Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Название Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Вестерны
Серия
Издательство Вестерны
Год выпуска 0
isbn 9783956179853



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ab.

      Rio folgte seinem Beispiel. Sie führten die Pferde zum Saloon hinüber, banden sie an der Zügelstange fest und betraten die Kneipe.

      Cobb saß ab, zog Zattig vom Pferd und bugsierte ihn ins Office. Ein Teil der Männer folgte ihm, die anderen mussten vor der offenstehenden Tür warten.

      Während der Stadt-Marshal Zattig einsperrte und von den Fesseln befreite, erzählt er zusammenhängend, was er inzwischen wusste.

      Drugstorebesitzer Hiram Savage stellte den Geldbeutel auf den Schreibtisch.

      Cobb setzte sich hinter das ramponierte Möbel. »Sind wir vernagelt gewesen. Das mit der leeren Tasche hinter der Hütte hätte uns doch etwas sagen müssen.«

      »Wieso, die konnten sich der Tasche wirklich so entledigt haben, weil sie zu spät darauf kamen, sie noch zu besitzen«, widersprach der schrankbreite Schmied.

      »Eben«, stimmte Savage zu.

      »Peinliche Sache für uns«, wandte der Barbier ein.

      Sie blickten ihn alle an.

      »Wegen des dritten Burschen, Marshal. Die beiden werden nun in der nächsten Stadt alles brühwarm erzählen und behaupten, wir hätten ihren Partner umgebracht.«

      Cobb erhob sich unendlich langsam und stemmte die Fäuste auf den Tisch. »Rede ruhig weiter, Keach!« Seine Augen zogen sich zusammen.

      »Wir haben jeder eine Menge zu verlieren. Und wenn sie uns als Mörder anklagen, leiden unsere Familien auch mit darunter. Oder denkst du, die Frauen und Kinder allein können hier leben? Wovon denn?«

      Der Schmied nickte. Andere schlossen sich an.

      »Wen interessiert schon ein toter Fremder«, sagte der Schreiner im Hintergrund.

      Zattig trat ans Gitter. »Legt sie um und lasst mich frei! Wir müssen jetzt zusammenhalten. Die Bucks teilen wir!«

      Cobb schien ihn nicht zu hören. Er starrte die Leute an.

      »Wir müssen an uns denken«, sagte Keach eindringlich. »Jeder ist sich selbst der nächste, Marshal. Vor allem die Frauen und Kinder müssten den Irrtum vielleicht ausbaden. Du hast auch eine Frau! Und eine Existenz!«

      Cobbs Gestalt sank in den lädierten Sessel zurück.

      »Zuerst schaffen wir mal die Pferde weg, bevor die Kerle Lunte riechen«, schlug der Barbier vor. »Habt ihr alle die Schießeisen dabei? Gegen so viele Männer haben die keine Chance!«

      Die Menge wandte sich ab.

      Cobb saß zusammengesunken hinter dem Schreibtisch.

      *

      »Jay!« Rio sprang auf.

      Draußen wurden die Pferde weggeführt. Die Menge stürmte den Saloon mit Colts in den Fäusten.

      Durango begriff, schleuderte dem ersten Mann sein volles Whiskyglas entgegen und rannte, hinter Rio her durch den halbdunklen Raum. Sie konnten durch die Hintertür entwischen, rannten um den stinkenden Müllhaufen herum und am Lagerhaus vorbei.

      Drei Reiter sprengten neben dem Saloon entlang und näherten sich.

      Jay zog den Colt, schoss hinter sich und rannte dabei weiter. Auch Rio feuerte.

      Ein Mann wurde in die Schulter getroffen und brüllte, als würde er aufgespießt.

      Durango bleib stehen, wandte sich um und feuerte den Colt leer. Ein Reiter sprengte heran, jagte vorbei und warf die Lassoschlinge nach dem Vormann. Die Arme wurden Jay gegen die Hüften gepresst. Das Seil straffte sich, riss ihn um und schleifte ihn ein paar Yard über den Boden.

      »Greift euch den anderen!«

      Jay sprang auf, bekam einen Tritt gegen das Kinn und fiel stöhnend nach der Seite. Sie zerrten ihn hoch, schleppten ihn zurück, am Saloon vorbei, über die Straße und ins Office hinein.

      Cobb saß immer noch hinter dem Schreibtisch und schien in Gedanken weit weg zu sein.

      Die Zelle wurde aufgeschlossen und Jay hineingestoßen. Er taumelte noch bis zu einer Pritsche, dann fiel er kraftlos darauf.

      Wenige Minuten später brachten sie Rio und sperrten ihn ebenfalls ein. Dann standen sie wieder auf der einen Schreibtischseite und draußen, und der Marshal saß wie vorher da.

      »Das muss sein«, sagte Keach barsch. »Wegen unserer Familien und weil wir hier nicht weg können.«

      »Wollen wir sie einfach aufknüpfen?«, fragte der Schreiner, den auf einmal Zweifel zu plagen schienen.

      Auch andere sahen nun weniger zuversichtlich aus.

      Der schlaue Barbier erkannte das. »Wir werden es in aller Ruhe besprechen, Leute. Los, gehen wir hinüber in die Kneipe. Da ist mehr Platz als hier.«

      Die Menge zog ab. Nur der Marshal saß immer noch hinter seinem Schreibtisch und schien die Welt, in der er schon so lange lebte, nicht mehr zu begreifen.

      Jay fühlte sich wieder besser, setzte sich auf die Pritsche und schaute zu dem Mann hinaus.

      Rio stand am Gitter. Zattig saß auf einer anderen Pritsche.

      »Ist es wegen Jeff, Marshal?«, fragte Shayne.

      James Cobb blickte endlich einmal auf und zur Zelle herüber.

      »Den Spießern geht jetzt die Muffe!«, freute sich Zattig. »Weil ein Richter vielleicht' meinen könnte, der Cowboy hätte das überleben können, wäre er in der Hütte liegengelassen worden. Und sie fürchten, man wird es als Mord auslegen!«

      Cobb stand auf. »Eigentlich geht das alles auf dein Konto, Zattig!«

      Der Farmer zog den Kopf zwischen die Schultern. »So wird es der Richter aber kaum sehen. Zumindest darauf verlassen kannst du dich auf keinen Fall, Marshal!«

      Cobb trat an die Tür und schaute in den Staub hinaus.

      Der Schmied brachte die Frau des Marshals. »Sagen Sie es ihm, Madam. Erklären Sie ihm, wie wir das sehen!«

      »James, ich bin entsetzt«, murmelte die bleiche Frau. »Sie werden vor allem dich als den Marshal dafür verantwortlich machen!«

      »Natürlich, wen denn sonst!« Der Schmied lachte polternd auf. »Er vertritt schließlich das Gesetz. Wir waren nur dabei, um ihm behilflich zu sein.«

      »James, das ist schlimm!«, rief die Frau.

      »Geh nach Hause, Mattie.« Cobb drehte sich um, trat ins Office und schloss die Tür. Er setzte sich wieder hinter den Schreibtisch.

      Schließlich tauchte der Barbier auf. »Willst du es nicht mit uns besprechen, Marshal!«

      »Es wird nichts anders, wenn alle besoffen sind. Sagtest du nicht selbst, der Cowboy hätte keine Chance, seine Verletzung zu überleben?«

      »Kann schon sein, dass ich es sagte, Marshal. Aber er lebte noch, als wir ihn mitnahmen. Und ich bin kein Arzt. Was ich gesagt habe, wird vor Gericht keine große Rolle spielen. Die jubeln das einfach hoch. Wenn der Richter was gegen uns hat, sind wir geliefert. Es wäre am Besten, wenn die Geschichte insgesamt nicht ruchbar wird.« Keach schaute in die Zelle. »Wenn die Burschen einfach weg sind.«

      »Jay, wie findest du die?«, fragte Shayne, ohne sich umzuschauen.

      »Aasgeier!«

      »Aber mich lasst ihr ’raus!«, verlangte Zattig.

      »Ja, dich lassen wir frei, Jewy. Das Geld kriegst du natürlich nicht. Und verschwinden wirst du ebenfalls. Benson holt schon ein Pferd für dich.«

      »Bin ich noch der Marshal?«, wollte Cobb wissen.

      »Nur, wenn du mit in den Saloon gehst und akzeptierst, was die Mehrheit von uns beschließt.«

      »Du meinst, wenn ich das gesetzlose Spiel mitmache?«

      »Wir müssen nach unseren