Keeper dahinter stumpf an.

      „Whisky“, sagte Vane.

      Sie nahmen von Matt keine Notiz, taten, als wäre er gar nicht da. Sie tranken den Whisky pur, bis die Flasche zur Hälfte leer war, dann stellten sie sich gerade und wandten sich um. Sie kamen nebeneinander heran und bauten sich vor Matts Tisch auf.

      „Eure Pferde stehen drüben vor dem Haus des Sheriffs“, sagte Wister.

      „Wir haben sie gesehen“, meinte Vane. „Als wir sie bemerkten, dachten wir schon, du wärst weitergeritten.“

      Matt lächelte.

      „Manchmal irrt man sich, Les“, sagte er.

      „Ja, manchmal. Hal und ich, wir freuen uns, dass wir uns geirrt haben. Nicht wahr, Hal?“

      „Ja, das stimmt. Es ist gut, dass du kein Spielverderber bist. Weißt du, was es heißt, mehr als zwei Meilen unter der glühenden Sonne zu marschieren?“

      „Sicher, Hal, ich habe das auch mal machen müssen. Es ist hart für einen Mann. Aber ich finde, es ist eine noch härtere Sache, ein Mädchen zu verschleppen. Findest du das nicht auch?“

      „Du bist verrückt“, knurrte Vane. „Was redest du? Ein Mädchen verschleppen?“

      „Ach so“, sagte Matt. „Ihr habt das schon wieder vergessen.“

      „Vergessen?“, knurrte Spears und blinzelte zu seinem Partner hinüber. „Sage mal, Les, hast du ein Wort verstanden?“

      „Nein, er ist verrückt. Ich würde dem Sheriff vorschlagen, ihn aus der Stadt zu entfernen. Aber ich glaube, wir wissen noch etwas Besseres.“

      Sie lachten wild und gefährlich. Und Hal sagte: „Wir nehmen dich in die Mangel, Freundchen! Wir geben dir für jeden Schritt, den wir machen mussten, einen Hieb, der es in sich hat. Wenn wir mit dir fertig sind, liefern wir dich beim Sheriff ab, damit er den Rest von dir verfrachten kann.“

      Seine Hände schnappten den Stuhl, hinter dem er stand, und feuerten ihn mit einer kurzen, schnellen Bewegung zur Seite. Er krachte gegen die Wand und löste sich berstend in seine Einzelteile auf.

      Der Keeper ließ ein Stöhnen hören. Les wandte sich um.

      „Den Schaden schreibst du dem Burschen auf die Rechnung“, meinte er. „Er bezahlt das gern.“ Er drehte sich zurück, schnappte den Tisch und kippte ihn nach der Seite um.

      In diesem Moment sprang Matt hoch. Hal warf sich vorwärts, schwang die Fäuste und schlug zu. Er traf Matt mit der Linken gegen die Schulter, und der Hieb trieb Matt zurück, dass seine Knie gegen den Stuhl prallten.

      Dort fing er sich. Er sah Hal kommen, sah den Triumph in dessen Augen und langte mit seinem langen Arm in die Deckung hinein.

      Der gestochene Haken traf Hal gegen das Kinn und ließ ihn taumeln. Tränen schossen in seine Augen und rannen wie Sturzbäche über seine Wangen. Er schrie auf und schwankte. Matt setzte nach und hämmerte ihm die Faust gegen die Stirn.

      Hal prallte gegen einen Pfosten. Im Gebälk ächzte es, und der Keeper faltete die Hände, während er vor sich hin murmelte.

      Les, der sich eben noch etwas nutzlos vorgekommen war, sprang Wister von der Seite an und setzte ihm die Faust auf den Kopf. Der Schlag glitt ab, rutschte über Matts Ohr und prallte auf dessen Schulter.

      Wister wirbelte einknickend herum und schlug zu. Sein Haken saß, genau auf dem Punkt. Les stolperte über einen umgefallenen Stuhl und fiel auf die Dielen. Er atmete keuchend und abgehackt. Ein irres, ungezügeltes Feuer glimmte in seinen Augen.

      Matt erkannte die Gefahr, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren, denn Hal fiel ihn von der Seite an. Er schmetterte ihm die Faust entgegen.

      Getroffen taumelte Matt zur Seite, fing sich an der Wand und sah Hal, der den Kopf senkte und nach vorne rannte.

      Matt wich zur Seite aus. Dicht neben seinem Gürtel knallte der Kopf des bulligen Kerls gegen die Wand, und genau an dieser Stelle ging Hal zu Boden. Er rollte auf den Rücken und blieb liegen.

      Matt stemmte sich ab und machte einen Schritt vorwärts.

      „Jetzt fährst du zur Hölle!“,